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Wie der Wind

von

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Kapitel 07 – Jahrmarkt- Trubel

Ein letztes Ruckeln und das Riesenrad hielt erneut an. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Türe, doch ich ließ Light nicht los. Wir wackelten immer noch ein wenig und selbst mit geschlossenen Augen war ich davon überzeugt, alles würde sich drehen! Ich hatte fest damit gerechnet, dass Light mich nun von sich stoßen würde, doch wider Erwarten drückte er mich noch etwas fester an sich und strich mir beruhigend über den Rücken. „Ryuuzaki... Wir sind wieder unten... Es ist vorbei!“, sagte er in einem ruhigen und sanften Ton.

Ich brauchte einige Momente um den Mut zu fassen, mich davon zu überzeugen und als ich meinen Kopf schließlich etwas hob, erkannte ich, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Etwas peinlich berührt ließ ich ihn los und machte mich an die mühsame Arbeit aus der kleinen Kanzel zu steigen (die noch dazu bei jeder Bewegung gefährlich wackelte).
 

Ich war erst komplett beruhigt, als ich auch von dem kleinen Podest herabgestiegen war und nun wieder auf dem staubigen Boden des Jahrmarktes stand, unmittelbar neben einem Stand welcher mit unglaublich süßen Düften lockte. Nach wie vor etwas schummrig im Kopf lehnte ich mich an den Tresen und wartete, bis auch Light seinen Weg dorthin gefunden hatte.

Mittlerweile interessiert, was denn nun diese lieblichen Düfte absonderte, drehte ich mich um und drückte meine Nase an einer kleinen Scheibe platt, hinter der die köstlichsten Dinge lagen.
 

Etwas ganz besonderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Jeglicher Schwindel und alle Übelkeit hatten sich von mir verabschiedet und ließen mir Platz für neue Entdeckungen: Zuckerwatte!

Mit leuchtenden Augen drehte ich mich zu Light herum. Er schien zu wissen, was mir dieses Lodern in die Augen getrieben hatte und so bestellte er für mich eine Zuckerwatte.

Ich frage mich bis heute, warum er das tat, schließlich war ich kein kleines Kind. Doch ich hatte mich in diesem Augenblick zu ihm umgedreht, als bräuchte ich seine Erlaubnis... ein Verhalten, dass ich mir nicht erklären kann, doch an diesem Abend habe ich gelernt, dass es viele Dinge gibt, die man einfach nicht erklären kann, sollte oder brauchte. Es passierte einfach so und damit war ich voll und ganz zufrieden. Wie jetzt, als ich meine Zuckerwatte entgegen nahm...
 

Mutig biss ich hinein und sofort schmolz der große Bissen zu einem kleinen Häufchen Zucker auf meiner Zunge zusammen, sodass ich ihn problemlos herunter schlucken konnte. Diese Süße war einfach himmlisch. Genau das, was ich nach all der Aufregung brauchte!
 

Unser eigentliches Ziel war mir erneut komplett entgangen, nach all der Aufregung und der Überdosis Zucker, die ich nun genüsslich in mich hinein spachtelte, jedoch kein Wunder.

„Ich will noch mehr sehen!“, sagte ich zu Light, während meine Zunge den Zucker von meinen Lippen schleckte, drehte mich in eine x-beliebige Richtung und folgte dann dem Strom der Masse und Light hatte Schwierigkeiten hinterher zu kommen. Es war einfach herrlich, solange ich auf dem Boden bleiben konnte.
 

Neugierig strich ich mit meinen Fingern über alles Mögliche, was mir noch nicht geläufig war und so machte ich eine ganze Reihe von Entdeckungen. Ich wirkte wohl wie ein kleines, unerfahrenes, von Spieltrieb gesteuertes Kind, das an allem herum fummeln musste. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich selbst so gut wie nie vor die Türe ging. Ich ließ mich einfach zu schnell von anderen Dingen ablenken...

Abrupt blieb ich stehen und Light, der noch ein paar Schritte weiter gegangen war, kam mit fragenden Blicken zu mir zurück.

„Ryuuzaki?“, fragte er mich und kam mir ungewöhnlich nahe. Ich konnte nicht sagen, ob es an dem Gedrängel lag oder ob er aus Eigeninitiative handelte.

Während ich versuchte diese Tatsache zu verdrängen, sah ich zu ihm auf und fragte mit großen Augen: „Wo ist Kira?“

Light schien von einem anderen Stern geholt worden zu sein und sich erst einmal wieder fassen zu müssen. Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und sagte für meinen Geschmack etwas zu direkt: „Er wird in ein paar Minuten auf dem Parkplatz erscheinen!“

Welchen Sinn hätte es gehabt ihn zu fragen, woher er das wusste? Wenn er Kira war, hätte er schon tausend Gelegenheiten gehabt mich umzubringen und es auf einen der Jahrmarktbesucher zu schieben... Auf einem Parkplatz, der dunkel und verlassen war, fiel die Schuld eher auf ihn, schließlich wussten die Herren Polizisten, dass sie zusammen unterwegs waren.

Light sagte nicht die Wahrheit, doch vielleicht hatte ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite, wenn ich wissend in seine Falle tappte.

Doch etwas war eigenartig... Aus irgendeinem Grund fiel es mir schwer ihm nicht zu Glauben... Ich hatte ein – für meine Verhältnisse - ungewöhnlich starkes Vertrauen zu ihm aufgebaut... Ein merkwürdiges Gefühl!
 

Ich nickte ihm schließlich zu und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem kleinen abgelegenen Parkplatz, an dem einen Ende des Jahrmarktes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-07-22T19:16:55+00:00 22.07.2008 21:16
ich geb nachträglich nach dem lesen nun nen kommi zu allen kapis ab,
ich kann nur
sagen
charas gut getroffen gute
geschichte
gute idee
Von:  EmilyFitch
2008-06-04T15:00:34+00:00 04.06.2008 17:00
wieso habsch hier noch net geschrieben O_O
wieder tolles pitel ^.^
lieb you :-*
+knuffL+

Von:  K-Doberitzsch
2008-05-30T17:12:34+00:00 30.05.2008 19:12
Booar! umbedingt jetzt an dieser Stelle auzuhören...also echt.
Dieses Kapi war recht kurz aber schön geschrieben.
lg Red-eye


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