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Shadow of the past

Never forget
von

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Der Fremde

Das lungert schon seit ungefähr einem Monat auf meinem PC rum und jetzt bin ich spontan dazu gekommen, es endlich mal zu beenden.
 


 

„Ihr werdet es nicht lernen …nie.“ in der Stimme schwang ein leichter Hauch von Wehmut mit, als die verhüllte Gestalt zu den leblosen Körpern hinunter sah. Die drei Wachmänner bewegten sich nicht mehr und ihm war durchaus bewusst, dass sie sich, wenn er es denn gewollt hätte, nie mehr bewegen würden. Für ihn wäre es ein Leichtes gewesen, sie lautlos und ohne eine Spur zu hinterlassen auszuschalten. Keiner war hier, um ihn daran zu hindern, und er hatte es dennoch nicht getan.
 

Im Stillen schimpfte er auf seine Eltern, deren Gene er anscheinend niemals würde komplett unterdrücken können. Es lag ihm einfach nicht im Blut, grundlos zu töten, egal wie sehr ihm das gegen den Strich ging.
 

Der vermummte Mann knirschte mit den Zähnen und erhob sich. Das Schwert steckte er zurück in die Scheide an seinem Gürtel und die Kapuze wurde tiefer ins Gesicht gezogen. Mit einem letzten Blick über den verlassenen Dorfplatz drehte er sich um und verschwand in einer der Seitenstraßen. Seine Silhouette wurde verschluckt vom Dunkel der Nacht.
 

--
 

„Was ist denn da draußen los?“ fragte die alte Frau hinter dem Tresen mehr zu sich selbst als zu ihrem Gast und drehte neugierig ihren Kopf in Richtung Tür. Von der Straße her war Lärm zu hören, viele Stimmen redeten durcheinander und obwohl man ihre Worte nicht verstand, diskutierten die Menschen draußen wohl hitzig über irgendetwas.
 

Ihr Gast zuckte nur mit den Schultern und schob der Frau wortlos die leere Schale entgegen. Diese schien ihn erst jetzt wieder wahrzunehmen. Ebenso stumm wie ihr verhüllter Gast nahm sie die Schale entgegen und wandt sich in Richtung Küchentür. Sie warf stirnrunzelnd einen letzten Blick auf ihren merkwürdigen Besucher und verließ dann den Raum.
 

Der Mann im schwarzen Umhang erhob sich in einer geschmeidigen Bewegung von seinem Stuhl, legte ein paar Münzen auf die Theke und trat dann auf die Straße hinaus. Kurz schweiften seine Augen unter der Kapuze nach allen Seiten, dann drehte er sich nach rechts und verschwand zwischen den Schatten der Häuser.
 

--
 

Langsam bewegte sich eine Person durch die Gassen von Konoha. Sie war in einen schwarzen Umhang gehüllt und das Licht der aufgehenden Sonne in ihrem Rücken machte aus dem Menschen nur noch eine schwarze Silhouette auf rotorangenem Grund. Scheinbar hatte derjenige keine Eile und das, obwohl es in diesen frühen Morgenstunden noch empfindlich kühl war.
 

Da die Läden bereits geöffnet hatten, war doch schon recht reger Betrieb auf den Straßen und nicht wenige starrten der verhüllten Person hinterher. Fremde waren im Dorf hinter den Blättern keine Seltenheit, aber dieser Besucher war anders. Die Leute tuschelten, wenn er vorüber gegangen war. Derart vermummt verschreckte die groß gewachsene Gestalt so manchen und außerdem waren gestern Nacht die Wachen am Haupttor niedergeschlagen worden. Man hatte den Schuldigen noch immer nicht gefunden.
 

Schließlich entschlossen sich doch einige, dass es wohl besser wäre, einige Ninja zu Rate zu ziehen. Man konnte nie wissen und lieber gingen die Dorfbewohner auf Nummer sicher.
 

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Er war gerade an dem Platz angekommen, auf dem die fahrenden Händler ihre Ware ausstellten, als die Ersten sich ihm näherten. Er spürte sie, bevor er sie sehen konnte und wartete geduldig, bis sie ihn erreicht hatten. Es waren fünf – immerhin waren sie so schlau, ihm mehr als gestern in den Weg zu stellen.
 

„Was wollt ihr?“ fragte er gelangweilt. Es war klar, was sie von ihm wollten, aber manchmal schlug sich doch seine gute Erziehung durch. „Wenn Sie uns kurz begleiten würden, wir hätten einige Fragen.“ bat einer der Konoha-Nin nur freundlich. Der Befehl hinter den Worten war unverkennbar und er hörte die unterschwängliche Angespanntheit in der Stimme. Der vermummte Mann konnte ein belustigtes Schnauben nicht unterdrücken – das könnte noch amüsant werden.
 

„Und ihr glaubt wirklich, dass ich euch so einfach folgen werde?“ knurrte er in einer Mischung aus Spott und eindeutiger Drohung. Zufrieden verfolgte der Fremde, wie sich die Körper seiner Gegner leicht versteiften.
 

Als einer endlich so dumm war, direkt auf ihn los zu gehen, hatte er sein Schwert schon längst gezogen. Der Mantel wirbelte Staub auf, als der Unbekannte sich um sich selbst drehte und mit einem gekonnten Schlag dem ersten Gegner das Katana aus der Hand schlug. Ein Tritt in den Magen und der Mann ging röchelnd zu Boden. Blieben noch vier.
 

Anscheinend erkannten die jetzt auch, dass sie keinen einfachen Reisenden vor sich stehen hatten und attackierten nun ihrerseits. Einer warf einige Shuriken, während ein anderer ebenfalls ein Katana zog. Die zwei anderen griffen
 

gleichzeitig an, wohl in der Annahme, den Mann so überwältige zu können. Dieser wich jedoch der Faust des einen, wie zuvor schon den Wurfsternen der anderen, aus, packte den braunhaarigen Mann am Handgelenk und schleuderte ihn gegen seinen Kumpanen. Krachend schlugen beide auf der Erde auf.
 

Der Kunai blitzte auf, als einer der verbliebenen Ninja die Waffe anhob, um sie dem Vermummten in den Rücken zu stoßen – bevor der Fremde jedoch getroffen werden konnte, war er plötzlich verschwunden. Für einen Moment blickte der Angreifer irritiert, dann verzog er schmerzhaft das Gesicht und fiel zu Boden. Eine kleine Blutlache bildete sich um ihn herum.
 

Mit einer eleganten Bewegung entging der verhüllte Mann dem Hieb des Katana, rammte seinem letzten Gegner das Knie in die Seite und schmetterte diesen mit voller Kraft gegen eine nahe Hauswand, wo er mit einem dumpfen Knall aufschlug und dann stöhnend zu Boden sank.
 

Scheinbar völlig ungerührt und ohne einen Kratzer verbarg die unbekannte Person ihre Waffe wieder unter dem Mantel und schlenderte weiter die Straße entlang, als sei nie etwas geschehen. Ihm folgten die, teils ungläubigen, teils erschrockenen, Blicke der Dorfbewohner.
 

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Stumm erreichte der Fremde den Rand des Dorfes.
 

Er hatte die ganze Zeit genau gewusst, wohin es ihn zog. Es war wie ein innerer Zwang, dem er nicht zu entgehen vermochte, wie sehr er sich auch bemühte.
 

Tatsächlich war es wohl nötig, zumindest einmal hierher zu kommen. Nicht, dass es etwas ändern würde – nein, das würde es ganz sicher nicht – aber vielleicht würde es so etwas wie Trost bringen, eine Art von Vergebung von beiden Seiten.

Für einen Augenblick zögerte er und wollte schon weitergehen, als der verhüllte Mann plötzlich erstarrte. Aus den Augenwinkeln sah er denjenigen, der sich unbemerkt neben ihm materialisiert hatte.
 

„Du bist hier nicht erwünscht, Fremder!“
 

Der Unbekannte unterdrückte den Drang, seinen Gegner jetzt, hier und sofort zu Brei zu schlagen. Dafür war nicht die richtige Zeit, nicht heute. Es würde die Vergangenheit nicht verändern, es würde ihn nicht glücklich machen – nicht nach so langer Zeit.
 

„Die blonde Pest – euch kann man wirklich nicht ausrotten, oder?!“ erwiderte er daher mit all der Verachtung, die sich über die Jahre in seiner Seele angesammelt hatte. Der jüngere Mann mit den strohblonden Haaren starrte ihm verwirrt entgegen und schien nicht so recht zu wissen, was er mit dieser Aussage anfangen sollte.
 

„Verschwinde! Ich kann dein verdammtes Gesicht nicht sehen!“ brüllte der Mann jetzt wütend und fuhr herum, um seinen Gegner unter der Kapuze heraus fixieren zu können. Wie blind vor Hass trat er einen Schritt vorwärts, zog in derselben Bewegung sein Schwert und hub nach dem jungen Ninja. Er verfehlte nur um einige Millimeter.
 

„Genug jetzt!“ donnerte plötzlich eine andere Stimme und die beiden Männer wandten ihre Köpfe sofort in Richtung der Frau, die gerade die Straße entlang kam. Eine der Alten des Rates, wie der Konoha-Nin mit geschultem Auge feststellte.
 

Wortlos trat die alte Frau an den Vermummten heran und hackte sich in einer vertrauten Geste bei ihm unter. Das er sich dabei leicht versteifte schien sie nicht zu kümmern und mit einem „Jetzt hab dich nicht so.“ zog sie ihn mit sich den Weg entlang.
 

Da der Unbekannte in Gesellschaft der Alten offensichtlich nicht mehr angrifflustig war und in diesem Zustand keine akute Gefahr für seine Umgebung darstellte, ließ der blonde Ninja sie laufen und folgte ihnen in kurzem Abstand. Man konnte schließlich nie wissen – auch wenn es mehr als unwahrscheinlich war, dass der Mann im Umhang gerade hier etwas zerstören würde. Was hatte ihn überhaupt an diesen Ort getrieben und warum versteckte der Fremde sein Gesicht vor den Dorfbewohnern? Der junge Mann beschleunigte seine Schritte, um dem Gespräch den beiden anderen lauschen zu können.
 

„Es ist lange her, Tsubasa no Tenshi.“ meinte die Frau mit warmer Stimme zu ihrem Nebenmann, der über diese Anrede nicht gerade begeistert schien.
 

„Du sollst mich nicht so nennen, wie oft muss ich dir das noch sagen?“
 

„Du kannst es noch tausendmal sagen, und ich werde dich dennoch immer bei diesem Namen rufen. Auch wenn du verleugnest, wer du bist …ich werde es niemals tun – Langsam solltest du das begriffen haben.“
 

Der Mann zog unter der Kapuze eine Grimasse „Hm… wenn du meinst.“ „
 

Ja, das meine ich! …jetzt zu etwas anderem: Warum bist hier?“
 

„Warum?! Es ist meine Pflicht hier zu sein – warum sollte ich sonst hier sein?“ die Worte klangen unglaublich bitter.
 

„Es sollte nicht deine Pflicht sein. Nein, das sollte es gewiss nicht…“ bemerkte die Alte darauf nur seltsam tonlos.
 

Ohne sie weiter zu beachten löste sich der Mann von seiner Begleiterin und machte einige Schritte auf zwei bestimmte Steine zu. Er würdigte sie keines einzigen Blickes, sondern erhob stattdessen sein Haupt in Richtung Himmel. Die Kapuze rutschte ein Stück nach hinten.
 

„Es kann einzig meine Pflicht sein, die mich an diesen Ort treibt. Vielleicht eine Art von Schuld, die eigentlich sie statt mir hätten empfinden müssen. Es gibt’s nichts, was mich veranlassen könnte, sie einmal zu besuchen …nichts, was mich an diese beiden Menschen bindet. Sie haben es nicht verdient, dass ich hier stehe und mit jedem Moment, den ich hier bin, wünschte ich, ich wäre nie gekommen.“ schleuderte er scheinbar dem Himmel entgegen und ballte dabei die Hände zu Fäusten, bis die Fingerknöchel weiß hervor traten.
 

„Sag so etwas nicht Tsubasa. Sie waren auch nur Menschen und ich behaupte nicht, dass sie in ihrem Leben keine Fehler gemacht haben, aber versuche zumindest, sie zu verstehen.“
 

„Wie könnte ich das je? Jiraiya hatte immer Minato. Minato hier, Minato da. Er hat ihn trainiert, sich mit ihm unterhalten, ihm geholfen, er war immer für ihn da und er wäre für ihn gestorben. Ihn hat er geliebt – Ich dagegen habe für das alles gekämpft: Zuerst wollte ich sein Lob, seine Anerkennung … als ich schmerzlich begreifen musste, dass ich das nie würde erreichen können, wollte ich seinen Respekt. Auch den habe ich nie bekommen und zuletzt hätte mir schon seine Aufmerksamkeit genügt, doch auch die galt nie mir. Ich war es nie wert, ich war nicht Minato… dann war Minato plötzlich tot und schon war er da!“ hasserfüllte braune Augen fixierten den blonden Ninja.
 

„Ich hatte nie eine Chance bei ihm, egal, was auch passiert wäre – Tsunade hat sich in dieser Beziehung zumindest in soweit besser verhalten, als dass sie mich gemieden hat, wo sie nur konnte. Sie konnte mich nicht ansehen, noch nie.“ sein Kopf wandte sich wieder der alten Frau zu, das Gesicht lag im Schatten der Kapuze verborgen.
 

„Ich wollte nur einen Blick, ein einziges Nicken… sag mir verdammt noch mal, was ich mein Leben lang falsch gemacht habe!“ seine Stimme war zu einem Furcht erregenden Brüllen angewachsen und die Alte wich instinktiv einen Schritt zurück.
 

„Entschuldige, du trägst keine Schuld daran. Ich hätte dich nicht anschreien dürfen.“ beschämt senkte der vermummte Mann seinen Kopf.
 

„Nein, mich trifft keine Schuld daran – aber dich ebenso wenig. Du hättest nicht ändern können, was passiert ist und keiner darf dir verübeln, dass du sie hasst anstatt sie zu lieben.“
 

Sie warf ihm einen Blick zu, der ihr Mitgefühl für diesen Mann ausdrückte, dem in seinem Leben so viel Unrecht widerfahren war.
 

Er erwiderte nichts darauf, sondern griff nur nach der Kapuze des schwarzen Umhangs und schob sie nach hinten. Sein weißes Haar leuchtete rot im Licht der aufgehenden Sonne.
 

Langsam schweiften seine Augen über die beiden Grabsteine von Tsunade und Jiraiya zu seinen Füßen und ein müdes Lächeln erschien auf den Lippen des Mannes. Ein leichter Windhauch wehte ihm einige Strähnen ins Gesicht, verdeckte seine Augen.
 

„Sie waren trotz allem meine Eltern – Wie hätte ich sie nicht lieben können?“ weniger als ein Flüstern wurden die Worte von Wind davon getragen.
 


 

Ich hoffe, jemand konnte etwas damit anfangen...

Lg Karu



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  dragons4thchild
2008-04-08T16:33:46+00:00 08.04.2008 18:33
echt gut gemacht^^
als man schon las weiße haare hat man sichs schon gedacht^^
Von:  BlackPearl87
2008-04-07T12:43:35+00:00 07.04.2008 14:43
Hallo,
mir gefiel diese One-Shot ziemlich gut.=)
Sie war gut geschrieben und auch die Idee dazu finde ich sehr orginell,die hat was^^
Freue mich mehr von dir zulesen =)

LG Pearl



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