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Only One Truth

Site-Seeing - Part II
von

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Kapitel 54/2

]Kapitel
 

Takuto sah ihn einen Moment lang irritiert an.

„Denkst du das wirklich?“

„Du hast es doch selbst erlebt.“

„Dann sollen wir versuchen, etwas gegen sie zu unternehmen.“ Erwiderte er nicht annähernd so überzeugend wie er wollte.

„Das ist leider nicht so einfach, uns fehlen die Beweise.“

„Dann werden wir eben so lang suchen, bis wir welche gefunden haben.“

Seiichy schüttelte den Kopf.

„Wenn es so einfach wäre, dann wäre sie heut nicht auf freiem Fuß. Glaub mir Taku, Nakamo sucht schon seit Jahren nach irgendetwas brauchbaren.“

Schweigen.

„Was ist mit den Übergriffen?“

„Nicht gut genug um sie damit zu bekommen.“

„Die Entführung?“

„Wayne wird nicht reden, er würde sie nicht widererkennen, selbst dann nicht wenn er es wollte.“

„Aber sie muss doch irgendwann mal einen Fehler machen.“

„Das wird sie, ziemlich sicher sogar, aber wesentlich später als wir uns das vorstellen. Um Fehler zu machen, muss man zunächst unvorsichtig werden. Ellis macht sie ihre Finger nicht schmutzig, es wird also noch eine Weile dauern.“

Takuto seufzte. Das konnten ja noch ein paar interessante Wochen werden.

„Und außerdem geht es nicht mehr nur um Kioko, auch Megumi und Shila, sowie alle andren die mit mir Kontakt haben, egal durch was, sind inzwischen in Gefahr. Ich glaube zwar nicht, dass sie so dumm ist, aber ausschließen möchte ich es auch nicht. Du hast gesehen zu was sie fähig ist und das sie notfalls auch über Leichen gehen würde.“ Murmelte Seiichy.

„Das ist krank…“ erwiderte der andre.

„Natürlich ist es das…“

Takuto hatte ihn keinen Moment aus den Augen gelassen.

„Könnten wir ihr nicht eine Falle stellen?“ fragte er nun vorsichtig.

„Wie soll die denn aussehen?“

„Es muss doch etwas geben, das wir gegen sie einsetzen können, irgendeine Kleinigkeit. Niemand ist unfehlbar auch keine Ellis. Sie hat es darauf angelegt dich zu treffen und sie nimmt alle Mittel zu Hilfe die ihr zur Verfügung stehen. Früher oder später wird sie es wieder versuchen. Wir müssen ihr nur einfach zuvor kommen.“

„Das ist nicht so einfach. Sie wird sich nicht so schnell überzeugen lassen. Du hast es selbst erlebt. Früher oder später ist nicht mehr eines der Mädchen ihr Ziel sondern du. Wir haben nicht viele Optionen die wir dagegen einsetzen könnten. Im Moment können wir nur abwarten und hoffen das nichts schlimmeres geschehen wird.“ Erwiderte Seiichy und sah ihn dabei traurig an. Takuto war aufgesprungen und funkelte ihn an.

„Ist das etwa dein Ernst?! Willst du dich hier einschließen und abwarten bis wieder etwas passiert?! Du wirst doch nicht die weiße Flagge hissen wollen?! Doch nicht gegen diese Person!“ er klang eindeutig aufgebracht und das absurdeste an der ganzen Sache war, das er damit Recht hatte. Natürlich wollte er nicht darauf warten bis vielleicht noch etwas Schlimmeres passieren würde, aber gerade jetzt mussten sie erstmal einen klaren Kopf bewahren, wenn sie nicht Blindlinks in die nächste Falle tappen wollten. Seiichy schüttelte den Kopf und sah ihn an. „Wenn ich damit schlimmeres verhindern kann, werde ich mich hier solang einsperren bis mir etwas Vernünftiges und vor allem etwas wirkungsvolles eingefallen ist. Ohne das es dabei ein böses Erwachen gibt!“ entgegnete er wesentlich heftiger als er beabsichtig hatte, es tat ihm auch schon wieder leid.

„Aber das kann doch nicht das sein was du möchtest Seiichy.“

„Nein, natürlich nicht, aber auch meinen Kräften sind Grenzen gesetzt Taku!“

Plötzlich sah er ihn irritiert an. Daran hatte er bei dem ganzen Ärger noch gar nicht gedacht, dabei hatte auch er vor nicht allzu langer Zeit zugeben müssen, dass er einfach nicht mehr weiter konnte. Doch dann hellte sich sein Gesicht wieder auf.

„Das ist die Idee!“ entfuhr es ihm. Seiichy sah ihn nun deutlich verwirrt an.

„Welche Idee?“ fragte er skeptisch.

„Wir suchen sie.“

„Wie bitte?“ einen Moment war er kurz davor an seinem Verstand zu zweifeln. Hatte er ihm nicht zugehört?

„Das ist es doch was sie will. Dich für sich.“

„Nein, auf keinen Fall!“

Takuto schüttelte den Kopf. „Nein natürlich nicht so, aber so haben wir vielleicht eine Möglichkeit sie zu erwischen.“

„Aber Taku…“

Doch der schüttelte erneut den Kopf.

„Keine Sorge, mir wird schon etwas einfallen.“

„Nein, du wirst dir nichts einfallen lassen. Du weißt zu was sie fähig ist.“ Erwiderte Seiichy in einen Ton, der beinahe keinen Widerspruch mehr duldete, aber Taku winkte ab.

„Keine Sorge ich habe nicht vor, etwas Unvorsichtiges zu tun, oder gar etwas auf eigene Faust zu unternehmen.“

„Trotzdem. Nein, ich bin dagegen.“ Seiichy hatte ihn zu sich gezogen und hielt ihn fest, er wollte nichts mehr davon hören.

„Lass es doch auf einen Versuch ankommen. Bitte.“

Doch der schüttelte noch immer vehement den Kopf.

„Taku…verstehst du es denn nicht? Wenn dir etwas passieren würde, könnte ich das niemals mit meinem Gewissen vereinbaren.“

Der Angesprochene spürte wir ihm die Röte ins Gesicht stieg. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, hatte Seiichy ihn schon mit einem Kuss zum Schweigen gebracht.

Als sie sich von einander lösten, zog er ihn noch ein wenig fester zu sich.

„Versprich mir, dass du dir diese Flausen aus dem Kopf schlägst und keinen Gedanken mehr daran verschwendest. Es ist schon genügend geschehen, es genügt allmählich. Ich möchte nicht, dass noch einmal irgendeinem von euch etwas geschieht, schon gar nicht wegen mir und erst Recht nicht wenn ich es verhindern kann indem ich euch davon abhalte.“ Sagte er eindringlich. „Aber…“ versuchte Takuto etwas zu erwidern bevor er ihn erneut zum Schweigen brachte.

„Wir werden eine Lösung finden, aber bitte versprich mir das du solang nichts unternehmen oder tun wirst.“ Nun klang seine Stimme beinahe flehend.

[Vielleicht hat er Recht. Vielleicht ist das wirklich eine Nummer zu groß.] schoss es ihm durch den Kopf, bevor er ihn ansah.

„Gut, aber versprich du mir, dass wir nicht aufgeben werden.“

„Natürlich nicht, nicht für diesen Preis.“ Erwiderte Seiichy, bevor sie, wie um ihrer beiden Versprechen zu besiegeln, erneut in einem leidenschaftlichen Kuss versanken.
 

Takuto zog ihn weiter zu sich, so dass sie bald auf dem Bett lagen. Den pochenden Schmerz, mit dem sich seine Rippen in Erinnerung riefen, ignorierte er.

Er war einfach nur froh, dass Seiichy seinen Kampfgeist nicht verloren hatte und er hoffte dass er ihn so schnell auch nicht verlieren würde. Schließlich kam zu den Problem Ellis, noch immer jener Abend dazu, den er gekonnt ausgeschwiegen hatte. Obwohl Takuto inzwischen nicht mehr daran zweifelte, dass Sosuke nicht die Wahrheit gesagt hatte.
 

„Taku…“ murmelte Seiichy plötzlich, der sich inzwischen leicht über ihn gebeugt hatte.

Der angesprochene sah ihn fragend an.

„Sag mir, ob ich Sosuke glauben kann.“

Takuto sah ihn einen Moment, wie vor den Kopf geschlagen an. Diese Frage passte in diesem Augenblick ungefähr genauso gut hier her, wie es ein Stromausfall im tiefsten Winter nicht besser gekonnt hätte. Noch immer sah er ihn völlig perplex an, bevor er seine Stimme wiederfand.

„Nur wenn du mir versprichst, dass du dann aufhören wirst weiter darüber nachzugrübeln und dem glaubst was du selber fühlst.“ Flüsterte er zurück. Seiichy nickte.

„Ja, du kannst ihm glauben. Wenn auch sonst nicht, in dieser Hinsicht hat er ganz sicher nicht einen einzigen Moment lang gelogen.“

Der andre nickte und kam wieder etwas näher zu ihm, um ihn erneut zu küssen. Diesmal jedoch kam ihn Takuto zu vor.

„Wir sollten versuchen ein bisschen zu schlafen. Wir haben ein paar anstrengende Stunden hinter uns.“ Erwiderte er sanft, bevor er aufgestanden war und das Licht löschte, nur um fast in derselben Sekunde wieder neben ihm zu liegen und ihn zu sich zu ziehen.

Schließlich versanken sie erneut in einen langen und leidenschaftlichen Kuss. Was dann geschah, passte ungefähr genauso gut zu den vorangegangen Ereignissen, wie die Frage vor ein paar Minuten.
 

Vorsichtig ließ er sich neben ihn sinken. Schließlich stahl er ihn noch einen letzten heißen Kuss, bevor er die Verbindung endgültig löste und ihn fest umschlungen hielt, während er darauf wartete, dass sich seine Temperatur und sein Herzschlag wieder normalisierten.
 

Takuto hatte sich ganz zu ihm gewandt und sah ihn mit glühenden Wangen an. Schon wieder war es ihm nicht möglich, eine Verbindung zu den vorangegangen Ereignissen mit den jetzigen zu verbinden. Aber was spielte das noch für eine Rolle?

Er hatte sich zwar schon öfters gefragt, wie lang es dauern würde, bis Seiichy alles soweit verarbeitet hatte und war bis vor ein paar Stunden schon froh wenn er ihm antwortete, aber auch diesmal konnte er sich beim besten Willen nicht erklären, wie das passieren konnte.
 

Er sah ihn noch einen Moment lang an, bevor er ihn küsste. Auch wenn er es sich selbst, und schon gar nicht Seiichy beichten könnte, er sehnte sich jeden Tag mehr nach diesen Berührungen. In Gedanken schüttelte er den Kopf und wurde wieder verlegen, als ihn Seiichy musterte. „Sollte das doch noch zur Gewohnheit werden?“ flüsterte er ihm mit belegter, eindeutig noch immer erregter Stimme ins Ohr. [Vielleicht] schoss es Takuto durch den Kopf. Allerdings zog er es vor ihm nicht zu antworten und küsste ihn stattdessen.

Die Spannung im Raum war noch immer nicht verflogen und so greifbar als wäre nie etwas geschehen. An Schlaf war im Moment auch noch nicht zu denken, also lagen sie noch eine Weile da.
 

Allerdings änderte sich nichts. Takuto sah ihn an, er erwiderte seinen Blick und immer wieder fanden sich ihre Lippen, bald auch ihre Hände und eine Neue Woge der Erregung machte sich in ihm breit. Er versuchte es so gut es ging zu ignorieren, allerdings blieb der Erfolg aus. Stattdessen wurden ihre Küsse erneut wesentlich heftiger, heißer und leidenschaftlicher als sonst. Er konnte nicht mehr sagen, ob es nur ihm so ging, oder ob sie beide schuld daran trugen.

Seiichy sah ihn an, scheinbar war er nicht der einzige, der noch immer die flirrende Hitze in der Luft wahr nahm, ebenso das leichte Knistern, als würde sich jeden Moment ein Blitz aus dem Nichts lösen.

Takuto war inzwischen noch ein wenig näher zu ihm gerückt. Auch er fühlte wie ihm eine neue Woge durch und durch erregte. Schließlich zog er Seiichy wieder ganz zu sich, und küsste ihn während seine Hände fast ganz von selbst ihren Weg fanden.

Seiichy, anfangs noch ein wenig verwundert, aber recht schnell wieder genauso erregt wir vor ein paar Minuten, tat es ihm gleich.

Was auch immer vor sich ging, er konnte einfach nicht mehr von ihm lassen.

Takuto beugte sich erneut zu ihm und überschüttete ihn geradezu mit Küssen und Fingerspielen.

Der Zauber dieser Nacht hielt bis in die frühen Morgenstunden an. Doch schließlich waren sie doch irgendwann eingeschlafen.
 

Kioko, die keine besonders ruhige Nacht hatte, war bereits wieder sehr früh auf den Beinen. Sie dachte nach und kam zu dem Schluss, dass es nicht besser würde, wenn sie hier liegen bleiben würde und Löcher in die Luft starrte. Schließlich stand sie auf, duschte sich, zog sich an und ging nach unten um Frühstück zu machen.

Als Seiichy und Takuto nicht zu hören waren, ging sie nach oben um nach zu sehen ob alles in Ordnung war, oder ob Seiichy wieder stumm auf den Bett lag und Löcher in die Luft starrte, oder ob es gar noch immer Probleme und Verwirrung gab, die selbst Taku ihrem Bruder nicht aus dem Kopf schlagen konnte.

Allerdings schien nichts von ihren Befürchtungen gerecht fertig, denn als sie ins Zimmer ging, schliefen beide noch tief und fest. Sie wusste zwar nicht was sie erwartet hatte, aber das Bild was sich ihr gerade bot, gehörte ganz eindeutig nicht dazu.

Die Kleider lagen auf dem Boden zerstreut, das Laken sah verdächtig zerwühlt aus und auch sonst schienen die beiden absolut gar nicht mit zu bekommen.

Kioko wich schnell zurück und schloss die Tür. Zwar waren die zerstreuten Kleider und das zerwühlte Laken keine eindeutigen Beweise, aber alles deutete darauf hin, das die beiden einen „heiße“ Nacht hinter sich hatten. Das zumindest war das, was ihr Gefühl ihr sagte, allerdings fragte sie sich auch, wann Seiichy das geschafft hatte, bevor sie lächelnd zurück ging.
 

Sie wollte ihre Koffer schon packen, damit sie morgen so früh wie möglich fliegen konnte. Natürlich wäre sie auch gern länger geblieben, aber die Entwicklung der letzen Tage hatte sie vorsichtig werden lassen. Sie war sich fast sicher, dass sie unter Umständen noch einmal in Gefahr geraten konnte, und ob Seiichy und Sosuke sie dann auch diesmal so schnell finden würden, wagte sie zu bezweifeln.
 

Es war fast Mittag als sie die beiden hörte. Seiichy erschien als erster in der Küche. Er sah zwar noch immer ein bisschen blass um die Nase aus, aber wesentlich besser als die Tage davor.

„Na sieh einer an, hast du dich letztendlich doch dazu durchgerungen mir ein wenig Gesellschaft zu leisten?“ scherzte sie als er neben ihr stand.

„Natürlich, man kann ja nie wissen was dir als nächsten in den Sinn kommen würde.“ Erwiderte er schmunzelnd. Kioko registrierte es erleichtert. Plötzlich wurde er wieder ernst.

„Nakamo hat angerufen, er erwartet uns am Nachmittag im Büro. Und er hat ausdrücklich angeordnet, das ich dich mitbringen soll.“

Kioko nickte, dann reichte sie einen Teller. Inzwischen war auch Takuto zu ihnen gekommen und leistete ihnen Gesellschaft.
 

Am frühen Nachmittag machten sie sich auf den Weg. Nakamo ging schon nervös im Büro auf und ab. Entweder hatte er viel zu tun, oder aber er hatten nicht viel Erfreuliches mitzuteilen.

„Da seit ihr ja endlich.“ Ohne Umschweife kam er auf den Punkt.

„Ich habe mir etwas überlegt.“ Damit sah er Kioko an. Die setzte einen fragenden Gesichtsausdruck auf.

„Soweit ich weiß, studierst du Medien und Design?“

„Ja, stimmt.“

Nakamo nickte.

„Ich habe mich an deiner Uni informiert, in ein paar Wochen wird es wohl wieder ein Praktikum geben. Um zu gewährleisten, dass du wirklich sicher bist, habe ich dich schon vorab für einen Posten vorgeschlagen. Das erleichtert zum einen mir die Arbeit und zum anderen haben wir dann wesentlich mehr Möglichkeiten alles, was irgendwie seltsam klingt sofort zu erfahren.“ Seiichy sah ihn verdattert an, Takuto wusste nicht mal von was er sprach und Kioko schien auch gerade zu realisieren was Nakamo da eben von sich gegeben hatte.

„Sie meinen…“ begann sie.

„Ich meine gar nichts, aber mein Vorschlag wurde akzeptiert. Allerdings unter einer Bedingung.“

„Die wäre?“ fragte nun Seiichy.

Nakamo sah Kioko erneut an.

„Deine Leistung muss konstant bleiben, auch wenn du noch ein paar Jahre vor dir hast. Aber darüber mache ich mir ehrlich gesagt weniger Probleme…schließlich kenne ich Seiichy…“ fügte er resignierend hinzu.

„Gut, das sollte kein Problem sein.“ Ergriff das Mädchen das Wort.

„Sehr schön und nun weiter auf der Liste…“

Sie wussten nicht wie lang sie im Büro waren, aber als sie wieder auf den Rückweg waren, hatten sie erstens 4 Mann mehr auf dem Hals und zweitens wurde es schon dunkel, dementsprechend auch wieder kälter. Der November war fast vorbei.

Carlos und Spike waren im Verlauf des Nachmittags ebenfalls zu ihnen gestoßen, nun waren sie schon zu sechst. Takuto hatte Megumi eindringlich gebeten, das Haus nicht zu verlassen solang die beiden nicht da waren. Natürlich hielt sie sich dran. Nun saßen sie in einem kleinen Café und ließen Spike und Carlos erklären mit wen oder was sie sich gerade eingelassen hatten.

Seiichy und Takuto entfuhr hin und wieder ein Grinsen. Als es fast ganz dunkel war, kamen sie wieder zum Haus.

Kioko verschwand in der ersten Etage und packte die restlichen Sachen ein, dann aßen sie eine Kleinigkeit. Später an diesen Abend hatten sie sich noch ein wenig unterhalten, bevor sie alle ins Bett gegangen waren.
 

Am nächsten Morgen waren sie recht früh auf den Beinen. Seiichy half seiner Schwester mit tragen und anschließend fuhren sie zum Flughafen. Es war ein Recht kurzer Abschied, aber in Anbetracht der Umstände sollte er das auch besser sein.

Takuto war noch einmal zu seiner Schwester gegangen und ließ sich von ihr informieren was es neues gab. Wie erwartet nicht besonders viel, lediglich, dass Mika langsam wieder ein wenig in ihr altes Schema zurück fiel. Takuto überhörte es gekonnt. Kurz vor den Ferien würden sie noch einmal kurz in die Schule gehen. Bis dahin wollten sie sich auch etwas für die, noch immer anstehende, Feier ausdenken.

Es war bereits Abend, als sie sich schon wieder von ihrer Tante verabschiedeten.
 

Seiichy war gerade dabei das Telefon wieder aufzulegen, als er Takuto kommen hörte.

„Ihr wart ziemlich lang unterwegs.“ Stellte er fest.

„Ja, es gab einiges zu klären. Ist Kioko schon angekommen?“

„Ja, sie hat eben angerufen.“

Takuto nickte, bevor er sich zu ihm setzte.

„Über was denkst du nach?“

„Nichts, in zwei Wochen sind Ferien, in einer Woche diese Schulfeier. Megumi meint wir sollten uns noch irgendwas überlegen.“

„Verstehe. Wollt ihr da hin?“

„Natürlich, wir sind einer der Gründe für sie.“

„Stimmt…der Wettkampf.“ Takuto nickte zur Bestätigung.

„Und sonst? Gibt es irgendwas Beunruhigendes?“

„Bisher nicht, noch ist alles ruhig. Mika wird wieder ein bisschen anhänglich, aber es soll wohl alles in bester Ordnung sein.“

Seiichy nickte. So verging auch dieser Abend.
 

Am nächsten Tag war Takuto schon früh bei seiner Schwester, sie wollten sich Gedanken über die Feier machen und Megumi wollte zusammen mit Shila alles Weitere erledigen.

Ihre Entscheidung fiel nicht besonders spektakulär aus. Sie würden dem Direktor vorschlagen die Feier in der Halle auf zu ziehen. Dort war immerhin genügend Platz. Zusätzlich wollten sie eine Art Wichtelspiel organisieren und noch ein paar andere witziger Spiele. Als sie die Liste fertig hatten, gingen sie zu Shila, die nickte nur zustimmend und versprach sich gleich morgen um alles zu kümmern. Megumi bat ihr an mit ihr einkaufen zu gehen, natürlich nahm sie das Angebot gerne an. Takuto würde sich dann mit um die Organisation vor Ort kümmern, schließlich war die Halle sehr groß und der Aufwand zog einiges nach sich. Zum Beispiel war ein Training für diese Woche nicht mehr möglich. Zusätzlich brauchte er ohnehin ein wenig Hilfe, denn er hatte noch nie eine Feier organisieren müssen.
 

Schließlich war die Woche herum und so nach und nach überragten die Häkchen das Blatt. Natürlich hatten es sich weder Kira noch Mika entgehen lassen, Takuto helfen zu wollen. Letztendlich war es schon selten genug, dass er an und vor allem in der Schule war. Den Direktor zu überzeugen war nicht sonderlich schwer. Lediglich Mika schien ein wenig reumütig, denn ganz offensichtlich hatte Takuto im Moment nur die Organisation der Feier im Kopf. Seiichy war in der ganzen Woche nicht ein einziges mal in seiner Nähe aufgetaucht. Zwischenzeitlich fragte sie sich, was der Grund dafür sei, oder ob sie sich womöglich gestritten hatten. Doch sie kam nicht dazu eine entsprechende Frage an Takuto zu richten. Am Mittwoch schließlich war die Halle soweit umgestaltet, das der Feier nichts mehr im Weg stand. Megumi und Takuto gingen früher. Natürlich nicht ohne ihre beiden Schatten. Auf halben Weg blieben sie stehen. Mika, die ihnen gefolgt war, bekam das gerade noch rechtzeitig mit und huschte von der Strasse.

„Was ist? Wieso bleibt ihr stehen?“ fragte Carlos ein wenig verdattert.

Takuto musste grinsen, auch Megumi hatte es bemerkt. Schließlich konnten sie sich eine Antwort sparen, denn gerade war Seiichy vor ihnen aufgetaucht. Die beiden Bodyguards sahen sich nur fragend an. Doch als sie mitbekamen, dass er nicht zufällig hier war wurden sie wieder aufmerksam.

„Hi, was ist?“

„Kommt mit.“ Forderte sie ohne große Umschweife auf. Shila die gerade um die Ecke bog bemerkte es. Ihr entging auch nicht der Schatten der sich hinter ihnen aus dem Gebüsch löste. Sie musste nicht einmal weiter heran gehen um festzustellen wem er gehörte.

In Gedanken rollte sie die Augen, bis sie ihnen ebenfalls folgte. Nahe dem Stadtpark wurden sie erneut erwartet. Schon von weitem richteten sich sämtliche Nackenhaare auf.

Shila hatte scheinbar schon nach ihrem ersten Treffen ein ganz sicher funktionierendes Anti-Sosuke Radar entwickelt. Mit zwei drei schnellen Schritten war sie bei Mika und hielt sie fest.

„Was hast du denn schon wieder vor? Meinst du nicht, dass es allmählich reicht? Du hast schon genügend Ärger gemacht.“ Herrschte sie sie leise an. Mika hatte sich erschrocken zu ihr gedreht.

„Shila…ich äh…“

Doch die ließ sie gar nicht zu Wort kommen und zerrte sie unsanft mit sich, weg aus dem Gesichtsfeld der anderen.

„Sieh zu das du verschwindest! Und wehe ich erwische dich noch einmal, unaufgefordert in ihrer Nähe.“ Murrte sie. Sie wusste nicht was in sie gefahren war, aber es wirkte. Mika sah sie noch einen Moment lang entgeistert an, dann verschwand sie. Shila sah zu der Stelle zurück aus der sie gekommen waren. Wenn Sosuke sie hier schon erwartete, dann konnte das kein gutes Omen sein. Sie ging zurück und blieb in einiger Entfernung stehen.
 

„Sosuke?“ entfuhr es Megumi, die sofort wieder verstummte und den Blick abwandte. Das entging weder ihrer Freundin noch ihren Bruder. Er grüßte sie wortlos und sah wieder in die Runde.

„Was ist es diesmal?“ fragte Takuto resignierend. Es war bisher noch nie ein gutes Zeichen gewesen, wenn er aufgetaucht war und auf sie wartete.

Der angesprochene deutete ihnen ihm zu folgen. Dann waren sie im Park verschwunden. Als er sich sicher war das keiner mehr in Hörweite war, brach er schließlich das Schweigen.

„Ich hab Neuigkeiten.“ erwiderte er ungerührt.

„Ellis…sie hat schon wieder irgendwas vor, allerdings weiß ich auch noch nicht was. Allerdings tätet ihr besser daran, wenn ihr in nächster Zeit, nicht mehr auffallt.“

„Was ist es diesmal? Eine Bombendrohung?“ fragte Seiichy barsch. Megumi war schweigend neben ihren Bruder gelaufen und schien den Weg höchst interessant zu finden.

„Nicht ganz, sie hat ein paar Kontakte geknüpft die mir nicht wirklich gefallen, aber das sollte nicht euer Problem sein.“ Seine herablassende Art machte es Takuto schwer sie mit der von vor ein paar Tagen zu vergleichen.

„Und deswegen bist du hier?“ fragte er schließlich.

„Nein.“

Shila die ihnen gefolgt war, blieb auf sicherer Entfernung.

„Es geht um eure kleine Möchtegern Reporterin. So wie es aussieht hat sie einiges zu verbergen.“

Erwiderte er kurze Zeit später.

„Das ist uns auch schon aufgefallen. Worauf genau willst du hinaus?“ fragte Takuto ihn. Megumi sah ihn immer wieder zögerlich an.

„Laut Information, hat sie sich mit Ellis getroffen, vor ein paar Tagen. Allerdings war nicht zu ermitteln welcher Natur dieses Treffen war. Ihr solltet darauf achten das sie euch nicht zu nahe kommt.“ Damit sah er sich noch einmal kurz an, maß Seiichy wesentlich intensiver und verschwand. Die andren blieben ein wenig überrascht zurück. Takuto war nicht entgangen das er seinen Bruder sehr genau beobachtet hatte, genauso wenig wie Megumi, doch beiden hielten es für besser, wenn sie ihm das nicht unbedingt erzählen würden.
 

Schließlich waren sie wieder zurück gegangen. Megumi hatte den ganzen Weg über nicht mehr viel gesagt, und auch alle andren schwiegen sich aus. Letztendlich war sie bei Shila, hatte sich verabschiedet und sonst nichts. Takuto war inzwischen wieder mit Seiichy gegangen. Erst im Haus brach er sein Schweigen.

„Was denkst du?“ fragte er unvermittelt. Der angesprochene sah ihn an.

„Wir sollten diesen Hinweis ernst nehmen. Auch wenn uns Mika geholfen hat, bedeutet das nicht, das sie es noch einmal tun wird.“ Takuto nickte. „Das denke ich auch.“

An diesen Abend lag er länger wach als beabsichtigt, sie hatten nicht mehr viel gesprochen und Seiichy war recht schnell eingeschlafen.
 

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Thx für´s lesen *Kekse da lass*

LG Kio ^^



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