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Ein neues Leben?!

von

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Und was ist dann?

Die Tage nach Kiros Abschied waren schwer. Kelly saß eigentlich nur noch in unserem Zimmer. Kiro versuchte sie in jeder freien Minute anzurufen und dann wollte sie für ihn da sein. Eigentlich kam sie nur noch für den Unterricht raus, wobei sie auch da gedanklich immer bei ihrem Freund war. Ich machte mir Sorgen um meine Kleine. Sie aß nicht richtig, schlief recht wenig und ihre Noten litten auch unter der Situation. Ich brachte ihr meistens etwas aus der Mensa mit und wartete, bis sie es aufgegessen hatte. Ihr Lächeln, wenn sie mit Kiro telefonierte, machte mir Hoffnung. Es tat gut sie so zu sehen. Wenn doch nur alle so aussehen würden.
 

Seitdem sein bester Freund das Internat verlassen hatte, zog Strify sich immer mehr zurück. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich noch tun sollte. Er ließ mich nicht mehr an sich ran, ging mir zum Teil sogar aus dem Wege. Ich suchte mir Rat bei Yu. Er hatte sich nach dem Fest von Cat getrennt und dementsprechend selbst genug Probleme. Dennoch hoffte ich auf seine Hilfe. "Mach dir keine Gedanken Kleines, er braucht etwas Zeit für sich. Das legt sich schon wieder." Das war daseinzige, was er mir dazu sagte. Aber es beruhigte mich kein bisschen. In Gedankenversunken schlenderte ich über den Flur, als ich auf Luminor traf.

Er sah mir meine Sorgen an und wollte wissen, was los sei. Wir gingen zusammen in den Park, wo ich ihm alles erzählte. Lumi lehnte sich an einen Baum, hörte mir aufmerksam zu und sah mich eindringlich an. "Weißt du Alex, Strify wirkt zwar immer total tough und aufgeschlossen, aber er ist es nicht. Im Gegenteil, mit seiner munteren und aufgedrehten Art überspielt er meist seine Verschlossenheit. Kelly, Kiro und du, ihr seid die einzigen, die er je bis ins innerste seiner Gefühle an sich ran ließ. Jetzt, wo Kiro weg ist, wurde ihm eine seiner wichtigsten Bezugspersonen genommen." Ich senkte den Kopf und wiederholte in Gedanken nochmals Luminors Worte. "Aber er hat doch noch Kelly und mich." "Hat er das?" Luminors Frage bohrte sich wie ein Pfeil in meine Brust. Seit dem Fest habe ich mich nur noch um Kelly gekümmert. Gewissensbisse befielen mich. Ich fühlte mich einfach elendig. "Kelly hockt nur noch in ihrem Zimmer in der Hoffnung, dass Kiro sich meldet. Und du bist nur damit beschäftigt, dass alles wieder gut wird. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich so ehrlich und direkt bin, aber du versteifst dich so sehr in deine Samarita Rolle, dass du alles nur noch schlimmer machst." Ich hockte mich auf den Boden und lehnte mich an den Baum. Mein Kopf sank zwischen meine Hände und Tränen stiegen mir in die Augen. "Ich weiß, dass du nur helfen möchtest, aber wenn du Kelly immer alles hinterher räumst, bestärkst du ihre Zurückgezogenheit nur noch mehr und vernachlässigst Strify total. Deswegen lässt er dich zur Zeit auch nicht mehr an sich ran. Er hat das Gefühl von allen, die ihm besonders nahe standen, fallengelassen worden zu sein." Ich versuchte meine Tränen zurück zu halten und holte tief Luft. "Aber was soll ich denn tun?", fragte ich Lumi mit gedrückter Stimme. Er zuckte mit den Schultern und hockte sich neben mich. "Kelly solltest du vielleicht mal auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Hör auf sie in Watte zu packen. Das Leben geht weiter und Kiro ist schließlich nicht aus der Welt. Aber was Strify angeht... Hör auf dein Herz, dann wirst du schon das richtige tun."
 

So hart das Gespräch mit Luminor auch war, er hatte recht. Ich war so darauf fixiert das alles wieder gut wird, dass ich die Wirklichkeit gar nicht mehr wahr nahm. Lumi ließ mich alleine, damit ich etwas Zeit zum Nachdenken hatte. Wie sollte ich das mit Strify wieder gut machen? Ich hatte ihn sehr verletzt. Auch wenn es nicht mit Absicht war, so muss es dennoch sehr hart für ihn gewesen sein. Ich blieb den ganzen Nachmittag unter dem Baum sitzen und überlegte, was ich nun tun sollte.
 

Es wurde langsam dunkel und kühl, sodass ich beschloss zurück zu gehen. Ich hatte noch immer keine Ahnung, was ich tun sollte, also suchte ich erst einmal das Gespräch mit Kelly.

Sie hatte gerade das Telefonat mit Kiro beendet. Den Blick auf mich gewandt sprach sie mit traurigem Tone. "Er fehlt mir so sehr." Seufzend ließ ich mich neben ihr auf dem Bett nieder und drückte sie sanft an mich. Mein Blick fiel auf das Foto, welches wir am Tag vor dem Fest von ihr und Kiro gemacht hatten. "Süße, ich weiß das er dir fehlt, aber du musst wieder nach vorn sehen. Er ist nicht aus der Welt und wenn wir mit der Schule fertig sind, kann euch nichts mehr trennen." "Das sagt sich so einfach.", murmelte die Kleine schwach. Ich erzählte ihr von meinen Befürchtungen, dass wenn sie die Schule weiterhin so schleifen lassen würde, sie unter Umständen ein Jahr wiederholen müsste und sie dann noch länger von Kiro getrennt wäre. Kelly verstand, was ich ihr damit vermitteln wollte und versprach es zu ändern. Eine gewisse Erleichterung überkam mich, doch dann stellte sie mir eine Frage, die genau in die Wunde stach. Kelly wollte wissen wie es Strify ging, also erzählte ich ihr alles. "Geh zu ihm und erklär ihm alles. Hör auf dein Herz und erzähl ihm die Wahrheit. Er schätzt die Ehrlichkeit und wird dir dann garantiert zuhören und verzeihen." Hör auf dein Herz... genau das hat auch Luminor mir geraten. Und die beiden hatten recht. Ich entschuldigte mich bei meiner Freundin und machte mich auf die Suche nach Strify.
 

Als ich ihn am See im Park entdeckte, atmete ich noch einmal tief durch und setzte mich zu ihm. Ich erinnerte mich an unser erstes Gespräch an diesem See. Es war der perfekte Ort um mich bei ihm zu entschuldigen. "Strify...." "Ist schon okay.", unterbrach er mich leise und lehnte sich an mich,"Kelly brauchte dich." Seufzend schüttelte ich den Kopf. "Nicht so sehr wie du. Und ich habe es nicht mal gesehen." Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. "Es ist okay Alex. Ich wusste das du früher oder später wieder für mich da bist. So konnte ich auch über vieles nachdenken." Auch wenn Strifys Worte überzeugend klangen,ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen. "Mach dir keine Sorgen Schatz. Ich hab mit den Jungs gesprochen und..." Ich sah ihn fragend an. Er hat mit den Jungs gesprochen? Warum haben sie mir das nicht gesagt, als ich bei ihnen nach Rat suchte? "Wir hatten ein Angebot einer Plattenfirma bekommen, wollten aber erst die Schule beenden. Da wir aber nun eh getrennt sind, gibt es keinen Grund mehr länger zu warten. Wir können nicht mehr gemeinsam proben, wodurch wir schlechter werden könnten. Also haben wir uns entschlossen die Schule abzubrechen und das Angebot anzunehmen." Ich konnte nicht fassen, was Strify mir da so nebenbei mal erzählte. "Wir haben unsere 10 Jahre Schulzeit voll und damit einen einfachen Abschluss sicher. Also werden wir uns jetzt auf Wohnungssuche begeben und uns voll und ganz auf die Karriere konzentrieren." Sprachlos sah ich zu Boden. Erst jetzt konnte ich wirklich nachvollziehen, wie Kelly sich fühlen musste. "Hey Süße, du weißt das ich dich vom ganzen Herzen liebe, aber wir müssen diese Chance jetzt nutzen. Außerdem bleiben wir ja hier in der Nähe." Wir bleiben in der Nähe... für wie lange denn noch? Irgendwann wird sie der Ruhm von hier wegholen. Gibt es dann überhaupt noch Platz für uns an ihrer Seite? Ich behielt meine Fragen für mich, denn ich wollte seinem Traum in keinster Weise im Wege stehen. Lächelnd lehnte ich mich an ihn und sah auf den See. Sollte es wirklich so sein? Sollte der Platz am See der Ort sein, an dem wir unsere Liebe erkannten und zugleich der Ort, an dem ich erkannte, dass wir keine geimeinsame Zukunft haben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  YukisBubble
2009-03-14T19:36:06+00:00 14.03.2009 20:36
*schnief*
das is einfach toll süsse
mach gaaanz shcnell weiter^^
Von: abgemeldet
2009-03-07T21:00:15+00:00 07.03.2009 22:00
*heul, schluchz*
das is so.... traurig?
bitte, bitte schreib schnell weiter... das kapi is... WOW!!
GLG das puschelchen <3


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