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fear

past - present - and no future to be seen
von

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got a girlfriend?

Kaum, dass seine Haare getrocknet und geglättet waren, hing Yuuki an der Strippe. Am anderen Ende hatte er Doktor Murata, der er sich kurz vorstellte, bevor er erklärte:

„Yuuki, genau, ich wohne mit Jun zusammen, der gestern bei Ihnen war.“

Die Ärztin lächelte hörbar. „Natürlich, Jun hat viel von Ihnen erzählt. Darf ich den Grund für Ihren Anruf erfahren?“

Der Schwarzblonde nickte, obwohl sie das natürlich nicht sehen konnte. „Es ist wegen der Tabletten, die er einnimmt... Naja, er scheint auf einen der Wirkstoffe allergisch zu reagieren, jedenfalls hat er sich erbrochen, nachdem er sie genommen hat und unser Hausarzt hat uns empfohlen, dass wir uns um andere Tabletten kümmern.“

Doktor Murata auf der anderen Seite schwieg einen Moment. „Wann genau hat er die Tabletten eingenommen?“

Das wusste Yuuki nicht genau zu beantworten, weshalb er einfach eine Vermutung anstellte. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube gestern Abend gegen acht und heute morgen gleich nach dem Aufstehen, aber ich kann es ihnen nicht genau sagen.“ Die Ernsthaftigkeit in der Stimme der Ärztin war besorgniserregend. „Wieso fragen Sie?“

Sie schnaubte kurz. „Die Tabletten waren für den Notfall gedacht, falls er wieder....“ Sie brach ab. „Das kann ich Ihnen leider nicht genauer erläutern, jedenfalls waren die Tabletten nicht zur stetigen Einnahme gedacht.“

Yuuki ließ sich auf den Boden neben dem Telefonschränkchen sinken und starrte an die gegenüberliegende Wand. Das hörte sich ja gar nicht gut an.

„Ist Ihnen an Juns Verhalten irgendetwas aufgefallen?“

Der vocal zögerte kurz. „Ich weiß nicht...“, murmelte er dann. „Er ist... anders als früher....“ Es war schwer zu erklären. „Irgendwie verschlossen. Und schweigsam.“

Einen Moment herrschte Schweigen, bevor die Ärztin schließlich fragte: „Haben Sie in den nächsten Tagen Zeit, vorbeizukommen? Ich würde gern persönlich mit Ihnen darüber reden.“

Das verwunderte Yuuki dann doch etwas. „Ja... klar. Wann denn? Heute? Oder morgen?“

„Morgen um die Mittagszeit wäre prima“, erwiderte Frau Murata und wieder konnte man ihr Lächeln genau hören. „Wenn Ihnen das Recht ist.“

„Natürlich, gerne.“ Immerhin ging es um Jun.

„Dann freue ich mich auf Sie“, sagte sie, bevor ihr noch einfiel: „Aber bitte sagen Sie Jun nichts davon, ich möchte ganz unvoreingenommen mit ihm reden.“

„Okay.“ Yuuki nickte. Sie würde schon ihre Gründe haben, wenn sie ihn um so etwas bat.

„Einverstanden, dann sehen wir uns morgen“, verabschiedete sie sich mit einem sympathischen Kichern und legte auf, als auch Yuuki sich verabschiedet hatte.

Der Sänger ließ den Hörer auf die Gabel fallen und seufzte. Was zur Hölle war los mit Jun?

Unglücklich aufstöhnend erhob Yuuki sich und ging ins Wohnzimmer, wo Rai und Tetsu vor dem Fernseher sitzend darauf warteten, dass Shou mit dem Essen fertig wurde.

Er schubste den Rythmusgitarristen unsanft bei Seite und setzte sich auf die Couch.

„Ich bin morgen Mittag nicht da.“, kündigte er an, woraufhin Tetsu seiner Neugier durch ein „Warum, wo bist du denn?“ Luft machte.

„Ich fahr zu ner Freundin.“ Was hätte er auch antworten sollen, seine Eltern hatte er erst besucht.

„Huhuhu-", lachte Rai auf, und die Schnute, die er wegen Yuukis unsanfter Behandlung gezogen hatte, war verschwunden. „Yuuki hat ne Freundin! Yuuki hat ne Freundin!" Er tanzte mit den Hüften wackelnd auf der Couch herum, bis ein grober Schlag mit der Handfläche seitens des vocal auf seinen Hinterkopf ihn aufhören ließ.

Eine Freundin, verstanden?“

Rais Grinsen strafte sein Nicken Lüge. Und auch Tetsu meinte ernst und mit gesenkter Stimme: „Dass du so darauf beharrst, macht die Sache nur noch verdächtiger...“

„Ach, ihr seid doch alle bescheuert!“, maulte Yuuki und zündete sich eine Zigarette aus einem herumliegenden Päckchen an, egal wem es gehörte. „Und was wäre schon dabei, wenn ich ne Freundin hätte? Neidisch oder was?“ Er legte die Stirn in Falten. Manchmal verstand er echt nicht, was in den Köpfen der anderen vorging.

„Also hast du echt ne feste Freundin?“, hakte Rai nach und fing sich gleich den nächsten Schlag ein, diesmal auf den Oberarm.

„Nein! Und wenn ich je eine hab, wirst du es als letzer erfahren, Tussi...“

Rai schmollte. „Hey...“ Und als Yuuki nicht reagierte sagte er. „Dann hör gefälligst auf, meine Zigaretten zu rauchen!“ Er schnappte nach der Kippe des vocal, obwohl er wusste, dass der das nicht leiden konnte und hielt sie in die andere Richtung, als der Schwarzblonde sich über Tetsu, der zwischen ihnen saß, auf ihn stürzte.

Tetsu begann, unfähig, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, zu wimmern und Rai fing an zu schreien, dass Yuuki gefälligst aufhören sollte, weil die Zigarette sonst wohl auf den Boden fallen würde, während der ihn nach allen Regeln der Kunst und in verschiedenen Sprachen beschimpfte.

Shou erschien im Durchgang und beobachtete das Treiben lächelnd. Erst, als Tetsus hilfesuchender Blick seinem begegnete, griff er ein. „Jetzt hört mal kurz auf, Kinder, und lasst Tetsu da raus. Willst du mir beim Kochen helfen?“ Er wusste, dass Tetsu zu allem Ja sagen würde, was ihn aus seiner unglücklichen Situation herausholte, und so hatte er auch gleich jemanden, den er für die Sklavenarbeit einspannen konnte, für die sich sonst nie jemand bereit erklärte. Es war vielleicht ein klein wenig eigennützig, aber bevor es bei dem Gerangel auf der Couch noch Verletzte gab....

Tatsächlich rückte Yuuki zur Seite, woraufhin Rai verzweifelt aufschrie, weil sein Schutzschild ihn verließ, und Tetsu sprang regelrecht von der Couch, um in die Küche zu flüchten, gefolgt vom Drummer.

„Jetzt gehörst du mir...“, murmelte Yuuki nach einem Augenblick des Schweigens, ohne näher darauf einzugehen, ob er sich auf den Gitarristen oder die Zigarette in seiner Hand bezog.

Rai schüttelte verzweifelt den Kopf. Er wusste, dass er keine Chance gegen den Schwarzblonden hatte, aber nie im Leben würde er kampflos aufgeben. Und so setzte sich der lebhafte Kampf auf der Couch fort, bis Yuuki die halb verqualmte Zigarette zurück hatte und Rai heftig atmend und resigierend auf dem Polster liegen blieb.

„Du hast doch eigene Zigaretten,“, maulte der Gitarrist, „warum musst du immer die von anderen Leuten klauen...?“

„Weil ich keine Lust habe, meine holen zu gehen“, murrte Yuuki und zog an der Zigarette.

„Aber du rauchst doch gar keine Seven Stars.“

Der tadelnde Blick aus dunkelbraunen Augen sprach Bände.

„Das ist dir egal...“, sah der Gitarrist ein und setzte sich wieder auf. „Dann lass mich wenigstens mal ziehen...“

Der vocal grinste schief und hielt seinem Freund dann die Zigarette so hin, dass dieser sie ihm nicht einmal aus der Hand nehmen musste.

Konzentriert näherte sich Rai der Hand des Blonden und legte dann die Lippen um den Filter.

Es war eigentlich nichts Besonderes, sie machten das ständig, auch Tetsu und bis vor kurzem auch noch Jun. Aber irgendwie kam es Yuuki in diesem Moment, in dem Rai den Rauch inhalierte und sich dann mit einem halbwegs zufriedenen Lächeln wieder zurücklehnte, einfach anders vor. Irgendwie wirkte es so wahnsinnig intim.

Er blickte einen Moment auf den Filter und zog dann selbst noch einmal an der Zigarette, bevor er sie auch schon ausdrücken konnte. Als Teenager hätte er bestimmt gedacht, dass das jetzt ein indirekter Kuss gewesen war oder so was. Ohnehin seltsam, dass ihm das gerade jetzt einfiel...

„Ist alles okay, Yuuki?“, durchbrach Rais Stimme die Stille und der Sänger blickte aus den Gedanken gerissen auf.

„Ja, alles klar“, meinte er und drückte nun wirklich die Zigarette aus, die schon bis auf den Filter verglüht war. „Ich hab bloß Hunger.“

„Dann lass uns rübergehen und schauen, was die anderen beiden treiben“, schlug der Gitarrist vor und erhob sich ohne eine Antwort abzuwarten, bevor er die Hand des Sängers ergriff und diesen unsanft mit sich zerrte.

Yuuki sagte nichts dazu. Allmählich bekam er tatsächlich Hunger.
 

***
 

Beruhigend strich der Schwarzblonde über Juns Stirn. Ein paar Strähnen klebten an der schweißnassen Haut.

„Wach auf, Jun“, murmelte er und legte seine Hände an die Schulter des Bassisten, um ihn wachrütteln zu können, falls es erforderlich sein sollte. „Hey, Jun!“

Mit einem zittrigen Schrei schlug der Dunkelhaarige die braunen Augen auf.

„Jun?“ Yuukis Brust schnürte sich zusammen, als der Bassist nicht reagierte. „Jun!“

Erst jetzt blickte der Angesprochene auf in die Augen des vocal. „Yuuki...“, hauchte er und eine Träne stahl sich aus seinem Augenwinkel, bevor der Kleinere haltlos zu schluchzen begann, sich abwandte und sein Gesicht hinter den Händen verbarg.

Yuuki seufzte resignierend, woraufhin Jun kurz zusammenzuckte und dann stumm vor sich hin weinte, während der Sänger sanft über die hervortretende Wirbelsäule des Andern streichelte. „Hör jetzt auf, okay?“, begann er leise, aber mit Nachdruck in der Stimme. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Und keine Alpträume. Doktor Murata wird dir helfen, okay? Also hör endlich auf zu weinen und schlaf wieder.“ Seine Stimme klang irgendwie merkwürdig säuselnd, aber Jun nickte und das bestätigte Yuuki, dass seine Beruhigungstaktik aufging. Auch das Zucken, das hin und wieder den Körper des Bassisten durchlaufen hatte, wurde immer seltener, bis es schließlich ganz aufgehört hatte.

„Ist alles okay?“, fragte der Blonde nach einer Weile, in der er einfach nur dagesessen und leicht über Juns Rücken gestrichen hatte, doch Jun antwortete nicht und als Yuuki genauer hinschaute, sah er, dass er schon wieder eingeschlafen war.

Er betrachtete noch einen Moment das hübsche Profil seines Freundes und ließ den Zeigefinger von der Schläfe über die Wange bis zum Kinn streifen, bevor er aufstand und wieder in sein Zimmer ging.

Er schaltete den PC aus, an dem er noch gesessen und ein wenig vor sich hin programmiert hatte, und ging zum Bett hinüber. Sein Kapu landete auf dem Boden.

Etwas irritiert blickte Yuuki auf seine Bettdecke, wo eigentlich der Fool's Mate hätte liegen müssen, den er nach einem suchenden Umblicken halb unter seinem gerade erst abgelegten Pullover auf dem Boden fand. Er war sich sicher, dass er ihn da nicht hingelegt hatte, als er am Mittag das Plektrum eingesteckt hatte, tat den Gedanken aber mit einem Kopfschütteln ab und kroch schließlich unter seine Decke, um noch ein wenig in der Zeitschrift herumzublättern.

Erst lange nach Mitternacht löschte der vocal das Licht und kuschelte sich in die außergewöhnlich gut riechenden Laken.
 

***
 

Yuuki strich sein schwarz-grau gemustertes Hemd noch einmal glatt, bevor er die Tür zur Praxis von Doktor Murata aufdrückte. Die hübsche Arzthelferin am Empfang sah auf und lächelte, als sie ihn wiederzuerkennen schien.

Er ging grinsend hinüber. „Ich hab um 12 nen Termin“, begann er und sie warf nur einen kurzen Blick auf das Buch, das aufgeschlagen auf ihrer Seite des Tisches lag, bevor sie bezaubernd lächelnd zu ihm aufblickte. „Sie werden schon erwartet“, antwortete sie. „Ich zeigen Ihnen das Zimmer.“ Sie kam um den Tisch herum und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Während sie den Flur entlanggingen, ließ der Schwarzblonde es sich nicht nehmen, den Hintern der jungen Frau zu begutachten. Eigentlich war er in dem engen hellgrauen Minirock ganz hübsch anzusehen. Aber irgendwie verlor sie im Vergleich mit Tetsu... Mit einem Schulterzucken und ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob diese Tatsache ihn nicht beunruhigen sollte, sah er auf, als sie auch schon die Tür erreicht hatten. Er schenkte der Schwarzhaarigen ein charmantes Lächeln, als sie die Tür geöffnet hatte und ihn einließ.

Dann wandte er sich dem geräumigen Zimmer zu.

Hinter dem großen Schreibtisch saß die kleine Frau Murata und sah im ersten Moment ertappt aus, atmete auf, als die Tür von ihrer Mitarbeiterin geschlossen wurde.

Erst jetzt bemerkte Yuuki das geöffnete Fenster hinter ihr und eine kleine Rauchschwade, die von unter ihrem Schreibtisch zu kommen schien.

„Sie klopft nur nicht, weil sie hofft, mich so irgendwann zu erwischen...“, erläuterte sie schief grinsend und hob ihre Hand, in der sie eine schmale weiße Zigarette hielt.

Yuuki lachte leise auf.

„Bitte, setzen Sie sich“, bot sie schnell an und stand auf, um auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch zu deuten.

Yuuki bedankte sich und zog seine Jacke aus, um sie über die Lehne zu hängen. „Was tun Sie, wenn sie Sie erwischt?“

Doktor Murata legte den Kopf schief. „Ich werde ihr wohl eine Gehaltserhöhung geben.“

Beide lachten und sie legte ihr Zigarettenetui auf den Tisch. „Bedienen Sie sich, wenn Ihnen danach ist.“

Yuuki nickte. „Gerne“, sagte er und nahm eine Zigarette, schon um ihr freundliches Angebot nicht ablehnen zu müssen, die Frage, ob sie ihm etwas zu Trinken anbieten könne, verneinte er aber höflich.

Sie stellte einen kleinen Aschenbecher auf den Tisch und aschte selbst ab. „Yuuki nehme ich an.“, vermutete sie und lächelte, als der vocal nickte. „Jun hat mir viel von Ihnen erzählt...“

„Tatsächlich...“ Yuuki, der sich inzwischen gesetzt hatte, zündete sich die Zigarette mit einem schwarz goldenen Feuerzeug an, das die Ärztin mit einem seltsamen Blick bedachte, bevor sie nickte und plötzlich ernster wurde.

„Wie geht es ihm?“

Yuuki blies den bläulichen Rauch zur Seite und legte die Stirn in Falten. „Besser. Zumindest körperlich.“

Sie nickte und blickte nachdenklich auf ihren Aschenbecher. „Wissen Sie – ohne Sie beunruhigen zu wollen - aber ich habe es noch nie erlebt, dass ich mir nach nur einer Sitzung in Aussicht stellen kann, dass einer meiner Patienten mir so viel Arbeit machen wird. Aber um ihn mache ich mir wirklich große Sorgen. Jun ist anders als die meisten Leute, denen ich bisher begegnet bin. Er erzählt so viel von sich und doch nichts. Ich habe bisher aus meiner Tätigkeit heraus nie viel auf diesen ‚Stille Wasser sind tief’-Spruch gegeben, aber auf Jun trifft es wohl tatsächlich zu. Entweder er ist sich selbst nicht darüber im Klaren, was er denkt und fühlt, oder er versteckt es derart geschickt, dass ich noch nicht einmal eine Ahnung habe, woran ich bei ihm bin.“ Sie sah auf. „Deshalb habe ich Sie gebeten, zu kommen. Ich muss ehrlich zugeben, dass Jun meine Kapazitäten übersteigt. Ich brauche Ihre Hilfe.“

Sie sah ihn mit diesen dunklen, braunen Augen an und Yuuki konnte gar nicht anders, als zu nicken. Er hatte gehört, dass Doktor Murata gut sein sollte, sehr gut sogar, deshalb hatte er den Termin bei ihr gemacht, aber dass sie zugab, dass Jun ein schwerer Fall war und sogar um seine Hilfe bat, beeindruckte ihn eher, als dass es sie in seiner Einschätzung herabwürdigte. Es sprach für ihren Charakter und es war ja auch kein Problem, diese Unterhaltung zu führen, wenn es dem Bassisten nur half.

„Ich werde mein Möglichstes tun, um Ihnen zu helfen,“, murmelte Yuuki, „auch wenn es mich etwas schockiert, dass Jun wirklich so am Ende zu sein scheint, ich finde es gut, dass Sie das sagen, dass Sie ihn nicht einschätzen können meine ich. Dass Sie mich wissen lassen, dass... dass ich auch etwas tun kann.“ Es war ihm erst eingefallen, als er es gesagt hatte, aber eigentlich war auch das ein guter Gedanke. „Wissen Sie...“ Er zog an seiner Zigarette und blickte sich überlegend im Zimmer um. „Ärzte wie Sie werden in den Medien und überhaupt immer so wahnsinnig elitär dargestellt, aber Sie“, er lächelte schief, „scheinen wirklich okay zu sein.“

Sie strahlte. „Das von Ihnen zu hören, freut mich.“

Yuuki sah sie etwas verwirrt an. „Wie meinen Sie das?“

„Ach“, meinte sie. „Ich hatte nur den Eindruck, dass Sie eher der unterschwellige Typ sind, aber ich scheine mich geirrt zu haben, wenn Sie immer so ehrlich und geradeheraus sind.“

Ein Schulterzucken seitens Yuuki folgte. „Eigentlich bin ich nicht immer so“, meinte er. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Sie schien noch mehr drauf zu haben, als er erwartet hatte. Wobei... „Wie kommen Sie darauf?“

Sie nickte, als hätte sie diese Frage erwartet. „Dass Sie alle in einer Wohnung leben, hat dazu geführt, dass Jun und ich in unserem ersten Gespräch unausweichlich auch auf Sie gekommen sind. Er hat einige Andeutungen gemacht, die in diese Richtung gingen. Es scheint mir, dass er sehr genau auf die Menschen in seinem Umfeld achtet, um nicht zu verpassen, wenn eine nicht ganz offensichtliche Aussage getroffen wird.“ Sie lachte auf. „Sie sollten also aufpassen, wenn Sie ihm Andeutungen machen, was er zu Weihnachten bekommt.“

Wieder grinste der Sänger. „Ich werd’s mir merken.“

Sie drückte ihre Zigarette aus und kam dann wieder zum Thema. „Sie haben mir in unserem ersten Telefonat erzählt, dass er Alpträume hat.“ Sie legte die Stirn in Falten und blickte an ihm vorbei. „Wollen wir vielleicht lieber auf die Couch?“

Sich im Sitzen umdrehend erkannte Yuuki, dass sie das Sofa hinter ihm fixierte. „Klar, von mir aus.“

Sie ergriff den Ascher, das silberne Etui und ging dann zur Couch, lächelte den sehr viel größeren Blonden an, als er sie, höflich wie aus dem Lehrbuch, vorließ, damit sie sich einen Platz aussuchen konnte. Sie setzte sich und er ließ sich in gemessenem Abstand ebenfalls auf dem Polster nieder.

„Was ich fragen wollte...“ Der Aschenbecher klapperte leise auf dem Glastisch, als sie ihn abstellte. „Wie äußert sich das? Dass er Alpträume hat. Er konnte es mir nicht sagen, weil er ja keinerlei Erinnerungen an seine Träume zu haben scheint oder an das, was nachts passiert. Sie scheinen ihn ja erst darauf angesprochen zu haben.“

Yuuki nickte an seiner Zigarette ziehend. „Er erinnert sich wirklich nicht daran. Ich gehe zu ihm rüber, wenn ich wach werde davon, dass er schreit und weint, wenn er die Alpträume hat.“ Bei diesen Worten schien Doktor Murata etwas schockiert, doch sie ließ Yuuki weiterreden. „Ich wecke ihn dann auf und bleibe meistens über Nacht bei ihm, und meistens schläft er dann ganz ruhig, nur manchmal träumt er dann noch schlecht.“ Yuuki schauderte allein bei dem Gedanken. „Er verkrampft sich dann und...“ Er schüttelte den Kopf. Wie sollte er das beschreiben?

„Wissen Sie, worum es in seinen Träumen geht? Redet er vielleicht im Schlaf?“

Der Schwarzblonde überlegte einem Moment, bevor er den Kopf schüttelte. „Ich hab keine Ahnung. Er weint nur sehr viel. Nicht nur, wenn er Alpträume hat.“

„Wie meinen Sie das?“

Der Gedanke war erschreckend, jetzt wo er ihn aussprach. „Ich glaube, dass er ständig weint. Morgens wenn er aufsteht, hat er meistens Ringe unter den Augen und seine Lider sind geschwollen und rot. Und gestern... nein, vorgestern kam er geschminkt aus dem Badezimmer nachdem er duschen war, das hat er vorher noch nie gemacht. Das fand ich sehr verdächtig. Und dann...“ Er zögerte. „Ich glaube, er weint wirklich sehr oft. Aber ich krieg nicht raus, warum.“

„Keine Sorge“, murmelte sie und lächelte, als sie noch vor Yuuki selbst dessen Hilflosigkeit erkannte. „Wir werden uns schon was einfallen lassen.“ Dann griff sie ein anderes Thema auf. „Möchten Sie mir erzählen, wie er früher war? Sie sagten, er hätte sich verändert. Wie war er... sagen wir, als Sie sich kennen gelernt haben? Wann war das?“

Yuuki blickte auf seine Zigarette. „Das ist noch gar nicht so lang her, eineinhalb Jahre vielleicht. Wir hatten mit Core the Child, meiner alten Band, ein Konzert und ich hab kurz vorher Rai getroffen, eher zufällig. Na ja, ich hab ihn auf die Gästeliste gesetzt und er hat Jun mitgebracht.“ Einen Moment lang überlegte er und lächelte, während die Ärztin ihm aufmerksam zuhörte. „Ich glaub, so betrunken war ich noch nie... Na ja, wir haben Freigetränke gekriegt. Danger*Gang haben auch gespielt und wir saßen den Rest vom Abend mit den Mädels und ein paar Freunden zusammen. Ich weiß nicht mehr so genau, ob Jun viel getrunken hat, jedenfalls ist er ziemlich schnell aufgetaut und war laut und ein bisschen komisch, zumindest für meine Verhältnisse, aber er ist eben anders als andere und ich glaub, deshalb war er mir gleich so sympathisch. Vielleicht hat er ein bisschen viel vor der Konsole gehangen in seiner Jugend. Wir haben uns nicht mal viel unterhalten, glaub ich, an dem Abend, aber er hat sich ganz gut mit allen verstanden und war witzig und... na ja, er hat mit jedem so seine Späßchen getrieben, er war so... extrovertiert. Und auch danach... wir haben uns angefreundet, vor allem Rai und ich haben viel gemacht, nach dem Tag und er hatte eben immer Jun im Schlepptau und ich Shou, und es war echt immer witzig. Und dann war das mit Core vorbei und Rai meinte `Hey, lasst uns doch einfach ne eigene Band gründen` und Shou hat Tetsu bequatscht, ich weiß gar nicht, wie er den breitschlagen konnte, jedenfalls haben wir zusammen gespielt und es war einfach... so geil!“ Er sah sie an. „Es hat einfach alles gestimmt, sogar Tetsu hat sich super reingefunden, obwohl er vom Charakter ganz anders ist, gerade, weil er eigentlich nur Shou kannte. Und dann meinte Rai ‚Wir könnten doch alle einfach zusammenziehen, in eine Wohnung.`.“ Sein Lächeln verebbte. „Und ab da ist Jun anders geworden. Ich weiß nicht, ich glaub es waren ein paar Tage, oder sogar zwei Wochen. Aber er ist... anders geworden. Immer stiller. Und hat sich zurückgezogen. Bis jetzt, und jetzt ist er nicht mehr der Jun, den ich so mochte. Also ich meine, ich mag ihn immer noch, sehr, er ist wahnsinnig nett und engagiert und alles, aber er ist nicht mehr so, wie ich ihn kennen gelernt hab.“ Er schwieg einen Moment. „Er... ist wahnsinnig zurückhaltend, plötzlich, und, ich weiß nicht, es ist, als wäre er ein ganz anderer. Sein Verhalten... es passt nicht zu ihm...“

„Ist er nur Ihnen gegenüber anders?“, erkundigte sich Frau Murata, woraufhin Yuuki den Kopf schüttelte.

„Ich hab nicht nachgefragt, weil ich Jun nach der Nacht versprochen hab, dass ich zu den anderen nichts sage, aber vor allem Rai scheint es echt viel auszumachen. Ich meine, sie waren beste Freunde früher, sind sie wohl immer noch, aber ich merke ja, dass er dem ganzen genauso hilflos gegenübersteht, wie wir anderen, wenn nicht noch mehr. Er hat auch bemerkt, dass etwas nicht stimmt, er hat es selbst gesagt, aber ich glaub, er will nicht einsehen, dass es anders ist als früher.“

Einen Moment herrschte Schweigen, bevor Doktor Murata wieder die Stimme erhob. „Und es hat angefangen kurz nachdem Sie alle zusammengezogen sind, in eine Wohnung?“

Yuuki nickte, obwohl er nicht darüber nachdenken wollte, dass es vielleicht an ihnen lag, dass Jun so fremd geworden war.

„Haben die anderen sich denn auch verändert?“

„Nein.“, erwiderte Yuuki und fügte dann schnell hinzu: „Tetsu. Tetsu ist viel zugänglicher geworden, aber das ist wahrscheinlich, weil er uns jetzt alle besser kennt. Ich denke, das ist normal. Er ist ohnehin eher der schweigsame Typ, der nicht jedem gegenüber offen ist, von daher war seine Entwicklung echt positiv, aber bei Jun war es ja genau anders herum.“

Er zog noch ein letztes Mal an der Zigarette, bevor er sie ausdrückte.

„Könnte es...“, begann Doktor Murata überlegend, „Könnte es vielleicht am Druck liegen? Jun hat mir erzählt, dass Sie alle sehr ambitionierte Musiker sind und schon bei anderen Projekten Erfahrungen sammeln konnten, während er selbst eher für sich gespielt hat oder in völlig anderen Stilrichtungen. Könnte es eventuell sein, dass er einfach überfordert ist?“

„Nein, das glaube ich nicht.“ Davon war Yuuki wirklich fest überzeugt. „Jun ist wahrscheinlich sogar der beste von uns fünf, egal, inwiefern er Erfahrungen gemacht hat oder eben nicht. Vielleicht ist er auch so gut, gerade weil er sich früher für andere Dinge interessiert hat, soweit ich davon gehört hab. Außerdem ist er unheimlich perfektionistisch, glaube ich. Manchmal macht das sogar mir Angst und ich bin normalerweise sehr genau und akkurat.“ Er lachte leise auf. „Aber Jun ist dermaßen eifrig und genau, dass es ihm von uns allem am wenigsten Druck machen sollte, egal, ob wir aufnehmen oder was weiß ich.“

Sie nickte und fragte dann noch einmal: „Sie scheinen viel von seinen Qualitäten als Musiker zu halten.“ Und als Yuuki nickte, hakte sie nach: „Weiß er das denn?“

Diese Frage überraschte den Schwarzblonden dann doch etwas. „Ich... ich denke schon. Na ja, ich glaub, ich hab kein Geheimnis draus gemacht, dass kein anderer Bassist als er in Frage kommt für UnsraW, abgesehen davon sind die Bassspuren, die ich schreibe, schon nicht so der Standard und er ist echt wahnsinnig gut. Ich hab das immer wieder betont, weil er ja anfangs etwas skeptisch schien, dass er der Richtige ist.“

„Wie haben Sie ihn überzeugt?“

Yuuki grinste etwas verlegen, was man bei ihm wirklich nicht oft erlebte. „Eigentlich war es eher Rai. Wie gesagt, die beiden sind eben schon länger befreundet. Und Shou war auch sehr ermutigend, ist er immer. Shou ist ein Mensch, der einen überzeugen kann, egal was ist. Er hat mich davon überzeugt, dass ich mir die Haare blondieren soll, dabei war es eigentlich eher ein Witz. Aber er hat solange an mir rumgequatscht, dass ich’s gemacht hab, egal, wie sehr ich auf der Straße angeguckt werde.“

Sie lachte und es klang wirklich sehr nett. „Es steht Ihnen aber auch sehr gut.“

Yuuki bedankte sich mit einem Lächeln.

„Juns Styling ist aber auch eher auffällig“, lachte sie und Yuukis Lachen, das darauf folgte, war ein zustimmendes.

„Ich weiß auch nicht, was ihn da geritten hat, aber ihm scheint es echt egal zu sein, was die Leute über ihn denken. Abgesehen davon weiß er, dass wir jeden verprügeln würden, der etwas gegen ihn sagt und außerdem sieht es meiner Meinung nach verdammt gut aus.“

Doktor Murata nickte. „Anders, aber wirklich sehr gut. Er ist überhaupt ein hübscher junger Mann.“

„Wir sehen alle gut aus“, lachte der vocal. „Das ist Visual Kei.“

„Jaja,“, meinte sie und strich ihr Haar zurück, „musikalisch begabt und wunderschön.“

„Sie haben’s erfasst!“ Yuuki lehnte sich zurück und schloss breit grinsend die Augen. „Als wir uns das erste Mal getroffen haben, an dem Abend vom Konzert,“, erinnerte er sich, „hab ich ihn ein paar mal mit Zero verwechselt, weil ich so besoffen war und die beiden einander von der Aufmachung wirklich sehr glichen... Ist ein bisschen peinlich im Nachhinein... Aber es plötzlich mit zwei kleinen Zombies zu tun zu haben, war etwas verwirrend für mich.“

Doktor Murata kicherte. „Wer ist denn jetzt Zero?“

„Zero ist auch Bassist. Er war mit seiner Band auch da an dem Abend und er war netter, als ich gedacht hätte, immerhin haben die schon seit ein paar Jahren auch kommerziellen Erfolg und hatten damals schon in Europa gespielt. Aber er war echt voll in Ordnung, wir haben uns gut verstanden... Die anderen waren auch alle nett, auch wenn Hizumi schon nach relativ kurzer Zeit zu nichts mehr zu gebrauchen war... aber Tsukasa hat sich um ihn gekümmert und die harten Sachen vor ihm versteckt.“ Ein Witz über harte Sachen, die der Drummer nicht vor seinem Bandmitglied versteckt hatte an diesem Abend, lag ihm auf der Zunge, aber er wusste es nicht definitiv und wollte ja keine Gerüchte verbreiten, egal ob Juns Ärztin nun einer Schweigepflicht unterlag oder nicht. „Jedenfalls hatte ich ne gute Zeit mit Zero, auch wenn ich mich an den Großteil nicht mehr erinnern kann. Tsukasa hätte den Vodka nicht zu mir stellen sollen, Daichi und Zero und Denka haben das schamlos ausgenutzt, um mich abzufüllen, wo ich doch ohnehin in Trinklaune war.“ Er fuhr sich durch die Haare, blieb mit den Fingern in den mit Haarlack verklebten Strähnen hängen und riss sich beim Versuch frei zu kommen wohl das ein oder andere heraus. „Tut mir Leid, dass ich Sie vollquatsche, vermutlich interessiert Sie das alles gar nicht.“

„Ach, Unsinn“, sagte sie. „Informationen sind immer gut, auch wenn ich all die Personen nicht zuordnen kann, aber es hilft mir, die Persönlichkeiten in Juns Umgebung zu durchschauen und einzuschätzen, was ihn umgibt. Abgesehen davon haben Sie eine sehr angenehme Stimme.“

„Oh, vielen Dank.“ Yuuki lächelte. So etwas hörte er äußerst gern.

„Wann haben Sie Jun wiedergetroffen?“

Yuuki lachte auf. „Ich bin am nächsten Morgen in seinem Bad aufgewacht. Rai lag neben der Couch.“

Doktor Murata lachte nun ebenfalls. „Was um Gottes Willen haben Sie angestellt?“

„Wenn ich das mal wüsste...“ Yuuki schüttelte lachend den Kopf. „Aber Denka und Shou haben mir versichert, dass ich nichts Bescheuertes gemacht habe. Wobei Shou da eindeutig zuverlässiger ist...“

„Shou ist Ihr Schlagzeuger, nicht wahr?“

„Sie sind ein Fangirl, nicht wahr?“, scherzte der Sänger.

„Sowieso.“

Yuuki knöpfte den obersten Knopf seines Hemdes auf. Es schien ihm irgendwie unangebracht, so herausgeputzt zu sein. Doktor Murata war wirklich wahnsinnig nett und locker. Und überhaupt, wem hatte er etwas vorzumachen versucht? Sie war dafür ausgebildet, dass sie erkannte was in Menschen vorging, egal, was sie davon nach außen dringen lassen wollten. „Shou ist einfach der Beste.“, begann Yuuki. „Shou ist nett und lieb und hübsch und talentiert und ehrlich und der beste Freund des Menschen und überhaupt. Ich bin so froh, dass ich den aufgegabelt hab. Ohne ihn gäbe es UnsraW heute gar nicht, genau so, wie es Core nie gegeben hätte. Ohne Shou würde ich vermutlich noch bei meiner Mama wohnen und Bach spielen. Ich mein, ich hab nichts gegen Bach, Bach ist super, aber X hab ich schon immer lieber gespielt.“

„Oh, wenn sie Bach nervig finden, werden Sie Chopin sicher hassen“, warf sie ein und Yuuki blickte sie einen Moment irritiert an, bevor ihm einfiel, dass Jun ja erzählt hatte, dass die Medizinerin Pianistin war.

„Na ja, meine Mutter stand immer sehr auf Bach, von daher hab ich nicht viel mehr kennen gelernt, wenn man mal von den Mozart-Standard-Sachen absieht. Auf Bach ging sie immer ab. Und sie wollte einfach nicht einsehen, dass es auch Musik gibt, die nicht älter ist, als mein Großvater.“

„Sie scheinen mir ein schweres Los gezogen zu haben“, murmelte die Dunkelhaarige lächelnd und ergriff das Zigarettenetui. „Auf die Gefahr hin, dass ich wie eine Kettenraucherin wirke, wollen wir noch eine Runde?“

Das Lächeln, das Yuuki ihr schenkte, war eines der charmantesten, zu dem er im Stande war. „Wie könnte ich da ablehnen?“ Er ergriff das Etui, entnahm ihm zwei Zigaretten, überreichte eine Doktor Murata und gab ihr Feuer, bevor er das silberne Etui zur Seite legte und seine eigene Zigarette ansteckte.

„Immerhin scheint Ihre Mutter Sie vorbildlich erzogen zu haben, wenn sie Sie schon mit einseitiger Musik gequält hat.“, meinte sie und sah mit einem atemberaubenden Augenaufschlag zu ihm hin, der ihn sonderbarerweise kalt ließ, obwohl sie, obwohl schon so viel älter als er, dennoch sehr gutaussehend war. Natürlich konnte er es nicht lassen, der ein oder anderen Aussage, so wie beispielsweise der vorangegangenen, den Hauch eines Flirts zu verleihen. Aber entgegen all seiner Gewohnheiten hatte er noch nicht einmal ihr bei näherer Betrachtung auffällig schönes Dekolltée begutachtet. Er redete sich ein, dass es vermutlich daran lag, dass es hier um Wichtigeres ging, als sein eigenes verdrehtes Sexualverhalten.

„Sie haben also versucht, Ihre Mutter von X-Japan zu überzeugen?“

Dass sie wusste, wer oder was X war, beeindruckte Yuuki allerdings sehr.

„Na ja...“, stammelte er, war aber schnell über den Überraschungsmoment hinweg. „Ja, ich hab’s ne Zeit lang versucht. Aber es war absolut hoffnungslos.“

„Im Grunde ist Bach nicht einmal verkehrt, aber nichts, was ich meinen Sohn spielen lassen würde, wenn er sich lieber gerne die Haare bunt färben würde, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Allerdings“, bestätigte Yuuki und zog an der Zigarette, während er den Qualm von Doktor Muratas Zigarette beobachtete, der in einer Linie nach oben zog, wenn sie einatmete und wild durch die Luft wirbelte, wenn sie ausatmete. „Sie haben einen Sohn?“, fragte er dann.

Sie nickte. „Ich bin verheiratet. Glück für Sie.“

„Was meinen Sie?“

„Wenn ich nicht verheiratet und nur ein paar Jahre jünger wäre, oder Sie älter, würden Sie mich so schnell nicht los werden.“

Yuuki blickte sie etwas verwirrt an, sodass sie erklärte: „Nur keine Angst, es sollte ein Kompliment sein. Sie sind wirklich ein außergewöhnlich höflicher junger Mann.“

Lächelnd nickte Yuuki. „Das kann ich nur zurückgeben.“

„Haben Sie eine Freundin, wenn ich fragen darf?“

Der vocal dachte einen Moment lang darüber nach, ob er darauf antworten sollte, fand aber keinen Grund, warum nicht und schüttelte dann den Kopf. „Im Moment nicht. Ich denke, die Band lässt mir einfach keine Zeit. Rai hatte glaub ich bis vor kurzem noch eine, aber es ist alles etwas stressig im Moment, weil wir Angebote für Gigs haben und wohl auch demnächst aufnehmen wollen, da bleibt keine Zeit für Sex und Zickenstress.“

Ihre schmalen Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben. „Und für Liebe?“

Ein Schulterzucken war die Antwort. „Sehen wir, falls es soweit kommt.“

„Nicht mal eine schlechte Einstellung.“, war der Befund. „Wenn es auch etwas verbittert klingt.“

Es folgte ein Moment des Schweigens, in dem Yuuki überlegte, ob er den nächsten Satz aussprechen sollte, bevor er es tat. „Jeder macht doch mal schlechte Erfahrungen...“

Sie nickte und wechselte dann wieder das Thema. „Haben sie feste Termine in nächster Zeit? Für Konzerte?“

Mit einem Kopfschütteln antwortete Yuuki: „Noch nichts festes, aber wir hatten den Spätherbst im Auge. Es stellt sich eben nur die Frage, ob Jun das dann durchhält...“ Er seufzte und zog dann an seiner Zigarette. „Er wirkt nicht so...“

„Wissen Sie...“ Sie lehnte sich zurück und blickte ihn von der Seite an. „Unterschätzen Sie die therapeutische Wirkung von Musik nicht. Ich hab Jun nie spielen gehört, aber aus dem, was ich weiß, kann ich mir schon zusammenreimen, dass Musik einen enorm hohen Stellenwert für ihn hat. Es scheint ihm viel Kraft zu geben, mit Ihnen allen zusammen in dieser Band spielen zu dürfen. Ich denke, ihm ist sehr wohl bewusst, dass es nicht jedem vergönnt ist, mit derart talentierten und fähigen Musikern zusammen zu spielen. Deshalb ist das auch der Punkt, an dem ich mit meiner Therapie gern ansetzen möchte.“

Sie lehnte sich nach vorn, um ihre Zigarette auszudrücken und blieb dann so sitzen, mit den Unterarmen auf dem Knie überkreuzt, während sie Yuuki dabei zusah, wie er es ihr gleichtat.

„Ich kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen, wo Juns Sorgen liegen, die vermutlich der Auslöser für seine Alpträume sind, aber es scheint mir enorm wichtig, ihm klar zu machen, dass er ein Teil dieser Band ist. Möglicherweise ist das nicht einmal der Hauptgrund, aber er scheint sehr zu ihnen allen aufzusehen. Zu Rai und Tetsu ebenso, wie zu Shou, aber vor allem zu Ihnen und Ihren Fähigkeiten als Komponist. Ich hatte manches Mal das Gefühl, dass ihm nicht klar ist, dass er ebenso Teil dieser Band ist. Vielleicht sollte ich ihm, sofern sich meine Vermutung in dieser Hinsicht bestätigt, einfach einmal klar machen, dass er ein ebenso guter Musiker ist, wie Sie alle.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an und Yuuki konnte der Aussage nur zustimmen.

„Das ist er“, erwiderte er. „Mindestens. Aber ich verstehe nicht, warum ihm das nicht klar sein sollte.“

Ihr Lächeln war nachsichtig. „Die Psyche des Menschen ist eine sehr verdrehte Angelegenheit.“, meinte sie. „Viele Dinge lassen sich nicht logisch erklären, sie sind eben so, wie sie sind. Es ist eine faszinierende Sache, aber auch nicht immer mit Vernunft anzupacken. Die einfachsten Dinge können bei verschieden geprägten Menschen ganz verschieden ankommen. Es gibt unzählige Arten zum Bespiel eine Aussage unterschiedlich zu interpretieren, abhängig von der Vorbelastung, der Wahrnehmung und all den anderen Faktoren, und wenn sie sich auch nur in Nuancen vom Eindruck einer anderen Person unterscheidet. Es kann deshalb sein, dass Dinge, die für Sie ganz klar erscheinen, für Jun weder logisch noch schlüssig sind, auch wenn ich daran zweifle, dass sich ihre Wahrnehmung so grundsätzlich voneinander unterscheidet. So etwas tritt normalerweise nur bei grundsätzlich verschiedenen Kulturkreisen und Gesellschaften auf, zumindest nach den Erfahrungen, die ich gemacht habe. Worauf ich hinauswollte...“ Sie lachte leise, als sie bemerkte, dass sie sich verquatscht hatte. „Sie haben selbst gesagt, dass Jun anders ist. Er ist ein wirklich liebenswerter junger Mann, aber er ist anders. Und deshalb ist nicht unbedingt davon auszugehen, dass er denkt, wie Sie oder Shou oder ich es tue.“

Yuuki nickte. Über so etwas hatte er sich bisher nie Gedanken gemacht. „Ich versteh, was Sie meinen“, murmelte er.

„Deshalb ist es wichtig, dass die Therapie unmissverständlich ist. Es bringt nichts, ihm Dinge klarmachen zu wollen, ohne dass man dabei sicher sein kann, dass sie ihm danach auch tatsächlich klar sind. Ich kann nicht in Juns Kopf schauen, um zu sehen, ob das, was ich sage auch so bei ihm ankommt, wie ich es gemeint habe. Das eigentliche Problem ist, dass bei meinen Patienten nicht nur ich allein alles ausrichten kann. Das soziale Umfeld ist wahnsinnig wichtig. Und deshalb habe ich noch eine weitere Bitte an Sie.“ Sie zögerte.

„Nur zu“, meinte Yuuki, der schon eine Ahnung hatte, was sie sagen wollte.

„Wenn ich feststellen sollte, dass Juns Probleme nicht bloß bei ihm selbst oder in seiner Vergangenheit liegen, oder auch wenn sie es tun, braucht er in jedem Fall die Unterstützung seiner Mitmenschen. Und das sind nun einmal Sie. Ich weiß, dass er nicht bekennen möchte, dass er Probleme hatte oder hat, deshalb hat er nicht mit Ihren drei Mitbewohnern gesprochen und deshalb versucht er, weder vor Ihnen noch mir und vermutlich noch nicht einmal vor sich selbst zuzugeben, was nicht mit ihm stimmt. Deshalb ist es nicht möglich, dass Sie aktiv auf ihn zugehen, um mit ihm zu arbeiten. Das würde er nach meiner Einschätzung auch von Grund auf ablehnen. Aber Ihnen und mir öffnet er sich mehr als jedem anderen. Und deshalb können wir nicht ignorieren, dass er uns um Hilfe bittet. Wissen Sie... Es ist mein Job, ihm zu helfen. Aber gerade von Ihnen erhofft er sich Hilfe. Nur deshalb hat er sich auf all das eingelassen. Er vertraut Ihnen.“

Yuuki erwiderte den intensiven Blick aus braunen Augen. Ihre Worte sickerten in sein Bewusstsein und ihm wurde irgendwie flau. Er wandte den Blick ab und starrte auf den Tisch.

„Sie sind sehr wichtig“, fügte sie hinzu und dieser Satz ließ Yuuki schlucken.

„Okay.“, murmelte er mit belegter Stimme. „Was soll ich tun?“

Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Vorerst nichts. Er hat Ihnen scheinbar nicht viel erzählt von unserer ersten Sitzung und vielleicht würde er es deshalb als Vertrauensbruch ansehen, wenn ich Sie mit einbeziehe. Aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ein wenig die Augen offen halten könnten. Bevor ich nicht weiß, was sein Problem ist, kann ich auch nicht versuchen, es zu lösen. Aber wie ich bereits sagte – ich brauche Ihre Hilfe, wenn wir voran kommen wollen. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn wir uns nach dem heutigen Gespräch“, sie blickte auf die teuer aussehende Uhr an ihrem Handgelenk, „noch das ein oder andere Mal treffen könnten, damit ich mir ein Bild über den Jun machen kann, der sich nicht innerhalb dieses Raumes befindet. Ich denke, er hat mir viele Dinge erzählt, die Sie nicht wissen, aber er hat mir dennoch nur das erzählt, was ich über ihn wissen kann, ohne etwas über ihn zu wissen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und unter diesen Umständen zieht sich die Behandlung wohl noch eine lange Zeit hin. Aber es ist wichtig – und das ist Ihnen so klar wie mir -, dass wir schnell handeln, um Jun da rauszuholen, wo er gerade ist. Sie sagen, dass die Alpträume seinen ganzen Tagesablauf beeinflussen, und soweit hätte es nie kommen dürfen. Weiß Gott, was passiert, wenn wir jetzt nicht handeln.“

Yuuki wurde schlecht. Die schlimmsten Vorstellungen rasten durch seinen Kopf und hinterließen ein ekelhaftes Dröhnen und Rauschen.

„Mir ist klar, dass ich Ihnen damit eine unglaubliche Verantwortung aufhalse und wenn Sie das nicht wollen, kann ich das verstehen und Sie schon gar nicht dazu zwingen.... Aber ich möchte Jun wirklich helfen.“

Der Schwarzblonde nickte. „Das möchte ich auch“, murmelte er und als er zu ihr aufsah, bemerkte er, dass sie lächelte.

„Vielen Dank“, meinte sie mit einer leichten Verbeugung, auf die er nichts zu erwidern wusste. „Es ist nur wichtig,“, betonte sie noch einmal, „dass er keine Veränderung bemerkt. Weiß er, dass Sie mit mir sprechen, wird er Ihnen dasselbe erzählen, was er mir erzählt.“

Yuuki nickte, um zu signalisieren, dass er verstanden hatte.

„Aber ich habe allein heute so viel über ihn erfahren, was mich weiterbringt, dass ich glaube, dass wir sehr erfolgreich zusammenarbeiten können.“

Das klang doch schon mal gut. „Es freut mich, das zu hören.“

Sie kicherte. „Es tut mir Leid, dass ich Ihnen vermutlich den Tag verdorben habe, mit meinem infernalen Gequatsche, aber ich empfinde es als sehr wichtig, dass Ihnen die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst ist. Dennoch machen Sie sich bitte keine allzu großen Sorgen. Wir werden den Kleinen schon wieder hinkriegen.“

„Das hoffe ich-“, begann Yuuki, doch die Ärztin fiel ihm ins Wort.

„Dessen können Sie sich sicher sein!“ Sie warf einen erneuten Blick auf ihre Uhr. „Es wird leider Zeit. Rufen Sie doch bitte an, wenn es etwas Neues gibt.“

Der vocal lächelte. „Werd ich machen. Aber... Eine Bitte hätte ich noch an Sie...“ Sie blickte ihn neugierig an, sodass er fortfuhr: „Sie können mich ruhig duzen. Ich hab Rai erzählt, dass ich zu ner Freundin fahre, es wäre unrealistisch, wenn Sie mich am Telefon siezen.“

„Oh!“ Sie lachte auf. „Gerne. Das Gleiche gilt dann aber auch für Sie... dich.“

Er nickte grinsend und stand dann auf, sie folgte seinem Beispiel. Dann zog er seine Jacke an, während Doktor Murata den Aschenbecher versteckte.

„Ich hoffe, hier sucht sie nicht...“, murmelte sie und Yuuki musste lachen.

„Wir telefonieren dann“, meinte er grinsend und sie erwiderte es und nickte. Yuuki wandte sich zur Tür und deutete im Hinausgehen auf die Schublade, in der sie den Ascher deponiert hatte. „Ich drück dir die Daumen.“

Sie lachte und winkte kurz, bevor er die Tür schloss.

Die Arzthelferin am Empfang verabschiedete ihn mit einem freundlichen Lächeln und er machte sich auf zum Auto.

Erst, als die Fahrertür schloss, wagte er, einmal tief durchzuatmen. Er hatte eindeutig etwas anderes erwartet. Aber dennoch war er froh, dass er mit Frau Murata – Natsume – gesprochen hatte.

Er steckte den Schlüssel ein und ließ den Wagen an, drehte die Musik lauter und fuhr los, dachte erst daran, sich anzuschnallen, als er schon aus dem Parkhaus heraus auf die Straße gefahren war.

Er machte sich Sorgen, wirklich große Sorgen...

Nervös trommelte er auf dem Lenkrad herum. Immerhin würde Rai ihm glauben, dass er bei einer Frau gewesen war. Was sonst würde seine Nerven so blank liegen lassen...?
 

***
 

t.b.c. ^^

Ein kleiner Ausblick auf das chronologisch erste revelation-Kapitel mit ein paar hints auf andere *happy*

Das ist alles so scheiß-durchdacht, Leute *-*

Ich bin so glücklich mit dieser Fanfic...

Ich hoff, ihr seid es auch.

Mein Dank geht natürlich wieder an die Kommischreiber vom letzen Kapitel, ihr seid toll! Danke!

Freut euch auf das nächste Kapitel!!

*verneig*

-Kai



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Angel_of_Thursday
2008-10-10T14:48:56+00:00 10.10.2008 16:48
Soou..nun bin ich endlich auch mal dazu gekommen dieses Kapi zu lesen!!^^ +smile+
..Alsou..ih muss sagen..ich bin echt begeistert!! Das ist wirklich unglaublich gut durchdacht und toll gschrieben!!<333
..Ich fands listig, wie Dr. Murata zu Yuuki meint, dass er Glück hätte, dass sie verheiratet is...xD +lach+
..Schreib bitte, bitte, biiiitteeee gaaanz schnell weiter, hai?!*___* +g+
WEITER SOU!!!^-^/)
Von:  AmanoShinji
2008-10-09T15:24:50+00:00 09.10.2008 17:24
*________________________________________________________________*
es geht endlich weiter!!!!!

und dann auch noch so ein schönes längeres kapi...
da macht das lesen gleich noch mal spaß...*ggg*

ch muss sagen, ich find murata-san einafch mal geil. du hast ihr wirklich charakter verliehen...*gg*
aber sie ist nichts gegen die hauptprotagonisten...
es macht immer wieder spaß deine ff aufs neue zu lesen.
*hut ab*
du bist echt einer der wenigen autoren auf mexx, die ihr fach mal verstehen!

freu mich schon wieder von dir zu lesen...
:3
Von:  Hine-Himeko
2008-10-09T15:18:39+00:00 09.10.2008 17:18
Da guckt man einen lausigen Tag nicht seine Favos durch und dann lädst du was neues hoch...

Also, wie du ja weißt liebe ich Yuuki über alles und besonders seine Charakter in deiner FF. Überhaupt bekommst du die Charaktere ziemlich gut hin *Beifall klatsch*

Und die Story wird ja auch immer spannender, möchte nur wissen, was der gute Jun der Frau Doktor alles erzählt hat von Yuuki...

Kurzum, tolles Kapitel und schreib bald weiter ^^

Kisu
-Yukimi-
Von:  Yamada_Reika
2008-10-09T14:37:01+00:00 09.10.2008 16:37
hi!
also ich hab mir gerad deine FF durchgelesen und ich muss sagen, ich bin echt total begeistert!!! das ist meine 1. UnsraW story und ich hab zwar mal was von ihnen vom namen her gehört, aber die musik kannte/kenne ich nicht. allerdings hab ich mich gleich mal hingesetzt und mir ein paar Pvs reingezogen und ich bin schwer begeistert von den jungs!die mukke ist echt gut, sie gefällt mir, ausserdem sehen die jungs echt gut aus. ^____^
ich denke mal, das ich mir ein paar lieder von ihnen besorgen werde, mal schauen. *schmunzel*
ich hoffe das du schnell weiter schreibst, da ich schon so gespannt, wie ein flitzebogen, bin, wie es mit dem armen Jun nun weiter geht und was mit Yuuki ist.
also, mach weiter so!!!! ich freu mich schon riesig aufs nächste kapi!!!
*im cheerleaderoutfit und mit pompoms wild im zimmer umherhüpf und laut anfeuer*
*dicken knuddel*
*milch und kekse zur stärkung da lass*

GLG reika80
Von:  Tattoo
2008-10-09T00:43:21+00:00 09.10.2008 02:43
> Aber irgendwie kam es Yuuki in diesem Moment, in dem Rai den Rauch inhalierte und sich dann mit einem halbwegs
> zufriedenen Lächeln wieder zurücklehnte, einfach anders vor. Irgendwie wirkte es so wahnsinnig intim.

ey, was soll'n das jetzt??? lass rai aus'm spiel, hier hat's sich gefälligst um yuuki und jun (und i-wie auch shou) zu drehen!! >_< .... nee nee, war ni so gemeint, aber ich hab mich schon tüchtig erschrocken...^^' (aber dann kam ja 'Er betrachtete noch einen Moment das hübsche Profil seines Freundes und ließ den Zeigefinger von der Schläfe über die Wange bis zum Kinn streifen' und schon ging's mir wieder gut X3)

> Während sie den Flur entlanggingen, ließ der Schwarzblonde es sich nicht nehmen, den Hintern der jungen Frau
> zu begutachten. Eigentlich war er in dem engen hellgrauen Minirock ganz hübsch anzusehen.
> Aber irgendwie verlor sie im Vergleich mit Tetsu...

also i-wie scheint yuuki so langsam ein interesse an all seinen kollegen zu entwickeln (ausser shou)! o_O
aber abgesehen davon... XDDDDDD

> Ich muss ehrlich zugeben, dass Jun meine Kapazitäten übersteigt. Ich brauche Ihre Hilfe.

echt? jetzt schon?? nach nur einer sitzung?! die gute gibt aber ziemlich schnell auf... O_O

> „Wie äußert sich das? Dass er Alpträume hat. Er konnte es mir nicht sagen, weil er ja keinerlei
> Erinnerungen an seine Träume zu haben scheint oder an das, was nachts passiert.

aaaahso, dass sie in dieser sache hilfe von einem außenstehenden braucht, stimmt natürlich!^^

und... ähm... ich weiß ja ni ob dich kleine fehlerchen nachträglich noch interessieren, aber ich hab mir mal erlaubt, die hier rauszugreifen:
> und wir saßen den Rest von Abend
> vor der Konsole gehangen in seiner Jungend

> „Als wir uns das erste Mal getroffen haben, an dem Abend vom Konzert,“, erinnerte er sich,
> „hab ich ihn ein paar mal mit Zero verwechselt

oi, der despa-zero?! *strahl* oh toll, die anderen werden ja auch genannt!^^ das gibt fette pluspunkteeeee~ (auch wenn nix über karyu da steht...)

> „Shou ist nett und lieb und hübsch und talentiert und ehrlich und der beste Freund des Menschen und überhaupt.
> Ich bin so froh, dass ich den aufgegabelt hab.

XDDDDDDDDDDDD

> „Sie scheinen mir ein schweres Los gezogen zu haben“, murmelte die Dunkelhaarige lächelnd und ergriff das
> Zigarettenetui. „Auf die Gefahr hin, dass ich wie eine Kettenraucherin wirke, wollen wir noch eine Runde?“

mit diesen netten kleinen einwürfen machst du deine charas echt super sympathisch und vor allem REALISTISCH!!

> „Wenn ich nicht verheiratet und nur ein paar Jahre jünger wäre,
> oder Sie älter, würden Sie mich so schnell nicht los werden.“

na holla, die dame is aber wirklich sehr direkt! o_o ... XD

> Sie lehnte sich nach vorn, um ihre Zigarette auszudrücken und blieb dann so sitzen, mit den Unterarmen
> auf dem Knie überkreuzt, während sie Yuuki dabei zusah, wie er es ihr gleichtat

die will damit doch nur erreichen, dass yuuki ihr besser auf's dekolltée schauen kann und dann doch noch schwach wird! ha, ich hab's durchschaut!! XD

*weiterles* sag mal, wie kriegst du es nur hin, dass die murata-tante so professionell klingt? bis du selbst auch psychologin, oder wie??

> Das ist alles so scheiß-durchdacht, Leute *-*
> Ich bin so glücklich mit dieser Fanfic...
> Ich hoff, ihr seid es auch.

na das kannste aber wissen!! die ff wird echt von kapitel zu kapitel immer besser, ich bin begeistert!! ^_~
Von:  Hizushi
2008-10-08T18:08:00+00:00 08.10.2008 20:08
oh und wie zufrieden ich mit dieser Fanfic bin. du schreibst wirklich toll und ich freu mich schon auf das nächste Kapitel <3


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