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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

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Kapitel 159 - Der Dreh des Lösegeldvideos

„Yuri-chan!“ Ich wurde regelrecht durchgeschüttelt. Die Decke hatte ich wohl in der Nacht für unwürdig erachtet mich zu bedecken, jedenfalls lag sie neben, nicht auf mir. Mein Top gab den Blick auf meinen Bauch gänzlich frei und schien mit dem Gedanken spielen zu wollen noch etwas höher zu rutschen.

„Hai hai.“ Gähnte ich, streckte mich, gab damit wirklich kurz den Blick auf meine Brüste frei, da das Top nach oben rutschte. Das allerdings zog ich sehr schnell wieder runter. Ju-Ken, der war es nämlich, schmunzelte nur.

„Kita!“ Ich schluckte. Zeit der Wahrheit, warum kommst du immer so ungelegen? Als Antwort auf seine Aussage nickte ich. Artikuliert hätte ich es vermutlich nicht geschafft, dafür war ich zu überrumpelt.

„Kigaetai, Ju-Ken…“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, verschwand dann tatsächlich. Ich sah auf meine Uhr. Halb 7. Was für Frühaufsteher waren das denn bitte? Ohne eine Wahl zu haben, quälte ich mich also aus dem Bett, zog ein paar Sachen heran und torkelte ins Bad.

<Zu so einer unchristlichen Zeit!> maulte es in meinem Kopf. Allerdings sollte ich nicht einmal die Dusche in Ruhe beenden können. Ich wusch mir gerade das Shampoo aus den Haaren, irgendein kubanisches Produkt, als es hart gegen die Tür klopfte. Die ärgerliche Stimme des Russen war deutlich vernehmbar und ich wich sofort an die kalten Fliesen zurück, die ich nicht einmal wahrnahm.

„Beeilung!“ Ich schluckte, hüpfte wieder unter das Wasser und sah zu, dass ich fertig wurde.
 

Im Untergeschoss hatten sich als ich kam nur wenige versammelt. Allerdings konnte man die Füße über den Boden scharren hören, aufgeregte Rufe und Ähnliches. Ich wünschte mich WEIT weg, stand aber mitten im Raum und hörte dem aufgeregten Kubaner zu, zumindest scheinbar. Tatsächlich hätte ich nicht viel weiter entfernt sein können. Ich ging in Gedanken die wichtigsten Vokabeln noch einmal durch. Vielleicht sah man mir das an und der Kubaner hörte deswegen auf zu reden, ich weiß es nicht.

<Lösegeldforderung… minoshireokinyoukyuu…> ratterte es in meinem Kopf. Die Kanji dafür würde ich wohl in dieser Kombination niemals brauchen, doch ich hatte tatsächlich eine schicke Liste damit in meinem Zimmer liegen. Allerdings nicht von mir geschrieben. Es war lustig gewesen zu sehen, wie Yoshiki sich bemühte die Vokabeln sauber zu schreiben, damit ich sie auch definitiv lesen konnte. Vielleicht war noch allen ziemlich im Gedächtnis verhaftet, welch große Probleme ich damit gehabt hatte…

„Lasst uns anfangen!“ Der Russe grinste mich an, ein lüsternes Grinsen, aber er musste sich beherrschen, zumindest bis nach dem Dreh. Ich hoffte, dass ich dann ziemlich schnell verschwinden könnte, schließlich war das Gesträuch und Gebüsch draußen schön dicht und der Himmel war mit Wolken gespickt. Das bedeutete, dass es später definitiv regnen würde. Ein Plus für mich: meine Spuren wären schlecht bis nicht erkennbar. Die Japaner wurden fast um uns drapiert, jedenfalls kam es mir so vor. Mein Herz schien aus meinem Brustkorb heraus zu wollen und ich versuchte krampfhaft mich zu beruhigen. Meine Hände zitterten wie Espenlaub, meine Knie hätten gern ihren Dienst versagt, meine Stimme war etwas rau… und dann fing der Russe auch schon an zu reden und erwartete von mir eine Übersetzung. Mit ungutem Gefühl übersetzte ich, fragte mich, was ich mit dem Schwachsinn machen sollte. Den ließ ich dann einfach weg. Fiel ja keinem außer mir auf. Der Dreh wurde beendet, ich rannte nach draußen. Mir war schlecht, ich wollte nur noch weg und wenn ich schon nicht zusammenbrach, dann doch bitte zumindest allein sein. Ich rannte also aus dem Haus, sah mich um und verdrückte mich dann in die Sträucher, allerdings langsamer. Die Hunde sollten mich ja nicht verfolgen. So lief ich dann durch den Regen, bis ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit auf den Boden neben einen kleinen Baum sinken ließ und den Tränen nachgab, die ich nicht mehr aufhalten konnte.
 


 

*************

"Kigaetai." = "Ich möchte mich umziehen."



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