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Lunatismus

Ruhmreiche Rumtreiber
von

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- Die mit dem Werwolf tanzen -

A.N.: Ahoi! Da bin ich wieder! Ich habe wirklich lange an diesem Kapitel gearbeitet und obwohl es nicht mein Grandum Opus ist, bin ich doch annähernd zufrieden. Danke an Shichiro und Punk_Princess für die herrlichen Backwaren. Ich glaube, bis ich diese GEschichte fertig habe, bin ich dick und rund wie ein Glücksbärchen. ^-^

Danke an alle Kommentarschreiber. Ihr seid klasse! Weiter so!

Und Lubaya möchte ich noch sagen: Du ungezogenes Lemon-Verliebtes Ding! Dududu! *mit dem Finger wedel und grins* Wer die Lemon will, muss auf die Ernte warten. Alles klar? ;p
 

In diesem Sinne
 

ENJOY!
 

------------

- Die mit dem Werwolf tanzen -
 

Remus' Bewusstsein wurde heftig zurückgerissen, als sich das Ego des Werwolfs aus seinen mentalen Fesseln befreite. Blindheit überfiel ihn und eine Schwärze, dunkler als jede sternenlose Nacht, hielt ihn gefangen als der Wolf die Kontrolle übernahm. Er spürte, wie sich die Bestie an ihm vorbeidrängte, ihn mit der Wucht seiner Pranken und Krallen zurückstieß und in der Dunkelheit zwischen unerträglichem Schmerz, Erinnerungen und Empfindungen zurückließ. Remus fühlte nichts weiter, als das triumphale Gefühl des Monsters und wäre er noch Herr seines Körpers gewesen, so hätte er zu weinen begonnen.

Denn Moony war frei.
 

~*~
 

Voller Entsetzen beobachteten Sirius, James und Peter, wie sich der Körper ihres Freundes gewaltsam veränderte. Knochen knackten wie Äste in einem Sturm und der Schrei, den Remus vor Schmerzen ausstieß, wurde schnell zu dem bedrohlichen Grollen des Wolfes. Sirius sah, wie sich die glänzende Bernsteinfarbe in den Augen des Gryffindors veränderte, wie es zu einem stechenden Gelb wurde, das hart wie Stahl wirkte. Remus' Kleidung riss auf und dort, wo eigentlich Haut hätte zu sehen sein müssen, wucherte nun glattes, langes Fell. Krallen und Zähne glänzten matt in schwachen Licht und innerhalb weniger Minuten war alles vorbei. Vor ihnen stand nicht mehr Remus, sondern Moony.

Der silbergraue Werwolf schnaufte erschöpft von der Verwandlung und bemerkte erst jetzt, dass er nicht alleine war.
 

Peter war vor Angst an den Beinen von James emporgeklettert und saß nun zitternd in dessen mächtiger Krone. Dieser wagte es nicht sich zu bewegen. Er wusste, dass der Biss des Werwolfs die Krankheit nicht auf Tiere übertragen konnte, aber erst jetzt wurde James bewusst, dass das nicht bedeutete, dass der Wolf sie nicht angreifen konnte. Was sollten sie tun, wenn Moony so gar nicht mit der Gesellschaft einverstanden war?
 

Sirius und Moony standen sich unterdessen still gegenüber und starrten sich an, so wie sie es bereits vor einigen Nächten im Schlafsaal im Unterbewusstsein ihrer Alter Egos getan hatten.

In der Stille der Hütte hörte sich jeder Atemzug des Biests wie ein Sturm an. Am Boden wirbelte sein Atem kleine Staubflocken auf, die unbeachtet in der Luft tanzten.
 

Sirius schaute durch die Augen des Hundes und wagte es nicht seinen Blick von Moony zu nehmen, denn er wusste (oder besser gesagt: der Hund in ihm wusste), dass das ein Zeichen von Schwäche war. Aus irgend einem Grund jedoch verspürte Sirius keine Angst. Der Hund war zwar angespannt, aber fürchtete sich nicht und es erschien Sirius fast, als wäre ihm diese Situation bereits bekannt. Und Dank des Hundes wusste er, was er nun zu tun hatte.

Sirius knurrte kurz und tief, während er ein paar Schritte auf den Werwolf zu machte.
 

Alpha.
 

Der Werwolf funkelte ihn weiterhin starr mit seinen großen, gelben Augen an, doch noch immer verspürte Sirius keine Angst.

Ich bin das Alphatier. dachte er.Aber wenn ich Angst habe, dann merkt Moony das.
 

Er machte noch ein paar mutige Schritte mehr auf den riesigen Werwolf zu, bis sie sich so dicht gegenüber standen, dass sich ihre Schnauzen fast berührten.

Sirius konnte den heißen Atem der riesigen Kreatur auf seinem Fell spüren.

James und Peter standen noch immer an Ort und Stelle und beobachteten die Szene.

Was macht Sirius da? fragte sich James und Panik stieg in ihm auf. Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, ob es nicht besser wäre in das Geschehen einzugreifen und den Wolf ein wenig zurückzudrängen (denn wozu war solch ein Geweih sonst gut?), aber schnell überlegte er es sich anders. Noch zeigte Moony keine Zeichen von Aggression, nur eine abwartende Haltung, und James befürchtete, dass eine schnelle Bewegung seinerseits den Werwolf zum Angriff ermutigen könnte.
 

Peter, der noch immer bibbernd in den Ästen des Geweihs saß, hatte solche Panik, dass er kaum noch zum Denken fähig war. Er war als Ratte noch nie so voller Angst gewesen und musste nun feststellen, dass sein kleines Herz mit fast 450 Schlägen in der Minute wirklich ganze Arbeit leistete.
 

~*~
 

Remus saß still in der Dunkelheit seines Inneren.

Er konnte immer noch fühlen.

Das war ganz normal für Remus. Manchmal war er die ganze Vollmondnacht hindurch in der Lage die Gemütsschwankungen des Werwolfs mitzuempfinden, konnte aber niemals die Emotionen des Wolfes analysieren oder einordnen, weil er nicht mehr denken konnte. Am Morgen danach erinnerte er sich dann an nichts weiter als ein Wirrwarr aus Schmerz, Einsamkeit und Blutlust, was ihm immer wieder eine widerliche Gänsehaut verpasste.
 

Aber in dieser Nacht war etwas anders.
 

Remus konnte nicht nur fühlen, er konnte auch denken.

Zwar war noch immer der Werwolf Herr über den Körper und ließ es auch nicht zu, dass Remus' Ego sich allzu breit machte, oder gar versuchen konnte, die Kontrolle zu bekommen (so wie es Jahre später mit dem Wolfsbanntrank sein würde), aber jetzt konnte Remus klar erkennen, wo das Ego des Wolfs aufhörte und er selbst begann, er wusste wo er war und konnte unterscheiden zwischen seinen eigenen Gefühlen und denen des Wolfes.
 

Das war neu.
 

Remus wagte es in der kalten Dunkelheit die ihn umschloss ein paar mentale Schritte zu machen, um herauszufinden, was in der wirklichen Welt vor sich ging.

Er hörte den donnernden Herzschlag des Tiers, der wie die Töne eines Contrabass die Szene akustisch unterlegte, spürte die Anspannung des Wolfes und die Anwesendheit seiner Freunde, was ihm ebenso Hoffnung gab, wie Angst bereitete. Er wusste, dass er sich in dieser Nacht menschlicher fühlte, weil seine Freunde bei ihm waren, aber er befürchtete, dass das nicht ausreichen würde, um den Wolf davon abzuhalten Blut zu vergießen.

Doch Remus wollte es wenigstens versuchen.
 

Mutig streckte er seinen Geist nach dem Ego des Wolfes aus.

Das ist dein Pack, Moony. sagte er und hoffte, dass der Wolf ihn hören konnte. Ihr gehört zusammen. Sie sind nur wegen dir hier. Du bist nicht mehr einsam.

Einige Augenblicke lang hörte Remus nur den Herzschlag des riesigen Monsters. Dann...

Pack.

Der Wolf knurrte tief.

Alpha.
 

~*~
 

Sirius hörte den Werwolf vor sich knurren.

Alpha.

Dann passierte etwas, das Sirius sehr bekannt vorkam.

Der Wolf ging langsam zu Boden, ohne seine Augen von Sirius zu nehmen. Das mächtige Tier glitt auf die Dielen, drehte sich auf den Rücken und reckte seinen Hals in einer sonderbar exquisiten Kurve.

Instinktiv trat Sirius noch einen Schritt vor und beugte sich über den liegenden Wolf.
 

Ein unterwürfiges Winseln entrang Moonys Kehle, während er den Hals noch ein Stückchen mehr vorstreckte.

Langsam beugte sich Sirius das letzte Stück hinab und vorsichtig, fast zärtlich, biss er in das silberne Halsfell des Werwolfs.
 

In diesem Moment realisierte Sirius, warum er keine Angst vor Moony zu haben brauchte: Der Werwolf hatte die ganze Zeit über gewusst, dass der Hund das Alphatier war, weil sie es bereits in der Nacht, als Sirius seinen Hund zum ersten Mal gesehen hatte, ausgefochten hatten.
 

James und Peter sahen unterdessen mit staunendem Blick dabei zu, wie sich das gewaltige Ungetüm dem schwarzen Hund unterwarf. Peter bibberte noch immer am ganzen Leib. Alles was er sehen konnte, waren zwei riesige Fellknäule und jede Menge großer Zähne und Krallen. Außerdem war ihm nicht klar, was dort vor sich ging.
 

James jedoch begann zu begreifen, dass nun keine Gefahr mehr von Moony ausging, zumindest nicht für die Rumtreiber. Sirius hatte die Sache unter Kontrolle und der Wolf war bereit sich seinem Willen zu beugen.
 

~*~
 

Remus' Ego sackte erleichtert in sich zusammen. Das Schlimmste war überstanden. Der Wolf würde seinen Freunden nicht wehtun.

Doch nun, da die Situation entschärft war, kam eine Frage in Remus auf, die er sich nicht beantworten konnte.

Warum war der Wolf so schnell dazu bereit gewesen, sich dem Hund zu unterwerfen?
 

~*~
 

Sirius ließ vom Hals des Wolfes ab und machte ein paar Schritte zurück, damit Moony sich aufrichten konnte. Dieser schüttelte kurz sein silbernes Fell und wandte sich dann den beiden verbleibenden Mitgliedern seines Packs zu.

Peter quiekte erschrocken, als sich die riesigen gelben Augen des Wolfes auf ihn und James richteten. Sirius machte Platz, damit Moony auf seine Freunde zugehen konnte, nachdem er dem großen Tier einen Blick zugeworfen hatte, der zu sagen schien Benimm dich.
 

James betrachtete den näherkommenden Wolf eindringlich.

Die Schulterblätter des großen Monsters traten deutlich bei jedem Schritt unter dem silbernen Fell hervor und James entdeckte sofort die vielen Parallelen zwischen dem Aussehen und Verhalten des Wolfes und seines Alters Egos.

Ebenso wie Remus bewegte sich der Wolf vorsichtig und geschmeidig und wie auch der junge Gryffindor war das haarige Ungetüm recht mager.
 

Moony hatte sich dem Hirsch und der Ratte nun bis auf einen Meter genähert und sah sie an, als ob er sich nicht ganz sicher war, was er aus diesen beiden machen sollte. Moony kannte den Hirsch und das kleine pelzige Ding in dessen Gehörn. Dennoch hatten sie noch nie Kontakt zueinander aufgenommen, so wie der Hund es getan hatte. Moony wedelte unentschieden mit dem Schwanz. Fragend warf er einen Blick zurück auf Sirius, der ein paar Meter entfernt stand und das Geschehen wachsam beäugt hatte. Er erkannte die Unsicherheit in den gelben Augen.
 

Pack. Zusammen. sagte er zu Moony.
 

Pack. wiederholte der Wolf und wandte sich wieder dem Hirsch und dem pelzigen Ding zu.
 

Er reckte seinen Kopf ein wenig und beschnupperte das Gesicht des Hirsches.

James kitzelte es an der Nase, als das silberne Fell darüberstrich, aber er bewegte sich nicht. Er wollte tunlichst vermeiden, dass der Wolf sich durch eine hastige Bewegung angegriffen fühlte. Doch schnell erkannte James, der die Körperhaltung des Wolfs sich entspannte und instinktiv wusste er, dass Moony Sirius verstanden hatte. Sie waren ein Pack und gehörten zusammen. James war beruhigt.
 

Peter jedoch war nicht ganz so gefasst, wie sein Idol, auf dessen Kopf er saß. Die geringe Distanz zwischen sich und dem grauen Ungeheuer ließ ihn unruhig werden. Er quiekte nervös und wollte in die vom Wolf am weitesten entfernte Zimmerecke flüchten, traute sich aber nicht auch nur eine Kralle von der Stelle zu bewegen.
 

James bemerkte das heftige Zittern und Quieken auf seinem Kopf und hätte gelacht, wenn seine Stimmbänder noch wie üblich funktioniert hätten. Anstelle seines gewohnten, klaren Gelächters, schnaufte der Hirsch und ein neckischer Ausdruck huschte durch seine Augen, was überraschend war: Kein echterHirsch hätte einen solchen Blick haben können.
 

James senkte seinen Kopf, so dass Moony nun auf Höhe mit seinem Geweih war, in dem das pelzige Knäul hing, das angstschlotternd quiekte. Durch die plötzliche Bewegung des Hirschkopfes um das Gleichgewicht gebracht, klammerte sich Peter verzeifelt mit seinen kleinen Vorderpfoten an einem der Geweihäste fest, während sein nackter Schwanz einen zitternden Halbmond formte.
 

Hilfe! Hilfe! HIIIIILLLFEEEE! schrie er laut, doch alles was seine winzige Schnauze herasubekam, war ein verzweifeltes Piepsen, das so hoch war, dass es Ohrenschmerzen verursachte. Der Wolf grummelte, was in der menschlichen Sprache vielleicht das Equivalent zu Das nervt ganz schön war.

James lachte innerlich. Moony konnte anscheinend sehr viel direkter in Unmutsäußerungen sein, als Remus.
 

Neugierig reckte Moony seine Schnauze zu dem bebenden Fellbuschel und stupste ihn mit der Nasenspitze an.

Peter verlor nun völlig den Halt, rutschte mit den Krallen ab und fiel ein Stück in die Tiefe. Er landete überraschend schnell und als er es wagte, die vor Angst zugekniffenen Augen zu öffnen, sah er nichts als silbergraues Fell und zwei gelbe Augen, die ihn anschielten.
 

Vor Angst ganz starr realisierte er, dass er auf der Schnauze des Werwolfs saß. Wenn Peter noch Hosen gehabt hätte, hätte er sie jetzt vermutlich wechseln können.

Der Wolf beäugte das Ding auf seiner Nasenspitze kritisch, bekam dann jedoch Kopfschmerzen vom Schielen und schüttelte seinen Kopf, um das pelzige Etwas loszuwerden.
 

Peter klatschte unzeremoniell zu Boden.
 

Zuerst war er erleichtert darüber, aus dem Blickfeld des Werwolfs verschwunden zu sein, stellte dann aber fest, dass er nun unter der Schnauze des Werwolfs auf dem Boden lag, was in seinen Augen keine wirkliche Verbesserung darstellte. Ein Haps und der Wolf würde aus ihm Ratte-Touille machen.
 

Hastig sprang er auf und huschte zwischen den Beinen des Wolfes entlang. Er peilte das ramponierte Bett an, um sich dort in Sicherheit zu bringen.

Zu seinem Unglück jedoch, weckte er in Moony einen Trieb, den der Wolf noch nie zuvor ausgelebt hatte.
 

Spiel! bellte Moony aufgeregt und fegte mit seiner rechten Pranke über den staubigen Boden, um die Ratte beim Schwanz zu erwischen.

Laut potestierend rutschte Peter ein Stück über den Fußboden, bekam dann aber mit den Krallen eine Dehnungsfuge zu fassen und beschleunigte noch einmal in Richtung Bett.
 

Moony entwich ein einsilbiges Wuff, als er herumwirbelte und mit einem ungewohnt umständlichen Satz in Richtung Bett sprang.

James scharrte unruhig mit den Hufen und wollte in das Geschehen eingreifen, doch Sirius hielt ihn zurück.

Moony will nur spielen. sagte er zu James.
 

Tatsächlich war es wirklich seltsam dem riesigen Werwolf dabei zuzusehen, wie er freudig erregt die Schnauze unter die Bettkante steckte und versuchte Peter unter dem Lattenrost wegzuziehen.

Dieser saß in der hintersten Ecke an der Wand unter dem Bett und quietschte ängstlich wie eine Badeente.
 

Sirius betrachtete die Szene mit einigem Amüsement. In seinen künsten Träumen hätte er sich niemals ausmalen können, wie niedlich ein Werwolf bei Vollmond sein konnte. Moony wirkte lebendig, ja lebensfroh und hatte zu Sirius großem Gefallen in dieser Nacht noch nicht versucht sich selbst in blutige Fetzen zu reißen.
 

Etwas enttäuscht krabbelte Moony unter dem Bett hervor. Das Fellknäul saß zu weit hinten und er war zu groß, als das er das zitternde Etwas hätte erreichen können. Moony jaulte frustriert und tat etwas, dass selbst für einen Werwolf absolut untypisch war: Er schmollte.

Gerührt von diesem Anblick machte Sirius einen Satz nach vorne und bellte.

Spielen! rief er schwanzwedelnd und ließ seine Zunge neckisch heraushängen.
 

Das ließ Moony sich nicht zweimal sagen.
 

Während James hinüber zum Bett stapfte, um Peter hervorzulocken, rollten Moony und Sirius über die Dielen, versuchten sich gegenseitig zu fangen und zwickten sich verspielt ins Fell, wobei Sirius niemals die Oberhand verlor... Schließlich war er das Alphatier.
 

Als er die Schnauze des Hirsches unter das Bett ragen sah, entspannte sich Peter ein wenig und hüpfte eiligst unter dem Lattenrost hervor, um sich prompt in James' Krone einzunisten, dieses Mal in der Hoffnung dort auch zu bleiben.

Er wollte dir doch nichts Böses. ließ James seinen pelzigen Freund wissen und sah den fast haarlosen Schwanz neben seinem rechten Auge baumeln.

Er ist groß und hat Zähne. entgegnete Peter piepsend. Ein Hieb von ihm und ich bin Matsche!
 

James verdrehte die Augen.
 

Er wollte doch nur spielen. Das war lustig.

ICH fand das nicht lustig. fiepte Peter energisch. Spiel hin oder her: Wenn ein riesiger Wolf mit seiner Pranke nach ihm ausholte, hörte für ihn der Spaß auf.

Du musst ja nicht mehr mit ihm spielen. Sirius scheint sich köstlich zu amüsieren.
 

In der Tat hatten die beiden carnivoren Tiere den Spaß ihres Lebens. Völlig außer Atem lagen sie ein paar Minuten später auf dem Boden und verschnauften.

Sirius war absolut zufrieden mit sich und der Welt. Niemals hätte er gedacht, dass ein Werwolf glücklich aussehen konnte, aber Moony belehrte ihn eines Besseren. Mit glänzenden, gelben Augen strahlte er Sirius geradezu an und hätte er ein menschliches Gesicht gehabt, so hätte er zum ersten Mal in seinem Leben gelächelt.
 

Mit einem Ruck richtete sich Moony auf, schüttelte sich und peilte die Zimmertür an, deren Reste traurig in den Angeln hingen. Noch bevor einer der anderen Rumtreiber wusste, was er vor hatte, war Moony auch schon mit einem eleganten Satz aus dem Raum verschwunden und die Treppe hinunter ins Erdgeschoss gesprungen.
 

Was hat er denn jetzt vor? wollte James besorgt wissen und folgte Sirius, der bereits die Verfolgung aufgenommen hatte. Als Hund war es für ihn einfacher die Treppen hinunter zu kommen, als für James, dessen Hufe einiges an Koordinationstalent erforderten.
 

Als sie endlich alle unten angekommen waren, fanden sie Moony an der Falltür vor. Der Werwolf kratzte an der Tür und winselte.

Raus. sagte er. Frei.
 

~*~
 

Remus konnte es kaum glauben. Zum ersten Mal nach einer Verwandlung fühlte er nicht den widerlichen Wunsch nach Blut in seinem Organismus zirkulieren, sondern spürte so etwas wie Freude, die den Wolf ganz und gar einzunehmen schien. Das widerwertige Gefühl von Einsamkeit war wie fortgeblasen und was zurückblieb war eine euphorische Welle, die sowohl Moony, als auch ihn selbst mitriss.

Alles was noch blieb war die Sehnsucht nach Gras unter seinen Pfoten, dem Nachthimmel über sich, der kalten Luft um sich herum, die Sehnsucht nach Freiheit.
 

~*~
 

Still starrten die drei Rumtreiber in die bettelnden Augen des Werwolfs. Konnten sie das Risiko eingehen, den Werwolf nach draußen zu lassen? Und wenn ja, was sollten sie draußen tun? Was hatte der Wolf vor?

Sirius machte ein paar Schritte auf Moony zu.

Wir können ihn nicht raus lassen. meinte James. Wer weiß, was er anstellt.
 

Sirius drehte sich zu dem Hirsch um.
 

Aber wir können ihn genauso wenig hier drin lassen. Wenn er wieder frustriert wird, dann könnte er sich wieder selbst verletzten. Und deshalb sind wir doch hier: Um genau das zu verhindern.

Er wandte sich wieder Moony zu, den er mit einem sanften Kopfstoß gegen die Brust beiseite schob.
 

Benimm dich. sagte er noch einmal.
 

Einen Moment lang werkelte er an der Falltür herum und überlegte, dass es sinnvoller wäre sich kurz in Menschengestalt zurückzuverwandeln, um die Tür zu öffnen. Er verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder, als ihm einfiel, dass es keine sonderlich gute Idee war Mensch zu sein, wenn ein Werwolf hinter einem wartete.
 

Mit der Hilfe von James Geweih (der sich resigniert Sirius' Argument gebaugt hatte) und sehr viel Mühe schafften sie es schließlich die Falltür zu öffnen und stiegen nacheinander durch den Gang. Erst Sirius, dann Moony und als Schlusslicht Peter und James, wobei letzterer extreme Probleme dabei hatte, seine Krone unbeschädigt durch den schmalen Gang zu manövrieren.
 

Als sie am Ende des Gangs angelangt waren, krabbelte Sirius zur Peitschenden Weide hinaus und stupste gegen den Knoten an ihrem Stamm, bevor er auch die anderen drei aus dem Erdloch unter den Wurzeln des Baumes steigen ließ.

Der Himmel war fast wolkenlos und der Vollmond leuchtete hell am Firmament, was der Szene einen mystischen Ausdruck verlieh. Eine kühle Brise strich über die Ländereien.
 

Angespannt beobachteten Sirius, James und Peter den Werwolf und seine Reaktionen auf die neugewonnene Freiheit.

Moony hatte schon immer gewusst, dass es ein Draußen geben musste, dass es etwas gab, das außerhalb seines Gefängnisses auf ihn wartete.

Doch nun, da er tatsächlich im Freien war, übertraf es all seine intuitiven Vorstellungen.
 

Dieses Draußen war groß.
 

Er sah weite Wiesen und Wälder in der Ferne und den hellen Vollmond am nachtschwarzen Himmel. Er spürte den Wind in seinem Fell und die Erde unter seinen Pfoten.
 

Moony fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben großartig.

Sirius beobachtete die wunderliche Veränderung des Wolfes, die sich in dessen Augen widerspiegelte. Voller Faszination betrachtete Moony seine Umgebung und schien alles was er wahrnahm in sich aufzusaugen.

Plötzlich wandte sich Moony ihm zu und versah ihn mit einem auffordernden Blick.

Sirius wusste sofort, was er wollte.

Lauf mit mir.
 

Wie auf einen geheimen Startschuss rannten die beiden Hunde los, gefolgt von dem donnernden Hufschlag des Hirsches.

WAAAAAAHHH! schrie Peter entsetzt von der plötzlichen Beschleunigung, aber alles was man hörte war ein ersticktes Quieken. Er klammerte sich mit aller Macht am Geweih seines Freundes fest, der mit ebenso viel Elan wie Sirius und Moony über das Gras hinüber zum Verbotenen Wald rannte.
 

Moony und Sirius liefen Schnauze an Schnauze und in einem wahnsinnigen Tempo über die Wiesen und preschten durch hohe Farne und über Erdhügel hinweg. Noch niemals hatte sich Moony so frei und glücklich gefühlt. Alle Gedanken an Fesseln und Ketten und Einsamkeit waren vergessen. Er rannte und rannte und er würde rennen bis er absolut erschöpft und zufrieden war. Und er wusste, wem er dies alles verdankte.
 

Sein Pack hatte ihn befreit.

Begeistert lief Sirius neben Moony her.

Es war unglaublich für ihn zu sehen, wieviel Spaß Moony zu haben schien und wieviel Stolz plötzlich in seinen Augen aufwallte. Der Stolz der Freiheit und das Bewusstsein, ein Teil davon zu sein. Ob Remus dieses Gefühl wohl auch empfand?
 

Sie erreichten den Rand des Verbotenen Waldes und schlugen sich ins Unterholz durch. Sie wichen Büschen und Baumstümpfen aus, sprangen über umgestürzte Stämme und herumliegendes Geäst.

Nach einer kleinen Ewigkeit kamen sie auf eine Lichtung, wo Sirius sich spielerisch auf Moony stürzte und diesen zu Fall brachte. Sie mussten anhalten, damit James und Peter aufholen konnten. Außerdem brauchte Sirius eine Verschnaufpause.
 

Sie wälzten sich im Gras und blieben schließlich erschöpft im Mondlicht liegen.

Als er schnaufend zu dem anderen Tier hinübersah, war Sirius absolut hingerissen vom Anblick, den der Wolf bot. Das Licht des Vollmondes ließ das silberne Fell glänzen und schimmern und wie er dort so lag wirkte der Wolf edel und stolz und bedrohlich schön. Der Anblick erinnerte Sirius an die Nacht, in der er zu Remus ins Bett gestiegen war und ein wohliger Schauer ging Sirius unter sein Fell. Er dachte an Remus' blasses Gesicht im kalten Licht des Schlafsaals und das Gefühl weicher Haut unter seinen Fingern.
 

Hufgetrommel kündigte die Ankunft der anderen beiden Rumtreiber auf der Lichtung an und wenige Augenblicke später gesellten sie sich zu ihnen. Während James absolut zufrieden ob der sportlichen Ertüchtigung der Nacht war, wirkte Peter eher zerzaust und sah so aus, als litt er unter leichter Übelkeit. Zittrig seufzte er, was sich anhörte wie der letzte Atemzug einer sterbenden Ente.

Das war gigantisch. meinte James fröhlich und kniete sich zu seinen Freunden hinunter.
 

Ganz meine Meinung. stimmte Sirius mit ein. Wenn du kotzen musst, Peter, dann geh lieber zuerst von James' Kopf runter.

Peter schüttelte sich.

Zu schnell. piepste er. Nie wieder.

James und Sirius lachten: Ein melodisches Röhren und ein dröhnendes Bellen.

Moony stupste Sirius von der Seite an.

Pack? fragte er, weil er sich ausgeschlossen fühlte.

Pack. bestätigte Sirius und rutschte etwas näher an den Wolf heran, so dass sie Flanke an Flanke lagen.
 

Pack für immer.
 

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... to be continued...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lubaya
2008-08-25T12:52:51+00:00 25.08.2008 14:52
Wie süß ^//^
Und danke noch mal für die Benachrichtigung.
Vor allem das mit der Ratte und Touille fand ich geil.
So was in der Richtung habe ich mir echt von dir gewünscht.
Und ja ich gebe es zu, ich liebe Lemons *gggggg*
Aber was auch noch toll wäre, wenn du Zwieschenspiele machst von den Rumtreibern in Tierform und für jeden ein einzelnes. Von jedem ein Abenteuer oder so.

Sayonara
die Lubaya
Von: abgemeldet
2008-08-23T12:59:19+00:00 23.08.2008 14:59
Das Pitel ist voll süß...
Ich finds einfach nur btoll, wie Siri und Moony umgehen...fast schon liebevoll.
Aber die Ratte...naja i-wie passt sie darein...aber ich mag Peter einfach ned...v.v...da kann er noch so ungeschickt sein...
Achja Moony und sein Pack...^^
Mach bitte ganz schnell weiter!^^
glg!
bloody
Von:  Eilleen456
2008-08-22T18:59:47+00:00 22.08.2008 20:59
Oh ich liebe diese Geschichte einfach, die sind alle so süß. Kann ich die als Haustiere haben? *grins* Schreib schnell weiter, bin doch so neugierig. *knuddel*
Von:  Koala
2008-08-22T00:03:54+00:00 22.08.2008 02:03
so es ist jetztz 1:55 uhr und ich hab diese ff mit einem schwung durchgelesen....~^^
*müde ist*
und ich kann nur sagen...einfach grandios!!!!!
mich hat eine geschichte seid langenm nich so gefesselt wie diese^^
genauso stelle ich mir die schulzeit der rumtreiber vor^^
dein schreibstiel ist einfach sagenhaft und von diesem erfrieschendem humor garnicht erst zu reden^^
ein paar mal kamen mir die tränen und ein anderes mal war mir so als müsste ich vor lachen tot umfallen xDDD
einfach WOW!!!!!~
und moony und sein pack sind sooo~ süß!!!^^
zudem ist siriusxremus eins meiner lieblingspairs aus harry potter^^
und ich wollte schon immer mal eine marauderstory ,die vom anfang bis zum ender der schulzeit geht und zudem auch noch dieses pair beinhaltet, lesen xDDD
hui ein sehr langer satzt *drop*
nyaja wie dem auch sei~
ich kann echt nich verstehen warum du so wenig kommis kriegst!!!
zumindest mir gefällt diese story außerordendlich gut^^
auch wenn mein fremdwörterwissen nicht wirklich so extrem ausgeprägt ist ^^"""""
....sooo~
und ich geh jetzt wohl lieber mal ins bett befor ich hier vorm pc einpenne(aber ich konnte mich einfach nich loseisen weil es so spannen ist xDD)

lg Das MyVie!!!
Von:  Ray07
2008-08-21T01:12:08+00:00 21.08.2008 03:12
Also ich bin vor kurzen auf deine Story gestoßen und habe sie jetzt fast den ganzen Tag (und Nacht) gelesen^^.
Memo an mich selbst: also das nächste Mal fange ich früher an zulesen, wenn ich so viel vor mir habe xD.
Aber ich muss echt sagen RESPEKT, deine Story ist echt geil^^, zwar komm ich mir bei den Fremdwörtern, die du immer benützt ziemlich dumm vor aber was solls^^.
Vorallem gefallen mir deine kleinen Anmerkungen, die in die Zukunft gehen^^ und obwohl ich eigentlich nur Storys, die schon so lang sind, wo Remus und Sirius schon zusammen sind muss ich echt sagen: deine Story ist echt toll, auch wenn die Beziehung recht "langsam" vorrangeht ;) aber gut Ding will weile haben ^^.
Auch ist des glaub die erste Story wo ich James richtig gerne mag xD und das ich James und Lily nicht einfach so überfliege^^.
Aber echt toll ^^ ich würde ja gerne noch mehr schwärmen, aber ich werde so langsam müde xD
Mich würde allerdings schon interessieren, wie lange es den dauert bis Sirius Remus seine Gefühle offenbart xD
also VLG und ich hoffe das es bald ein neues Kapitel gibt^^ freu mich schon
Von: abgemeldet
2008-08-20T14:37:00+00:00 20.08.2008 16:37
OHA!
Also ich muss ja schon sagen. Das ein Werwolf so "ruhig" sein kann, ist ja selbst für mich etwas neues! :D Aber wie sagt man so schön..."Man lernt im Leben nie aus!"
Sonst muss ich sagen, dass es ein SUPER Kapitel ist, es mir riesigen Spaß gemacht hat es zu lesen und ich mich freue wenn das nächste Kapitel online ist!
Doch frage ich mich, wie es denn jetzt mit Remus und Sirius weitergehen wird und wann sie denn endlich in der Kiste landen. Kleiner Joke! v^.^"
Außerdem was mir ganz besonders gefallen hat, waren die Dialoge zwischen dem Pack! :D

In diesesm Sinne, wünsche ich dir ganz viel und keine Angst du wirst schon nicht dick werden wenn die Geschichte zu Ende ist. ;)
hdl Chiro
Von:  Windy
2008-08-19T21:22:52+00:00 19.08.2008 23:22
Das war sooooo niedlich!! :D:D Sogar Peter war süss, wie er sich da unter dem Bett verkriecht... XD
Irgendwie hat's mich richtig fröhlich gestimmt, wie glücklich Moony war. Sirius hat das wirklich sehr gut gemacht. :)
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel und bin sehr gespannt, wie es mit meinem Lieblingspairing weitergeht... XD
Ganz liebe Grüsse
Windy
Von:  Decken-Diebin
2008-08-19T17:56:41+00:00 19.08.2008 19:56
Omg, ist das süüüß. ^.^
Moony und sein Pack sind... so... keine Ahnung, sie passen halt gut zueinander. XD Und selbst gegen die kleine, feige Ratte hab ich nichts...
Und unsere beiden Hunde zusammen sind soo knuffig. ^__^
Wie wär's heute mit einem leckeren Schokoladenkuchen? XD
LG, Hina
Von:  Lady-Yuna
2008-08-19T13:51:40+00:00 19.08.2008 15:51
:D

ein seehr süßes Kapitel, muss ich echt sagen.
Süüß wie sich Moony freut endlich draußen zusein ^^
und Peter die feige Ratte kann nur quiken -,,-

freu mich auf mehr ,Princess


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