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日の雨

~the day~
von

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午~the midday~

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2. Kapitel
 

Die nächste Woche geschah nichts Ungewöhnliches. Der Vorfall war schon längst vergessen. Zumindest bei den Meisten, denn Die wurde einfach das Gefühl nicht los, dass ihr Drummer etwas sehr Wichtiges vor ihnen verschwieg. Shinya war noch viel stiller als zuvor, wenn das überhaupt noch möglich war. Dieser saß bei ihrem vorletzten Konzert ihrer kleinen Tour seelenruhig vor dem Spiegel. Es war ihm gerade recht dass diese Tour aus insgesamt nur fünf Konzerte bestand, mehr hätte der Drummer nicht verkraften können. Jedoch würde nur ein paar Wochen darauf ihre eigentliche Tournee beginnen. Das hieß Stress, kein Schlaf und Ruhe schon gar nicht. Nachdenklich blickte Shinya in den Spiegel und besah sich seinem Ebenbild.

Er hoffte er würde etwas erkennen, was alles erklären würde, etwas das man so nicht merken konnte. Irgendeine Veränderung oder dergleichen. Doch nichts war zu sehen. Er erblickte nur sein Spiegelbild. Sein, für ihn, hässliches und dürres Gesicht. Diese schwache, verkümmerte Gestalt, die er doch selber war. Seine blasse Haut, welche in dem Licht jede Farbe verlor und nur noch eine weiße Hülle bildete. Er hasste sein Aussehen, konnte die Anderen nicht verstehen, wenn sie ihm sagten, wie gut er doch aussah. Er war der festen Überzeugung, dass sie ihn anlogen. Es musste so sein, er konnte nicht schön sein. Nicht so wie er sich sah. Sie logen ihn an, alle taten das. Doch am Schlimmsten von allen war er selbst. Er versuchte sich immer alles so zu reden, dass es ihm passte, auch dann wenn er sich selbst belog...

Seufzend stand Shinya auf. Kaoru hatte die Band gerufen. Mit den Sticks in der Hand, lief der Drummer seinen vier Bandmitgliedern hinterher. Er ging sofort zu seinem Schlagzeug, die Menge beachtete der Drummer nicht. Diese kreischenden Leute missachtete er, sie jubelten ihm zu, doch wieso? Er war doch nur ein Mensch, der nicht mehr mit seinem Leben klar kam. Er zog sich doch immer mehr zurück in die Einsamkeit. Er war nur ein Drummer, nicht mehr. Das war alles, also wieso sollte man ihm zujubeln?

Als er endlich an seinem Schlagzeug saß, stieg die Angst in ihm auf. Er hatte das ganze doch noch nie wirklich gespielt. An die meisten Proben und das letzte Konzert, konnte er sich gar nicht erinnern. Wie sollte er das denn nur schaffen? Und gerade als er die Sticks in die Höhe hob um zu beginnen, verschwamm sein Blickfeld und wurde schwarz.

//Lass mich das hier machen, du kannst das nicht.//

Es war das Letzte was er für die nächsten drei Stunden wahrnahm.

Die restlichen Bandmitglieder bemerkten es erst gar nicht, immerhin war ihr Drummer ja schon die letzten Male so gewesen. Nur ihr Manager sah Shinya besorgt an. War es das was der Drummer meinte, als er bei ihm war? Er wusste es nicht, doch sein Gefühl verriet ihm das es damit etwas zu tun haben musste. Der Drummer war nur sehr kurz bei ihm gewesen und hatte damals auch nur einen Satz zu Stande gebracht, welchen er mit verängstigtem Ausdruck geflüstert hatte.

„Ich habe Angst vor mir selbst.“
 

Das Konzert war vorbei und alle waren wieder hinter der Bühne in ihrer Garderobe. „Na das lief doch wieder gut heute.“ Meinte Die grinsend und setzte sich neben den Bassisten. Gerade als sich der Gitarrist zu Kyo umdrehen wollte, warf sich Toshiya auf ihn. beide fielen rücklings von der Couch und landeten auf dem Boden, wobei der lachende Bassist noch weich von Die ‚aufgefangen’ wurde. Kaoru kümmerte sich derweil um seinen Vocal, welcher versuchte den Manager dazu zu bewegen, ihm zu sagen, was er über Shinya wusste. Immerhin hatte der Manager eine Andeutung gemacht, dass der Drummer ihm etwas gesagt hatte.

Shinya saß inzwischen wieder vor dem Spiegel und betrachtete sich erneut. Er versuchte seine Tränen zurückzuhalten, niemand sollte ihn weinen sehen. Er hatte so große Angst, vor dem was mit ihm passierte. Schon wieder wusste er nicht was er in den letzten Stunden getan hatte. Schon wieder eine Lücke in seinem Gedächtnis. Was war denn nur los mit ihm? Er musterte sich ein paar Minuten lang, doch nichts hatte sich an ihm verändert. Er sah immer noch genauso aus wie vorhin, nur das sich an seinen Augen Tränen bildeten, die er unauffällig wegwischte, damit es keiner bemerkte. Er war doch immer noch derselbe, zumindest äußerlich, oder etwa nicht? Seine Hand fuhr über sein blasses Gesicht. Er fühlte sich nicht wohl. Am Liebsten hätte er die Band jetzt erstmal verlassen und wäre nach Hause gefahren um vor der Realität zu fliehen. Er wollte keinen Kontakt zu den anderen, aus Angst es zu vergessen. Langsam fehlte ihm die Kraft es so fort zu setzen. Am Besten er beendete alles hier, es würde wohl das Beste sein.

„Shinya kommst du, wir sind hier fertig.“ Holte Kaoru den Drummer aus seinen Gedanken. Seine Stimme wirkte irgendwie beruhigend auf Shinya. Ihr Leader hatte immer so eine gelassene Ausstrahlung, die dem Drummer sagte dass alles gut werden würde. In seiner Tonlage lag immer ein wenig Sicherheit, die Shinya erlaubte zu glauben, dass Kaoru ihn vor der Welt beschützen konnte. Leider jedoch nur vor der Welt und nicht vor sich selbst, seinem eigenen Verstand.

„Ja natürlich.“ Gab Shinya dem Leader zu verstehen und folgte ihm. Nun war es nur noch ein Konzert, das es zu überstehen galt. (würde ich eher schreiben anstatt gab. Nur ein Vorschlag.) Seufzend ließ er sich auf einen Sitz im Bus fallen, da sich niemand neben ihn setzte, zog er die Beine hoch auf den Sitz neben ihm. Eher mit Schmerzen im Nacken als bequem quetschte er sich auf den Platz. Immerhin schlafen, das war alles was er jetzt wollte. Alles was er nun brauchte. Doch diesen ruhigen Schlaf den er suchte, fand er einfach nicht. Zu viel ging ihm durch den Kopf, auch wenn es nur in eine Richtung ging. Noch schlimmer wurde es, als er hörte wie seine Band anfing zu lachen und zu reden. Sie schienen ihn vollkommen zu übersehen. Keiner kam zu ihm um dem Drummer Gesellschaft zu leisten. Sie vergaßen ihn einfach. Er drehte sich um, sein Gesicht vergrub er in seiner Jacke, die er als Kissen benutze. Stumm ließ er nun die Tränen zu, welche er so lange zurückgehalten hatte. Er rührte sich nicht, kein einziger Ton entwich seiner Kehle. Das Letzte was er wollte war, dass sie ihn so schwach sahen, dass sie ihn weinen sahen.

Er wusste was passieren würde, wenn das geschah.(Wegen Wortwiederholung „würde“.) Fragen über Fragen würden seine Freunde ihm stellen. Was ist mit dir? Wieso weinst du denn? Haben wir etwas falsch gemacht? Das wären sicherlich nur ein paar der Fragen. Noch einmal dachte er über die vergangen Tage nach, über seine Gedächtnislücken und diese leise Stimme in seinem Kopf. Warum passiert das alles gerade jetzt? Es waren doch so viele Jahre vergangen, seit er sich das letzte Mal ungefähr so gefühlt hatte. Sollte sich das alles etwa wiederholen?

Geschockt riss er seine Augen auf. Die Tränen liefen unaufhaltsam über sein Gesicht. Größer als die Angst, dass er etwas vergaß, war nun die, dass sich das Ganze wiederholen könnte. Er hatte es doch so gut verdrängt, aus seinen Gedanken verband. War er kurz davor das ganze wieder zu durchleben? das konnte er nicht. Nicht hier. Nicht jetzt. Vor allem nicht noch einmal. Es hatte ihn so viel Kraft gekostet, das durchzustehen. Lieber würde er sterben als sich dem noch einmal entgegenzustellen.

Hatte es damals nicht genauso begonnen?

Er zitterte. Die Wärme die seine Band umgab, erreichte leider nicht ihn. Sie blieb ihm einfach aus. Einsam schlang er seine dürren Arme schützend um seinen kalten Körper. Niemand schenkte ihm ein wenig von der Wärme, nach der sein halb erfrorenes Herz verlangte. Erfroren weil ihn keiner wärmt.

Erfroren weil niemand versucht auch nur einen Schritt auf ihn zuzugehen und ihm die Einsamkeit nimmt, welche den Drummer langsam zerfrisst.

So schloss er wieder seine Augen, verdrängte die Tränen erneut und verließ die Realität. Er zog sich zurück. In sein Innerstes, der einzige Ort der ihm in solchen Momenten erhalten blieb. Hier fühlte er sich nicht wirklich besser, aber ein wenig sicherer, dass seine Trauer unentdeckt bleiben würde.

Die restlichen Bandmitglieder hatten schon einen Weile geredet, als Die etwas ansprach, was alle beschäftigte. „Was ist eigentlich in letzter Zeit mit unserem Drummer los? Er hatte letztes Mal gelogen, das wisst ihr genauso gut wie ich. Also kann hier jemand etwas Hilfreiches beitragen?“ „Nein leider nicht. Der Manager meinte aber vorhin zu Kyo, das Shinya bei ihm war.“ Gab Kaoru wieder. Kyo setzte das fort, was der Leader nicht erwähnt hatte: „Ja, aber er hatte mir dann auch nichts mehr gesagt. Ich habe eine ganze Weile genervt, aber das hat auch nicht geholfen. Der war stumm wie ein Fisch.“

„Und was nun?“ Fragte Toshiya. Er war ratlos, das Shinya öfter mal leicht komisch reagierte oder tagelang schwieg, war er ja gewohnt. Jedoch war es diesmal anders, nicht zu vergleichen mit den vergangenen Malen.

„Ich weiß es nicht. Es macht mich ziemlich fertig ihn so zu sehen. Immer wenn ich ihm ihn die Augen schaue, sehe ich nur Angst und Trauer.“ Meinte Die während er seinen Kopf auf die Hände stützte. Er war sichtlich mehr als fertig mit der Welt. Er konnte einfach nicht mehr länger nur zusehen, wie sein Shinya immer mehr an irgendwelchen unerklärlichen Gründen kaputt ging. Es tat ihm weh, dass der Drummer sich ihnen nie anvertraute, vor allem das er ihm nicht traute.

„Vielleicht sollten wir ihm ein wenig Zeit geben? Bedrängen wäre bei Shinya garantiert der falsche Weg oder?“ Fragte Kaoru und strich Die leicht über den Rücken um ihn zu beruhigen.

„Ich denke schon, doch wenn er uns in der nächsten Zeit immer noch anschweigt und uns abweist, reden wir mit ihm.“ beschloss Kyo und trank etwas. Ihm war leicht schwindlig, diese Touren nahmen ihn jedes Mal sehr mit. Sie alle litten unter dem Stress der von Mal zu Mal schlimmer wurde. Und nun noch diese Geschichte mit ihrem Drummer. Selbst dem kleinen Vocal ging das sehr nahe, immerhin waren er und Shinya schon ziemlich lange Zeit miteinander befreundet.

„Wir sollten jetzt auch schlafen gehen. Ich denke, dass es das Beste ist. Ich geh mich dann hinlegen. Gute Nacht.“ Sagte Kaoru, stand auf und verzog sich in eine ruhige Ecke. Auch die Anderen legten sich langsam schlafen.

Vielleicht war es ja doch nur vorübergehend. Jedoch glaubte keiner wirklich, dass es nur eine Phase war. Das Gefühl Shinya, durch seine abweisende Haltung ihnen gegenüber, zu verlieren, war einfach zu groß um daran zu glauben, dass es vorbei gehen würde.

Selbst wenn Shinya sagte es ginge ihm gut. Sie glaubten es ihm nicht. Sie wollten, doch sie konnten es nicht. Denn sein Verhalten hatte sich in den letzten Wochen derartig gewandelt, dass sie sich wunderten warum das die Presse noch nicht mitbekommen hatte. Dir en grey konnte sich glücklich schätzen, dass das nicht der Fall war. Aber lange würde es nicht dauern, bis die Öffentlichkeit es bemerkte.

So schnell würde das alles nicht aufhören, das wussten sie. Ihnen waren die Hände gebunden. Entweder sie ließen Shinya in Ruhe und er würde sich immer weiter zurückziehen. Oder sie sprachen ihn darauf an, würden ihn wahrscheinlich erschrecken und somit verlieren.

Beides war für die Band schwierig und falsch.

Beides würden sie nicht tun.

Eine dritte Lösung müsste her.
 

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mein gott irgendwie deprimierender geworden als gedacht Oo

aber danke für's lesen ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  psycho-kissen
2008-03-29T11:20:41+00:00 29.03.2008 12:20
langsam bin ich verwirrt Oo
was hat denn shinya nun? schizophren ist er nicht oder? das sieht doch dann ein bisschen anders aus oda? *verwirrt guck*
außerdem ist das sou fies >__< das macht einen echt trarig was er dem manager gesagt hat T___T
und schon krass das die anderen das nicht bemerken...na okay er spielt ja asonst auch imemr gut aber eigentlich müsste man des doch trotzdem sehn oder?

ist das traurig~ er sollte zu einem psychologen! *mein* es bringt ihm nichts zu überlegen was er hat wenn er sich da nicht auskennt und sou...

aber was erwartet denn shin? er lässt doch die band nicht an sich heran und trotzdem sollen sie ständig zu ihm kommen? ich denk mal sie werden ihn in ruhe lassen, weil sie bemerken dass shin keine hilfe wirklich will...er erzählt ja lügen..ich finde er sollte vielelicht mal einen schritt auf sie zugehen und erzählen was los ist!
aber anscheint werden die anderen sich ja was ausdenken...da bin ich mal gespannt oo

[was soll das denn? *zitiere aus ff*: ''Nun war es nur noch ein Konzert, das es zu überstehen galt. (würde ich eher schreiben anstatt gab. Nur ein Vorschlag.)'' Oo
Er wusste was passieren würde, wenn das geschah.(Wegen Wortwiederholung „würde“.) O___o]

bis zum nächsten kap!
*knuddel*


kissen
Von:  Otoya
2008-03-25T09:10:04+00:00 25.03.2008 10:10
Das ist großartig...
ich bin wirklich gespannt wie sich das alles entwickelt und was wirklich los ist...
Ich hoffe du lädst sie vollständig hoch^^'
Von: abgemeldet
2008-03-24T16:25:09+00:00 24.03.2008 17:25
TT^TT...*snieff*.....
weiter schreiben ....*snieff*
*daumen hoch zeig*
Von:  Hokuto
2008-03-24T00:09:09+00:00 24.03.2008 01:09
juhuu, es geht weiter^^
owei, der arme Shinya...es ist nicht schön, wenn man das Gefühl hat, die anderen merken gar nicht, dass man da ist>_<
und was ist ihm damals bloß passiert, was sich jetzt zu wiederholen scheint? das wüsste ich wirklich gerne...
hoffentlich finden die anderen schnell einen Weg um ihm zu helfen!


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