Hanami... Die Kirschblüten betrachten
Kapitel 1:
Hanami... Die Kirschblüte betrachten
(Sasori/Deidara)
"Danna! Jetzt wartet doch mal, un!"
"Nein."
"Aber Da-"
"Ich sagte NEIN!" Beleidigt blieb Deidara stehen und wirkte dabei wie ein kleines Kind. "DANNA! HM!" Hätte nur noch gefehlt, dass er wütend mit einem Fuß auf den Boden stampft. Genervt blieb Sasori dann doch stehen und drehte sich zu seinem Partner um. Denn auch wenn er kein richtiger Mensch mehr war, hieß das noch lange nicht, dass er auch Augen im Hinterkopf hatte. Wobei das, unter diesem Aspekt betrachtet, durchaus eine Überlegung wert gewesen wäre. "Hör zu! Wir müssen morgen Mittag am vereinbarten Treffpunkt sein, wenn wir unseren Informanten nicht verpassen wollen. Und das schaffen wir nur, wenn wir uns beeilen! Ich verzichte sogar extra auf Hiroku, damit wir schneller vorankommen!" fuhr Sasori mit schneidend kalter Stimme den Jüngeren an. Nichts hasste er mehr als zu warten, vor allem auf den anderen.
"Aber Sasori no Danna, ich kann nicht mehr, hm! Wenn wir uns tatsächlich so sehr beeilen müssen, warum fliegen wir dann nicht einfach mit einem meiner Vögel, un?" fing Deidara nun an zu jammern. "Weil das zu auffällig ist", war die einzige Erwiederung des Rothaarigen. Die Tatsache, dass er es überhaupt nicht mochte mit einem Tonvogel zu fliegen, weil er immer Angst hatte, dass dieser unter ihm wegexplodiert, lies er mal außen vor. Sonst wäre es wahrscheinlich wieder zu einem Streit mit dem Blonden gekommen, und dazu hatte er jetzt weder Lust noch Zeit. Sie hätten längst am Waldrand sein können. Dann wäre es nicht mehr weit bis zum vereinbarten Treffpunkt, der auf der Grenze zwischen Amegakure und Kusagakure lag. Aber nein, dank Deidara hingen sie, was die Strecke anging, einen halben Tagesmarsch zurück. Nur weil er ständig an irgendwas hängen blieb, dass er unbedingt in ``Kunst`` verwandeln wollte. Mal waren es alte, verlassene Gebäude die einfach in der Gegend rumstanden, dann waren es wieder halbe Berge oder ähnliches. Ein See hatte schon besonders gelitten. Das, was davon jetzt noch übrig war, könnte man höchstens als Pfütze in einem großen, tiefen Krater bezeichnen. War ja klar, dass der ehemalige Iwa-Nin jetzt erschöpft war, wenn er die ganze Zeit sein Chakra für solchen Unsinn verschwendete. Wütend drehte sich Sasori wieder um und ging weiter, den nun laut jammernden Deidara hinter sich ignorierend. Diesem gefiel das selbstverständlich überhaupt nicht und so macht er sich aus Langeweile und um sich abzulenken daran einen nervenden Singsang zu komponieren, bestehend aus: "Ich - bin - müde, - ich - habe - hunger - und - Danna - ist - gemein! - HM!" Sasori glaubte nicht, sich auf dieses kindische Niveau herablassen zu müssen und versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren, was leider nicht so gut gelang wie gewünscht...
Nach einer viertel Stunde,als sie sich mühsam einen steilen Hügel hinaufschleppten, wobei das schleppen eher auf Deidara zutraf, kam es ihm vor, als würde er dem anderen an die Gurgel gehen müssen, damit er Ruhe gab. Denn sogar der anstrengende Aufstieg schien dem anderen nicht die Puste nehmen zu können, sein Liedchen weiter zum Besten zu geben. Sasori, der gerade auf dem Höhepunkt des Hügels ankam und nun seinen Partner zurechtweisen wollte, hielt in allen Bewegungen und Gedanken inne, angesichts des Aussicht, der sich ihm auf der anderen Seite des Hügels bot. Die bereits tiefstehende Sonne warf ein mattes Licht eine Senke, in der ein ganzes Wäldchen aus Kirschbäumen lag, welche alle in voller Blüte standen und von oben betrachtet sicher ein Meer aus rosafabenen und weißen Wolken ergeben hätte. Der leichte Wind, der von den Hügeln auf der anderen Seite der Senke kam, strich durch die Zweige der Bäume und nahm einzelne Blütenblätter mit sich, um sie an Sasori vorbei hinter ihm den Hügel hinunter fallen zu lassen. Dass er die Blüten nicht schon früher bemerkt hatte... Als er so fasziniert dastand und sich nicht mehr rührte, näherte sich ihm allmählich der Grund für seine Unaufmerksamkeit. Dieser war ebenfalls zu sehr mit seinem Liedchen beschäftigt gewesen, wenn auch in anderer Weise als sein Danna, als dass er die zarten Blüten, die an ihm vorbeitrieben, bemerkt hätte. Doch nun stand er neben seinem Danna und wollte erst fragen warum dieser stehengeblieben war, als auch er von diesem Anblick gefesselt wurde und endlich mal still war. Wenn auch nicht für lange. "WHOAA~! Das ist ja wunderbar, un!" und ehe Sasori sich versah, war der Blonde bereits in die Senke gerannt. Von seiner Erschöpfung war nichts mehr zu sehen. Also sowas machte ihm wieder Beine... Apropos Beine, wenn er die seinen nicht auch mal wieder in Bewegung setzte, verlor er den anderen womöglich noch, und dann konnte er das Treffen mit dem Informanten auf jeden Fall streichen. Also sah er zu, dass er dem Jüngeren schnell folgte. Dieser war etwas in das Wäldchen hineingerannt, huschte zwischen den Bäumen umher und konnte sich nicht so recht entscheiden, welchen er als erstes...
...
ja, was eigentlich? Mit Entsetzen stellte der Puppenspieler fest, das der Explosionsfanatiker bereits mehrere seiner kleinen Spinnenbomben geformt hatte und sie schon in alle Richtungen loslassen wollte. "DEIDARA! LASS DAS! Du kannst hier doch keine Bomben hochgehen lassen!" rief er dem Blonden geschockt zu. Dieser sah ihn daraufhin nur fragend an, "Wieso nicht, un?" Nun wurde Sasori langsam wütend. "Weil diese Blüten einen Inbegriff der Kunst darstellen! Das ewig Schöne, dass sich der Zeit wiedersetzt, indem es sie stillstehen lässt!" Doch der Jüngere grinste nur frech "In einem Punkt habt ihr recht, Danna, un. Diese Bäume stellen Kunst dar, un. Aber nicht das Ewige, wie ihr meint, sondern die Vollendung in einem Augenblick, un. Im Momment des Endes, bevor es endgültig vergangen ist, hm!" argumentierte er selbstsicher. "Du redest schon wieder einen Unsinn! Es ist gemeinhin bekannt, dass diese volle Blüte für die Schönheit steht. Und zwar wenn sie BLÜHT! Nicht wenn sie verwelkt ist!" erläuterte Sasori sein Verständnis von Kunst weiter (1). Doch Deidara grinste nur, ehe er seinen Danna mit den Worten "Dann lassen sie uns ein Experiment machen, UN!" das Wort abschnitt und ehe der Rothaarige reagieren konnte, sich an einen tiefhängenden Ast geklammert hatte und begann wie wild zu schütteln. Das Ergebniss war, dass Tausende von Blütenblättern sich zeitgleich vom Ast lösten und Schneeflocken gleich auf Sasori und Deidara niedersegelten. Dieser Anblick verschlug sowohl dem Puppenspieler also auch dem Explosionskünstler vollkommen den Atem. Die Zeit schien still zu stehen und der Augenblick sich bis in die Ewigkeit hinzuziehen, solange dieser dichte Schwall aus weichen, rosafarbenen bis weißen Blüten sich auf ihren Haaren, ihrer Kleidung und letztendlich auf dem Boden niederlies. Als dieser Regen aus blassen, sanften Farben sich allmählich dem Ende zuneigte, schien die Zeit langsam und zäh wieder in Gang zu kommen und lies die beiden Zweifeln, ob dieses Ereignis eben tatsächlich Wirklichkeit war oder ob ihnen nur der allgegenwärtige betörende Duft der Kirschlüten einen Streich gespielt hatte. Das Meer aus Blütenblättern, dass den Boden zwischen den einzelnen Bäumen jedoch wie ein surreal wirkender Teppich bedeckte, bewies den beiden, dass dieser Augenblick der Ewigkeit nicht nur ein Hinrgespinnst war. Als Sasori nach ober blickte, musst er festellen, dass an dem Baum, an dem Deidara geschüttelt hatte, nicht ein Blatt mehr hing. Er hatte also mal wieder ordentliche Arbeit geleistet. Und diesem einem Baum ein phänomenales Ende seiner Blüte beschert. Fast wie eine... Explosion. Deidaras Gedanken gingen hingegen in eine ganz andere Richtung. Zum ersten Mal hatte einen Hauch von Ewigkeit gespürt. Das Gefühl, dass sie Zeit stillsteht und so die Schönheit dieser Blüten Unendlich war. "Sasori no Danna, un? War das eben... die Ewigkeit die sie meinen, hm?" Der Rothaarige zog es vor, darauf keine Antwort zu geben, da er doch gerade eben die Schönheit eines einzigen Augenblicks erlebt hatte. Stattdessen sagte er nur in seinem üblich kühlen Tonfall "Deidara. Wir gehen weiter." Der Blonde schien erst etwas verwirrt, folgte dann aber mit einem "Jawohl, Danna, un." dem Puppenspieler, der bereits vorausgegangen war.
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Owari
(1) Unlogisch... Ich weis -_-" Aber irgendwie musste ich das hinbekommen, damit die Story funktionieren kann...
Also, jetzt gibt es doch auf vielfachen Wusch einer Person hin (XDXDXDXD) noch eine Fortsetzung. ^^