Kapitel 1
Prolog
Dämonen sind Monster, die nur ein Gefühl kennen - den Hass.
Ein Leben, dass nur von Hass erfüllt ist, ist leer und unerfüllt.
Sie sind verflucht…
Verflucht ein solch unnützes Leben zu führen.
Es gibt nur eine Erlösung aus einem solchen Leben – den Tod.
Aber der Tod ist unerforscht und lässt viele Fragen offen…
Kalt muss die Welt für sie sein…kalt und trostlos…nur erfüllt vom heißen Blut der Menschen, welche sie kaltblütig töten.
Kalt und trostlos ist die Welt für die Monster des Hasses…
Kapitel 1
„Schrecklich! Das ist grauenhaft!“
Die sich ständig wiederholenden Ausrufe von Elesia waren zwar wahr, aber dennoch lästig, wenn man ihr schon 15 Minuten lang zuhörte.
„Ja, wir wissen es!“, entfuhr es Maurice genervt. Elesia verstummte, ein wenig beleidigt.
Er hatte nicht vorgehabt, so schroff zu sein, aber sie waren alle schon angespannt genug und Elesias Entsetzen hatte die Stimmung auch nicht gerade aufgelockert.
Maurice und seine Gruppe Dämonenjäger durchquerten gerade ein Dorf, das offenbar einem Dämon zum Opfer gefallen war.
Überall lagen Leichen herum und den meisten fehlte der Kopf!
Sie lehnten in allen möglichen Haltungen aneinander, übereinander und an Hauswänden. Kurz: Es war kein schöner Anblick!
„Was für ein Dämon war das?“, fragte Xenon vorsichtig.
„Ich weiß nicht…“, antwortete Maurice nachdenklich und versuchte den beißenden Gestank von Blut zu ignorieren, der in der Luft hing.
Plötzlich ein Krachen! Dann der hohe Schrei eines Kindes!
Alle waren zusammen gezuckt und liefen jetzt, die Waffen bereit, in die Richtung aus der der Schrei gekommen war.
Als sie um ein großes Gebäude bogen, sahen sie sich plötzlich dem Dämon gegenüber.
Er sah aus wie Reptil, hatte vielleicht entfernt Ähnlichkeit mit einem Drachen. Statt Flügeln hatte es ein zusätzliches Paar langer, dünner Arme; die ledrige Haut hing schlaff über die Knochen.
Die Köpfe der Dorfbewohner hatte es wie ein Nest um sich herum aufgebaut.
Als es sie bemerkte, drehte es seinen breiten, schweren Kopf in ihre Richtung. Die tief liegenden, gelben Augen fixierten sie.
Der Schrei war anscheinend von dem jungen Mädchen gekommen, das zitternd hinter dem Dämon stand und sich ängstlich an die Hauswand drückte.
Ohne zu zögern, zog nun auch Maurice sein Schwert und durchtrennte den Hals des Dämons mit einem sauberen Schnitt.
„Es kann unmöglich dieser Dämon allein gewesen sein.“
„Ja, das Vieh wäre viel zu schwach gewesen um ein ganzes Dorf auszurotten.“
Während Maurice und seine Truppe diskutierten, kümmerten sich Elesia und Xenon um das Mädchen.
Semji, einer von Maurice’ besten Freunden warf gerade ein, dass mehrere Dämonen an einem Ort sich gegenseitig umbringen würden, Leichen von Dämonen aber nicht zu sehen gewesen seien, als Elesia kam und ihnen erzählte was das Mädchen gesagt hatte:
„Es sollen 7 Dämonen gewesen sein, die alle zur gleichen Zeit angriffen.“
„Das ist so gut wie unmöglich; diese Viecher sind Einzelgänger und streitsüchtig obendrein.“, widersprach Telon ihr.
„Es sei denn, etwas hätte sie angelockt“, meinte Zianne langsam. Sie war eine gute Kriegerin, die auch sehr viel Erfahrung mit Dämonen hatte.
„Aber was hätte sie anlocken sollen?“, fragte Telon nicht sehr überzeugt. Daraufhin wandte Zianne sich an Elesia und bat sie das Mädchen zu fragen, ob ihr etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei.
Schnell ging Elesia wieder zu dem Mädchen hinüber, welches nun in eine Decke gehüllt neben Xenon saß.
„ und wenn es einfach nur Zufall war, dass 7 Dämonen in ein Dorf eingedrungen sind?“, meinte Beron nachdem Elesia gegangen war.
„Gleichzeitig?“, ergänzte Semji. „Ein sehr unwahrscheinlicher Zufall.“
In diesem Moment kam Elesia zurück und berichtete:
„Es ist tatsächlich etwas Ungewöhnliches geschehen. Es waren Zigeuner im Dorf!“ „Na und? Die machen Musik und führen Kunststücke vor; was ist daran so ungewöhnlich?“ „Lass mich doch mal ausreden!“, fuhr Elesia Semji scharf an.
„Also, es war ein Flötenspieler dabei, der auf einer sehr merkwürdigen Flöte gespielt hat. Sie konnte mir nicht genau erklären wieso, aber sein Flötenspiel soll sehr unheimlich gewesen sein. Die Melodie habe sehr schön, gleichzeitig aber sehr beängstigend geklungen haben. Die Dorfbewohner haben ihn deswegen vertrieben.“
~Schweigen~
„Glaubt ihr, dass die Musik die Dämonen angelockt haben könnte?“
Maurice nickte leicht: „Ich würde sagen, dass der Flötenspieler ein Hexer ist. Auf jeden Fall sollten wir ihn suchen und finden, bevor er größeres Unheil anrichten kann.“
Einige nickten zustimmend.
„Aber wo sollen wir suchen? Wir haben keine Ahnung, wohin er gegangen ist.“, meinte Semji.
„Ich würde sagen da lang.“, antwortete Zianne und zeigte Richtung Westen.
„Warum?“, fragte Beron.
„Nur so ein Gefühl…“
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