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Imei wa kakoku na desu

Ruhm hat seinen Preis
von

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Finale

Es tut mir schrecklich Leid, dass ihr solange warten musstet, aber abistress lässt keinen platz für kreativität. Aber hier ist jetzt endlich das letzte kapitel, viel spaß dabei^^
 


 

Finale
 

Erschöpft blickte Kaoru in den Spiegel. Das Bild, das dieser ihm zeigte, erschreckte ihn schon seit zwei Wochen nicht mehr. Denn seit ihren letzten Konzerten, die sie auf relativ großen Bühnen gegeben hatten, schienen seine Augen nicht mehr zu erstrahlen. Er aß kaum noch, schlief nur unruhig und Yoshiki sowie die Jungs hielten ihn ständig auf Trab. Er hätte vor Beginn der Tour nie gedacht, dass ihn all das so mitnehmen würde, während die anderen das ohne weiteres wegsteckten. War er denn so alt? Das konnte nicht sein, schließlich arbeitete er sonst in Vollzeit, doch trotzdem wich der Druck in seiner Magengegend nicht.

Yoshiki warf einen ähnlich prüfenden Blick in seinen Spiegel, er hatte sich über sie Jahre zwar gut gehalten, aber seine Begegnung mit Dir en Grey hatte ihn irgendwie altern lassen. Nicht, dass die Jungs zu anstrengend wären, es war ihr Leadgitarrist, von dem er fortwährend an sein Trauma erinnert wurde. Immer wieder träumte er von Kaorus Tod, zudem musste er sich ständig dabei ertappen, wie er den jungen Mann mit seinem alten Freund verglich. Das Verlangen ihn hide zu nennen, hatte ihn auch nicht verlassen. Zumindest lenkte ihn die Arbeit von den Tagträumen ab, wobei ihm jedoch auch die eigentlichen Probleme seiner Schützlinge nicht mehr auffielen.

Shinya hingegen konnte kaum noch mit ansehen, wie Kaoru immer blasser und dünner wurde. Der Leader war zwar schon immer eher hager, doch aus irgendeinem Grund schien er beständig weiter abzumagern. Zudem schien er häufig nachts durch den Tourbus und das Hotel zu wandeln, statt zu schlafen. So sehr er sich sorgte, umso hilfloser war er auch, da er nicht wusste, wie er sich um den Älteren kümmern konnte. Er würde ihn sicher mit irgendwelchen Ausreden abspeisen, da er, obwohl es Kaoru nicht bewusst war, für sie alle den Beschützer spielte. Dass der Beschützte sich um den Beschützer kümmerte, würde der Gitarrist nicht einfach zulassen. Shin konnte nur hoffen, dass Yoshiki den Zustand des Leaders bemerkte, da er von Kaoru zumindest ein wenig Gehorsam erwarten konnte.

Voller Besorgnis musste Shinya auch an ihrem letzten Konzerttermin feststellen, dass Kaoru müde wirkte und keineswegs so kraftvoll, wie sonst üblich gewesen wäre. Yoshiki schien zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt zu sein, um sich um den Ältesten von ihnen zu kümmern und auch dieser selbst war zu beschäftigt mit den anderen, um zu bemerken, dass er dringend eine Pause benötigte. Sein Gewissen machte es dem Jüngsten nun sogar schwer ihn zu fragen, ob er ihm den Reißverschluss des Bühnenoutfits schloss.

„Na, klar, Chibi, du sollst doch perfekt aussehen“, murmelte Kaoru.

„Kao, ich bin jetzt weg, strengt euch an! Ich will nicht hören, dass ihr es ohne meine Aufsicht in den Sand setzt!“, meinte Yoshiki, bevor er die Halle verließ.
 

Der Bass und die anderen Instrumente dröhnten noch in Kaorus Kopf, der nur wenige Sekunden zuvor seine eigene Gitarre abgelegt hatte. Er konnte es sich nicht erklären, aber seitdem stach der Schmerz in seinem rechten Unterbauch immer stärker wie mit einem Dolch zu. Er wusste lediglich, dass er sich irgendwo abstützen musste und dass er seine Stütze in Form von Kyos Schulter fand.

„Sag mal, Kao, musst du unbedingt jetzt kuscheln wollen?“, fragte Kyo genervt, noch bevor er bemerken konnte, wie verkrampft sich Kaorus Finger in sein Fleisch bohrten.

„Hey, was ist?“, fragte der Sänger, der aber keine Antwort mehr von ihrem Leader erwartete, als er ihn nach einer kurzen Drehung erblickte.

Sein Gesicht war schweißnass und blass, seine Augen waren vor Schmerz zusammengekniffen und seine andere Hand hielt sich krampfhaft den Unterbauch, während er stöhnend vor ihm zusammen sackte.

„Scheiße, Shin, komm schnell her! Ich brauche deine Hilfe!“, rief Kyo, während er über Kaorus Gesicht strich. Er war heiß.

„Ach, du-! Kao, kannst du mich hören? Wo hast du Schmerzen?“, fragte das entsetzte Chibi, das sich sofort beim Anblick ihres Leaders zu ihm auf die Knie geworfen hatte, besorgt. Tränen liefen über das stark geschminkte Gesicht des Drummers.

„Kyo, ruf einen Notarzt. Er muss sofort ins Krankenhaus! Und ruf Yoshiki an!“, meinte der Jüngste, dessen Gesicht sich deutlich verdunkelt hatte, nachdem er kurz Kaorus Bauch abgetastet hatte, wobei dieser vor Schmerz aufheulte.

„Alles wird gut, Kao. Ich bin bei dir. Der Arzt kommt gleich. Halt nur durch!“, säuselte Shinya in Kaorus Ohr. Am liebsten hätte er noch „du Dummerchen“ hinzugefügt. Doch es war besser, wenn er den sich vor Schmerz windenden Gitarristen jetzt nicht aufregte. Stattdessen stellte er sich die Frage, wie der Leader diese Schmerzen zuvor erdulden konnte. Oder hatte er sie tatsächlich nicht gespürt? Kaoru konnte im Stress alles vergessen, selbst das Trinken, vielleicht auch den Schmerz, der sich nun mit voller Intensität bemerkbar machte. Außerdem war der Älteste auch nicht der Typ Mensch, der einfach über jede Kleinigkeit jammerte.

Allerdings wurde Shinya durch den Notarzt jäh aus seinen Gedanken gerissen, da er Kaoru fast gewaltsam aus den Armen des Chibis riss.

Dem jungen Drummer blieb lediglich die nackte Sorge um den Gitarristen und die sich immer weiter steigernde Angst ihn zu verlieren. Kyo hatte sich unterdessen neben den geschockten Shinya gesetzt, wobei er das Treiben, das der Notarzt an Kaoru veranstaltete, aufmerksam beobachtete, während Shinya eher Löcher in die Luft starrte.

Es dauerte nicht lange, bis der Notarzt seine Diagnose still für sich formuliert hatte, Kaoru mit einem starken Schmerzmittel in einen Dämmerzustand befördert hatte und ihn schließlich in den Krankenwagen verfrachtet hatte, welcher mit schreiender Sirene durch die vollen Straßen bis zum Krankenhaus jagte. Shinya machte sich mit den anderen noch in ihrem Bühnenoutfit auf den Weg dorthin. Ein Polizist hätte sie sicher wegen ihres Aufzugs angehalten, auch die Frage der Ärzte, was für Gestalten sie denn seien, war durchaus verständlich. Letztlich ließen sie sie und auch Yoshiki, der nur wenige Minuten nach ihnen eintraf, zu Kaoru. Man erklärte ihnen, dass der Leader sofort operiert werden müsse, da sein Blinddarm kurz vor dem Durchbruch stand. Yoshiki war fast ebenso weiß wie der schwerkranke Kaoru, als er den Ärzten zuhörte. Shinya hatte regelrecht das Gefühl, er würde sich gar nicht wirklich bei ihnen befinden. Wahrscheinlich hörte er statt der richtigen Nachricht die Todesbotschaft von hide.

Mehr oder weniger musste Yoshiki dies auch eingestehen, seine Erinnerung war mit der Realität irgendwie verschmolzen, doch er konnte es einfach nicht beschreiben: Mal sah er hide, das andere Mal Kaoru. Allerdings wurde er jäh aus diesem Wirrwarr gerettet, als man Kaoru in den Operationssaal schob. Er hielt den Arzt auf und wollte ihm etwas sagen, aber dieser kam ihm zuvor.

„Nein, ich werde nicht für eine kosmetische Narbe sorgen! Es geht hier um das Leben des jungen Mannes, was weit wichtiger ist!“, sagte dieser, da er meinte, er wüsste, was Yoshiki wollte.

„Nein, darum geht es nicht. Bitte passen Sie besser auf ihn auf als ich. Tun Sie alles, um ihn zu retten“, erklärte Yoshiki zögerlich, während ihm die Sorge ins Gesicht geschrieben stand. Der Arzt nickte nur stumm.

Die Operation selbst verließ reibungslos, aber Kaoru war schwach, geschwächt von all dem, was ihn in den letzten Wochen fertig gemacht hatte. Sie alle hatten ihm die Kräfte geraubt und das Bewusstsein seinen Schmerz zu bemerken. Wie versteinert saßen sie um das Bett des Leaders, das Piepsen der Geräte wirkte in dieser Runde nervtötend laut.

„Es tut mir Leid. Ich bin an all dem Schuld! Ich hätte nie versuchen dürfen, aus dir einen neuen hide zu machen, ich habe dich dabei nur kaputt gemacht, obwohl du doch so wunderbar bist.

Ich hatte nur meine eigenen egoistischen Interessen im Kopf und habe dein Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Ich hoffe, du und die Jungs könnt mir verzeihen“, murmelte Yoshiki dem schlummernden Kaoru zu.

„Wir haben alle Schuld, Yoshiki. Wir alle haben seine Aufopferungsbereitschaft für uns ausgenutzt. Wir haben alle vergessen, dass auch Kaoru Luft zum Atmen braucht“, erwiderte Shinya noch, bevor die Krankenschwester sie aus dem Zimmer schickte, um Kaoru endlich seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen. Allerdings bat Shinya sie ihn noch ein wenig bleiben zu lassen, denn er hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Sie willigte ein, sodass das Chibi sich setzte und Kaorus linke Hand nahm.

„Werde schnell wieder gesund. Ich kann es nicht ertragen, wenn der wichtigste Mensch in meinem Leben so hilflos ist und ich ihm nicht helfen kann. Ich werde dir noch ein paar Sachen bringen, damit du dich wohler fühlst“, meinte Shinya leise, in der Hoffnung Kaoru hatte sein Liebesgeständnis gehört. Doch er machte sich nicht viele Hoffnungen, dass der Leader seine Gefühle erwiderte, zumindest nicht, bis er unter dessen Kissen ein Foto von ihm fand, bei dem der Gitarrist ein Herz um Shinyas Gesicht gemalt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ShiroiOkami
2009-06-16T22:06:15+00:00 17.06.2009 00:06
ich hab es gewusst oder besser geahnt, siehste habs doch gelesen und um die urzeit, nur dir zu liebe, hoffe das kam jetzt nicht seltsam rüber...
^-^


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