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Another side of life

von

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Life is gonne... change?

Leise fallen die Regentropfen auf den grauen Asphalt.

Friedlich und still scheint es zu sein, bis auf das rhythmische Schlagen der Glocken.

Trübe ziehen die grauen Wolken über den Himmel und lassen ihr nasses Gut fallen.

Ein paar wenige Menschen, alle in dunklen Farben gekleidet, stehen vor dem Tor, weinen oder sehen einfach nur betrübt drein.

Ein recht billiger Sarg wird herbei getragen und bald verschwinden sie auf dem Friedhof, hinter einer undurchdringlich scheinenden Mauer aus Nebel.

So schnell konnte das Leben zu Ende sein…
 

Trübsinnig stand ich am Fenster und stierte hinaus auf den Friedhof.

Nein ich habe mich nicht umgebracht.

Einige Zeit habe ich mit dem Gedanken gespielt, sicherlich, aber dann nahm ich eine der Pillen, die mich bald in einen traumlosen Schlaf sinken ließen.

Diese Angst, diese Ungewissheit.

Ob er mich verlassen würde?

Am Morgen wachte ich auf und das erste was ich vor mir sah, war Reita, wie er durch die Tür ging, die sich langsam hinter ihm schloss.

Hatte ich es verdient?

Ja hatte ich wohl. Wie konnte ich nur? Ich hatte mit Toshiya… ich hatte…

Übelkeit stieg in mir hoch . Übelkeit von meiner eigenen Widerlichkeit verursacht.

Ich stieß mich vom Fenstersims ab, spurtete zum Klo und übergab mich.

Tränen rannen mir über die Wangen und ich fühlte mich leer. Sehr leer.

Es fühlte sich an als hätte ich alle wichtigen Sachen irgendwo liegen gelassen, verloren.

Nur mein Herz war noch da und schlug heftiger gegen meinen Brustkorb den je.

Wie sehr ich in diesem Moment hoffte, dass ich ihn wieder sehen würde. Und wenn es nur ein letztes Mal wäre…

Nachdem das Zittern langsam verklungen war, raffte ich mich auf und duschte mich.

Das kalte Wasser klärte meine Gedanken wenigstens ein wenig.

Und nun?

Ich hatte Reita vielleicht verloren und meinen Job auch.

Ich machte mich irgendwie zurecht. War ich nicht schon aus schlimmeren Miseren entkommen?

Doch ich musste mir eingestehen, das hier war wohl das schlimmste.

Ein Blick in den Spiegel, durch die Haare fahren.

Dann zuckte ich mit den Schultern und verließ die Wohnung.

Wo ich hin wollte, wusste ich nicht und doch ich musste raus, frische Luft.

Ob die helfen würde… ich wusste es nicht. Ich wusste gar nichts.

Kalte Luft strich über mein Gesicht. Ich fröstelte.

Wie lange hatte ich Reita nicht mehr an mir gespürt? Wahnsinnig lange.

Langsam aber sicher drohte ich in Selbstmitleid zu versinken.

Nein das durfte ich doch nicht, Plötzlich blieb ich bei dem Blumenladen stehen, bei dem ich jeden Morgen vorbei gekommen war.

Die Rosen schienen mir so entgegen zu lächeln. Sie waren die lebendige Erinnerung an… alles.

Gedankenverloren ließ ich meinen Blick schweifen und blieb an einem roten Zettel hängen.

Aushilfe gesucht.

Meine Gedanken arbeiteten wahnsinnig langsam und doch entschloss ich mich dann nach einer Weile hinein zu gehen.

Schritt für Schritt trat ich näher auf den Laden zu, ein Glöckchen bimmelte leise, als ich die Tür öffnete und eine alte Frau schaute auf.

Als sie mich erblickte breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

“Oh guten Tag der Junge Herr!”

Etwas schwerfällig erhob sie sich und kam auf mich zu.

“Ihr seid doch der junge Mann der jeden Morgen meine Rosen ansieht?”

Etwas ertappt nickte ich und grüßte sie dann ebenfalls.

“Was führt Sie hier her?” fragte sie dann freundlich und bot mir mit einem Handwink einen Stuhl an einem kleinen Tisch an.

“Danke.” Ich setzte ´mich langsam und blickte zu ihr. “Ich wollte mich vielleicht als Aushilfe bewerben…”

Meinen alten Job war ich ja dummerweise los…

“Ah… was eine Freude! So ein hübscher junger Mann bringt bestimmt viele Kunden in den alten Laden.” Sie zwinkerte mir zu und ich konnte das Erröten meiner Wangen nicht ganz verkneifen.

Sie schien wirklich nett zu sein und der Laden enthüllte seinen ganzen Glanz .

Alt war er ja und voller Scharm, hier und da ein wenig kitschig, doch ganz nach meinem Geschmack.

Die Frau begann zu erzählen, ein wenig von sich, doch dann wendete sie sich wieder an mich.

“Etwas belastet Sie doch junger Mann!”

Und dabei schienen ihre Augen mich zu durchschauen.

Ich schluckte und senkte meinen Blick, dann nicke ich leicht. Ich konnte diesem Blick nicht widerstehen.

“Ja das stimmt schon. Es ist nur…”

Und dann begann ich alles zu erzählen, von vorne an.

Wo ich gearbeitet hatte, dass ich Reita kennen gelernt hatte, was alles geschehen war und wie sehr ich ihn liebte, trotz meines… Hintergehens.

Bedrückt blickte ich auf meine Tasse vor mir, die sie mir während meiner Erzählung hingestellt hatte.

Verständnisvoll hatte sie immer wieder genickt, gelächelt, den Kopf geschüttelt und schien nichts als seltsam befunden zu haben.

Rasch nippte ich an meiner Tasse, genoss den warmen Tee und war irgendwie froh es mir von der Seele geredet zu haben.

“Ja natürlich war es falsch, was Sie getan haben, aber es ist sicherlich besser, dass Sie es ihm gesagt haben. Glauben Sie mir, mit einer Lüge lassen sich Beziehungen nur schwer führen.”

Ich nickte ergeben.

Ich wusste, dass sie recht hatte und ich hatte auch selbst so gedacht und doch fühlte ich mich in diesem Moment so leer, so einsam, so zerstört.

Immer wieder kam der Gedanke in mir auf, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde.

Nie wieder im Arm halten, nie wieder küssen würde.

Das alles raubte mir den letzten Rest meines Verstandes.
 

Ich versuchte den Schmerz hinunter zu schlucken und lächelte der alten Frau zu.

Nach einer weiteren halben Stunde von nettem Geplauder hatte sie mich dann eingestellt.

Ich sollte nun in diesem Blumenladen arbeiten.

Höflich verabschiedete ich mich von der freundlichen Frau und machte mich auf den Heimweg.
 

Dicke Tropfen begannen wieder auf den Asphalt zu platschen, doch es war mir egal.

Ich ignorierte die Nässe, die sich langsam durch meine Kleidung fraß, ich ignorierte die Menschen die mich seltsam ansahen oder nur hektisch an mir vorbei liefen.

Ich ging immer weiter.
 

Einerseits war ich erleichtert einen neuen Job zu haben, andererseits wusste ich nicht wie lange ich es ertragen würde.

Wie lange ich noch irgendetwas ertragen würde.

Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen eine der Steinmauern gerammt, doch ich hielt mich grade noch zurück. Den Gedanken verbannen, die Angst und auch die Schuldgefühle.
 

Denn ja ich war Schuld.

Eine andere Schlussfolgerung kam nun leider nicht in Frage und das wusste ich auch nur zu genau.

Wie hatte ich auch so dumm sein können?

Ich schüttelte den Kopf, dass die Tropfen in alle Richtungen spritzten.
 

Zu Hause angekommen tropfte ich erst einmal den ganzen Flur voll, doch es war mir so herzlich egal.

Alles war mir egal… bis auf Reita.

Er war der einzige der mir etwas bedeutete.

Freunde? Ich lachte auf.

Naja ob man die im Club als Freunde bezeichnen konnte, bezweifelte ich doch stark.

Ein Schulterzucken, der nasse Mantel landete in einer Ecke und ich legte mich auf das Sofa.

Es war so still, bis auf das Klatschen der Tropfen gegen das Fenster.
 

Ich rollte mich ein und stierte an die Decke, sah das Foto mit Reita und mir vor meinem geistigen Augen und drehte mich dann um, dass ich es sehen konnte.

Ich schluckte.

Das Glück konnte ich noch immer so spüren wie in diesem Moment, doch langsam hatte ich das Gefühl es würde Bröckeln.

Die Erinnerung würde langsam dunkler, verblassen.

Doch das wollte ich auf keinen Fall zulassen.

Und selbst wenn irgendwann alles vorbei sein sollte… dann sollte das der Moment sein, an den ich mich erinnern konnte.
 

Es war der glücklichste Tag meines Lebens.

Ich grübelte weiter, bis ich dann in einer sehr unangenehmen Position auf dem Sofa eingeschlafen war.
 

Am nächsten Morgen blinkte mein Anrufbeantworter.

Seltsam, dass ich es gar nicht gehört hatte, als jemand anrief, doch ich war wohl tief versunken in den dunklen Weiten meiner Träume.
 

Ich reckte meine Glieder, die ein protestierendes Knirschen von sich gaben und schleifte mich zu dem Anrufbeantworter.
 

« Hei Ruha altes Haus öhm… ja wegen letztens. Ich wollte mhm mich entschuldigen?

Obwohl du ja auch naja gut mitgemacht hast *lachen* Naja aber egal. Scheinst davon ja sehr mitgenommen zu sein. Konnt ich ja nich ahnen ne? Also öhm wenn du mal wieder was machen willst… meld dich ma meine Nummer hast sicher noch… naja vielleicht. Gruß Totshi»
 

Ich starrte diese Maschine an und schüttelte nur den Kopf.

Super… und jetzt? Auch wenn er sich entschuldigte, es machte nichts besser, änderte rein gar nichts an der Situation und meine Schuld machte es auch nicht wett.
 

Dann riss ich mich zusammen, machte mich fertig und begab mich in den Blumenladen.

Die Frau war wirklich freundlich und erzählte immer mal wieder freudige, traurige, nachdenkliche und auch sehr lustige Geschichten und tat ihr Bestes um mich von meinen Gedanken abzulenken.
 

Es fiehl mir alles schwer, denn immer wieder sah ich ihn wie er durch die Tür schritt und sie zufiel.

Ich träumte davon, wachte schweißgebadet auf und doch…

Ich lebte noch.
 

Als ich dann eines Nachmittags von der Arbeit kam und mich bald für das Tanzen fertig machen musste, leuchtete die Anzeige meines Anrufbeantworters wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-04-09T14:55:53+00:00 09.04.2008 16:55
ich liebe diese FF!^^
aber grade wo es voll spannend wurde musstest
du aufhören. >< *drop*
fand sie jetzt zum schluss auch i-wie ein wenig traurig... *snief*
schreib bitte ganz schnell weiter,
bin gespannt wie es weiter geht!
lg
miya
Von:  BLVCKMORAL
2008-04-08T17:28:20+00:00 08.04.2008 19:28
uff wieso redet er nicht einfach mit Rei >o<
ob das so schwer wäre
najah er tut mir voll leid ûu
bin gespannt wer denn diesmal auf den AB gesprochen hat
schreib schnell weiter

Aki ~
Von:  cookie-monster-kyo
2008-04-08T12:45:23+00:00 08.04.2008 14:45
wer hat den auf denn anrufbeantworter gesprochen????
*neugierig desu*
rei vielleicht?!
schreib bitte schnell weiter!
*kekse zur stärkung dalass*
Von:  Armaterasu
2008-04-08T06:13:48+00:00 08.04.2008 08:13
Wieder blinkt der Anrufbeantworter, fragt sich nur, wer dieses Mal dran is. Ich vermute ja, dass es irgendwie was mit Reita zu tun hat, bin mir aber partout nicht sicher. Schön ist es, wie uruha sich den Schmerz bei der Dame von der Seela geredet hat und wie diese ihm zuhört.
Nun hoffe ich doch, dass es bald wieder bergauf geht mit den beiden.

schöner schreibstil und ich freue mich auf das nächste kapitel.^^
Von:  The_Black_Rabbit
2008-04-08T05:30:53+00:00 08.04.2008 07:30
woah ;O;
wie traurig und dann kommt auch noch diese traurige musik ausm radio >.<
ich hoffe, es sind gute nachrichten, die da vom anrufbeantworter angekündigt werden >.<
Von:  Ruki_
2008-04-08T05:19:37+00:00 08.04.2008 07:19
mou~ musstest du an so einer spannenden stelle aufhören?!?!
das is ja gemein T^T
ich hoffe mal das er jezze nich anruf bekommen hatte, wo gesagt wurde das reita tot is oder so *bet bet*
ich find deinen schreibstil toll <3
freu mcih schon aufs nächste kapi =^-^=


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