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Only One Truth

Site-Seeing - Part II
von

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Kapitel 25

Kapitel 25
 

Takuto ließ ihn sanft auf den Boden sinken und sah ihn sich noch genauer an. Er zog ihm die Jacke aus und schlug erschrocken die Hände vor dem Mund. Sein linker Oberarm war Blutüberströmt, das Hemd zerrissen und ein tiefer Kratzer zeichnete sich auf seinem Rücken ab. Das Bein schien eine der Kugeln getroffen zu haben und die Stichwunde im Bauch war ebenfalls aufgebrochen.

„Tja...ich war wohl doch nicht schnell genug...“ versuchte er die Situation zu lockern, dieses jedoch misslang ihm kläglich.

Die Mädchen sahen ebenfalls erschrocken auf Seiichy. Und Motoki schimpfte sich selbst einen Idioten. Er hatte bis jetzt nicht geglaubt das Seiichy doch etwas an Takuto´s Freundschaft liegen könnte. Nun begriff er das Seiichy Takuto mit seinem Körper geschützt hatte, sonst wäre er wohl schlimmer zugerichtet.

„Verdammt noch mal Seiichy! Wieso musst du immer deine Grenzen überschreiten? Du wusstest doch genau das damit nicht zu spaßen ist!“ Seiichy sah ihn überrascht an. Man merkte ihm an das er Angst um ihn hatte.

„Schon gut...keine Heldenaktionen mehr...Taku beruhig dich wieder, mit mir ist alles in Ordnung ich brauch nur etwas Ruhe...“ Schon wieder stiegen Tränen ihn ihm hoch und er nickte nur leicht.

Nun durchdrang das Rascheln von Gras die Ruhe die sich ausgebreitet hatte. Takeru sah sofort zu Kikio sie kam wieder zu sich.

„Takeru! Was ist mit Takuto? Wo ist er?“ waren die ersten Worte die sie aussprach.
 

Erneut zuckte Takuto zusammen, riss sich aber zusammen.

„Ich bin hier...“ sagte er ohne sie anzusehen.

Kikio rappelte sich sofort nach oben. Takeru wollte sie noch aufhalten aber Kikio war schon bei Takuto und hielt ihn von hinten fest. Seiichy und die andren spannten sich an. Alle rechneten damit, dass er sie von sich stoßen würde, aber nichts geschah, er ließ sie gewähren. Selbst Takeru schien überrascht.

„Gott sei Dank dir ist nichts passiert!“ schluchzte sie leise.

„...Gott sei dank...ich ...ich hab es nicht geschafft...bitte verzeih mir...“ schluchzte sie noch immer.

„...ich hab es nicht geschafft mich aus diesem Gefängnis zu befreien....es tut mir so Leid Takuto....ich wünschte ich hätte dir all das ersparen können...aber selbst das habe ich nicht geschafft...ich bin eben unfähig irgendetwas richtig zu machen...es tut mir unendlich leid...“ihre Stimme erstarb unter Schluchzen. Dann ließ sie ihn los und blieb so sitzen. Takeru war inzwischen zu ihr gekommen. Und kniete neben ihr. Takuto´s Gedanken rasten noch immer.

Er sah Seiichy an, dann drehte er sich doch um.

„...ist gut...ich glaube dir...

Ich glaube ich kann langsam auch verstehen warum...aber du verlangst von mir einen Preis den ich nicht zahlen kann...

Ich glaube dir was du sagst...aber ich werde dir nicht vergeben...doch ich hasse dich auch nicht...

Ich weiß das es dir die ganzen Jahre über nicht gut ging und das du gelitten hast...dennoch kann ich dir nicht vergeben...nicht um meinetwegen...sondern um Megumis und Kakeru´s...ich habe dieses Erlebnisse gespeichert...und ich werde es nie mehr los...

Es wird mich ewig begleiten und mein Handeln und Denken bestimmen...

Aber Megumi und Kakeru hast du wie Schachfiguren in einem Spiel benutzt...du hast dir kaum Gedanken darüber gemacht, wie wir es bis hier her geschafft hatten, du hast nie gefragt wie es Megumi ging, oder Kakeru oder Kagumé oder mir...

Du hast uns alle dein Spiel spielen lassen...ich habe nur mitgespielt wegen Megumi keineswegs wegen dir...“

Takeru sah seinen Sohn an, anschließend seine Frau.

„...ich danke dir trotzdem Takuto...ich wusste das du mir nicht vergeben hast und es auch nie tun wirst...ich weiß was du meinst und sehe es ein...du hast es ja eben bewiesen..“ schluchzte sie. Alle sahen sich schweigend an, nur Seiichy schien es zu begreifen. Takuto´s Worten waren der Beweis. Sein Handeln und Denken hatte sich seither geändert und so würde es immer sein. Er hatte niemanden der ihn zuhörte und konnte das alles nie wirklich verarbeiten, nun war es zu spät, dieses Ereignisse hatte ihn geprägt und zwar für ein ganzes Leben lang. Takeru nickte.
 

Plötzlich knackte es und im selben Moment fiel ein Schuss. Kurz darauf erklang ein klägliches Jaulen.

„Saubere Arbeit...“ drang eine Stimme zu ihnen. Sosuke war es...er hatte einen Wolf erschossen der gerade in Begriff war wieder einen anzugreifen. Sosuke sah in die Runde, schließlich kam er zu Takuto und Seiichy.

„Wenn ihr mir eurem Schäferstündchen dann fertig seit, kommt mit. Ich hab die Kleine gefunden...“ sagte er. Alle sahen ihn an. Takuto half Seiichy auf und stützte ihn. Takeru kümmerte sich um Kikio und sah ihn an.

„Nun...dann werde ich jetzt verschwinden...vorher bringe ich aber Kikio noch zurück...“ „Nein tu das nicht Takeru..bring mich nicht wieder zurück...“ schluchzte sie plötzlich. „...nimm mich mit dir!“ Takeru sah sie an.

„Tut mir Leid, das kann ich nicht tun...deine Zeit ist noch nicht gekommen...“

„...aber ich möchte nicht mehr leben! Bitte Takeru...ich kann es nicht mehr...ich werde meine Kinder doch immer wieder in Gefahr bringen oder schlimmer noch, sie töten!!“ Plötzlich durchzog erneut eine Ohrfeige die Gegend.

„Es tut mir Leid, selbst wenn ich wollte ich kann und darf es nicht...sonst bin ich verschwunden...aber diesmal endgültig...deine Zeit ist noch nicht reif und du hast hier noch eine Menge zu erledigen...aber ich verspreche dir das ich dich holen komme, wenn es soweit ist...mehr kann ich für dich nicht tun.“ Kikio sah ihn an.

„Dann sag mir ob ich noch lange so leben muss...“ Takeru senkte den Blick.

„Auch das kann ich dir nicht sagen...“ „...nein nicht! Bitte!“

„Das ist ja nicht zum aushalten!“ Sosuke trat an Kikio heran und versetze ihr einen Hieb auf den Hinterkopf sodass sie bewusstlos zusammenbrach.

„Ich werd sie zurück bringen...sie macht es sowieso nicht mehr lang...“ Takuto sah derweil zu seinem Vater. „Schon gut wir kommen schon zurecht...spar deine Kräfte wer weiß ob wir deinen Hilfe nicht doch einmal wieder brauchen werden...Megumi und ich wissen das du ständig in unsere Nähe bist...“ sagte Takuto dann wandte er sich zum Gehen und stützte Seiichy.

„Takuto?“

„Ja?“

„Ich bin stolz auf dich...du hast den richtigen Weg gewählt...also dann...“ damit verschwand er.

„Was hat er damit gemeint?“ fragte Motoki noch immer verblüfft. Takuto´s Blick glitt zu Seiichy und ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab.

„Das kann ich dir zwar nicht sagen...aber ich weiß was er gemeint hat.“

Nach einiger Zeit hatte die kleine Gruppe den Wald wieder verlassen. Ellis die es beobachtete erschrak als sie sah wie Seiichy zugerichtet war. Beim zweiten Blick erkannte sie, dass auch Takuto und die anderen nicht ohne Schrammen davon kamen. Und sie registrierte das neben Seiichy und Sanjo noch ein dritter da war der den beiden ähnlich sah.

[Was ist denn da passiert...verdammt was ist mit den beiden?]

„Sosuke?“ sprach Takuto ihn an. Dieser wandte sich um.

„Was ist?“

„Wo willst du sie gesehen haben?“

„Sie ist nicht verletzt und ich habe damit auch nichts zu tun, wenn du darauf hinaus willst. Ich weiß, dass sie sich in einem alten Herrenhaus aufhält. Wenn wir uns beeilen ist Leila noch nicht zurück wenn wir dort ankommen.“
 

Takuto konnte sich nicht erklären warum aber er glaubte ihn. Es standen zwei Wagen bereit, Carlos der noch am wenigsten abbekommen hatte fuhr Kikio ins Hospital, anschließend Rury nach Hause ebenso Motoki und Shila. Seiichy bestand darauf die andren beiden zu begleiten. Da sie ihn alle kannten widersprachen sie auch nicht.

„Dann verblute doch du ewiger Sturkopf!“ war Sosuke’s Antwort.
 

Nach einer halbstündigen Fahrt kamen sie an besagtem Haus an. Sosuke ging zusammen mit Takuto vor. Sanjo sollte bei Seiichy bleiben und ihn von Dummheiten abhalten. Sie hatten Glück, es war keiner da. Schließlich gingen sie in eines der oberen Stockwerke und blieben stehen. Als sie die Tür öffneten schlug ihnen Wärme entgegen, als sie eintraten sahen sie auch Megumi, die am dem Sofa saß. Als sie ihren Bruder sah stürmte sie auf ihn zu.

„Takuto! Takuto! Ich wusste, dass du kommen würdest...“sagte sie. Dieser zuckte zusammen. Bisher hatte er es gar nicht bemerkt, aber nun registrierte er, dass ihm alles weh tat. Durch sein zusammen zucken erschreckt ließ sie ihn wieder los.

„Scht...seid ruhig und kommt mit.“ Glücklicherweise kamen sie ohne größere Schwierigkeiten aus dem Haus heraus...aber leider nicht mehr bis zum Wagen. Leila kam zurück.

„Na das ist aber nicht nett, einfach gehen zu wollen, ohne sich zu verabschieden.“ sagte sie schäbisch grinsend.

„Kleine Nerv nicht...wenn du keinen Ärger willst, lässt du uns besser gehen.“ Plötzlich griff das Mädchen an. Zunächst schien Sosuke ehrlich überrascht zu sein aber dann fing er sich schnell und beförderte sie geradewegs gegen die Hauswand.

„Los jetzt!“ sie rannten zum Auto zurück und schon waren sie auf und davon. Erst nun sah Megumi das etwas nicht stimmte. „Mein Gott was ist denn mit euch passiert? Takuto! Seiichy! Ihr seit ja beide verletzt!“ rief sie aus. „Halb so wild Megumi...ich erklär dir das alles später...ja?“ Megumi nickte.

„Fahren sie mich bitte nach Hause Sosuke und die beiden dann in die Klinik...“ sagte sie. Seiichy sah sie überrascht an und auch Sosuke schien überrumpelt über diesen Vorschlag, aber er tat es ohne murren. Er ließ sie raus.

„Vielen Dank Sosuke...“ Megumi sah noch einmal zu ihrem Bruder dann nickte sie und verschwand im Haus.
 

Die andren wurden in die Klinik verfrachtet. Nach etwa 1h konnten sie diese wieder verlassen. Seiichy sah nun wirklich bandagiert aus.

„Na wunderbar...das wird ne Menge Arbeit...“ sagte Takuto auf die Verbände deutend. „Ja das stimmt, aber das wird auch Arbeit werden...“ er deutete auf ihn. Er war auch ziemlich eingewickelt.

„Komm Seiichy...ich begleite dich erstmal nach Hause, ja?“ Seiichy sah ihn an, dann aber nickte er. Der Weg verlief sehr ruhig, zu ruhig wie er fand.

„Sag mal Taku...ist alles in Ordnung?“ Dieser nickte.

„Aber ja doch...“ Seiichy blieb stehen und sah ihn an. Takuto sah nachdenklich aus. Er seufzte innerlich auf, ging dann jedoch weiter. Als sie das Haus erreicht hatten, setzten sie sich zunächst erst einmal hin und tranken Tee. Anschließend verschwanden sie unter der Dusche. Takuto´s Verletzungen beliefen sich Hauptsächlich auf ein paar Kratzer, ein, zwei kleinere Schnittwunden und ein leichter Streifschuss im Gesicht, ein weiterer, allerdings stärkere, an der Schulter, sowie zwei geprellte Rippen, die ihn aber weniger störten. Seiichy hingegen hatte es da schon schlimmer erwischt. Der Kratzer im Rücken war nur einer von weiteren an Armen, Beinen, Hals und zum Schluss auch noch im Bauch der quer über der schon vorher da gewesene Stichwunde klaffte. Aber er hatte nur einen leichten Streifschuss abbekommen und sonst keine weiteren Prellungen oder Verletzungen. Schließlich begann Takuto zunächst Seiichy´s Verletzungen zu versorgen, dann seine eigenen. Er legte dabei ein Geschick an den Tag das Seiichy nur staunen ließ. Als er ihn betrachtete beugte er sich zu ihm und küsste ihn sanft.

„Gott sei Dank ist dir nichts schlimmeres zugestoßen...“ Takuto sah ihn mit glühenden Gesicht an. Er hatte sich schon gefragt wie es sein konnte das er verhältnismäßig gnimpflig davon gekommen war, während Seiichy schon um einiges mehr angekratzt war. „Das hab ich nicht zufällig dir zu verdanken oder?“ Seiichy zuckte leicht zusammen. Takuto wartete gar nicht erst auf eine Antwort sondern schüttelte nur seufzend den Kopf und küsste ihn nun ebenfalls.

„Du bist wirklich unverbesserlich oder?“

„...entschuldige...ich weiß dass es ziemlich leichtsinnig war...“ Der andre sah ihn an. „...bitte mach das nicht wieder...“ Nun sah ihn Seiichy verwundert an. Takuto hatte den Blick erneut gesenkt.

„Taku?“ der andre hob sanft sein Kinn an. In seinen Augen sammelten sich schon wieder Tränen, diese aber Kämpfte er tapfer nieder.

„Du...du hättest auch sterben können Seiichy...“ flüsterte er nun leise. Dieser wollte etwas erwidern, aber als er bemerkte das es keineswegs so daher gesagt war schluckte er seine Antwort lieber herunter und sprach statt dessen: „...entschuldige bitte...ich wollte dir wirklich keine Angst machen...ich wollte nur schlimmeres verhindern...tut mir leid...“ Takuto nickte und setzte sich schließlich neben ihn.

„Sag mal Takuto...ist wirklich alles in Ordnung?“ Er sah ihn an, er nickte zögerlich und wendete den Blick zum Fenster. Seiichy bemerkte es. Er setze sich ein wenig schief und zog Takuto leicht mit sich auf´s Bett. „Taku...sieh mich doch mal bitte an...“ Noch zögerte der andren, doch dann tat er es.

Seine Augen schienen einen Punkt in der Ferne anvisiert zu haben, und sie sahen schon wieder sehr nachdenklich und traurig aus.

„Taku...es ist okay...das was wir heute erlebt haben hat uns alle geschockt...und dich am meisten...komm erstmal für dich selbst zur Ruhe...“ er hauchte ihn noch einen flüchtigen Kuss auf die Lippen dann sah er ihn nur weiterhin an. Takuto blieb liegen und er spürte nun doch die Anstrengung des heutigen Tages. So lagen sie eine ganze Weile einfach nur da. Jetzt da er sich nicht mehr übermäßig in Acht nehmen musste, weil er hier in Sicherheit war holten ihn nun doch die Ereignisse wieder ein. Seiichy hatte ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen, als er es bemerkte nahm er ihn einfach in den Arm und hielt ihn fest. Takuto begann leicht zu zittern, aber er versuchte es zu unterdrücken, doch ohne Erfolg, er spürte wie Tränen sein Gesicht benetzten.

„...wehr dich doch nicht immerzu...es ist in Ordnung...hörst du? Lass es einfach zu...lass es zu...du musst nicht immer den starken spielen...es ist okay...wein ruhig...das ist doch vollkommen in Ordnung.“ flüsterte Seiichy.

„...es ging alles so schrecklich schnell...das Messer...das viele Blut...“ schniefte er leise. „...ich weiß...ich habe es auch gesehen...wir alle haben es gesehen...“ Takuto sah ihn nicht an, sondern vergrub sein Gesicht nur weiterhin. „...wieso...wieso sah alles so echt aus?“ fragte er. „...da deine Erinnerung so stark damit verbunden ist...kam es zu diesem visuellen Bild...du hast das Material geliefert und Takeru hat es aufgenommen...was wir gesehen haben und du...das war das was du auch damals beobachtet hast...es muss schrecklich gewesen sein dieses Bild wieder und wieder in deinem inneren Auge zu sehen...ich konnte dich davor nicht bewahren...entschuldige Taku...“ Dieser schüttelte unmerklich den Kopf...

„...die Erinnerung ist nicht das schlimmste Seiichy...der damit verbundene Schmerz ist es...er klingt einfach nicht ab...“ schluchzte er leise.

Seiichy hielt ihn noch ein wenig fester.

„...ich kenne das Gefühl Taku...ich kenne es sehr gut...du hattest kaum Gelegenheit darüber nachzudenken, oder es zu verarbeiten...für dich muss das alles um ein vielfaches schlimmer sein...“ Takuto antwortete darauf nicht mehr. Er zitterte wieder heftiger, der andre hielt ihn nur fest. Seiichy spürte das er mit Worten im Moment nicht viel ausrichten würde. Takuto hatte das erlebt was ihn schon damals ganz und gar veränderte...wenn er es nun wieder verdrängen würde, dann wäre er nie mehr der gleiche, aber zunächst einmal musste er all das, was er heute erlebt und gesehen hatte von Neuem verarbeiten.
 

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Thx für´s lesen

LG Kio



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