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Supernova

von

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Epilog - (1-3)

Epilog 1
 

Nebel um ihn herum. Sonst nichts als Rauschen. Meeresrauschen? Schneesturmrauschen? Oder war es nur das Blut in seinen Ohren? Stück für Stück verlor das Weiß um ihn herum seine Konsistenz und er erkannte die Hexe der Dimensionen. Schon wieder also.
 

Statt eines mitleidigen Lächelns empfing sie ihn mit einem zynisch amüsierten Funkeln in den Augen, das machte sie ihm fast sympathisch.
 

„Du kannst nicht wieder 'dorthin' weiterreisen. Du hast nichts wertvolles mehr, was du als Preis zahlen könntest.“
 

Ja, das wusste er. Obwohl er sich nicht erinnern konnte, was die anderen Preise gewesen waren oder das wievielte Mal er schon hier aufschlug. Er spürte es an dem leeren Gefühl in seiner Brust. Und seinen leeren Händen, seinem dröhnenden Kopf, an dem nagenden Gefühl... schon wieder... schon wieder etwas übersehen zu haben. Er bemerkte, dass er schwer atmete, als hätte er einen Kampf oder einen Lauf hinter sich – jeder seiner Knochen tat weh und er spürte leichte Verbrennungen von Eis in seinem Gesicht und an seinen Händen.
 

„Wenn du jedoch etwas riskierst, was mehr wert ist, als das, was du dir wünschst und du die Wette gewinnst, bekommst du den Preis ohne Gegenleistung“, sprach sie weiter.
 

“Etwas, was mir mehr wert ist als das?“
 

Gott, er wünschte, er würde sich noch fragen können, ob der verdammte Idiot das wirklich wert war. Er wünschte sich, er wäre wirklich noch an einem Punkt, an dem diese eine Sache nicht alles entscheiden würde. Doch er war es nicht. Und er war nicht bereit, sich so was bescheuertes wie Erinnerungsverlust von der Halsabschneiderin zu wünschen, um damit das Problem 'aus der Welt' zu schaffen. Wie gut das funktionierte, sah er fast jeden Tag an Sakura und Shaolan.
 

„Ja, aber deine 'Zeit' mit ihm ist nicht genug, ich fordere noch etwas anderes.“
 

„Dann setz' ich zusätzlich mein Leben.“
 

Sie schwieg und er wartete. Müde und ungeduldig.
 

„Das ist beeindruckend, aber dein Leben reicht nicht.“
 

„Warum, verdammt noch mal!?“, brüllte er frustriert.
 

„Es ist nicht das, was dir wichtig ist.“
 

„Natürlich ist es das, sonst würde ich hier nicht stehen!“ Er hatte schon so oft Hals und Kragen riskiert, doch für sich selbst, für Tomoyo, für all das, was sein Leben ausmachte. Natürlich war ihm sein Leben wichtig, verdammt noch mal! Er machte das alles, um zu leben! Klar, dass sie das nicht kapierte. Doch sie schien schon weiter zu kalkulieren, wie sie ihm am Besten das letzte Hemd abnehmen konnte.
 

“Hm...“, nachdenklich legte sich die Hexe einen Finger auf die Wange, “Ich verlange folgendes: Wenn du versagst, wirst du ihn nicht von seinem Schicksal bewaren. Auch wenn du daneben stehst und es könntest. Das ist meine Bedingung und ich lasse nicht mit mir handeln.“
 

Er starrte sie an und versuchte daraus irgendwie einen Sinn zu machen. Also er konnte nach Ceres zurück, aber wenn er Fye wieder nicht mitnehmen konnte, dann musste er Fye seinem Schicksal überlassen? Auch wenn er es ändern könnte? Was zur Hölle?
 

Sein Blick fiel auf seine blutigen Hände.
 

„Du kannst immer noch gehen“, bemerkte die Hexe.
 

„Was bringt dir dieser Preis?“ Dass sie überhaupt so eine ominöse Wette mit ihm einging... Hieß das, sie umging damit die Tatsache, dass er nichts mehr zu zahlen hatte?
 

„Das ist etwas, was du nicht verstehen kannst.“ Natürlich nicht. Er hörte den Spruch in letzter Zeit wirklich viel zu oft, vor allem von Fye.
 

„Also, akzeptierst du die Bedingungen, oder nicht?“ Allmählich straffte er die Schultern und blickte ihr entschlossen, fast etwas abfällig, ins Gesicht.
 

„Ich nehme an!“
 


 

_______________________
 


 


 

Epilog 2
 

Yuukos Garten war voller Eisblumen. Sie hatte es stets nur durch Mokonas Mund hindurch gesehen, doch der Hexe Geschäft bestand tatsächlich aus einem alten flachen Haus, mit wackeligen Gartentor und einem kleinen Teich voller gold-rot-weißer Fische. Es war zu warm für Schnee, doch so früh an diesem Morgen hatte der Tau sich verwandelt. In etwas glitzerndes, festes - ein knirschender Garten für noch wenige Minuten, bevor der Morgen die Blüten wieder freigab.
 

Die Erwachsenen schliefen und auch Shaolan waren nach einer Weile die Augen zugefallen. Sie hatten fast die ganze Nacht darüber geredet, was in der letzten Welt geschehen war. Hatten an ihre Freunde und die Bomben gedacht und all die verwirrenden Gefühle und Eindrücke.
 

Sie pflückte eine weitere Blume, die rau und gar nicht kalt unter ihren Fingerspitzen war. Sie wusste nicht genau, was geschehen war, doch sie hatte beschlossen einen kleinen Totenaltar zu schmücken, für all die Menschen in Niaoulli.
 

Doch ihre Reisegruppe war endlich wieder vollständig und morgen früh würden sie wieder aufbrechen. Das war alles, was gerade zählte.
 


 

________________________
 


 

Epilog 3
 

Als er die Augen öffnete, hatte er das Gefühl sehr, sehr lang geschlafen zu haben. Ein wirrer Traum hing ihm noch nach. Jemand atmete gegen sein Gesicht und als er sich etwas bewegte, blickte ihn ein himmelblaues Auge an, ein nachdenklicher Ausdruck darin. Scheinbar war der verdammte Magier schon eine ganze Weile wach.
 

Es war warm und weich und sicher in dem großen Bett, mit dem schwarzen Baldachin über ihnen und der von Räucheressenzen geschwängerten Luft. Kurogane erinnerte sich schwach, wie sie am Vortag (mal wieder) in Yuukos Garten gelandet waren. Doch diesmal brauchten sie keine Wünsche erfüllt, außer ein sicheres Bett für eine Nacht.
 

Vorsichtig hob Kurogane seinen Arm und strich dem Idioten ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Ich glaub ich hab ne Wette gewonnen.“
 

Fye sah ihn fragend an, doch scheinbar bestand er nicht auf die Antwort, oder brauchte noch mehr Zeit. Sie lagen nah an nah und Kurogane war auch recht zufrieden weiterhin ihren Atem zu teilen.
 

„Eigentlich sollte ich sauer auf dich sein“, bemerkte Fye nach einer ganzen Weile. „Aber irgendwie bin ich es nicht.“
 

„Du wirst noch genug Gründe haben“, antwortete der Krieger mit einem Grinsen und wollte sich aufrichten, nicht bereit nach dieser sehr anstrengenden Träumerei gleich wieder einen Streit vom Zaun zu brechen. Doch Fyes Hand an seinem Arm hielt ihn davon ab. Hände fuhren zu seinen Ohren und legten sich darauf und unbewusst lehnte sich der Krieger in die vertraute Berührung (obwohl, in wie weit vertraut? Sie hatten das noch nie wirklich getan).
 

Fye küsste ihn und es fühlte sich an, als wäre es das erste Mal, aber so vertraut wie eine Erinnerung.
 

____ Prolog Ende ______
 

Schlusskommentar:
 

Okay, um der Verwirrung vorzubeugen: Epilog 1 = Prolog - nur der Dialog ist diesmal vollständig. Kurogane hatte in dieser 'Erinnerung' sich selbst gesehen, wie er den letzten Deal bzw. Wette mit der Hexe gemacht hatte, bevor er in die Traumwelt zurückkehrte. Ich meine, is' ja nur fair von Yuuko ihm zumindest nen' Hinweis zu geben, dass sie ne Wette abgeschlossen hatten. XD;;;



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady_Ocean
2014-12-29T07:34:06+00:00 29.12.2014 08:34
An der Stelle werde ich ganz sicher nicht so viel schreiben wie zu dem letzten Kapitel, aber ganz kurz wenigstens noch ein paar Worte. Epilog 3 macht definitiv Appetit auf mehr. *hrhr* Kurogane selbst muss das auch seltsam vorkommen - so vertraut und gleichzeitig neu. Denn auch wenn er diese Zärtlichkeiten bisher nur in Fyes Traum - und dort eigentlich auch nur mit Fyes Ebenbild, nicht ihm selbst - erlebt hat, waren die Gefühle, die Berührungen und alles für den Moment ja vollkommen echt. Auch wenn ihm sein rationaler Verstand sagt, dass es Teil eines Traums war, werden ihm sein Herz und sein Körper sicher etwas anderes sagen. Da ist so viel Raum zum Träumen zum Schluss. ^^ Und ehrlich gesagt, bin ich auch sehr neugierig, wie es zwischen den beiden danach wohl weiter geht *g*.

Was ich im Kommentar zum letzten Kapitel auch schon etwas angedeutet hatte: Der erste Epilog, also die vollständige Version des Prologs, gibt mir auch sehr viel zu denken. Einerseits weiß man am Ende der Geschichte natürlich mehr (oder denke ich zumindest und bin vielleicht total auf dem Holzweg, weil ich einen wichtigen Hinweis übersehen habe?), andererseits kann ich immer noch nicht alles greifen. Das Gespräch zwischen Yuuko und Kurogane muss rein theoretisch vor seinem letzten Aufenthalt in Ceres gewesen sein, oder? Kurogane war ja verletzt gewesen. Du hattest beschrieben, wie ihm das Blut von den Händen tropfte und im Nichts verschwand. Was wohl beim letzten Mal passiert war, als er Fye nicht hatte retten können...?
Ansonsten bin ich mir nach wie vor nicht ganz sicher, was Yuukos Wette zu bedeuten hatte. Dass Kurogane Fye seinem Schicksal überlassen müsse, wenn er ihn nicht retten könne, auch wenn er es eigentlich könnte? Irgendwo muss ich an Yuukos Bedingung etwas falsch verstanden haben, denn diese beiden Bedingungen schließen sich doch rein logisch aus. Und auch, wenn ich vermute, dass das mit dem eigentlichen Storyverlauf nichts zu tun hat und nicht dafür gedacht war, irgendwann einmal aufgeklärt zu werden, bin ich im Grunde sehr neugierig, worauf wohl angespielt wurde, als Kurogane meinte, dass er das Gefühl habe, schon wieder etwas Wichtiges übersehen zu haben. Ich bin wahnsinnig neugierig, was das wohl sein könnte. ^^
Wie es nach diesem Gespräch zwischen Kurogane und Yuuko weiterging, da bin ich mir auch nicht ganz sicher, habe aber wenigstens eine Spekulation: Mit Kuroganes Einwilligung zu der Wette hat die Hexe ihn zurück in Fyes Traum nach Ceres gebracht, damit er noch einmal versuchen konnte, Fye zu retten (und so, wie es in einem der letzten Kapitel anklang, hatte Fye wohl auch so einige Preise bezahlt, um den Traum in seinem derzeitigen Zustand erhalten und Kurogane von dort wegbringen zu können, bevor sein Leben und seine Magie am Ende waren und alles verschwinden würde. Vermute ich daher richtig, dass die bisherigen gescheiterten Versuche von Kurogane nicht jeweils mit dem Untegang des Traumes geendet haben, sondern dass er einfach auf die verschiedensten Arten wieder nach draußen gebracht wurde, während der Traum weiterlief und langsam, schrittweise weiter seinem Ende entgegen ging?). Wann genau Kurogane dann aus der dritten Perspektive heraus Teile der Wette mit Yuuko noch einmal gesehen hat, da bin ich mir nicht ganz sicher. Ob das gleich passierte, nachdem sie ihn nach Ceres zurückteleportiert hatte? Oder ist er da erst einmal in diese Wasserbrühe gefallen, irgendwie wieder rausgekommen und hat da dann das Bewusstsein verloren, wo ihm Teile seiner Erinnerung in Form dieses Traums noch einmal vor Augen geführt wurden? Sozusagen kurz bevor er am Ufer wieder zu sich gekommen ist und erst einmal überhaupt nicht wusste, wo er war und was passiert war.

Generell finde ich, wenn ich "Supernova" mit dem Ceres-Arc in TRC vergleiche, dass deine Variante weit eindrucksvoller geworden ist. Ich habe die Geschichte um Fyes und Yuuis Vergangenheit sehr geliebt. Das war einfach so traurig und ging wahnsinnig nah. Aber Ashuras Verhalten fand ich im Manga einfach nicht nachvollziehbar und die Bedingung, die an den zweiten Fluch geknüpft war (dass er seine Wirkung entfalten würde, wenn Fye Ashura nicht mit seinen eigenen Händen tötete), wirkte einfach haltlos und total willkürlich auf mich. Warum unbedingt Ashura? Warum übehaupt unbedingt jemanden töten, damit der Fluch gebrochen werden konnte? Gut, es war Fei Wongs Fluch und er wird schon zugesehen haben, Fye mit etwas zu belegen, was er nach Möglichkeit nicht umgehen bzw. verhindern konnte, aber dennoch hat es mich einfach nicht überzeugt. Wenn Fei Wong Fye wirklich als seinen Untergebenen hätte an sich binden wollen, wenn er sich wirklich Kontrolle über Fye sichern wollen, dann hätte er ganz anders vorgehen müssen, denn mit dem Leid, was er ihm damit zugefügt wird und generell mit der Tatsache, dass er so lange gewartet hat, bis er sich ihm und Yuui offenbart hat, hat er meiner Meinung nach Yuuko nur in die Hände gespielt. Ist doch klar, dass jemand, der so gepeinigt wird, alles nur Mögliche versucht, seinem Schicksal zu entrinnen, das Fei Wong versuchte ihm aufzuerlegen. Und damit hat dieser sich am Ende nur selbt geschadet. Aus diesem Grund finde ich die Hintergrundgeschichte, die hinter deinem Ceres steckt und Ausgangspunkt für Fyes und Ashuras Verhalten ist, sehr viel logischer, nachvollziehbarer und menschlicher. Ich hätte diese Welt zu gern einmal in einer Doujinshi-Umsetzung gesehen, aber das ist sicher zu viel verlangt. Also vergnüge ich mich weiter mit meiner Fantasie und freu mich darauf, alles noch mal am Stück lesen zu können. ^^
Antwort von:  Lady_Ocean
29.12.2014 08:35
(So viel zu "es wird ganz sicher nicht so lang wie der letzte Kommentar"... Hilfe, wenn ich mich einmal in meinen Gedanken verliere! XD )


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