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Imei wa kakoku na desu

Ruhm hat seinen Preis
von

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Eine glückliche Fügung

Hallo, da bin ich wieder und diesmal doch wieder mit einem geplanten pairing, es wird leicht dramtisch schätze ich, aber lest leiber selbst.

Viel Spaß und Kommis sind natürlich erwünscht^^
 

Eine glückliche Fügung
 

Die Situation war zum Haare raufen, befand Kaoru gestresst, als er nach einer halben Stunde Wartezeit noch immer allein im Tonstudio saß. Manchmal fragte er sich, ob er wirklich der Einzige in der Band war, dessen Zustand dem eines Erwachsenen ähnelte. Er hatte ihnen doch lang und breit erklärt, dass sie pünktlich sein mussten, da sie das Studio nur begrenzt zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Sie setzen gerade die Chance aufs Spiel bald eine richtige Single zu veröffentlichen, aber vielleicht bewahrheitete sich jetzt die Vermutung, dass sie einfach zu jung waren, um das zu verstehen. Er würde den Studiobesitzer etwas bearbeiten müssen, damit sie ihre Aufnahmen beenden konnten. Oder er musste alles abblasen, wenn sich die vier anderen noch mehr Zeit ließen.

Glücklicherweise blieb es schließlich bei einer halben Stunde zwei Minuten und 32 Sekunden Verspätung, die Kaoru ihnen mit seinem hysterischen Geschrei noch verdeutlichte.

„Bleib ruhig, Kaoru, sonst bekommst du noch ein Magengeschwür. Wir werden uns ganz bestimmt extra anstrengen!“, erklärte Shinya und gab dem Leader ein Küsschen auf die Wange.

„Du hast leicht reden. Hast du dir heute schon Kyos Gesicht angesehen? Er sieht so aus, als hätte heute überaus große Lust eine Single aufzunehmen und dann auch noch in einem kleinen verrauchten Club zu spielen!“, brüllte Kaoru mit ironischem Unterton. Sie verstanden ihn immer noch nicht. Sie träumten zwar vom großen Ruhm, aber arbeiten wollten sie dafür scheinbar nicht.

„Komm wieder runter, ich weiß, wie wichtig die Aufnahme ist“, murrte Kyo, während er sich auf seinem Platz einfand.

„Wenigstens klingt das halbwegs professionell. Gut, dann fangen wir an!“, erklärte Kaoru etwas besänftigt. Es hatte keinen Sinn, wenn er sie jetzt weiter belehrte, damit verloren sie nur weiter Zeit.
 

Es grenzte beinahe an ein Wunder, dass sie die Aufnahme ohne Streitigkeiten absolvieren konnten. Sonst schafften sie es meist nicht einmal ohne Konflikte zu proben. Kaoru rechnete sich schon Erfolg mit seinen Predigten aus, vielleicht hatten sie endlich verstanden.

„Nun bist du zufrieden, du großer Sklaventreiber?“, witzelte Die, nachdem er seine Gitarre sicher verstaut hatte.

„Ich bin echt stolz, dass wir es trotz Verspätung pünktlich geschafft haben und natürlich bin ich zufrieden, sonst würde ich euch doch nie Feierabend machen lassen“, stimmte Kaoru grinsend ein.

„Schön, dann bis heute Abend“, meinte Shinya noch, bevor er mit Toshiya und Kyo gehen wollte.

„Bitte seid diesmal pünktlich der Besitzer frisst mich, wenn was nicht nach seinem Willen läuft“, verabschiedete Kaoru die Drei. Die hingegen nahm er selbst mit, er hatte dem Jüngeren versprochen ihn mit in seine Wohnung zu nehmen. Die hatte sich wohl wieder mit seinen Eltern gestritten, da diese nicht gerade erfreut darüber waren, dass er Musiker sein wollte und nun auch noch ausziehen wollte. Kaoru hatte schon versucht mit ihnen zu reden, doch Dies Eltern schienen ihn wie auch Shinyas Eltern als den Grund für die Wünsche ihres Sprösslings zu sehen. Seltsamerweise hatten ihm seine Eltern nie solche Probleme gemacht, nun vielleicht lag es auch daran, dass er trotzdem eine Ausbildung beendet hatte.

Aber wahrscheinlich würden selbst dann nicht gerade Freudenschreie auf Shinya und Die einprasseln.
 

„Hör zu, Niikura! Wenn das hier nicht läuft, könnt ihr gleich wieder die Bühne räumen! Ich kann es mir nicht leisten, meine Gäste zu verärgern! Hast du das verstanden?!“, brüllte der Clubbesitzer am Abend, als wäre er ein ausgewachsener Löwe.

„Ja, ich habe Ihnen versichert, dass wir Sie und Ihre Gäste nicht enttäuschen werden“, erwiderte Kaoru teilnahmslos und wandte sich wieder den anderen zu, die ihre Instrumente für den Auftritt vorbereiteten. Er sollte nun auch endlich beginnen sich fertig zu machen, sonst könnte er den anderen schließlich nicht ihre Fehler vorhalten.
 

Yoshiki saß unterdessen in dem kleinen Club, rauchte eine Zigarette nach der anderen und trank einen Kaffee nach dem anderen. Er war gelangweilt, nie hatte er seine Arbeit als Produzent so ermüdend erlebt. Aber was sollte er tun? Er hatte schon seit Ewigkeiten keine viel versprechenden Talente entdeckt und er machte sich auch nicht die Hoffnung, dass Dir en Grey eine Gruppe voller Talente war.

Doch zumindest erregten die Jungs sein Interesse, was nicht auf ihre Angehörigkeit zur Visual Kei Szene zurückzuführen war, sondern auf das hide-Plüschie des Leadgitarristen. Der ehemalige X-Drummer ertappte sich dabei, wie ein Grinsen über sein Gesicht huschte. Damit hatten sie wohl ein kleines Startkapital.

Allerdings stellte Yoshiki bald fest, dass diese Band keines gebraucht hätte. Für einen solchen verrauchten Club waren sie definitiv zu gut, unter normalen Umständen müsste ihnen auch ohne seine Hilfe die große Bühne offen stehen.

Aber wahrscheinlich hatten sie wohl ähnliche Probleme wie er damals mit X, sie fanden kein Label, das das Risiko eingehen wollte. Sie hatten Angst vor der Kritik, die die Band, deren Texte selbst Yoshiki gelegentlich erstaunten, einbringen würde. Sie schnitten Punkte an, die in der Gesellschaft nicht anerkannt waren, die diese nicht akzeptieren wollte.

Grinsend verfolgte er das Konzert, während er sich schon Pläne für die Band zurechtlegte.
 

„Sie können da nicht rein! Glauben Sie mir, dass wollen Sie nicht, das sind so was wie Kannibalen!“, argumentierte der Clubbesitzer energisch, als Yoshiki nach dem Auftritt versuchte in die Umkleidekabine der Band zu gelangen.

„Keine Sorge, ich habe Erfahrungen mit solchen Menschen“, erwiderte Yoshiki fast spöttisch und öffnete die Tür, die in die Räumlichkeiten der Band führte.

„Hey, Niikura, der Gast möchte mit euch reden! Benehmt euch!“, brüllte der Clubbesitzer, als wollte er Kaoru einschüchtern. Nur das würde wahrscheinlich niemand schaffen, schließlich erschreckte seine bloße Erscheinung schon alle anderen.

„Dann kommen Sie bitte in unsere kleine Abstellkammer“, erklärte Kaoru, bevor er und die anderen erkennen konnten, wer sie sprechen wollte.

„Ich hoffe, ich muss mich nicht groß vorstellen. Also, ich würde euch gerne am besten noch heute unter Vertrag nehmen“, erläuterte Yoshiki, sodass ihn fünf verwunderte und zugleich glückliche Blicke durchbohrten.

„Das ist doch kein Scherz, oder? Sie sollten wissen, die Band besteht nämlich zu großen Teilen aus kleinen Naivchen“, erwiderte Kaoru grinsend, nachdem er seine Fassung vor allen anderen zurückerlangt hatte.

Kleine Schritte vorwärts und rückwärts

Hi, hier is das nächste Kapi

i hab wieda nen ganz kleinen hint auf das pairing gestreut un yoshiki wird kräftig geärgert´

viel spaß beim lesen und danke für alle kommis^^
 


 

Yoshiki saß völlig entnervt vor dem Leader von Dir en Grey, der immer wieder einen Antistressball gegen die Wand seines Büros prallen ließ. Er hatte inzwischen einen weiteren Grund gefunden, warum die junge und äußerst viel versprechende Band noch keinen Vertrag unterschrieben hatten. Vier Fünftel der Gruppe waren nicht in der Lage die Uhrzeit abzulesen und ihren Leader schien das nicht einmal zu kümmern. Er war wohl gewohnt, dass die anderen permanent zu spät kamen und hatte sich schon auf die alleinigen Verhandlungen mit ihrem zukünftigen Produzenten eingestellt. Kaoru schien genau zu wissen, was er und die anderen Jungs wollten, er ließ sich nicht beeinflussen und zu unerwünschten Dingen drängen konnte Yoshiki ihn ebenfalls nicht. Der Produzent musste wohl zugeben, dass er in ihm seinem Meister gefunden hatte, aber natürlich gab er seine Entthronung nicht offen zu. Doch er war nicht verärgert über die Stärke seines Gegenübers, im Gegenteil sie machte den jungen Mann nur noch sympathischer. Seine Art erinnerte ihn ein wenig an hide, dessen Tod er wahrscheinlich nie verarbeitet hatte.

„Meinst du, sie kommen überhaupt noch?“, fragte Yoshiki schließlich. Kaoru blickte ihn fast augenblicklich an, sein Blick fixierte ihn kurz und wendete sich dann wieder ab.

„So bescheuert sind sie nicht, aber ich nehme an, dass Shinyas Eltern Ärger machen, er ist erst neunzehn“, erklärte Kaoru, der nicht von seinem Spiel abließ.

„Wie er ist noch nicht volljährig? Warum redest du nicht den Eltern und lässt dir eine Vollmacht geben“, erwiderte Yoshiki geschockt.

„Oh, es ist besser, wenn die anderen das machen, seine Eltern hassen mich“, meinte Kaoru grinsend bei dem Gedanken eine Vollmacht für das Verderben von Shin zu bekommen,

„Sie machen mich verantwortlich dafür, dass er modelt und in einer Band spielt.“

Yoshiki seufzte, wahrscheinlich wusste Kaoru das schon die ganze Zeit über. Er war also auch ein gerissener Schauspieler, dies würde ihm allerdings erst nützlich sein, wenn er Hallenbesitzern Sicherheit vorgaukeln musste.

Glücklicherweise hatten die beiden bald das Vergnügen von der Wartezeit abgelenkt zu werden, als Kaorus Handy klingelte. Doch aus irgendeinem Grund sagte Yoshiki der unheimliche Ton, dass es nicht unbedingt erfreulich sein würde, was der Bandleader hören musste.

„Können Sie bitte etwas langsamer sprechen, Terachisan? Ich habe Ihnen doch schon oft genug erklärt, dass ich Shinya nicht derartig beeinflusst habe. Außerdem wollen Sie Ihren Sohn nicht endlich unterstützen? Er hat jetzt die Chance ein berühmter Musiker zu werden“, argumentierte Kaoru etwas hilflos, da er im Grunde genau wusste, dass er nicht gehört wurde. Stattdessen drang wieder die schrille Stimme von Shins Mutter an sein Ohr, die ihm wieder einmal Verführung Minderjähriger vorwarf. Oh, freute er sich schon auf den Tag, an dem das Chibi 20 wurde!

Doch er war nicht mehr lang den Beschwerden von dessen Eltern ausgesetzt, denn, als Shinya grinsend mit den anderen das Büro betrat, legte er einfach auf ohne zu beachten, welche Argumente für seine Verdorbenheit noch angebracht wurden.

„Rate mal, was ich habe!“, rief das Chibi erfreut, während Kao ihn misstrauisch musterte.

„Eine einstweilige Verfügung, dass ich mich dir nicht mehr nähern darf?“, erwiderte der Leader, der damit signalisierte, dass er keine Lust auf Ratespiele hatte.

„Falsch. Das hier ist eine Vollmacht! Und sie ist auf dich ausgestellt“, erklärte Shinya freudig. Kaoru hingegen blickte ihn völlig entgeistert an, hatte das Chibi etwa die Unterschrift seines Vaters gefälscht?

„Wo ist der Haken? Oder die Kamera?“, fragte Kao, dessen Hautfarbe etwa der eines Geistes glich.

„Was ist denn los? Endlich brauchen wir uns darüber keine Sorgen mehr machen und du flippst total aus“, warf Kyo ein.

„Findet ihr nicht auch, dass das zu schön ist, um wahr zu sein? Also, rück mit der Sprache raus“, erklärte der Leader.

„Na ja, eine Bedingung haben meine Eltern festgehalten. DU bist für jeden Schaden verantwortlich, der mir geschieht“, las Shin vor.

Kaoru seufzte erleichtert, damit konnte er leben, niemals würde es soweit kommen, dass irgendeiner der Jungs verletzt wurde, denn zuvor würde er sein Leben für sie geben.

„Dann scheint ja alles in Ordnung zu sein. Also, wir haben schon das meiste geregelt, ihr müsst es nur noch lesen und absegnen, was euer Leader mit mir ausgehandelt hat“, erklärte Yoshiki, während Kaoru sich zurücklehnte und kurz die Augen schloss. Langsam schienen sie seinen Träumen näher zu kommen, dachte er.

Auch Yoshiki war erleichtert, bisher hatte er noch nie solch turbulente Verhandlungen geführt. Allerdings kannte er noch lange nicht alle Schwierigkeiten, die ihn bei Dir en Grey erwarten würden. Wahrscheinlich würde er sich noch Jahre später an ihre Zusammenarbeit erinnern.

Nur wenige Wochen später hatte er die Jungs bekannt gemacht, mit drei Singles in den Oricon-Charts kannte so gut wie jedes japanische Mädchen ihre Namen und himmelte mindestens einen von ihnen an. Doch so leicht würden die weiteren Schritte wahrscheinlich nicht mehr werden, was Yoshiki noch nicht im Geringsten ahnte. Kaoru brachte es nicht übers Herz ihm anzuvertrauen, dass es ein reiner Glücksfall war, dass alles so glatt verlaufen war. Denn normalerweise, so wusste der Leader, war die Band eher ein ungeordneter Flohhaufen. Aber das würde ihr neuer Produzent früher oder später selbst herausfinden, wenn alle aufhörten sich für ihn zu benehmen. Schließlich konnten sie nicht alle von heute auf morgen ihre Persönlichkeit verändern. Also, hatte der Leader auch keine Skrupel oder Gewissensbisse Yoshiki dies zu verheimlichen. Stattdessen genoss er die entspannte Zeit.
 

Allerdings verstrich diese entspannende Zeit früher, als Kaoru eventuell auch lieb war, sodass das gesamte Gewitter unvermittelt auf Yoshiki einprasselte.

Er wusste nicht genau, wie ihm geschah, als er Kyo im Tonstudio erblickte. Schnell war ihm klar gewesen, dass er nicht gerade gut gelaunt war, doch sein Verhalten erschien dem Produzenten komplett unverständlich. Er tobte nahezu vor Wut, nur Kaorus kräftige Arme hielten ihn davon ab, sich an dem Equipment zu vergreifen. Während dieses Anfalls rief Kyo fast ständig irgendwelche Schimpfworte gegen seine Freunde und Yoshiki, der auch die Reaktion der anderen nicht verstand. Sie waren vollkommen teilnahmslos und Kaoru schien auch recht routiniert in seinem Handeln zu sein. Letztlich störte sich auch niemand daran, dass Kyo einfach ging, mit Ausnahme ihres verstörten Produzenten.

Bislang hätte er sich nicht ausmalen können, dass eine solche Verrücktheit in der Band steckte, zwar hatte er schon einige Problem miterlebt, aber die Laune von Kyo schien wohl eines der gravierenden zu sein.

„War das wirklich Kyo?“, fragte Yoshiki, während er sich langsam in einen der Chefsessel sinken ließ.

„Ja, du wirst dich daran wohl gewöhnen müssen. Er ist launisch und manchmal so. Aber er ist einer der Teile, die Dir en Grey zu dem machen, was es ist“, erklärte Kaoru, der auf ihren Produzenten einen sehr angespannten Eindruck machte.

Yoshiki seufzte tief, gut damit konnte er leben, wie er schließlich auch musste.

„Habt ihr noch solche Schockpotenziale, von denen ich vielleicht wissen sollte?“, fragte Yoshiki ironisch, während er eine Dose mit Ritalin vom Tisch nahm. Seine erste Assoziation war die Erklärung für Kyos Verhalten, doch er irrte sich.

„Nun, ich denke, die gehören Kyo“, sagte er und warf das Gefäß Kaoru zu.

„Bist du eigentlich Analphabet? Das sind meine“, erklärte der Bandleader. Yoshiki hätte es selbst nicht verwundert, wenn seine Augäpfel vor Schrecken aus ihren Höhlen gefallen wären. Wie wollte er ihm das plausibel machen? Kaoru war ruhig, beherrscht und hatte auf keinen Fall ADHS!

„Da ich dir ansehe, dass du mir nicht glaubst, will ich es dir mal erklären. Ich bin potenziell aggressiv, kann mich mittlerweile gut kontrollieren, ich bin extrem ungeduldig und wenn ich einen schlechten Tag habe, habe ich ungefähr die Aufmerksamkeitsspanne eines Hamsters. Aber du kannst dich beruhigen, ich stehe heute das erste Mal, seit unserem Treffen unter der Wirkung meiner Medikamente“, erläuterte Kaoru ruhig, er bekam seit Jahren Magenschmerzen von ihnen und hatte deshalb sie abgesetzt. Doch er war wirklich nicht mehr wie der Vierjährige, dem man die Droge verschrieben hatte. Nur musste er heute Morgen feststellen, dass er ohne sie wohl kaum so ruhig geblieben wäre.

„Wenn ich jetzt sagen würde, ich verstehe das, würde ich lügen. Also, reden wir am besten weiter über Kyo. Was hat ihn denn so rasend gemacht?“, fuhr ihr neuer Produzent fort.

„Meistens reicht was ganz Banales, um ihn auf die Palme zu bringen. Aber heute hat unser intelligenter Leader es gewagt, seine Texte zu kritisieren. Mach dir keine Sorgen, morgen hat er das schon wieder vergessen“, erklärte Die grinsend. Anders als Yoshiki kannten sie ihren Vocal nicht anders.

„Er ist trotzdem liebenswürdig, wie Kao“, meinte Shinya fröhlich und tätschelte ihren Leader.

„Also, muss ich mich daran gewöhnen, ja?“, vergewisserte sich Yoshiki, den die Jungs schon etwas beruhigt hatten. Er wusste, dass er ein hartes Stück vor sich hatte. Aber auf ihn schienen noch einige andere Dinge zu warten. Aber er fasste kurz für sich zusammen, dass er wohl die schlimmsten beziehungsweise schwierigsten Probleme schon auf gedeckt hatte. Einen Minderjährigen, einen launischen, aggressiven Sänger und einen Leader, der zumindest behauptete, ADHS zu haben.
 

Ja, es würde ein hartes Stück Arbeit werden, doch er musste Shinya Recht geben, sie waren alle auf ihre Weise sympathisch.

Hide, bist du das?

Hi, hier ist die Fortsetzung, ich hoffe ihr habt euren Spaß dran. Für Rechtschreibfehler entschuldige ich mich schon mal, das kapi war ne nacht und nebel aktion^^

ach und kommis sind wie immer erwünscht!^^
 

Hide, bist du das?
 

Schweißgebadet wachte Yoshiki im Studio auf. Genau konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie es dazu gekommen war, dass er dort geschlafen hatte. Doch die Bierflasche und die Schlaftabletten erzählten ihm schnell die Geschichte, sodass er sich bald seinem Alptraum widmen konnte. Es war wie so oft in den letzten Wochen. Einen der Jungs sah er erhängt in seiner Wohnung, er wollte sie losbinden, weil sie noch atmeten, doch er fand kein Messer in dem gesamten Apartment. Jedes Mal musste er zusehen, wie einer seiner neuen Schützlinge qualvoll erstickte und besonders häufig hatte er Kaoru vor Augen, dessen totes Gesicht ihm immer das Bild von hide ins Gedächtnis rief. Er zitterte am ganzen Leib, der Produzent wusste, dass er Hilfe brauchte, doch er wollte den anderen diese Schwäche nicht zeigen. Er musste stark sein, für seine Schützlinge und für die verbliebenen X-Mitglieder.

Außerdem hatte er noch viel Arbeit mit Dir en Grey vor sich, da blieb ihm keine Zeit verrückt zu werden. Obwohl er sich immer und immer wieder dabei ertappte, wie er Kaoru mit hide verglich. Doch je mehr Ähnlichkeiten er fand, desto energischer arbeitete er und desto fröhlicher schien seine verstörte Seele zu werden. Yoshiki konnte sich das nicht erklären, aber ließ sich deshalb auch nicht beirren. So schaffte er es schnell und ähnlich einfach wie die drei Singles und ein Album eine Tour für die Jungs zu organisieren. Selbst Kyos seltsame Laune hatte sich einverstanden erklärt.

So standen die Fünf, ausnahmsweise pünktlich, vor dem Nightliner, mit dem Yoshiki sie quer durch das Land führen wollte, natürlich staunten sie nicht schlecht, was dem Produzenten ein breites Grinsen auf das Gesicht zauberte. Er liebte es, den überglücklichen aber auch überraschten Blick der jungen Bands zu sehen, denen er zu der ersten professionellen Tour verhalf. Doch er war sich genauso bewusst, wie anstrengend und erschöpfend eine solche für Dir en Grey werden würde. Wahrscheinlich würde Kyo, den Yoshiki bereits als äußerst schlafsüchtig kennen gelernt hatte, oft mürrisch sein, weil er ich viel Schlaf bekommen würde, aber auch Kaoru würde öfter seine Medikamente nehmen müssen. Vielleicht würden Die und Toshiya wegen Erschöpfung endlich still sein, aber das hoffte selbst Yoshiki nicht, bei Shinya hingegen wusste er nicht recht, wie sich die Anstrengung auf den jungen Drummer auswirken würde. Er war viel ruhiger und vernünftiger, als man es von Jugendlichen in seinem Alter erwartete und er machte sogar Kaoru in diesem Punkt Konkurrenz.

„Yoshiki? Kann ich vorher mit dir reden?“, fragte Kaoru, dessen besorgtes Gesicht das Grinsen des Produzenten erst einmal vergehen ließ.

„Du weißt schon, dass es sehr anstrengend mit uns werden wird, oder? Ich meine, du siehst nicht aus, als würde es dir sonderlich gut gehen. Brauchst du Hilfe? Ich weiß, ich in viel jünger als du, aber du kannst dich mir anvertrauen“, erklärte Kaoru, dessen Blick Yoshiki fast Angst einjagte. Er war entschlossen und fast so eindringlich, dass der Produzent spürte, wie er seine Gedanken lesen konnte.

„Ich habe mich nur etwas überarbeitet, du brauchst dir keine Sorgen machen. Du wirst deine Energie für die Tour brauchen“, versuchte Yoshiki die Zweifel des jüngeren Musikers abzuschütteln. Doch dieser, so wusste er, würde sich nicht so leicht beruhigen lassen. Zwar stieg er nun scheinbar freudig in den Nightliner ein, aber er würde ihn wahrscheinlich die ganze Tour über im Auge behalten.
 

Die anderen vier Jungs hatten es sich unterdessen schon gemütlich gemacht. Zudem musste Yoshiki überglücklich feststellen, dass sie erkannt hatten, dass sie oben schliefen und wohnten, während er das untere Stockwerk des Busses für sich und seine Arbeit in Beschlag nahm.

„Okay, schön, dass ihr euch schon eingerichtet habt. Es wird nicht unbedingt sonderlich komfortabel, aber eigentlich lässt es sich aushalten. Aber ihr müsstet in eurem Alter das noch ohne Probleme überstehen. Wenn ihr mich braucht, ich bin unten und erledige den Papierkram und das andere anstrengende Zeug. Ach, lasst euren Leader leben“, meinte Yoshiki noch, bevor er seine Jungs allein ließ.

Es war noch relativ früh am Morgen, sodass die fünf Musiker natürlich nicht schlafen gingen, als der Bus startete. Daher hatte ihr Produzent wenig Ruhe bei seiner Arbeit, obwohl er sie nicht sah. Dafür sorgten sie für ähnlich viel Lärm wie eine dreißig Mann starke Schulklasse, was den Produzenten weniger störte als Kyo, Shinya und Kaoru, die sich staunend davor verneigen mussten, wie Die und Toshiya so viel Chaos und Lautstärke produzieren konnten. Glücklicherweise konnte ihr Leader alle bald von den beiden erlösen. Denn irgendwie hatte er geahnt, dass Die und Toshiya schnell den Tourbus langweilig finden würden und sich lautstark mit einander beschäftigen würden. Inwieweit diese Beziehung weiter ging als pure Unterhaltung, konnte selbst der Leadgitarrist nicht sagen. Wenn es weiter gehen sollte, so glaubte er, würde dies eine herrliche Geschichte werden. Zunächst konnte er sie aber mit seiner Playstation beschäftigen, was jedoch schnell wieder zu Lärm führte, da Kyo auch mitmischen wollte.

„Shinya, sag mir, wie konnten diese Kindergartenkinder so schnell wachsen?“, fragte Kaoru fast lachend, während er das schmunzelnde Chibi anblickte.

„Sie mussten groß genug sein, um ihre Instrumente zu spielen“, erwiderte dieser lachend.

„Dann werden wir uns damit abfinden müssen, was?“, meinte Kaoru schnippisch.

„Am besten spielen wir auch noch mit, Kao“, erklärte der Drummer und warf seinem Leader einen sehnsüchtigen Blick zu.

„Gute Idee. Dann werde ich Kyo die Chance auf eine Revanche nicht verwehren“, erwiderte Kaoru und lächelte den Jüngeren an, bevor der Sänger widersprach. Er würde doch nie gegen den Gitarristen verlieren, was auch Shinya amüsierte, da sich Kyo jedes Mal an Kaoru die Zähne ausbiss.
 

Bis zum Abend war es so relativ ruhig in dem oberen Teil des Busses, wobei Yoshiki sich nicht traute nachzuschauen, ob Kaoru allen ein Schlafmittel in die Getränke gemischt hatte. Doch letztlich meldeten sich vor allem Die und Toshiya zurück, als es um die Verteilung der Betten ging. Beide wollten wohl im gleichen Bett schlafen, wie der Produzent verstand.

Kaoru hatte letztlich sogar erwidert, dass sie es könnten, aber darauf hatte Die sich dann doch ein anderes Bett gesucht. Kyo und Shinya hingegen sahen nicht die Notwendigkeit sich zu streiten und fanden schnell ein Bett, indem sie schlafen konnten. Kaoru gab sich schließlich mit dem zufrieden, das übrig blieb, wobei er sich relativ glücklich schätzte, dass es das unterste des Dreistockbetts war.

Allerdings musste er bald feststellen, dass an Schlaf nicht zu denken waren, denn während die anderen eingeschlafen waren, stieg in ihm Übelkeit hoch, die bei jedem Schwanken des Busses schlimmer wurde. Letztlich verfiel auch in eine Art Schlaf, der allerdings durch die Bewegungen des Fahrzeugs immer wieder unterbrochen wurde.

„Er ist blass wie ein Leichtuch, Kyo, das können wir doch nicht ignorieren“, flüsterte Shinya, was auch ihr Leader unterschwellig hörte.

„Vielleicht sollten wir ihn auch schlafen lassen, damit es ihm morgen wieder besser geht“, entgegnete der Sänger ebenso leise. Der Drummer gab jedoch nicht so schnell auf und berührte vorsichtig die Stirn ihres Leader, der bei der Berührung leicht zusammenzuckte.

„Er hat Fieber. Ich hole Yoshiki, du kannst ja weiter schlafen“, meinte er etwas verstimmt und machte sich in seinem Schlafanzug auf den Weg zu ihrem Produzenten, der unten seelenruhig schlief. Zumindest bis Shinya ihn weckte, was dieser relativ sanft tat.

„Was ist?“, fragte der Produzent noch leicht benommen.

„Kaoru geht es ziemlich schlecht“, erklärte Shinya leise, sodass Yoshiki nicht aus seiner Benommenheit erwachte. Er folgte dem Drummer bis nach oben zu dem Bett des Leaders, der nun vorsichtig blinzelte und die Lippen fest aufeinander zu pressen schien. Ihm war extrem übel und die Kurvenlandschaft, die sie durchfuhren, erleichterte sein Problem keineswegs.

Aber auch der Produzent schien nicht gerade förderlich für ihr Problem zu sein, wie Shinya und Kyo schnell bemerkten. Sein Blick war glasig, als wäre noch immer nicht richtig wach, doch er fixierte Kaoru nur ungläubig.

Als er sich endlich in Bewegung setzte, um Kaoru zu berühren konnten die beiden auch nicht aufatmen. Sie verstanden zwar nicht genau, was er murmelte, doch sie konnten schnell feststellen, dass es Unsinn war, der den halbwachen Gitarristen verwirrte.

„Yoshiki?“, fragte Shinya ängstlich und berührte den Angesprochenen an der Schulter, doch dieser reagierte nur mit lauteren Worten.

„Ich bin hier, hide. Du brauchst keine Angst haben, ich helfe dir, du, du musst nicht sterben“, sagte er wahnhaft, immer wieder wie ein Mantra.

„Ich bin nicht hide“, erwiderte Kaoru darauf relativ klar, was Yoshiki scheinbar zurückschrecken ließ. Er setzte sich auf die Bettkante von Dies Bett und starrte von Kaoru zu Kyo zu Shinya und dann wieder zu Kaoru.

„Bist du in Ordnung, Yoshiki?“, fragte Shinya noch etwas geschockt, während Kaoru sich in der nächsten Kurve bemühte sich nicht zu übergeben.

„Ja, es tut mir Leid, ich wollte euch nicht erschrecken. Aber es war einfach wie ein Traum, versteht ihr?“, erklärte Yoshiki nach einem langen Seufzer. Er wusste, dass er Hilfe brauchte.

„Aber wichtiger scheinst du mir. Du bist ja schrecklich blass. Warum hast mir nicht gesagt, dass du reisekrank wirst“, wandte sich der Produzent an den Leader.

„Ich war es noch nie“, murmelte Kaoru undeutlich, während Yoshiki ihm aufhalf.

„Am besten nehm ich dich mit runter, da hältst du mich dann von Wahnvorstellungen fern und es schwankt nicht so“, erklärte dieser.

„Wir werden dann auch wieder schlafen. Pass gut auf ihn auf, ja?“, meinte Shinya noch, bevor in das höchste Bett des Dreistockbetts kletterte.
 

Wenig später konnte auch Kaoru im unteren Stock des Busses schlafen, da er dort die Kurven nicht so intensiv miterlebte und ihr Produzent scheinbar eine lückenlose Reiseapotheke mit sich führte, in der auch etwas gegen die Übelkeit des Leaders fand. Letztlich konnte auch Yoshiki sich zurückziehen, doch schlafen konnte er nicht mehr. Nicht, nachdem er vor den anderen Kaoru mit hide angesprochen hatte.

Eine richtige Bühne, ein richtiges Konzert mit allen Schwierigkeiten

Sorry, es hat etwas länger gedauert. Möglicherweise klingt das Kapitel etwas gezwungen, ich hatte wirklich Mühe es zu schreiben

danke für alle kommis und viel Spaß
 

Eine richtige Bühne, ein richtiges Konzert mit allen Schwierigkeiten
 

Bald waren sie mit ihren großen Nightliner an der Nacht vorbei gefahren und in das untere Stockwerk fielen sanfte Sonnenstrahlen, die sowohl Yoshikis besorgten Gesichtausdruck als auch die Blässe Kaorus sichtbar machten. Der Leader schien noch zu schlafen, weshalb sich ihr Produzent nicht stören ließ weiter vor sich her zu murmeln.

„Du erinnerst mich schon an hide, aber du bist nicht er. Ich weiß nicht, warum ich dich immer und immer wieder mit ihm vergleiche“, murmelte Yoshiki, der fest im Glauben war, dass Kaoru ihn nicht hören konnte.

„Du bist verzweifelt. Du hast seinen Tod nie verarbeiten können und das sind eindeutige Anzeichen dafür“, meinte dieser, was den Produzenten dazu brachte, ihn überrascht anzustarren.

„Nur, weil ich meine Augen zu habe, heißt das noch lange nicht, dass ich schlafe, weißt du?“, erklärte Kaoru.

„Das war nicht das Einzige, was mich verwundert hat“, erwiderte Yoshiki,

„Shinya hat mir erzählt, dass du seinen Tod auch nicht gerade leicht genommen hast, außerdem hatte ich dir nicht zugetraut, dass du etwas von Tiefenpsychologie verstehst.“

„Ich bin Altenpfleger, in einem Kurs habe ich mal gelernt, wie die Grundzüge der Psychologie so laufen. Glaub mir, du hast ein ganz anderes Trauma erlebt als ich. Ich hatte schließlich kein persönliches Verhältnis zu ihm. Viele junge Musiker haben sich so gefühlt“, sagte Kaoru, der nur aus den Augenwinkeln sah, dass ihrem Produzenten Tränen in den Augen standen. Der Leader wusste genau, dass Yoshiki nun garantiert keine Antwort geben konnte, sonst müsste er womöglich Schwäche gegenüber ihm zugeben. Denn er bestand beharrlich auf die Rollenverteilung, dass Kaoru sein Schützling war, den er beschützen musste.

„Ich werde den Jungs nichts von deinem kleinen Problem erzählen, wenn du dich nach unserer Tour in Behandlung gibst, okay?“, meinte der Gitarrist, dessen Aussage Yoshiki ein kurzes Lachen entlockte.

Er hatte es wohl doch mit jemandem zutun, der seinen Gefühlen auch ohne seine Fehler auf der Spur gewesen war, da diese Bedingung bereits sehr vorgefertigt klang.

„Glaubst du, ich lasse mich auf die Erpressung eines Grünschnabels ein?“, entgegnete Yoshiki fest.

„Ganz sicher nicht. Aber ich bin auch kein daher gelaufener Grünschnabel und das weißt du auch. Und die Arbeit mit den Jungs wird übrigens nicht leichter, wenn du in ihren Augen verrückt bist“, erwiderte Kaoru, dessen Sicherheit die seines Produzenten weit überstieg.

„Du bist gut. Okay, aber ich kann dir nicht versprechen, dass das heißt, dass ich dich nicht mehr hide nenne“, meinte Yoshiki, der nun wieder lächeln konnte.

„Du wirst schon früher oder später merken, dass ich nicht er bin. Solang kannst du mich nennen, wie du willst. Die Jungs bevorzugen übrigens „großer Sklaventreiber““, fügte Kaoru lachend hinzu. Ihr Produzent konnte nicht anders als einzustimmen.
 

Wenig später kamen die sechs an ihrem Ziel an, einem kleinen, aber nicht schäbigen Hotel in der Großstadt Osaka.

„So da wären wir. Wenn ihr Lust habt, dürft ihr die Stadt erkunden, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass ihr in drei Stunden in der Konzerthalle seid“, meinte Yoshiki, der allerdings nicht einmal zum Ende seiner kleinen Rede kam, bevor Kaoru ihm widersprach.

„Vergesst es, keiner entfernt sich aus dem Hotel, bis wir geprobt haben, verstanden? Ich will euch in einer viertel Stunde in der Halle sehen, danach könnt ihr machen, was ihr wollt“, befahl Kaoru streng, da er genau wusste, dass sie keinen Soundcheck mehr bekommen würden, wenn seine Schäfchen jetzt ausschwärmten. Schließlich arbeitete er schon einige Zeit mit ihnen und hatte ihrem Produzenten einiges an Erfahrung voraus.

„Wenn dann noch Zeit ist, hast du vergessen“, murrte Toshiya missmutig.

„Kommt ganz drauf, wie ihr euch jetzt anstellt. Ich werde euch schon dazu antreiben, so schnell zu funktionieren, dass du noch shoppen gehen kannst, Totchi“, erwiderte Kao tröstend, wobei er nicht ahnte, welches Problem er bald zu lösen hatte.
 

Fast hätte er sagen können, dass seine Planung perfekt lief, denn die Jungs waren zu großen Teilen pünktlich und Toshiya und Die kamen nur fünf Minuten zu spät. Für den Leader war das wie ein Sechser im Lotto, zufriedener konnte er nicht sein.

Da hatte er jedoch leider seine Rechnung ohne seinen Sänger gemacht. Kyo hatte schon der Anblick der Halle von außen nicht gefallen, was er Kaoru auch sofort hat wissen lassen. Im Grunde war der Gitarrist der Einzige, dem er immer seine Gedanken offen erzählte. Die anderen durften nur mit seinen Launen fertig werden, die aus diesen entstanden.

Auch auf der Bühne schien sich seine Meinung über die Halle nicht zu ändern, selbst als er kurz vor sich her sang. Kaoru fand die Akustik erträglich, doch er konnte an Kyos Gesichtausdruck ablesen, dass er keineswegs zufrieden war. Im Gegenteil, zwar hatte er sich auf die Tour gefreut, doch nun stand er kurz davor vor Enttäuschung zu explodieren.

„Was hast du denn?“, fragte der Leader einfühlsam.

„Es gefällt mir hier einfach nicht. Ich dachte immer, es ist super in einer so großen Halle zu spielen, aber das hier ist einfach beschissen“, antwortete Kyo unverblümt.

„Was ist an der Halle so übel?“, hakte Kao nach, der die Zweifel des Sängers nicht ganz nachvollziehen konnte. Dabei ahnte er nicht, dass dieses Unverständnis Kyos inneren Schwelbrand zu einer Stichflamme machte.

„Merkst du das nicht! Die Halle ist kalt, abartig, hier kann doch keine Stimmung aufkommen! Gerade du müsstest das ja mitkriegen!“, schrie der Sänger ungehemmt.

Er schnappte sich augenblicklich seine Sachen und verschwand aus der Halle, womit er seinen Leader und die anderen Jungs verwirrt zurückließ. Allerdings wusste Kaoru, dass es nun sinnlos war, Kyo zu verfolgen. Er würde Zeit brauchen, um sich beruhigen, die der Leadgitarrist einfach nutzte, indem er einen instrumentalen Soundcheck durchführte. Letztlich hatten so auch die anderen noch die Möglichkeit sich zu entspannen, während Kaoru sich auf die Suche nach ihrem Sänger machte.
 

Auf seiner Suche blieb dem Leader allerdings nur die Möglichkeit zu hoffen, dass er Kyo so gut kannte, dass er einen Ort in dieser belebten Stadt finden würde, der in den Augen des Sängers Ruhe ausstrahlte. Zuerst hatte er immer wieder die Assoziation, dass Shinya sich in den kleinen gemütlichen Cafes der Einkaufsstraße, die er durchsuchte, wohl fühlen würde. Aber zu Kyo schienen diese einfach nicht zu passen, erst einige Zeit später stolperte er praktisch über einen Club, der dem Sänger Asyl bieten konnte.

Dort erblickte er ihn schnell in einer kleinen dunklen Ecke und, wie Kao es geahnt hatte, schlief er mittlerweile.

„Mensch, hast du eigentlich keine Angst, dass man dich mal ausraubt, während du pennst?“, fragte Kaoru und setzte sich neben den jüngeren Sänger.

„Nö, es können ja nicht alle so hinterhältig sein wie du“, erwiderte Kyo zischelnd.

„Können wir über deinen kleinen Ausbruch reden?“, fragte Kaoru vorsichtig.

Er konnte es sich nicht noch einmal erlauben, den Jüngeren zu verärgern, er hatte nicht mehr genug Zeit, um ihn wieder zu suchen.

„Sorry, ich habe deinen Soundcheck vermasselt“, meinte Kyo nuschelnd.

„Halb so wild, dein Instrument muss man ja nur erwärmen. Die Halle ist dir also zu kalt“, hakte Kaoru nach.

„Sie ist zu groß und so leer“, murmelte Kyo.

„Glaub mir, sie wird dir viel kleiner vorkommen, wenn sie gefüllt ist und dann wird die Wärme schon von uns aus kommen“, versuchte der Leader seinen Sänger zu bestärken. Nun konnte er seine Zweifel oder besser gesagt seine Ängste nachvollziehen, es würde schwierig werden, die Menge anzuheizen. Aber er war zuversichtlich, dass die Band das konnte.
 

Schließlich folgte Kyo Kaoru zurück zur Konzerthalle, wo die anderen bereits warteten und vor allem Yoshiki schon jegliche Hoffnung aufgegeben hatte, dass Kaoru den Sänger finden würde. Auch dessen Ängste die Menge nicht begeistern zu können, bewiesen sich schnell als unsinnig. Doch trotzdem war ihre Arbeit so anstrengend, dass Shinya nach dem Auftritt fast augenblicklich in Kaorus Armen einschlief.

Finale

Es tut mir schrecklich Leid, dass ihr solange warten musstet, aber abistress lässt keinen platz für kreativität. Aber hier ist jetzt endlich das letzte kapitel, viel spaß dabei^^
 


 

Finale
 

Erschöpft blickte Kaoru in den Spiegel. Das Bild, das dieser ihm zeigte, erschreckte ihn schon seit zwei Wochen nicht mehr. Denn seit ihren letzten Konzerten, die sie auf relativ großen Bühnen gegeben hatten, schienen seine Augen nicht mehr zu erstrahlen. Er aß kaum noch, schlief nur unruhig und Yoshiki sowie die Jungs hielten ihn ständig auf Trab. Er hätte vor Beginn der Tour nie gedacht, dass ihn all das so mitnehmen würde, während die anderen das ohne weiteres wegsteckten. War er denn so alt? Das konnte nicht sein, schließlich arbeitete er sonst in Vollzeit, doch trotzdem wich der Druck in seiner Magengegend nicht.

Yoshiki warf einen ähnlich prüfenden Blick in seinen Spiegel, er hatte sich über sie Jahre zwar gut gehalten, aber seine Begegnung mit Dir en Grey hatte ihn irgendwie altern lassen. Nicht, dass die Jungs zu anstrengend wären, es war ihr Leadgitarrist, von dem er fortwährend an sein Trauma erinnert wurde. Immer wieder träumte er von Kaorus Tod, zudem musste er sich ständig dabei ertappen, wie er den jungen Mann mit seinem alten Freund verglich. Das Verlangen ihn hide zu nennen, hatte ihn auch nicht verlassen. Zumindest lenkte ihn die Arbeit von den Tagträumen ab, wobei ihm jedoch auch die eigentlichen Probleme seiner Schützlinge nicht mehr auffielen.

Shinya hingegen konnte kaum noch mit ansehen, wie Kaoru immer blasser und dünner wurde. Der Leader war zwar schon immer eher hager, doch aus irgendeinem Grund schien er beständig weiter abzumagern. Zudem schien er häufig nachts durch den Tourbus und das Hotel zu wandeln, statt zu schlafen. So sehr er sich sorgte, umso hilfloser war er auch, da er nicht wusste, wie er sich um den Älteren kümmern konnte. Er würde ihn sicher mit irgendwelchen Ausreden abspeisen, da er, obwohl es Kaoru nicht bewusst war, für sie alle den Beschützer spielte. Dass der Beschützte sich um den Beschützer kümmerte, würde der Gitarrist nicht einfach zulassen. Shin konnte nur hoffen, dass Yoshiki den Zustand des Leaders bemerkte, da er von Kaoru zumindest ein wenig Gehorsam erwarten konnte.

Voller Besorgnis musste Shinya auch an ihrem letzten Konzerttermin feststellen, dass Kaoru müde wirkte und keineswegs so kraftvoll, wie sonst üblich gewesen wäre. Yoshiki schien zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt zu sein, um sich um den Ältesten von ihnen zu kümmern und auch dieser selbst war zu beschäftigt mit den anderen, um zu bemerken, dass er dringend eine Pause benötigte. Sein Gewissen machte es dem Jüngsten nun sogar schwer ihn zu fragen, ob er ihm den Reißverschluss des Bühnenoutfits schloss.

„Na, klar, Chibi, du sollst doch perfekt aussehen“, murmelte Kaoru.

„Kao, ich bin jetzt weg, strengt euch an! Ich will nicht hören, dass ihr es ohne meine Aufsicht in den Sand setzt!“, meinte Yoshiki, bevor er die Halle verließ.
 

Der Bass und die anderen Instrumente dröhnten noch in Kaorus Kopf, der nur wenige Sekunden zuvor seine eigene Gitarre abgelegt hatte. Er konnte es sich nicht erklären, aber seitdem stach der Schmerz in seinem rechten Unterbauch immer stärker wie mit einem Dolch zu. Er wusste lediglich, dass er sich irgendwo abstützen musste und dass er seine Stütze in Form von Kyos Schulter fand.

„Sag mal, Kao, musst du unbedingt jetzt kuscheln wollen?“, fragte Kyo genervt, noch bevor er bemerken konnte, wie verkrampft sich Kaorus Finger in sein Fleisch bohrten.

„Hey, was ist?“, fragte der Sänger, der aber keine Antwort mehr von ihrem Leader erwartete, als er ihn nach einer kurzen Drehung erblickte.

Sein Gesicht war schweißnass und blass, seine Augen waren vor Schmerz zusammengekniffen und seine andere Hand hielt sich krampfhaft den Unterbauch, während er stöhnend vor ihm zusammen sackte.

„Scheiße, Shin, komm schnell her! Ich brauche deine Hilfe!“, rief Kyo, während er über Kaorus Gesicht strich. Er war heiß.

„Ach, du-! Kao, kannst du mich hören? Wo hast du Schmerzen?“, fragte das entsetzte Chibi, das sich sofort beim Anblick ihres Leaders zu ihm auf die Knie geworfen hatte, besorgt. Tränen liefen über das stark geschminkte Gesicht des Drummers.

„Kyo, ruf einen Notarzt. Er muss sofort ins Krankenhaus! Und ruf Yoshiki an!“, meinte der Jüngste, dessen Gesicht sich deutlich verdunkelt hatte, nachdem er kurz Kaorus Bauch abgetastet hatte, wobei dieser vor Schmerz aufheulte.

„Alles wird gut, Kao. Ich bin bei dir. Der Arzt kommt gleich. Halt nur durch!“, säuselte Shinya in Kaorus Ohr. Am liebsten hätte er noch „du Dummerchen“ hinzugefügt. Doch es war besser, wenn er den sich vor Schmerz windenden Gitarristen jetzt nicht aufregte. Stattdessen stellte er sich die Frage, wie der Leader diese Schmerzen zuvor erdulden konnte. Oder hatte er sie tatsächlich nicht gespürt? Kaoru konnte im Stress alles vergessen, selbst das Trinken, vielleicht auch den Schmerz, der sich nun mit voller Intensität bemerkbar machte. Außerdem war der Älteste auch nicht der Typ Mensch, der einfach über jede Kleinigkeit jammerte.

Allerdings wurde Shinya durch den Notarzt jäh aus seinen Gedanken gerissen, da er Kaoru fast gewaltsam aus den Armen des Chibis riss.

Dem jungen Drummer blieb lediglich die nackte Sorge um den Gitarristen und die sich immer weiter steigernde Angst ihn zu verlieren. Kyo hatte sich unterdessen neben den geschockten Shinya gesetzt, wobei er das Treiben, das der Notarzt an Kaoru veranstaltete, aufmerksam beobachtete, während Shinya eher Löcher in die Luft starrte.

Es dauerte nicht lange, bis der Notarzt seine Diagnose still für sich formuliert hatte, Kaoru mit einem starken Schmerzmittel in einen Dämmerzustand befördert hatte und ihn schließlich in den Krankenwagen verfrachtet hatte, welcher mit schreiender Sirene durch die vollen Straßen bis zum Krankenhaus jagte. Shinya machte sich mit den anderen noch in ihrem Bühnenoutfit auf den Weg dorthin. Ein Polizist hätte sie sicher wegen ihres Aufzugs angehalten, auch die Frage der Ärzte, was für Gestalten sie denn seien, war durchaus verständlich. Letztlich ließen sie sie und auch Yoshiki, der nur wenige Minuten nach ihnen eintraf, zu Kaoru. Man erklärte ihnen, dass der Leader sofort operiert werden müsse, da sein Blinddarm kurz vor dem Durchbruch stand. Yoshiki war fast ebenso weiß wie der schwerkranke Kaoru, als er den Ärzten zuhörte. Shinya hatte regelrecht das Gefühl, er würde sich gar nicht wirklich bei ihnen befinden. Wahrscheinlich hörte er statt der richtigen Nachricht die Todesbotschaft von hide.

Mehr oder weniger musste Yoshiki dies auch eingestehen, seine Erinnerung war mit der Realität irgendwie verschmolzen, doch er konnte es einfach nicht beschreiben: Mal sah er hide, das andere Mal Kaoru. Allerdings wurde er jäh aus diesem Wirrwarr gerettet, als man Kaoru in den Operationssaal schob. Er hielt den Arzt auf und wollte ihm etwas sagen, aber dieser kam ihm zuvor.

„Nein, ich werde nicht für eine kosmetische Narbe sorgen! Es geht hier um das Leben des jungen Mannes, was weit wichtiger ist!“, sagte dieser, da er meinte, er wüsste, was Yoshiki wollte.

„Nein, darum geht es nicht. Bitte passen Sie besser auf ihn auf als ich. Tun Sie alles, um ihn zu retten“, erklärte Yoshiki zögerlich, während ihm die Sorge ins Gesicht geschrieben stand. Der Arzt nickte nur stumm.

Die Operation selbst verließ reibungslos, aber Kaoru war schwach, geschwächt von all dem, was ihn in den letzten Wochen fertig gemacht hatte. Sie alle hatten ihm die Kräfte geraubt und das Bewusstsein seinen Schmerz zu bemerken. Wie versteinert saßen sie um das Bett des Leaders, das Piepsen der Geräte wirkte in dieser Runde nervtötend laut.

„Es tut mir Leid. Ich bin an all dem Schuld! Ich hätte nie versuchen dürfen, aus dir einen neuen hide zu machen, ich habe dich dabei nur kaputt gemacht, obwohl du doch so wunderbar bist.

Ich hatte nur meine eigenen egoistischen Interessen im Kopf und habe dein Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Ich hoffe, du und die Jungs könnt mir verzeihen“, murmelte Yoshiki dem schlummernden Kaoru zu.

„Wir haben alle Schuld, Yoshiki. Wir alle haben seine Aufopferungsbereitschaft für uns ausgenutzt. Wir haben alle vergessen, dass auch Kaoru Luft zum Atmen braucht“, erwiderte Shinya noch, bevor die Krankenschwester sie aus dem Zimmer schickte, um Kaoru endlich seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen. Allerdings bat Shinya sie ihn noch ein wenig bleiben zu lassen, denn er hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Sie willigte ein, sodass das Chibi sich setzte und Kaorus linke Hand nahm.

„Werde schnell wieder gesund. Ich kann es nicht ertragen, wenn der wichtigste Mensch in meinem Leben so hilflos ist und ich ihm nicht helfen kann. Ich werde dir noch ein paar Sachen bringen, damit du dich wohler fühlst“, meinte Shinya leise, in der Hoffnung Kaoru hatte sein Liebesgeständnis gehört. Doch er machte sich nicht viele Hoffnungen, dass der Leader seine Gefühle erwiderte, zumindest nicht, bis er unter dessen Kissen ein Foto von ihm fand, bei dem der Gitarrist ein Herz um Shinyas Gesicht gemalt hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  ShiroiOkami
2009-06-16T22:06:15+00:00 17.06.2009 00:06
ich hab es gewusst oder besser geahnt, siehste habs doch gelesen und um die urzeit, nur dir zu liebe, hoffe das kam jetzt nicht seltsam rüber...
^-^
Von: abgemeldet
2008-11-01T10:29:58+00:00 01.11.2008 11:29
wui~
filppt yoshiki noch aus?
xD
ne scherz
ich weiß nicht, was man jetzt erwarten kann
bin gespannt drauf
Von: abgemeldet
2008-08-11T15:22:32+00:00 11.08.2008 17:22
merkwürdig
o.o'
aber interessant, passiert es noch öfters?
xD
mach weiter
Von:  Angel_of_Thursday
2008-08-11T12:16:10+00:00 11.08.2008 14:16
Uii..das is ja..hmm... Der arme Yoshiki..+seufz+ ...Und Kaoru..ohje..ich weiß, was es heißt reisekrank zu sein...x_X; Das wünscht man keinem!!+heftig Kopf schüttl+
..Trotzdem hat mir das Kapi gut gefallen!!^^
Weiter sou!!<333
Von: abgemeldet
2008-06-21T21:44:49+00:00 21.06.2008 23:44
geil
xDDD
ich fidn lustig
Von:  Terra-gamy
2008-06-21T20:27:25+00:00 21.06.2008 22:27
Na wenn Yoshiki meint, dass er schon das schlimmste rausgefunden hat^^ Ich wäre mir da nicht so sicher
Von:  KillaKyo
2008-05-04T10:24:10+00:00 04.05.2008 12:24
ui

sehr interessant Oo
*hibbel*
schreib weiter xD

ich will wissen ob ich mit meiner Idee fürs Pairing richtig liege oder nich..
gefällt mir sehr gut der Prolog hier...
man bekommt ne Grundidee aber es wird auch nich alles verraten..
macht Lust auf mehr xD

LG
Killa


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