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Frigide?

Temari auf "Abwegen"^^
von

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Es regnet.

Es regnet schon seit einer Woche und bis jetzt hat es mich nicht gestört. Aber heute stört es mich. Es stört mich, weil ich das Gefühl habe, als würde der Himmel für mich weinen. Und obwohl mir zum Heulen zumute ist, will ich nicht weinen!

Warum das so ist? Na ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich alles, ALLES, kaputt gemacht!

Der Abend fing so gut an. Wir haben uns in der Stadt getroffen, sind etwas Essen und dann in eine kleine Bar gegangen.

Wir unterhielten uns und alles war perfekt.

So gegen zehn, glaube ich, gingen wir auf diese Party.

Ich mochte Partys eigentlich nicht gerne, aber ich wollte Ihm eine Freude machen und kam mit. Außerdem wollte ich so viel Zeit wie nur irgend möglich mit Ihm verbringen.

Die Party war ein voller Erfolg, das muss ich Seinem besten Freund, dem Dickerchen, schon lassen.

Das einzige, was mich wirklich störte war, dass Er sich ständig Zigaretten ansteckte. Eine nach der anderen, immer und immer wieder. Und irgendwann hatte ich die Nase voll.

„Kannst du damit nicht mal aufhören?! Ich kann ja verstehen warum du das machst, aber es stört mich!“

Er sah auf und blickte mich mit Seinen dunklen Augen vorwurfsvoll an, nahm sich allerdings einen Aschenbecher und drückte die Kippe, die Er sich gerade angesteckt hatte, aus.

Dann herrschte Schweigen und ich bekam Gewissensbisse. Warum hatte ich Ihn nicht weiterrauchen lassen? Vorsichtig versuchte ich in Sein Gesicht zu schauen, als Er lächelte.

„Es fällt mir zwar schwer, aber für dich gebe ich mir Mühe und lass es bleiben. Also guck nicht so traurig und genieß den Abend. Oder willst du woanders hin?“

Fragend sah Er mir ins Gesicht, eine kleine Sorgenfalte entstellte Seine perfekte Stirn.

Schnell schüttelte ich den Kopf. Er sollte mich nicht so ansehen. Immer wenn Er das tat, fühlte ich mich schuldig. Schuldig Ihn, das perfekte Wesen, zu lieben.

Gut, ich gebe zu: nach Außen verheimlichten wir unsere Gefühle immer und taten so, als ob wir nur Freundschaft füreinander empfinden würden und neckten uns immer, aber das stimmte nicht. Ich liebe Ihn.

Allerdings hatte ich bis zu diesem Abend keine Ahnung, was Er für mich empfand.

Freundschaft oder Liebe?

„Wir gehen!“

„Was? Warum denn? Gefällt es dir nicht mehr? Wir brauchen nicht gehen“, stammelte ich vor mich hin.

Er schüttelte den Kopf. „Nein, wir gehen! Du hast keine Lust mehr und . . .“

„Das stimmt ni . . .“

„Unterbrich mich bitte nicht. Und lüg mich nicht an. Ich seh’ doch genau, dass du keine Lust mehr hast und außerdem will ich mit dir alleine sein!“

Ich sah Ihn mit großen Augen an. Hatte Er das wirklich gesagt? Wenn ja, dann war Er noch Taktloser, als ich immer vermutet hatte.

„Das geht nicht! Das kannst du doch nicht einfach so sagen!“

„Warum nicht? Ich will mit dir alleine sein, also sag ich dir klar, dass es so ist und darum gehen wir jetzt auch, komm“, Er nahm meine Hand in Seine und zog mich hoch. Danach steuerte Er mit mir im Schlepptau auf den Ausgang zu.

Nachdem wir eine Weile durch die Stadt gelaufen waren, blieb Er an einer Parkbank stehen, drückte mich auf ihre Sitzfläche und hockte sich vor mir hin. Er nahm meine Hände in Seine und sah mir tief in die Augen.

Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen und ich hatte das Gefühl, als ob dieser Blick mir den Boden unter den Füßen wegzog.

Er seufzte tief, dann beugte Er sich zu mir und berührte leicht meine Lippen mit Seinen.

Okay, das war’s! Ich schwebte irgendwo zwischen Himmel und Erde.

Aus dem zärtlichen wurde ein leidenschaftlicher Kuss und ja, ja Er liebt mich. Mindestens genauso wie ich Ihn.

Da war noch alles perfekt. Ich weiß nicht mehr wie lange wir uns geküsst hatten, aber es kam mir wie eine kleine Ewigkeit vor, und das war gut so.

Nach unserem ersten(!) Kuss machten wir uns auf den Weg zu Ihm nach Hause.

Keine Ahnung was Er damit bezwecken wollte, aber Hauptsache wir waren allein.

Ob ich mir da Gedanken gemacht hab, ob mehr zwischen uns laufen könnte? Klar, aber ich hab jedes Mal versucht diese Gedanken zu verdrängen! Warum? Ganz einfach:

Einer meiner beiden jüngeren Brüder hat damals immer behauptet, dass ich zu 99,9% frigide bin! Und ich hab ihm geglaubt, denn ich kam mir in Seiner Gegenwart immer frigide vor. Also verordnete ich mir absolutes Sexverbot, bis ich die Ursache meiner Frigidität herausgefunden hätte.

Doch eigentlich wollte ich diese kleine, nicht ganz unbedeutende Tatsache vor Ihm verbergen. Und, mal ehrlich, wer hätte das nicht getan?

Jedenfalls gingen wir zu Ihm nach Hause und verkrümelten uns in Sein Zimmer.

Da küssten wir uns wieder und wieder. Und dann, ich weiß nicht mehr genau wie, lagen wir auf Seinem Bett und Er fing an mich zu streicheln.

Und was hab ich gemacht? Ich bin in meiner verhassten Frigidität richtig aufgegangen, hab Ihn von mir weg geschoben und bin aufgesprungen. Ich bin mir sicher, dass ich Seinen Blick nie mehr vergessen werde. In Seinen Augen lag eine Mischung aus Verwirrung und Enttäuschung.

„Alles in Ordnung?“, hat Er mich gefragt.

Ich konnte nur verstört nicken, musste die Tränen runterschlucken und bin nach Draußen gerannt.

Bis zum Dorftor bin ich gekommen und hab versucht, nicht zu weinen. Und dann fing es an zu regnen. So wie gestern, vorgestern und vorvorgestern, genauso wie es auch morgen und übermorgen regnen würde.

Ich stand vorm riesigen Dorftor und war klatschnass. Und dann musste ich losheulen, denn der Regen hat mein Herz berührt, weil der Himmel im richtigen Moment angefangen hat für mich zu weinen. Und ich weine mit.

Ich weine mit dem Himmel, wegen Ihm, wegen meiner Frigidität, meinem Bruder, der beschlossen hat, dass ich frigide bin und verdammt noch mal, wegen dem größten Idioten auf diesem ganzen beschissenen Planeten: Mir! Ja! Ich hasse mich, ich hasse mich, ich hasse mich, ich hasse mich und ich hasse mich im Quadrat! ! ! ! !²

Und als ich denke, dass ich mich gar nicht mehr hassen kann, hält jemand einen Regenschirm über mich.

Erschrocken drehe ich mich um und sehe in Sein besorgtes Gesicht. Er sieht, dass ich weine –natürlich sieht Er das- und drückt mich, mit dem schirmfreien Arm, an sich. Und ja, da ist überall dieses Kribbeln, genau wie bei unserem Parkbankkuss, ich umarme Ihn und Er streichelt mir versöhnlich über den Kopf.

„Was ist los? So schnell hab ich dich noch nie rennen sehen“, bemerkt Er zuckersüß.

Ich schniefe. „Weiß nicht, ja, nein, ja, . . . ach, verdammt, ich mein . . .“

„Jein?!“ Er grinst.

Ich grinse zurück, gebe mir einen Ruck und schüttele den Kopf. „Nein, nicht jein! Ja. Ich weiß, was mit mir los ist. Ich sag’s dir auch, aber nur wenn du mir versprichst, mich nicht auszulachen!“

„Warum sollte ich das tun?“

Arrgh! Es ist grausam wenn intelligente Menschen versuchen sich dumm zu stellen. Wenn aber super-duper-mega-intelligente Menschen versuchen, sich dümmer zu stellen, als es ihnen jemals möglich sein wird, dann nimmt das –jedenfalls bei Ihm- masochistische Züge an. Gut, Er ist ein ziemliches Faultier, aber auf einen IQ, der weit über 200 liegt, muss sogar ein noch so großes Faultier stolz sein.

Da Er meinen inneren Monolog nicht mitbekommen hat –das nehme ich zumindest an- nicke ich kurz, atme tief ein und flüstere: „Ich bin frigide.“

Er hebt die Augenbrauen, immer höher und höher (Scheiße, das muss doch schon wehtun!) und fängt an zu lachen. War klar!

Er lacht und lacht und lacht.

Beschämt stehe ich im Regen und sehe Ihm dabei zu, wie Er mich auslacht.

Dann nimmt Er meine Hand wieder in Seine und küsst mich.

Er bugsiert mich zurück ins Dorf und sagt kein Wort mehr, bis wir wieder bei Ihm zuhause, in Seinem Zimmer, auf Seinem Bett sind und uns wieder küssen.

Vorsichtig fängt Er an mich zu streicheln und wir versuchen uns die nassen Klamotten auszuziehen.

Er löst sich aus der Umarmung und flüstert mir spöttisch ins Ohr: „Und du willst frigide sein?“, küsst mich wieder und lässt sich mit mir auf’s Bett fallen.
 

Als ich aufwache liegt Er neben mir. Er sieht süß aus, wenn Er schläft. Ich denke an letzte Nacht und grinse in mich hinein. Ich beobachte Ihn beim Schlafen und, es tut mir leid, ich korrigiere, nackt und schlafend sieht er süß aus. Schon bald süßer als nackt und wach.

Und, Bruderherz, ab heute genieße ich meine neue Nichtfrigidität, denn . . . ich bin zu 100% nicht frigide!!!
 

Ach ja, ich hasse mich, hasse mich, hasse mich, hasse mich nur noch. Ohne Quadrat!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Honigschnute
2013-06-04T10:08:08+00:00 04.06.2013 12:08
Frigide: kalt, unterkühlt, gefühllos, leidenschaftslos...einfach auf seelischer Ebene nicht zu erreichen und vom Wesen her anderen gegenüber ablehnend.

ich hoffe das hilft einigen die keinen Plan haben was frigide heißt!

knuddler!

Von:  Cortes
2011-09-02T22:12:42+00:00 03.09.2011 00:12
Der OS ist echt gut...
WAS IST FRIGIDE???????????????????????????
Ich hab null Ahnung.
Von: abgemeldet
2008-04-14T10:52:53+00:00 14.04.2008 12:52
HA! Endlich habe ich es auch geschafft mal ein Kommentar zu hinterlassen..

*lach* das war richtig süß... :3
Normalerweise hab ich's ja net so mit ShikaxTema(weil's für mich schon feststeht..^^) aber wenn du das schreibst kommt immer was neues interessantes hinzu :)


Von:  Doushite
2008-03-11T20:46:04+00:00 11.03.2008 21:46
XDD
genau wieder eine seite x3
lad die aka~story auch hoch^^
hui~

lg wev
Von: abgemeldet
2008-03-10T18:50:39+00:00 10.03.2008 19:50
hi
ich find deine fanfic wirklich gut.
jetzt mal ne(ganz dumme ) frage was ist eigendlich genau
frigide?????
bitte um antwort

lg lissy


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