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Bis(s) ... zum Vollmond um Mitternacht

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Das Klassenfoto

Das Klassenfoto
 

„Hallo Oma! Wie geht es dir?“, sagte die junge Frau und beugte sich vor, um ihrer Großmutter einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ein sanftes Lächeln huschte über die Lippen der alten Dame. „Schön dich zu sehen mein Kind.“, antwortete sie leise und rutschte sich etwas in ihrem alten Sessel zu Recht. Es war schön zu sehen, wie ihre Enkelin herangewachsen war und zu welch prächtigen, jungen Ding sie sich entwickelt hatte, doch es erinnerte sie auch schmerzlich daran, dass die Zeit nicht stehen geblieben war. Wenn doch ihr Mann sie jetzt sehen könnte, er wäre so stolz auf sie gewesen.
 

„Wie war dein Tag Chloe?“, fragte die alte Frau und sah kurz aus dem Fenster. Es regnete. Schon wieder. Aber was war auch anderes zu erwarten in Forks – dieser kleinen Stadt mit der höchsten Niederschlagsquote, die es im Bundesstaat zu finden gab. „Eigentlich nicht besonders spannend.“, antwortete das Mädchen und fuhr fort: „Wir haben heute so eine ätzende Arbeit in Biologie geschrieben. Der Aufbau der Zwiebel, ich glaube es gibt bessere Themen… Außerdem haben wir heute Sport gehabt. Ich sag dir die Neue ist eine absolute Katastrophe. Sie hat es doch glatt geschafft Luke durch einen Fehlpass beim Fußball K.O. zu setzen. War ihr ziemlich peinlich. Die hat ihren Ruf jetzt weg, das kannst du wissen.“.
 

Die Großmutter lächelte und fühlte sich an ihre eigene Schulzeit erinnert. Damals hatte sie auch so einen Tollpatsch gekannt, aber das war schon so lange her. Sie hatte den Schulschwarm geheiratet und war sehr zeitig mit ihm weggegangen, um zu studieren. So viel war seitdem geschehen. Viele Freunde und besondere Menschen aus ihrer Schulzeit waren einfach aus ihrem Leben verschwunden indem der Kontakt zu ihnen einfach über die Jahre eingeschlafen war. Aber auch viele waren bereits verstorben. Sie war eine der Letzten die noch übrig war. Von ihrer besten Freundin hatte sie sich sehr zeitig verabschieden müssen. Ihr Mann war danach nur noch eine Hülle seiner selbst gewesen und war dann fort gezogen, da ihn alles an sie erinnerte. Er lebte noch einige Jahre in New Orleans, bis auch schließlich er verstorben war. Zwei treue Freunde die sie verloren hatte. Der Gedanke daran zerriss ihr heute noch das Herz.
 

Doch das schlimmste war, dass sie ihren Ehemann dieses Jahr hatte verabschieden müssen. Sämtlicher Lebensmut schien sie seitdem verlassen zu haben. So oft hatte sie sich gewünscht, dass sie an seiner Stelle gestorben wäre, denn der Schmerz den er zurückgelassen hatte, umschloss sie wie eine drohende schwarze Hülle. Mit jeder Beerdigung die sie erlebte, schien sie mehr und mehr verrückt zu werden. Bereits bei der Trauerfeier ihrer besten Freundin hatte sie das Gefühl eine alte Schulkameradin gesehen zu haben, so jung, einfach unverändert. Doch sie wusste, dass das nicht sein konnte. Für niemanden stand die Lebensuhr still und sie hatte die Frau seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und nichts mehr von ihr gehört. Sie wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebte. Es hatte sich immer wieder wiederholt. In einem Augenblick sah sie sie und im nächsten Augenblick war sie wieder verschwunden.
 

„Schau mal Oma, wir haben heute unsere Klassenfotos bekommen!“, riss Chloe ihre Großmutter aus den Gedanken und reichte ihr das Bild. Jessica setzte die Brille auf und schnappte nach Luft. Mit zitternden Händen strich sie über das Blatt Papier. Besonders zwei Gesichter stachen ihr ins Auge. Ein Junge, von unendlicher Schönheit, mit kupferfarbenem Haar, blasser Haut und goldenen Augen. Und ein Mädchen von gleicher Ausstrahlung, das Haar Dunkelbraun, die Haut blass und die Augen golden. „Oma was ist?“, fragte ihre Enkelin und schaute ihr über die Schulter. „Nichts meine Liebe. Nichts. Ich habe mich nur grad erinnert, wie glücklich ich in meiner Schulzeit gewesen bin, als ich in deinem Alter war.“, sagte Jessica, während ihr eine Träne über die Wange lief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jennalynn
2011-07-07T13:05:40+00:00 07.07.2011 15:05
OH OH das waren dann wohl Bella und Edward. Jetzt denkt die arme alte Jessica bestimmt das sie verrückt ist. Was für ein Zufall *grins*
Von: abgemeldet
2011-06-21T17:44:37+00:00 21.06.2011 19:44
da hat Jassice woll Edward und Bella erkannt... naja was solls hilft halt nicht so ein schönes Kapitel
irgendwie tut mir Jessi sehr leid
aber wenigstens hat sie eine nette Enkelin^^
ist doch auch was



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