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Drauß' im Walde

A/N: Autor: ICH, stellt euch vor…

Genre: Fantasy, Abenteuer

Disclaimer: Seht ihr das Genre? Genau, Fantasy. Ich garantiere nicht dafür dass alle Angaben bezüglich der Tier- und Pflanzenwelten stimmen, wenn ihr den nächsten Erdkunde-/Biologie-/Was-auch-immer- Test verhaut soll es nicht meine Schuld sein. Des Weiteren gehört diese Story, sowie all ihre Charaktere und so weiter und so fort MIR, und ich fände es eher unkomisch wenn jemand außer mir meint er müsste ein bisschen klauen.

Rating: Auch wenn es in den ersten zwei Kapiteln eher unwahrscheinlich scheint, aber in Anbetracht der praktizierten Gewalt in späteren Kapiteln… mindestens ab 16 (ich ignoriere ausnahmsweise dass ich selbst erst 15 bin)

Thanks to: Steve aus einem Forum, der sich die Story auch mal öfter durchlas und sie bewertete und _Yankee_ von Animexx, die mir ein guter Beta war und hoffentlich noch sein wird!

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*~Prolog~*~ Drauß’ im Walde~
 

Pinien. Überall um sie herum. Wie sie dufteten. Ein wenig nach Harz, ein wenig nach dem typischen Duft, den Nadelbäume verströmten. Ein Hauch von Wind, eigentlich nicht mal eine Brise, die den Duft an die Nase der Anwesenden trug. Droben in den Wipfeln der hohen Nadelhölzer konnte man ein paar Vögel hören, zwitschernd, auf Partnersuche, wie üblich im Frühjahr. Trotz des schwachen Windes und der Sonne, die scheu ein paar Fetzen von Licht durch das Geäst zwang, war es kühl in Bodennähe, vielleicht sogar kühl genug um sich eine Erkältung zu holen. Die Erde, die sich unter den langsam verfallenden Nadeln, Opfern des letzten Sturmes, verbarg, schien sogar starr vor Kälte zu sein. So hart hatte man sie in dem kleinen Wäldchen selten im Frühling erlebt. Dieses Jahr schien der Winter sich wohl nicht aus dem Wechselspiel der Jahreszeiten, aus dem Lustspiel mit dem aufkommenden Frühjahr verabschieden zu wollen. Die wenigen Pflanzen, die sich trotz des Bodenfrostes aus dem Erdreich herauswagten, neigten sich ein wenig in einer neuerlichen lauen Brise. Diese trug einen warmen Geruch mit sich, ein wenig nach einem Fischgericht, vielleicht gebraten, das verriet der Wind selbst dem aufmerksamsten und sensibelsten Beobachter nicht genau. Die Richtung, aus der das Lüftchen wehte, stimmte in etwa mit der überein, in der man ein altes, halb mit Efeu verwachsenes Anwesen vermutete, und zog man den Stand der Sonne, die sich fast schon im Zenit befand, zu seinen Überlegungen hinzu, so lag die Vermutung nahe, dass dort gerade zu Mittag gespeist wurde.

Seltsam.

Dieses ganze Naturbild kam ihr suspekt vor. Je mehr sie sich in die fiktiven Welten ihrer Romane vertiefte, je mehr sie von, ob nun ausgedachten oder nicht, Kriegen, Kämpfen und Morden erfuhr, desto unrealer wirkte ihre eigene Welt.

Seltsam.

Sie hob ihren Kopf, sodass sie in den halb bewölkten Himmel hätte blicken können, aber das Geäst der Pinien, Fichten und Tannen untersagte ihr die Aussicht. Stattdessen schloss sie die Augen, lehnte sich mit dem Kopf gegen die brüchige Rinde einer alten Tanne und ließ das Buch aus ihrer Hand gleiten, auf den nadelübersäten Grund. Sie hörte die Rinde knirschen; wenn sich keine der schwarzen Strähnen darin verfangen würde, so würden zumindest kleine Moos- Farn- und Rindenstückchen als Souvenir mit zurück nach Hause kommen. Was Mutter wohl dazu sagen würde? Unwichtig. Mutter sagte selten, eigentlich niemals etwas. Sie sagte nicht, „Wasch dich, zieh dich an, wir gehen aus!“, sie sagte nicht „Bedanke dich für das feine Geschenk!“ und sie sagte nicht „Vertrage dich mit deinem Bruder!“. Sie war still und wirkte fast immer überfordert und ruhelos. Ob sie nachts überhaupt Schlaf fand? Die zwar schmalen, aber recht dunklen Augenringe, die deutlich verlängerte Dauer, ehe sie auf den Ruf ihres Namens reagierte – all das sprach dafür. Was Mutter widerfahren war? Sie war nicht immer so gewesen.

Das Mädchen unter den Tannen erinnerte sich an ganz andere Zeiten. Zeiten, in denen die Mutter jederzeit für ihre Kinder da gewesen war, immer bereit ein Loch in Kleid oder Hosen zu stopfen, ein aufgeschlagenes Knie zu versorgen, ein Naschwerk zum Dessert zu verschenken. Höflich zum Personal (welches nur aus dem Hausmädchen Josie bestand, da Mutter gegen jegliche Sklaverei und Angestellte Einwände fand. Bis auf Josie hatte es keines der Mädchen, die sich beworben hatten, geschafft die Hausherrin zu überzeugen), hilfreich bei den täglichen Stunden, die die Geschwister mit Lernen verbringen mussten, und diskret bei wichtigen und intimeren Fragen. Man munkelte bereits, welch dunkle Vergangenheit sich wohl hinter dieser Wandlung verbarg.

Das Mädchen, wer sie ansah mochte sie auf vierzehn oder fünfzehn schätzen, keinesfalls jedoch älter als sechzehn, atmete, noch immer gegen den Baum gelehnt, tief ein und hörbar aus. So ruhig war es hier. So unscheinbar und doch surreal wirkte ihre kleine, friedvolle Welt. Ach, wüsste sie doch, wie bald sich das alles ändern sollte…
 

„Ami!“ Eine Stimme. Weiblich, von einer 25-Jährigen, zwar großen aber dürren Frau. Das waren keine Vermutungen, das wusste das Mädchen, dass offenbar Ami hieß. Außer ihrer Mutter, und die schien kaum mehr in der Lage den kühlen Wald in der Nähe des Anwesens zu betreten und nach ihrer Tochter zu suchen, gab es nur noch eine Person, der man die weibliche Stimme hätte zuordnen können, und dabei handelte es sich um Josie. Langsam konnte man die weiße Schürze des Hausmädchens erkennen, wie sie durch den Wald eilte, sich die wildesten Pfade suchte, während sie nach Ami Ausschau hielt und zu vermeiden versuchte, dass ihre Kleider an Zweigen, Büschen oder kleinen Pflanzen hängen blieben. Ihre dunkelblonden Haare schien sie dabei außer Acht gelassen zu haben, denn diese hingen in kleinen Strähnen in ihr Gesicht herab. Ihre braunen Augen ruhten auf Ami, als sie näher kam, nun jedoch vielmehr gehend als laufend.
 

„Endlich finde ich dich! Du treibst dich selten so weit draußen herum…“, sprach die junge Frau. Sie lächelte sanft, was durch ihre unordentlichen Haare etwas Abenteuerliches und Verwegenes bekam, und ließ sich neben Ami in die Tannennadeln hinab.
 

Die Schwarzhaarige neigte den Kopf leicht nach links und rechts. „Das stimmt nicht, Josie, und das weißt du sehr gut. Ich bin oft hier.“, antwortete sie ruhig, öffnete die Augen und musterte die Blonde, die zu lachen begonnen hatte.
 

„Ja, das weiß ich…“, sagte sie schmunzelnd. „Ich übe auch nur, falls dein Vater mich zur Rede stellt, er sollte besser nicht erfahren, dass du hier draußen bist, und dass so oft.“ Und er sollte besser nicht erfahren, wie eng der Umgang zwischen seiner einzigen und damit jüngsten Tochter und dem Hausmädchen war. Er hielt davon nichts, eine Tatsache, die seine Tochter nicht nachvollziehen konnte. Josie war weder zu still, noch zu aufdringlich. Sie hatte Ahnung, von dem was sie sagte, und man konnte sich mit ihr über vernünftige Dinge unterhalten. Außerdem wusste sie meistens was zu tun oder zu sagen war. Es war mit einer der Gründe gewesen, weshalb man sie als Ausnahme eingestellt hatte – sie hinterließ nicht nur einen seriösen und zuverlässigen Eindruck, sie war seriös und zuverlässig. Trotzdem verbat Glynion sich den Umgang seiner Tochter mit dem Hausmädchen. Josie konnte tun und lassen, was sie wollte, die Tatsache, dass sie das Hausmädchen war

reichte schon aus, damit Glynion sich nicht näher für sie interessierte und es nicht sehen wollte, dass seine Tochter Zeit mit Josie verbrachte.
 

„Und vor allem, mit wem ich hier bin…“ Nun huschte auch auf Amis Lippen ein Lächeln. Sie war von Natur aus eher ernst und lachte selten, vielleicht auch, weil sie nie Freunde gehabt hatte, mit denen sie hätte lachen und scherzen können. Das Mädchen hatte bisher immer Privatunterricht genossen und war eigentlich nie in den Kontakt mit anderen jungen Menschen gekommen.
 

„Ja…“ Der Tonfall der jungen Haushaltshilfe hatte etwas Beendendes an sich, als würde ihr etwas von ihrem Leben ausgesaugt, während sie dies sagte. Zumindest atmete sie lange aus, während sie diese zwei Buchstaben weitergab und dementsprechend lang wurde die Silbe gezogen. „Wie auch immer.“ Sie stand auf und versuchte zumindest sich die Tannennadeln, die Nässe und die Erde aus den Kleidern zu klopfen, ohne einen wirklichen Erfolg verzeichnen zu dürfen. „Wir sollten gehen.“
 

Anstatt es Josie gleich zutun, blieb Ami sitzen und starrte zu ihrer Freundin hinauf. Auch Josie hielt inne.
 

„Warum?“, fragte sie leise und leicht anklagend. Josie würde niemals eine Gelegenheit verstreichen lassen unbefangen und ungestört mit Ami reden zu können. Es gab einen ganz bestimmten Grund, warum sie zurückwollte, und nach dem fragte die Schwarzhaarige nun. Und Josie wusste ebenfalls, was Ami wissen wollte.
 

„Hör mal, da ist irgendetwas passiert. Deine Eltern scheinen zumindest verdammt aufgeregt! Sie haben zwar nichts gesagt, aber ich will, dass du sofort zurückgehst. Oder ich sorge dafür!“ Auch Josie vergaß jeglichen freundlichen Tonfall. Niemand würde sie hier zur Rechenschaft ziehen, und wenn es ihr Ernst war, weshalb etwas zurückhalten? Ehrlichkeit war eine Tugend.
 

Seufzend erhob sich die junge Schwarzhaarige von ihrem Sitz unter der alten Tanne und stand auf. Sie versuchte gar nicht erst, sich die kleinen Zweiglein, Flechtenkrümel und Nadelstückchen aus Haaren und Kleidung zu entfernen; es mussten viele sein und eine gründliche Wäsche von Körper und Kleidung würde denselben Zweck sogar noch besser erfüllen. Außerdem hielt Josie die Situation für heikel und stufte sie damit als eine ein, die schnellstmöglich näherer Betrachtung bedurfte. Ami hob ihr Buch wieder auf, im Gegensatz zu ihr selbst erhielt es die Ehre, wenigstens grob abgewischt zu werden, und bedachte ihre Kameradin dann mit einem auffordernden Blick.
 

„Also, nach dir. Und vergiss nicht, dass man uns nicht zusammen sehen darf. Wir wollen ja nicht, das die Leute munkeln, nicht war?“ Perfekt einstudiert, die Rolle der Herrin auf der Bühne des Lebens. Nur noch nicht höflich genug. Aber Josie hatte keinesfalls erwartet, einen netten Plausch mit Ami zu führen. Dafür war zu wenig Zeit.
 

„Gut, wir treffen uns dann später im Gemeinschaftszimmer.“ Es war ein Fluch, fanden beide Frauen, das der Begriff „Wohnzimmer“ anscheinend nicht fein genug für die Oberschicht war. „Vergiss nicht die Dringlichkeit des Anliegens!“, mahnte Josie hastig, ehe sie noch hastiger losstapfte, immerhin musste sie einen Umweg gehen, damit die beiden nicht aus derselben Richtung bei dem Anwesen von Amis Familie ankamen. Nach wenigen Schritten hielt die Hilfskraft allerdings noch einmal inne.
 

„Denn außerdem…“, sagte sie. „…ist das Mittagessen fertig.“ Und Ami blieb solange an Ort und Stelle, bis das lachende Hausmädchen zwischen den Nadelhölzern verschwunden war.
 

[Prolog Ende]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ALien-Kadaj
2008-04-19T13:11:30+00:00 19.04.2008 15:11
Hört sich gut an.
Aber warum stehen hier keine Kommis?
An deiner stories ist nichts falsche.
Vielleicht solltest du noch mehr mit Absätzen arbeiten dann liest es sich leichter.
Hoffe du schreibst noch weiter.


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