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Das dunkle Licht

Wenn es keinen Ausweg aus dem Koma gibt, dann werden deine Freunde alles tun, um dich zu retten. Denn dann werden deine Freunde jedem glauben, der sagt, wie sie dich retten können... auch wenn die Reise bis übers Ende der Welt führt.
von

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Ins Koma gefallen

Ins Koma gefallen
 

Attentat verübt!
 

Am vorherigen Tag, dem 14.12.2007, wurde ein gezieltes Attentat vor den Augen der Polizei verübt. Eine Frau kam dabei ums Leben. Der Täter konnte nicht gefasst werden. […]
 

Junge ins Koma gefallen!
 

Am 14.12.2007 fiel ein 19-

jähriger Junge scheinbar

grundlos ins Koma. Er

wurde in das Städtische

Krankenhaus gebracht und

wird dort nun medizinisch

betreut.
 


 

Vier Menschen lasen diese Artikel exakt zur selben Zeit. Der erste Artikel kümmerte sie nicht. Aber der Zweite. Ein 19-jähriger Junge?
 

--- Sesshoumaru ---

Gemütlich machte er sich einen Kaffee. Halleluja, es war Samstag! Nach fünf Tagen Arbeit endlich Wochenende. Wochenende war das Beste, was er sich vorstellen konnte. Er streckte sich genüsslich. Es war elf Uhr und er war grade erst aufgestanden. Aber was soll’s? Er hatte frei. Die letzte Woche war besonders hart gewesen und er hatte überlegt, sich mal wieder bei seinem Psychologen zu melden. Sesshoumaru hatte es dann aber gelassen. Was schade war. Gerne hätte er Inu Yasha mal wieder gesehen. Es war solange her… wie alt war er jetzt eigentlich? So um die 19 rum, das könnte so hinkommen. Sesshoumaru lächelte. Inu Yasha war ein netter Bursche. Wenn er ihn irgendwann wieder sah, musste er ihn unbedingt nach seiner Adresse fragen. Die Kaffeemaschine verkündete nun endlich, dass sein heiß geliebter Kaffee fertig war. Sesshoumaru liebte Kaffee. Er war beinahe schon Koffein - süchtig. Jede Pause führte sein Gang nicht zur Toilette oder in den Raucherraum, nein, er wanderte immer erst zum Kaffeeautomaten. Dumm nur, dass der im Erdgeschoß stand und er in der fünften Etage arbeitete. Seufz. Na ja, daran sollte er heute nicht denken. Er nahm seinen dampfenden Bescher und ging zum Tisch, auf dem ein Brötchen lag und die Zeitung mit Neuigkeiten vom Tage. Das war ein perfekter Start in einen gelungenen Samstag! Behutsam nahm er einen Schluck Kaffee und spürte, wie ihm die heiße Flüssigkeit den Rachen herunter lief. Er wandte den Blick aus dem Fenster. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Heute hatte er ein Date. Mit Kagura, der Frau, die schon länger seine Flamme war. Endlich hatte er sie rumgekriegt. Sein Lächeln wurde zu einem fiesen Grinsen. Wer weiß, was aus diesem Abend werden würde. Hm… Recht bedacht, hatte er schon länger keine mehr in seinem Bett gehabt… Sesshoumaru lachte kurz leise auf. Dann griff er nach seinem Brötchen, biss hinein und wandte den Blick in die Zeitung. Und das Brötchen blieb ihm im Halse stecken. Was… was stand da??! Das… nein. Er irrte sich. Bestimmt irrte er sich. Wie viele 19-jährige gab es in Japan, hier in Tokyo?? Sicherlich unzählige. Aber… die Furcht blieb da, wenn man keine Gewissheit hatte. Klarer Fall! Er rief jetzt einfach bei der Zeitung an! Wo war in Gottes Namen noch mal das Telefon??
 

--- Kagome ---

„Kagome!! Schatz? Bist du wach?? Das Frühstück wird kalt, Liebes!!!“, rief ihre Mutter durch das Haus. Kagome grummelte. Sie hasste Aufstehen, vor allen Dingen am Samstag. Nach fünf Tagen grässliche Schule Wochenende! Da wollte man am liebsten gar nicht erst aufstehen. Aber dummerweise gab es da eine Gruppe von Menschen, die sich „Mütter“ nannten… und so sehr es Kagome auch davor graute, irgendwann wäre sie genau wie ihre liebe Mutter… pure Hölle… aber sie wollte Kinder! Wenn doch nur mal eine Beziehung länger als eine Woche halten würde… Das Mädchen seufzte. Dann aber streckte sie ihr Hinterteil in die Höhe und der Kopf kam dann hinterher. Sie warf einen Blick auf ihren Wecker. Elf Uhr. Sie rieb sich die Augen. Irgendwie brummte ihr Schädel. Sie hatte gestern wohl doch zuviel getrunken. Seufz.

„Ich komme“, rief sie zurück. Müde wankte sie ins Bad und spritzte sich dort kaltes Wasser ins Gesicht. Das tat gut. Schon fühlte sie sich frischer. Sie streckte sich und ging in ihr Zimmer zurück, um sich etwas anzuziehen. Es war kalt draußen, also entschied sie sich für einen Pullover in Orange und eine Bluejeans. Sie kämmte sich schnell noch die Haare und dann schritt sie die Treppe herunter.

„Guten Morgen alle zusammen! Wie geht’s?“, begrüßte sie ihre Familie, die aus ihrer Mutter, ihrem Großvater und ihrem Bruder Souta bestand. Ihr Vater war vor Jahren bei einem Autounfall umgekommen. „Guten Morgen! Es geht gut und dir??“, antwortete Souta mal wieder für alle. Kagome lächelte. „Hungrig. Wo ist das Frühstück?“ Kagomes Mutter lachte und deutete auf den Toast mit Honig. Kagome liebte Honig. Er war so süß klebrig! „Ah, lecker!“ Kagome setzte sich auf den Stuhl und biss herzhaft in den Toast hinein, natürlich da, wo der meiste Honig war. Sie freute sich auf heute Nachmittag. Sie hatte sich mit Inu Yasha verabredet. Inu Yasha war ein schöner Junge. Sie glaubte gar, dass sie sich voll in ihn verknallt hatte. „Wo ist die Zeitung?“

Während sie noch genüsslich auf ihrem Stück vom Toast kaute, las sie die Zeitung. Und prompt verschluckte sie sich. Sie hustete und trank schnell einen Schluck Milch. „Kagome? Kagome, was ist denn?“, fragte ihre Mutter sofort besorgt. Doch das Mädchen konnte nur auf diesen einen Artikel starren. …ein 19-jähriger Junge… Inu Yasha!! Die Zeitung anrufen! Sie musste wissen, ob er es war oder nicht! Wo hatte ihre Mutter das Telefon noch mal hingelegt?
 

--- Miroku ---

„Hm…“, machte er, als er langsam aufwachte. Allein. Nanu? Wo war denn das bezaubernde Frauenzimmer abgeblieben, das er gestern abgeschleppt hatte? Verschwunden? Wie spät war es denn? Ein Blick auf die Uhr konnte das klären. Da war sie ja. Seine Uhren hatten die Angewohnheit, immer wieder zu verschwinden… ein Wunder, dass diese hier nicht in diese Kerbe schlug. Den Tag sollte er rot im Kalender markieren. Aber zurück zur Sache. Erst elf Uhr? Kaum zu fassen… entweder hatte er nur von dieser reizenden Frau geträumt oder sie war schon sehr früh verschwunden… allerdings schied die Sache mit dem Traum aus, da er hier etwas unbekleidet unter der Decke lag. Miroku seufzte. Er hatte schon kein Glück mit den Frauen. Unzählige One Night Stands, ja… aber was er brauchte, wäre eine feste Beziehung! Nur war er halt dummerweise ein Schürzenjäger… das lag in der Familie. Schon sein Großvater war so gewesen. Nun ja. Er angelte sich seine Unterhose und stand auf. Er tapste ins Bad, um Wasser abzulassen. Danach sah er sich im Spiegel an. Warum klappte die Sache mit der Liebe nie? Also, so hässlich war er doch nicht. Aber vielleicht war es auch seine Lüsternheit, die ihm kein Mädchen erlaubte… na toll.

Miroku öffnete die Tür, um die Zeitung reinzuholen. Br! Das war ja eiskalt draußen! Wenn er sich heute mit Inu Yasha traf, musste er unbedingt ganz dick angezogen sein! Das war ja grauenhaft kalt. Er war doch kein Eskimo!

Wie immer warf er beim Zurückgehen einen Blick auf die Zeitung. Und seine Augen weiteten sich. Ein 19-jähriger war… ins Koma gefallen…? Oh Gott… Inu Yasha war 19! Nein, er durfte es nicht sein. Er stürmte zum Telefon. Kami, es darf nicht Inu Yasha sein! Ich will dich erst noch kennen lernen!!
 

--- Sango ---

„Ha!“, stieß sie keuchend hervor, als sie ihr Holzschwert gegen ihren Sandsack rammte. Normalerweise war sonst Karate dran, aber heute war Samstag, das war Kendo Tag. Das durfte sie ja auch nicht völlig aus den Augen verlieren… nächste Woche wollte sie wieder regelmäßig zum Training gehen, da die Prüfungen jetzt erst mal vorbei waren. Kami sei gedankt!

Sie streckte sich und lief im Raum herum, um ihre Muskel wieder zu lockern. Nach getaner Arbeit begab sie sich ins Bad, um aus ihrem Kimono in normale Sachen zu kommen. Als sie am Spiegel vorbeikam, musste sie an Inu Yasha denken. Er war ein toller Junge. Sie dachte zurück an seine zarten Küsse… er war ein perfekter Küsser! Ein Jahr waren er und sie zusammen gewesen… und selbst nachdem sie Schluss gemacht hatte, waren sie sehr gute Freunde geblieben. Wenn nicht sogar zu sagen, die besten. Es gab kaum etwas, was Inu Yasha nicht von ihr wusste und umgekehrt. Zärtlich lächelte sie, als sie sich sein Gesicht in Erinnerung rief.

Nachdem sie ihre Kampf-Klamotten in die Wäsche geworfen und sie etwas anderes angezogen hatte, ging sie nach unten, um zu frühstücken. Ihr Vater war schon aus dem Haus, der Arme musste selbst samstags arbeiten! Sango selbst wäre dabei ausgerastet. Und Kohaku, ihr über alles geliebter Bruder, hatte bei einem Freund geschlafen. Demnach war sie allein, da ihre Mutter schon vor Jahren nach Thailand ausgewandert war.

Sie setzte sich an den Küchentisch und biss herzhaft in ihr Marmeladen-Brötchen. Marmelade war das Höchste für sie! Ihr Blick wanderte zu der zugeschlagenen Zeitung. Aber damit ihr der Happen im Halse stecken blieb, musste sie die Zeitung nicht erst aufschlagen. Gut, die Wahrscheinlichkeit lag bei 1 zu einer Million, aber trotzdem! Sie griff nach dem Telefon und rief die Zeitung an.
 

--- Bei der Zeitung ---

Um kurz nach elf klingelten vier Telefone um exakt dieselbe Zeit. Hatten die sich angesprochen? So etwas hatte es ja noch nie gegeben. Trotzdem, rangehen musste schließlich jemand.
 

--- Sesshoumaru, Kagome, Miroku, Sango ---

„Der Junge, der ins Koma gefallen ist… heißt der Inu Yasha??“

Hu. Das war ja eine Sensation! Nicht nur, dass die Telefone zeitgleich klingelten, die Anrufer stellen auch noch dieselbe Frage!

„Inu Yasha? Doch ja, das stand in seinem Ausweis. Darf ich fragen, wer Sie sind? Angehörige…“

- Tut, tut, tut… -

„Na toll…“, brummte der Zeitungsangestellte.
 

--- Sesshoumaru, Kagome, Miroku, Sango ---

Nein! Das darf einfach nicht sein! Das ist nur ein schlechter Scherz, oder? Inu Yasha! Du liegst nicht im Koma, nicht wahr?? Und wenn doch… dann wach wieder auf, ich flehe dich an! Ohne dich fehlt doch etwas…

Last Memories for the Future

Last Memories for the Future
 


 

--- Sango ---

Kraftlos fiel ihr der Hörer aus der Hand. Sie konnte einfach nicht fassen, nicht begreifen. Ihre Augen starrten die kahle Wand an, vor ihrem inneren Auge huschten Bilder hin und her. Inu Yasha… nur Inu Yasha. Warum?! Warum musste er ins Koma fallen?? Ihrem Großvater war das auch passiert. Ihr wurde gesagt, er schlafe nur… doch aufgewacht war er nie wieder. Er hatte im Koma gelegen, bis man ihn einschläfern hatte lassen. Sango biss sich auf die Lippe. Wie ein Tier! Das… das durfte nicht auch noch Inu Yasha passieren. Nicht Inu Yasha! Ein Schluchzer suchte sich den Weg aus ihrer Brust heraus. Schon bald spürte sie die Tränen aus ihren Augen fließen und über ihre Wangen rinnen. Mechanisch bückte sie sich und griff nach dem Telefon. Automatisch suchten ihre Finger die Ziffern von Inu Yashas Handynummer, als sie innehielt. Er… würde nicht drangehen können… zum ersten Mal… würde er nicht kommen können… Sie sank auf die Knie. Oh Inu Yasha… warum nur, warum? Gerade jetzt brauche ich deine Nähe so sehr…

Er war immer da gewesen. Immer, wenn sie ihn gebraucht hatte. Sie hatte ihn angerufen, so schnell war er immer da gewesen. Er hatte nie nach diesem verdammten Grund gefragt, wie alle anderen es getan hätten. Er war einfach da gewesen. Während sie warm und gemütlich in seinen Armen geschlafen hatte, hatte er in den unbequemsten Haltungen ruhen müssen. Doch beschwert hatte er sich nie. Nie…

/Sein Handy klingelte. Er wusste, wer es war und warum sie anrief. Es war schon stockfinster, aber gerade dann rief sie immer an. Er ging ran, hörte sie weinen und sagte nur leise: „Ich bin gleich da.“ Mehr sagte er nie, mehr musste er nie sagen. Es regnete stark diese Nacht, doch das störte ihn nicht. Er würde zu Sango kommen, auch wenn der stärkste Taifun wüten würde. Erst vor einer Woche hatte sie mit ihrer Beziehung Schluss gemacht, doch das interessierte ihn nicht. War das denn ein Grund, nicht für sie da zu sein?

Sango saß weinend auf ihrem Bett, das Telefon lag noch neben ihr. Sie hatte das des Öfteren. Sie fühlte sich unverstanden und etwas verstoßen. Sie war nicht der weiblichste Typ, was hatte ein Mädchen auch schon in einem Kampfkurs verloren, den sonst nur Jungs besuchten? In der Schule war sie das „Mädchen-Junge“. Das tat weh. Doch zu ihrem Glück gab es ihn, Inu Yasha. Er war immer für sie da, sah sie ganz normal an, half ihr immer dann, wenn sie nicht weiter wusste und beschütze sie, wenn die anderen in der deutlichen Überzahl waren.

Sie hörte die Tür gehen. Inu Yasha hatte einen Schlüssel für eben diese Notfälle, damit er nicht Vater und Bruder ihrerseits aufwecken musste. Sango stürmte die Treppe runter und warf sich in seine Arme. Er blieb stumm und streichelte ihr sanft über das sich leicht lockende Haar. Vorsichtig nahm er sie hoch und ging mit ihr zurück in ihr Zimmer. Dort setzte er sich auf das Bett und nahm die für Sango gemütlichste Position ein. Ob sie auch für ihn bequem war, kümmerte ihn nicht.

Er ließ das Mädchen weinen, strich ihr nur beruhigend über das Haar. Seine warmen Arme umfassten sie, er wusste, dass sie sich so sicher fühlte. Als ihr Weinen zu einem leisen Schluchzen geworden war, sagte er leise: „Sango.“ Das Mädchen schniefte: „Hm?“ Der Junge schluckte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich morgen nicht mehr da sein werde . . .“ Sango riss die Augen auf und starrte ihn an. „Nein! Du nimmst mich nur auf den Arm, oder?!“ Inu Yasha seufzte. „Sonst gern, aber jetzt nicht. Mir ist im Magen so flau . . .“ Sango wusste, was das hieß. Inu Yasha hatte immer ein flaues Gefühl im Magen, wenn bald etwas Schlimmes passieren würde. Das Mädchen drückte sich tiefer in seine Brust, weg von der verdammten Realität.

Bald darauf war sie eingeschlafen. Drei Worte flüsterte Inu Yasha in Sangos Haar. „Ich liebe dich.“/
 

--- Miroku ---

Sein Daumen hatte von allein die Gesprächstaste seines Telefons gefunden. Es war einfach mechanisch geschehen. Inu Yasha… lag im… Koma?! Das durfte nicht sein… Er hatte sich so sehr auf das Treffen zwischen ihnen gefreut… Miroku und Inu Yasha waren Brieffreunde… gewesen. Er, Miroku, war auf Inu Yasha aufmerksam geworden, als er sich die Brieffreund-Angebote in seiner Lieblingszeitschrift durchgelesen hatte. Er war schon immer auf der Suche nach einem Brieffreund gewesen. Und die Anzeige von Inu Yasha war ihm ins Auge gestochen. Miroku ballte die Faust. Er erinnerte sich noch gut an ihr erstes Gespräch am Telefon…

/Sein Herz klopfte. Er hielt das Telefon in der Hand und sein rechter Zeigefinger schwebte bewegungslos über der 5. Der letzten Ziffer von Inu Yashas Handynummer. Miroku suchte den Rest seines kümmerlichen Mutes und drückte sie, dann die Gesprächstaste. Es klingelte etwas, bis jemand ranging und fragte: „Ja?“ Mirokus Mund war völlig ausgedörrt. Er konnte nichts sagen. Nannte man das Lampenfieber? Bei einem Telefongespräch?

„Hallo? Ist da einer?“, fragte der am anderen Ende jetzt. „Ich . . . bin’s“, brachte Miroku krächzend heraus. „Äh . . . wenigstens hast du etwas gesagt. Und wer genau bist du? Weißt du, ich habe ein recht erbärmliches Gedächtnis. Wie heißt du?“

„Ich bin es, Miroku.“ Wow, das war ein vollständiger Satz.

„Miroku? . . . Ah! Mein Brieffreund, hai?“

„Ja.“

„Oh, toll! Ich dachte schon, du würdest mich nie anrufen, Miroku! Freut mich, dass du es doch getan hast! Wie geht’s dir denn so?“

„G-Gut, danke. Und d . . . dir?“

„Auch. Sag mal, stotterst du immer so?“

„N-Nein. Eigentlich . . . nicht, aber . . . irgendwie . . .“

„Hehe. Egal, ist nicht schlimm. Passiert mir auch manchmal. Uh, was machst du so? Wie- Au!“

„Was ist passiert? Hast du dir wehgetan?“

„Autsch . . . nicht der Rede wert. Ich bin nur gerade mit dem Kopf gegen das Regal gestoßen, keine Bange, passiert mir öfter.“

„Eh . . . sicher? Ich meine, ich stoße nie gegen ein Regal . . .“

„Du heißt auch nicht Inu Yasha.“

„Stimmt. Ich . . . ich bin doch jetzt hier in Tokyo wohnhaft. Vielleicht . . . können wir uns mal treffen??“

„Uh . . . Klar! Sagen wir, morgen?“

„Warte. Am 14.? Klar, da ist nichts. Äh . . . um 16 Uhr am Tokyo Tower?“

„Alles klar! Bis dann, mein Freund!“

„Tschüss.“

Somit hatte Inu Yasha aufgelegt. Er schien . . . nett zu sein. Wahrlich richtig nett. Und auch seine Stimme . . . ehrlich gesagt, freute Miroku sich schon auf den nächsten Tag./
 

--- Sesshoumaru ---

Monoton hatte Sesshoumaru aufgelegt und das Telefon zurück zur Aufladestation verfrachtet. In diesen Minuten hatte er seine Gefühle kurz mal abgedreht, um noch ein paar Schritte machen zu können. Aber jetzt… er musste sich nicht mehr bewegen, jetzt konnten Gefühle wieder aufkommen.

Starr stand er da, mitten im Flur, er fühlte sich, als wäre er gerade um Jahrzehnte gealtert. Inu Yasha liegt im Koma. Das… seltsam. Er hatte so oft von Leuten gelesen, die ins Koma gefallen waren. In der Zeitung oder in irgendwelchen Büchern. Doch darum gekümmert hatte er sich nie. Wozu auch? Er hatte nie gedacht, dass es einmal jemanden aus seinem Bekanntenkreis treffen könnte. Es war doch immer so! Und jetzt… lag Inu Yasha im Koma. Unwiderrufbar. Irgendwie lag es Sesshoumaru immer noch fern, diese Tatsache zu glauben.

/Er, Sesshoumaru, traute sich nicht. Er traute sich einfach nicht! Er stand hier schon mindestens fünf Minuten vor der Tür. Dr. Raut – Spezialist für Stressabbau Das konnte er jetzt schon auswendig. Ja, er musste den Stress abbauen, der sich in der Firma staute. Sesshoumaru seufzte. Er hatte einen Termin und daran gab es jetzt nichts zu rütteln. Hoffentlich begegneten ihm da drin nicht zu viele Irre.

Er öffnete die Tür und Dr. Raut sprang auf. „Ah! Sie müssen Sesshoumaru-san sein! Schön, dass Sie doch noch gekommen sind, wir vermissten Sie schon! Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Der Dr. deutete auf einen freien Stuhl. Nur sehr widerwillig ließ er sich dort nieder, die Frau daneben sah aus, als ob sie auf der Jagd nach Freiern wäre und der Junge sah etwas abwesend aus. Welch reizenden Nachbarn. „So, nachdem auch Sie zu uns gefunden haben, Sesshoumaru-san, können wir ja anfangen.“ Dr. Raut blickte in die Runde. „Fangen wir doch auch gleich mit Ihnen an, Sesshoumaru-san. Warum sind Sie hier?“ Sesshoumaru seufzte. Warum sollte man schon hier sein, wenn man hier Stress abbauen konnte? „Ich weiß nicht, ob Sie das Schild vor der Tür kennen, aber dort steht „Stressabbau“ drauf. Also werde ich wohl deswegen hier sein, oder denken Sie da anders?“ Der Dr. wurde etwas rot. „Nein, nein! Aber, äh . . . warum sind Sie gestresst, so meinte ich meine Frage.“ Sesshoumaru verdrehte die Augen. „Wegen . . .“, doch wurde er unterbrochen: „Er hat Stress durch seine Arbeit in einer Computerfirma. Oder, Sesshoumaru-san?“ Der sah den Jungen neben sich an. „Kannst du etwa Gedanken lesen oder etwas in der Art?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein. Aber Ihre Augen sind kleiner als gewöhnlich, daraus habe ich geschlossen, dass Sie in einer Computerfirma arbeiten und meist hat man Stress mit der Arbeit.“ Sesshoumaru starrte, was so gar nicht zu ihm passte. Dieser Junge . . . anhand der Größe seiner Augen hatte er erraten, wo er arbeitete?? Wie sollte das denn gehen? Nach diesem Psychologen – Stressabbau - Scheiß musste er den Mal in die Mangel nehmen.

„So. Jetzt kenne ich die Gründe für euer Hier sein. Das Beste gegen Stress und die damit verbundene Wut ist ein schöner, fetter Sandsack. Für jeden einen, bitte sehr. Ich gehe dann mal. Auf Wiedersehen.“ Damit machte Dr. Raut die Biege. Der Rest des Kurses machte sich auch gleich daran, auf die Sandsäcke einzuboxen. Sesshoumaru verdrehte die Augen. Es war ein Schwachsinn gewesen, hierher zu kommen! Wo war der nächste Kaffeeautomat?

„Sesshoumaru-san . . .. auch einen Kaffee?“, wurde er gefragt und Sesshoumaru nahm den Becher in die Hand, ohne hinzusehen, wer ihm den gereicht hatte. „Danke.“ Dann warf er einen Blick zur Seite und sah diesen Jungen. „Wie heißt du?“, fragte er. „Ah? Ich? Mein Name ist Inu Yasha, Sesshoumaru-san.“ Der seufzte. „Lass dieses verdammte „-san“! Davon wird mir immer schlecht. Sag einfach nur Sesshoumaru, okay?“ Inu Yasha nickte. „Ich geh jetzt, einen Sandsack hab ich auch zu Hause. Kommen Sie mit, Sesshoumaru?“ Der nickte und folgte Inu Yasha. Zuvor aber warf er den Becher weg. Dieser Kaffee! Wie im Krankenhaus, absolut ungenießbar.

„Es war eine schwachsinnige Idee, hierher zu kommen! Da hätte ich auch daheim bleiben können.“ Sesshoumaru schüttelte den Kopf. „So viele Menschen . . . auf einem Haufen, so nah beieinander, bin ich nicht gewohnt“, murmelte Inu Yasha leise. „Was?“ Inu Yasha schüttelte den Kopf. „Nichts. Sayounara, Sesshoumaru, ich gehe jetzt. Aber ich denke, dass wir uns noch einmal sehen . . . irgendwann, irgendwo. Doch in der Lage, die Situation zu sagen, bin ich nicht. Doch die beste wird es nicht sein.“/
 

--- Kagome ---

Mühsam nur schluckte sie ihre Tränen herunter. Inu Yasha lag im Koma? Das… das konnte einfach nicht sein! Er war doch stets da gewesen… jetzt plötzlich nicht mehr?! Wie schnell etwas doch gehen konnte. Wie schnell etwas vorbei sein konnte… sie kniff die Augen zu. Sie ließ ihre Familie sitzen, die sich fragend anstarrte, und ging in ihr Zimmer. Inu Yasha… er war der Letzte, der das verdient hatte! Warum nur, warum ausgerechnet er? Was hatte er getan, dass Kami ihn derart bestrafen musste? Sie schloss die Zimmertür.

/„Oh nein! Meine Hausaufgaben! Wo sind meine Hausaufgaben???“ Wie verrückt wühlte Kagome in ihrer Tasche. Sie hatte die Aufgaben doch gemacht! Buyo fraß zwar so ziemlich alles, aber doch kein Papier! „Hm? Was ist denn, Kagome-chan?“, fragte Eri. „Meine Hausaufgaben! Futsch! Verschwunden! Weg!! Eri, was mach jetzt denn bloß??“ Kagome war so ziemlich am Verzweifeln. Eri runzelte nur die Stirn. Dass Kagome wegen verschwunden Hausaufgaben so verzweifeln konnte . . . Sie seufzte und sagte: „Dann schreib doch ab.“ Kagome starrte sie an, als ob sie gesagt hätte, Steine könnten singen. „Was?“, fragte sie daher etwas unwirsch. Kagome schüttelte den Kopf. „Wie stellst du dir das vor? Abschreiben? Die sammelt das doch immer ein! Und dann kriegen der, von dem ich abschrieb und ich Ärger . . .“ Eri nickte. „Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder gibt dir jemand seine Hausaufgaben oder du sagst, dass du sie vergessen hast. Aber da das Erste mir etwas unmöglich erscheint, würde ich lieber gestehen.“ Kagome seufzte. Das würde was setzen. „Hey“, sagte jemand leise neben ihr. Kagome blickte hoch. Vor ihr stand Inu Yasha, ein unscheinbarer Junge in ihrer Klasse. Er war klug, aber wahnsinnig schüchtern und sagte meist nur dann was, wenn er gefragt wurde. „Ja?“ Inu Yasha trat auf der Stelle. „Ähm . . . ich hab euch gehört. Ich, also, äh . . .“ Kagome blinzelte und schielte zu Eri . . . wenn die noch da wäre. Weg! Verschwunden! Dann wandte Kagome ihren Blick wieder nach oben. Inu Yashas schwarzer Pony fiel ihm ins Gesicht, und Kagome konnte Augenringe erkennen. „Warum hast du Augenringe, Inu Yasha?“, fragte sie, was Inu Yasha scheinbar aus der Bahn warf. „Eh . . . was? Augenringe? Äh . . . ja. Ich . . . habe gestern noch Bio gebüffelt. Außerdem . . . habe ich auf meine Mutter aufgepasst, sie ist krank.“ Kagome machte ein betroffenes Gesicht. „Oh, was hat sie denn?“ Der Junge lächelte. „Nichts Schlimmes. Nur einen grippalen Infekt. Aber zurück zur Sache . . . wenn du magst, kannst du meine Hausaufgaben haben.“ Kagome riss den Mund auf. „Wa . . . WAAAASS? Aber dann hast du doch keine mehr!“ Kagome war baff. Inu Yasha, DER Inu Yasha, wollte IHR die Hausaufgaben geben?? Inu Yasha hatte IMMER die Hausaufgaben, auch wenn die Welt drohte, unterzugehen! Er grinste nur. „Keine Bange. Ich mache meine Hausaufgaben immer zweimal, weil ich mir das dann immer besser merken kann. Verschiedene, natürlich.“ Kagome fing an zu strahlen und fiel ihm um den Hals. „Danke! Vielen, vielen Dank! Du hast mich gerettet!“ Dass Inu Yasha blutrot anlief, merkte sie gar nicht./
 

--- Kagome, Sango, Miroku, Sesshoumaru ---
 

Vorsichtig richtete sich der Blick gen Fenster. Dort erspähten die Augen ein entferntes Bild, das nur in den Köpfen existierte. Inu Yasha. Doch als man die Hand nach dem Bild ausstreckte, drehte er sich um und lief davon… würde man je die Fähigkeit haben, ihn zu fangen, einzuholen? Würde er je wieder stoppen? Wann würde… wann würde die Sonne wieder scheinen? Traurig sank die Hand zurück an den Körper, denn er entfernte sich immer weiter… unaufhaltsam… für immer?



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  KiaraKitsune
2009-11-21T10:31:06+00:00 21.11.2009 11:31
*schnief*
Angi.... ;__;
Du bringst mich immer zu heulen weißt du das?
Die Gefühle...alles wie es beschrieben ist...
Einfach Herz zerreissend!
Mach weiter so!

Lg Ayu^^
Von: abgemeldet
2008-02-15T18:15:39+00:00 15.02.2008 19:15
Hi ^^
Das Kapitel war wieder total toll!
Wie immer sehr ausführlich geschrieben und die GEfühle der Personen waren wieder total nachzuvollziehen ^^
Wie es wohl jetzt weitergeht?
Ich bin auf jeden Fall gespannt!

hdggggdl
Kagome0/Sassi

Von:  Milena
2008-01-17T00:35:29+00:00 17.01.2008 01:35
Wow, das ist echt spannend.
Mich wundert nur dass sie sich der Beschreibung nach nicht kennen, ich wäre gleich los ins Krankrnhaus um nach dem Rechten zu sehen und natürlich wie es ihm geht.
Ich bin schon gespannt wie es weitergeht.
Lg, Milena


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