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Ein neues Leben?

HP X DM
von

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Darf ich wirklich bleiben?

2. Darf ich wirklich bleiben?
 

Widmung: Diesen zweiten Teil widme ich meiner zweiten Betaleserin Lilith. Ich hoffe, du hast Spaß daran. *anflausch* Keks geb*
 

Teil 2/6
 

Als Harry das nächste Mal die Augen öffnete, fand er sich in einem bequemen Bett wieder. Er war sauber, seine Wunden versorgt und er steckte in einem weichen Pyjama.

Zögernd schaute er sich um, und stieß auf ein paar Silberaugen, die ihn warm anblinzelten. „Hallo Harry, wie geht es dir?“ fragte Narzissa Malfoy sanft.

„Gut.“ antwortete Harry schüchtern, und das stimmte auch. Seine Schmerzen waren wie weggeblasen. „Was ist passiert?“ setzte er noch hinzu.

„Du bist in der Halle ohnmächtig geworden. Hast uns eignen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich habe dich hierher gebracht und Severus hat deine Wunden versorgt. Was ist denn passiert? Warum bist du hier?“ fragte Narzissa weich.

„Ich... ich wollte zu Severus... Snape,... weil... .“ fing Harry an zu stottern und versuchte sich auszurichten. „Das... das Pergament... der Trank... das Päckchen.“ versuchte er es erneut.

„Immer mit der Ruhe, Harry. Überanstrenge dich nicht.“ wies ihn Narzissa sanft zurecht und drückte ihn zurück in die Kissen.

„Meine Sachen.“ meinte Harry daraufhin ein wenig ruhiger.

„Deine Sachen hat Dobby hergebracht.“ informierte Narzissa ihn.

„Da muss ein Blatt Pergament bei sein und ein Päckchen.“ sagte Harry leise. Und wirklich, auf einem kleinen Schreibtisch lag das Gesuchte. Narzissa erhob sich von ihrem Stuhl und holte die Sachen zum Bett.

„Meinst du das hier?“ fragte sie. Harry nickte, während sie sich das Ganze näher anschaute. Das Päckchen legte sie gleich zur Seite, immerhin stand dort Severus Name. Dann entfaltete sie das Papier. Ihre Augen wurden groß. Nun wusste sie, was den Jungen hergeführt hatte.

„Darf ich das Severus geben?“ wandte sie sich sanft an Harry. Der nickte zaghaft. „Keine Sorge. Es wird schon alles gut werden.“ versuchte sie ihn zu beruhigen und strich liebevoll über Harrys Haare. „Ich bin gleich wieder da.“ Damit verließ sie den Raum und ging hinunter in den grünen Salon, wo Severus und Lucius bei einer Partie Schach saßen.

Die beiden Herren schauten auf, als sie den Raum betrat. Mit gemäßigten Schritten kam sie auf das Paar vor dem Kamin zu und ließ sich in einen der Sessel fallen.

„Harry ist gerade aufgewacht“, teilte sie ihnen mit, „und ich soll dir das geben, Severus.“ Angesprochener hab fragend eine Augenbraue und nahm dann das Päckchen und das Schreiben entgegen.

„Am besten schaust du dir das alles in Ruhe an. Ich werde in der Zwischenzeit wieder zu Harry gehen. Der arme Kleine sollte nicht so lange allein bleiben.“ fuhr sie fort. „Wie geht es ihm denn?“ fragte Severus nach, bevor sie wieder verschwinden konnte.

„Besser. Ich werde mal sehen, ob ich ihn dazu bekomme eine Kleinigkeit zu essen. Und dann sollte er weiterschlafen, immerhin ist es schon drei Uhr nachts.“ damit erhob sie sich und ging zur Tür. Dort drehte sie sich nochmals um. „Und Severus. Klärende Gespräche haben bis morgen Zeit.“ Mit diesen kryptischen Worten verließ sie endgültig den Salon und ließ zwei verwirrte Männer zurück.

Diese schauten sich an und zuckten dann mit den Schultern.

„Was hat Cissa dir denn da gebracht, Severus?“ lenkte Lucius die Aufmerksamkeit wieder auf Harrys Sachen.

„Mal schauen.“ meinte Severus und entfaltete das Pergament. Als er sah, was darauf geschrieben stand, entglitt es ihm vor Schreck. Mit geweiteten Augen starrte er Lucius an, der ob Severus Mimik in Lachen ausbrach.

Zu keinem vernünftigen Wort in der Lage, reichte Severus Lucius das Schreiben und beendete so effektiv dessen Lachanfall. „Heilige Schei...e, Severus!“ war Lucius spontane Äußerung. „Was soll das denn heißen?!“ „Woher soll ICH das denn wissen. Bei Salazar, ich hatte bis eben keine Ahnung!“ maulte Severus zurück.

„Mach mal das Paket auf, Sev. Vielleicht erklärt das Einiges.“ schlug Lucius noch immer perplex vor.

Zustimmend nickend öffnete Severus es. Dabei fielen einige Papiere und ein Brief heraus. Schnell sichtete er die Papiere. Es waren einige Besitzurkunden und ... eine Geburtsurkunde. Nun hatte Severus es amtlich.

„Ich bin Vater. Hörst du? Ich bin tatsächlich Vater!“ rief er aus.

„Ja ich höre es. Du bist ja laut genug, Sev.“ schmunzelte Lucius.

„Was steht denn in dem Brief?“ fragte er dann neugierig.

„Moment.“ antwortete Severus und schaute nach. „Er ist von Lili.“ hauchte er noch und begann vorzulesen:
 

„Lieber Severus,
 

mir graut es davor, diesen Brief zu schreiben. Ich weiß nicht, wie ich dir das Folgende mitteilen soll. Meine große Angst ist, dass du mich nun hassen wirst, weil ich diese Entscheidung getroffen habe. Die Zeiten sind dunkel und ich kann nur hoffen, dass wir das Richtige getan haben. Vielleicht kannst du mir auch eines Tages verzeihen. Und wieder rede ich nur um den heißen Brei herum. Typisch Lili, wirst du nun wohl denken und dabei schmunzeln. Du bist neben James der Mensch, der mich am Besten kennt und ich liebe dich wie einen Bruder.

Darum ist es mir nach jener Nacht auch so schwer gefallen, dich zurück zu weisen.

Meine Liebe zu James kann ich aber nicht verleugnen, auch wenn ich dir dadurch sehr weh getan habe. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen und triffst eines Tages die Person, die dich so liebt, wie du es verdienst.

Und wieder bin ich dabei dich um Verzeihung zu bitten. Ich werde das wohl noch des Öfteren in diesem Brief tun müssen.

Verzeih, dass ich dich verlassen habe. Verzeih, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Und vor allem verzeih, dass ich dir das Ergebnis unserer wunderschönen Nacht vorenthalten habe: Harry.

Ja, mein Sohn ist auch der deinige. Nun verstehst du wohl, warum meine Angast vor diesem Brief so groß ist.

Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. So vieles gab es zu bedenken. Als ich bemerkt habe, dass ich dein Kind unter dem Herzen trug, hattest du dich bereits Voldemort angeschlossen und warst zum Todesser geworden. James hingegen arbeitete für den Phönixorden und obwohl er weiß, dass Harry dein Sohn ist, liebt er ihn wie seinen eigenen.

Denk jedoch nicht, dass ich deswegen geschwiegen habe. Nein, ich tat es um dich und Harry zu schützen. Nun wo du diesen Brief in den Händen hältst, habe ich wohl zumindest teilweise versagt. Daher werde ich dir nun mitteilen, was du noch wissen musst, um dich und Harry zu schützen.

Harrys Magiepotenzial ist schier unendlich. Als er geboren wurde, war er von einem strahlend weißem Licht umgeben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie wunderschön er war.

Unser Sohn. Schnell haben James und ich bemerkt, dass ihm von einer unbekannten Macht Gefahr droht. Um Harry zu schützen, mussten wir seine Magie bannen und eine Illusion über ihn legen.

Wir dachten, das wäre genug, aber seid einiger Zeit tauchen seltsame Gestalten in unserer Nähe auf. Daher haben James und ich beschlossen umzuziehen und Sirius als Geheimniswahrer zu nehmen. Selbst Dumbledore werden wir nicht sagen, wo wir hingehen. Wir können niemandem mehr trauen. Anfangs dachte James, dass Voldemort uns bedrohen würde, aber mittlerweile wissen wir, dass dies nicht stimmt. Solche Kreaturen würde selbst der Unnennbare nicht herauf beschwören.

James wird bald nach Hause kommen und dann werden wir diesen Brief und alle Informationen, die wir sammeln konnten, Sirius übergeben. Er soll sie für uns verwahren und im schlimmsten Fall an dich weitergeben.
 

Schütze unseren Sohn, Severus. Er ist etwas ganz besonderes.
 

Auf ewig, deine Lili.“
 

Als Severus geendet hatte, liefen ihm Tränen die Wangen hinunter. Er hatte lange nicht mehr bewusst an seine große Liebe gedacht, sie jedoch nie ganz vergessen.

Nun musste er erfahren, dass auch sie bis um Ende an ihn gedacht hatte und dass sie sogar einen gemeinsamen Sohn hatten.

Er konnte all das noch gar nicht richtig glauben. Lucius, der seinen besten Freund noch nie so gesehen hatte, stand auf und kniete sich vor den völlig aufgelösten Severus. Dann schloss er ihn in eine tröstende Umarmung und murmelte beruhigende Worte.

Es dauerte einige Zeit, bis sich Severus wieder gefasst hatte. „Danke.“ flüsterte er Lucius zu. Sein Zusammenbruch war ihm doch ein wenig peinlich.

„Schon gut.“ meinte Lucius nur und erhob sich wieder. Dann ging er zur hauseigenen Bar und mixte ihnen zwei Drinks.

Mit einem „Hier, das kannst du jetzt wohl gut gebrauchen.“ gab er eines der Gläser an Severus weiter und stieß mit ihm an.

„Auf deinen Sohn.“ sagte er noch und leerte dann das Glas. Severus nickte und tat es ihm dann lächelnd gleich.

Plötzlich stockte Severus in seiner Begeisterung und ließ seinen Kopf sinken.

„Lucius, was habe ich nur getan?“ hauchte er verzweifelt.

Irritiert schaute Lucius auf. „Was meinst du?“ „Ich habe meinen eigenen Sohn das gesamte letzte Jahr drangsaliert. Meinen eigenen Sohn, hörst du?!“ rief Severus aufgebracht.

Verstört begann er vor dem Kamin auf und ab zu laufen.

„Was ist, wenn er mich nun nicht akzeptiert, wenn er mich ablehnt?“ wandte er sich an Lucius. „Was soll ich nur machen?!“

Auch Lucius erhob sich nun und stellte sich Severus in den Weg. „Nun beruhige dich mal. Du läufst mir ja Löcher in den Teppich. Harry wäre doch gar nicht hier, wenn er nicht über all das hinwegsehen würde.“ versuchte der Hausherr ihm begreiflich zu machen.

Abrupt blieb Severus stehen und nickte dann zustimmend. So schlecht konnte seine Situation gar nicht sein, immerhin war Harry ja nun hier.

„Komm alter Freund, lass es für heute gut sein. Geh ins Bett und schlaf eine Runde. Morgen kannst du dann mit Harry sprechen und alles klären.“ schlug ihm Lucius vor und führte ihn zur Tür. Ohne Proteste ließ Severus sich aus dem Raum schieben und ging nach oben zu seinem Zimmer.

Dabei kam er an Harrys Raum vorbei. Zögernd bleib er vor der Tür stehen. Dort drinnen lag sein Sohn. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihm aus. Leise öffnete er die Tür und trat ein. Harry schlief bereits wieder tief und fest. Sein Gesicht hatte einen entspannten Ausdruck. Vor dem Bett saß noch immer Narzissa und wachte über den schlafenden Jungen. Stumm gab Severus ihr ein Zeichen und nahm dann ihren Platz ein, während Narzissa nach einem stillen Gruß den Raum verließ.

Lange beobachtete Severus Harrys schlafende Gestalt. Seine Gedanken wirbelten um Vergangenheit und Zukunft, bis er schließlich im Morpheus Arme sank. Sein Kopf fiel neben Harrys auf das Kissen und der Junge rutschte augenblicklich näher.

Als Harry am späten Vormittag seine Augen öffnete, schaute er auf einen schwarzen Haarschopf.

Verwundert registrierte er,, wer dort schlief. Während er Severus im Schlaf beobachtete, wuchs langsam Hoffnung in ihm. Bedeutete die Anwesenheit seines Vaters vielleicht, dass der ihn akzeptierte? Durfte er bleiben und bräuchte somit nicht zu den Dursleys zurück? Harry wagte kaum weiter zu denken. Er wollte sich nicht zu große Hoffnung machen, um nicht wieder enttäuscht zu werden. So zog er es vor, seinen Vater im Schlaf zu beobachten.

Dabei stellte er fest, dass Severus Snape so friedlich und entspannt wirkte.

Harry hatte ihn so noch nie erlebt. Im Unterricht, oder allgemein in Hogwarts, wirkte Severus immer angespannt und furchterregend. Dieser neue Aspekt an seinem Vater gefiel ihm sehr. Er ließ ihn menschlicher erscheinen. Langsam begann auch Severus sich zu regen. Schnell zog Harry sich zurück. Er verkroch sich praktisch in den Decken und senkte den Blick. Er wollte auf keinen Fall beim Starren erwischt werden. Zu groß war seine Angst vor einer Zurückweisung.

So kam Severus nicht in den Genuss in zwei grüne Augen zu schauen, als er die seinigen aufschlug. Stattdessen sah er einen leicht zitternden schwarzen Haarschopf, der halb von der Decke verborgen wurde.

Dieser Anblick schmerzte Severus. Ganz offensichtlich fürchtete sich sein Sohn vor ihm. „Guten Morgen, Harry.“ begrüßte er ihn daher besonders sanft.

Ein genuscheltes „Morgen“ war seine Belohnung. „Wie fühlst du dich? keine Schmerzen mehr?“ fragte er liebevoll weiter. (A.d.B. süß!)

Zaghaft schüttelte Harry seinen Kopf. Trotz der weichen Art Severus traute er sich nicht zu sprechen. „Hast du Hunger?“ versuchte Severus es erneut Harry zum Reden zu bringen. Er erntete jedoch wieder nur ein Nicken.

Traurig seufzend erhob er sich. „Ich hole dir etwas. Einen kleinen Augenblick.“

Als Harry bemerkte, dass Severus durch sein Schweigen verletzt war, bildeten sich dicke Tränen in seinen Augen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, war Sev bereits aus dem Raum verschwunden. Nun konnte Harry die Tränen nicht mehr zurückhalten. Schniefend lag er im Bett und weinte. Er war so in seine Trauer und Selbstvorwürfe versunken, dass er nicht bemerkte, wie jemand zu ihm kam.

Erst als sich zwei warme Arme um ihn legten und ihn festhielten, schreckte er auf. Sein Blick traf wieder auf die verständnisvollen Silberaugen von Narzissa. „Was ist denn los, Harry?“ fragte sie sanft und zog ihn auf ihren Schoß. Tröstend strich sie dabei über seinen Rücken. Harry lehnte sich in diese liebevolle Umarmung und schluchzte.

„Ich glaube, ich habe Professor Snape verletzt. Nun wird er mich bestimmt wieder wegschicken.“ wisperte er tränenerstickt.

„Was hast du denn getan, dass du denkst, dass er verletzt ist?“ hakte Narzissa nach und verstärkte ihre Umarmung, um Harry Halt zu geben.

„Professor Snape hat mich gefragt, wie es mir geht und ob ich Hunger habe. Ich hatte aber zu viel Angst um zu sprechen, darum habe ich bloß genickt. Und dann hat er geseufzt und gesagt, dass er mir was zu essen holen will. Bestimmt ist er jetzt böse auf mich und will mich nicht mehr haben..“ murmelte Harry und versteckte sein tränennasses Gesicht in Narzissas Halsbeuge.

„Schau mich an.“ sagte Narzissa weich und hob Harrys Kinn an. „Nur weil Severus vielleicht traurig ist, heißt das nicht, dass er dich nicht will. Für ihn ist es auch nicht leicht, immerhin hat er erst gestern erfahren, dass er dein Vater ist. Er mag dich doch.“

„Nein, er hasst mich.“ vehement schüttelte Harry seinen Kopf. Erneut flossen Tränen über sein Gesicht. „Wie kommst du denn da drauf?“ fragte Narzissa erschrocken.

„Er hat mich das ganze letzte Jahr immer so böse angeschaut und war gemein zu mir. Genau wie Draco. Und der hat auch gesagt, dass er mich hasst.“ nuschelte Harry, nur um dann, als er bemerkte, WAS er da gesagt hatte, panisch zurückzuweichen. Narzissa heilt ihn jedoch fest und wiegte ihn beruhigend hin und her.

„Sch. Keine Sorge.“ wisperte sie sanft in sein Ohr. „Was hältst du davon, wenn ich zu Severus gehe und mit ihm rede. Es wird schon alles gut werden.“

Zaghaft nickte Harry auf ihren Vorschlag. Vorsichtig steckte Narzissa ihn wieder unter die Decke und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gleich wieder da.“ Damit ging sie lächelnd zur Tür hinaus und schloss diese. Auf dem Flur verfinsterte sich ihre Miene jedoch wieder. Schnell sicherte sie Harrys Zimmer mit einem Stillezauber und schrie dann aus Leibeskräften: „Severus Snape und Draco Lucius Malfoy“ SOFORT HERKOMMEN!“

Es dauerte keine dreißig Sekunden, da standen die Beiden vor ihr.

„Ist was passiert?“ fragten sie erschrocken, bekamen aber nur ein schroffes „Mitkommen“ zur Antwort.

„Aber ich wollte Harry gerade sein Frühstück bringen.“ wagte Severus einzuwenden und wies auf das Tablett in seinen Händen. Einen eisigen Blick und ein lautstarkes „Lucius“ später war er auch dieses los.

Nun stand Lucius Malfoy mit einem leckeren Frühstück auf dem Arm im Flur und konnte schmunzelnd beobachten, wie seine Frau zwei arme Slytherinschafe zur Schlachtbank führte. Dann drehte er sich um und betrat Harrys Zimmer.

„Frühstücksservice.“ meinte er fröhlich zu Harry. Er zauberte einen kleinen Tisch herbei und servierte das Essen.

„Ich bin übrigens Lucius Malfoy. Dracos Vater.“ stellte er sich vor und nahm dann auf dem Stuhl Platz, um Harry ein wenig Gesellschaft zu leisten. „Darf ich dich etwas fragen?“ erkundigte Lucius sich freundlich. Harry nickte, während er sich dem essen widmete. So etwas leckeres kannte er sonst nur aus Hogwarts.

„Wie bist du eigentlich hier her gekommen? Du wusstest doch nicht, wo wir wohnen, oder?“ fragte Lucius neugierig weiter.

„Mit dem „!Fahrenden Ritter“.“ antwortete Harry kauend. Erst sah Lucius recht verwirrt drein, dann hellte sich seine Miene auf.

„Ah, davon habe ich gehört. Leider bin ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen, ihn zu benutzen. Ist er wirklich lila und hat Betten?“ wollte der Hausherr aufgeregt wissen.

Breitwillig erzählte Harry ihm alles, woran er sich noch erinnern konnte.

Unterdessen erhielten einige Räume weiter zwei bedröppelte junge Männer die Standpauke ihres Leben. Narzissa hatte Severus und Draco in ihrem privaten Salon geschleift und dort auf die Couch gesetzt. Nun stand die zornessprühend vor ihnen.

„Wie konntet ihr es nur wagen, dem Jungen das Leben so schwer zu machen?! gerade von dir, Severus, hätte ich ein erwachseneres Verhalten erwartet!“ wies sie die Beiden zurecht.

„Der arme Junge sitzt da drüben und heult sich die Augen aus, weil er denkt, dass ihr ihn hasst, dass sein eigener VATER ihn nicht will!“ Narzissa kam jetzt erst richtig in Schwung. Eine halbe Stunde später klingelten Draco und Severus die Ohren. Narzissa hatte es geschafft, ihnen ein richtig schlechtes Gewissen einzureden. mit jedem Wort von ihr waren sie immer kleiner geworden.

„Und damit ihr Zeit habt darüber nachzudenken, werdet ihr heute Nachmittag die große Halle putzen! Und zwar auf Muggelart, Severus!“ wie sie die Beiden noch an.

Severus schluckte. Seit er 15 Jahre alt war, hatte er keine Strafarbeit mehr machen müssen. Er wagte es jedoch nicht, Narzissa zu widersprechen. So nickte er nur, genauso wie Draco, zustimmend. Zufrieden ließ sich Narzissa in ihren Sessel fallen.

„Ihr dürft jetzt gehen.“ sagte sie gnädig.

„Severus, ich würde dir raten, dich mit Harry auszusprechen. Sonst lernst du mich mal richtig kennen!“ fügte sie noch hinzu.

mit gesenkten Häuptern schlichen Draco und Severus aus ihrem Raum. Sie hatten ihre Lektion gelernt. Während Draco sich in sein eigenes Zimmer zurück begab, machte Severus sich auf den Weg zu Harry.

Der war mittlerweile dabei sich mit Lucius lebhaft über die Vorzüge verschiedener Unterrichtsfächer zu unterhalten.

Als sein Vater jedoch den Raum betrat, wurde er still und senkte den Blick.

Lucius erhob sich. „Ich werde euch zwei dann mal alleine lassen.“ sagte er verständnisvoll uns wuschelte Harry noch durch das Haar bevor er ging.

Still setze Severus sich auf den freigewordenen Stuhl und schaute auf seinen Sohn.

„Harry, wir müssen reden.“ meinte er dann. Der Junge versteifte sich bei diesen Worten merklich. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn.

„Ich muss zu den Dursleys zurück, nicht wahr?“ wisperte er traurig.

„Nein, wie kommst du denn da drauf?“ fragte Severus erstaunt.

Nun hob Harry seinen Blick. „Heißt das, ich darf bleiben?“ fragte er hoffnungsvoll. Als Severus sofort nickte, traten Harry wieder Tränen in die Augen. Schnell setzte Severus sich zu dem Jungen auf das Bett und zog ihn in eine sanfte Umarmung.

„Natürlich darfst du bei mir bleiben. Du bist doch mein Sohn.“ setzte er noch bekräftigend hinzu. Nun flossen die Tränen erst recht. Fest kuschelte sich Harry an Severus und ließ seiner Freude freien Lauf.

Nach einer kleinen Weile löste sich Severus ein wenig von Harry.

„Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass ich dein Vater bin? Und wie hast du mich gefunden?“ fragte er schließlich.

„Das würde uns auch interessieren.“ stellte eine Stimme von der Tür aus fest.

Überrascht schauten Harry und Severus auf. In der Tür stand die gesamte Familie Malfoy und lächelte sie an.

„Was haltet ihr davon, wenn wir nach unten gehen und es uns um Salon gemütlich machen? Dann kannst du uns alles in Ruhe erzählen, Harry.“ schlug Narzissa vor und erntete von allen Seiten zustimmendes Nicken. Also schickte sie alle, bis auf Harry, nach unten und holte dem Jungen einige Anziehsachen aus Dracos Zimmer. Sie hatte bereits zuvor Harrys eigene Sachen gesehen und sie als nicht tragbar befunden. Schnell scheuchte sie Harry ins Bad und stellte den Jungen unter die Dusche.

Obwohl Harry sich ein wenig vor ihr genierte, folgte er ohne Widerspruch.

Narzissa, die das Unwohlsein des Jungen bemerkte, wollte gerade das Bad verlassen, als ihr Blick auf seinen Rücken fiel. Scharf zog sie die Luft ein. Ihr Blick folgt den Striemen, die sich auch über seine Beine zogen.

Am vorigen Abend, als Severus die Wunden versorgt hatte, hatte sie noch angenommen, dass diese von einem Sturz stammen würden. Nun erst stellte sie fest, dass es Peitschenstriemen waren. Schnell trat sie in das Schlafzimmer zurück, um Harry nicht sehen zu lassen, wie betroffen sie war. Narzissa wollte nicht, dass Harry sich noch unwohler fühlte, als ohnehin schon. Daher setzte sie sich auf das Bett und wartete, bis er wieder herauskommen würde.

Ein paar Minuten später trat ein glänzender und duftender Harry in den Raum. Dracos Sachen standen ihm gut. Die schwarze Hose betonte seine schmale Figur und das grüne Seidenhemd seine Augen.

„Hübsch siehst du aus.“ schmunzelte sie ihm entgegen und sorgte so für eine verlegene Röte in seinem Gesicht.

„Danke.“ nuschelte Harry peinlich berührt. Er war es nicht gewohnt solch schöne Sachen zu tragen. „Komm.“ meinte Narzissa daraufhin nur lächelnd und gemeinsam gingen sie zu den anderen hinunter.

Als sie im Salon ankamen schauten die Anwesenden überrascht auf. Sie alle hatten Harry nicht so gutaussehend in Erinnerung. Kein Wunder, wenn man vor Dreck strotzend irgendwo auftauchte, hatte das meist eine eher negative Wirkung.

Narzissa führte Harry zu einem Sessel neben Severus und setzte sich dann selbst zu Ehemann und Sohn auf das Sofa.

„Magst du uns jetzt alles erzählen?“ fragte Severus sanft und schaute liebevoll auf Harry. Harry nickte und begann zu berichten, wie er durch den Trank herausgefunden hatte, dass James nicht sein Vater war. Die schlechte Behandlung der Dursleys und die nächtliche Flucht ließ er jedoch aus. Stattdessen erzählte er von dem Zusammentreffen mit Dädalus Diggel, wie er im Verließ das Päckchen fand, dem belauschten Gespräch der Malfoys und schließlich seinem Sturz und der Fahrt mit dem „Fahrenden Ritter“.

Die ganze Zeit über hingen die Vier an seinen Lippen. Draco bekam große Augen, bei so viel Abenteuer an einem Tag und Severus beobachtete Harry mit neuem Stolz in seinen Augen.

„Wow“, meinte Lucius schließlich, „da hast du ja eine ganze Menge erlebt.“

Harry nickte lächelnd.

„Aber wir sollten deiner Tante noch Bescheid gaben, wo du bist. Damit sie sich keine Sorgen macht.“ sagte Severus dann. Sofort verdunkelte sich Harrys Gesicht, sein Lächeln verschwand und er begann wieder vor Angst zu zittern. Natürlich blieb das den Anderen nicht verborgen. Narzissa musste wieder an die Striemen auf Harrys Körper denken. Nun ahnte sie, woher diese stammten.

„Harry“, sprach sie ihn sanft an, „magst du uns nicht erzählen, was passiert ist?“

Harry schüttelte den Kopf. Es war ihm unangenehm. Er wollte ihnen nicht preisgeben, was für ein schlechter Mensch er war und wie oft die Dursleys ihn deswegen bestrafen mussten, denn dann würden die anderen ihn nicht mehr mögen und wegschicken. „Harry. Ich möchte dich gerne verstehen können, aber dazu muss ich wissen, was los ist.“ versuchte es nun Severus. Die anderen nickten zustimmend. „Wenn du es nicht erzählen willst, darf ich es mir dann anschauen? Ich weiß einen Weg, wie das geht.“ fuhr Severus fort.

„Wir würden es auch gerne wissen.“ mischte sich nun auch Lucius ein. „Wir mögen dich alle, und das wird sich auch nicht ändern. Egal was passiert ist.“

„Wirklich?“ fragte Harry zögernd und schaute sie hoffnungsvoll an. Sofort nickten die Anderen. „OK.“ meinte er dann zu Severus, senkte jedoch seinen Blick.

Severus zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry. „Autoleglimenz.“

Narzissa, Lucius, Draco und Severus sahen vor ihrem inneren Auge, wie Petunia Dursley Harry seine Schulsachen und den Zauberstab wegnahm, sobald er ihr Haus betrat. Sie erlebten die Sklavenarbeit, die Harry verrichten musste und waren gezwungen untätig zu beobachten, wie Harry mit Peitschenhieben gequält wurde. Sie sahen auch den traurigen, kleinen Jungen, der Abends und Nachts in seinem Bett lernte, obwohl er vor Müdigkeit und Hunger kaum die Augen offen halten konnte.

An diesem Punkt beendete Severus den Zauber und wollte seinen Sohn tröstend in die Arme nehmen, aber Draco war schneller. Der Malfoy-Erbe sprang von der Couch auf, rannte zu Harry und kletterte auf seinen Sessel. Worte der Entschuldigung für sein Verhalten sprudelten nur so aus seinem Mund.

„Es tut mir so leid, Harry. Ich wollte gar nicht so gemein zu dir sein. Ich war nur traurig und beleidigt, weil du meine Freundschaft abgelehnt hast. Bitte verzeih mir, ja? Ich tu auch alles was du willst, aber bitte verzeih mir.“ flehte Draco und krallte sich regelrecht an Harry fest, während dicke Tränen aus seinen Silberaugen flossen.

Staunend schaute Harry auf den Klammeraffen in seinen Armen und nickte. „Natürlich verzeihe ich dir, Draco, aber ich habe nie deine Freundschaft abgelehnt. Ich habe lediglich gesagt, dass ich mir meine Freunde mit der Zeit selbst wählen werde. Ich wäre gerne dein Freund geworden, wenn du ein wenig netter gewesen wärst. Ich habe dich eigentlich von Anfang an gemocht.“ stellte Harry richtig. Nun war es an Draco überrascht zu sein.

„Können wir es dann jetzt noch mal neu versuchen?“ fragte Draco und schaute Harry mit großen Augen hoffnungsvoll an. Der nickte. Mit sich und der Welt zufrieden schlang Draco seine Arme um Harry, zog ihn auf seinen Schoß und legte seinen Kopf auf Harrys Schultern ab.

Amüsiert hatten die Erwachsenen das kleine Intermezzo beobachtet. Sie waren froh,. dass die beiden Jungs die Vergangenheit so schnell ablegen konnten.

„Dad?“ riss sie mit einem Male Dracos Stimme aus ihren Gedanken. „Wir müssen einkaufen gehen.“ stellte der Malfoy-Sproß fest. Narzissas Gesicht begann bei diesen Worten zu strahlen.

„Schon wieder?“ meinte Lucius hingegen mit leichtem Grauen.

Draco nickte bekräftigend. „Natürlich. Harry braucht doch neue Kleidung. Er kann doch nicht immer meine Sachen anziehen, obwohl sie ihm wahnsinnig gut stehen.“ fügte er schmunzelnd hinzu und sorgte so für eine gesunde Rötung in Harrys Gesicht.

„Nun gut, dann gehen wir halt übermorgen einkaufen.“ stimmte Lucius leidend zu und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Nachdem nun alles geklärt war, schickte Narzissa die Jungen spielen. Draco zog Harry aufgeregt aus dem Raum um ihm sein Zimmer zu zeigen. Lächelnd schauten die Erwachsenen ihnen hinterher.

Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, wurde Severus jedoch wieder ernst. „Ich gehe jetzt ein gewisses Muggelpaar besuchen. Will mich jemand begleiten?“ fragte er kalt lächelnd. Lucius erhob sich und nickte grimmig.

„Dann bleibe ich hier und schaue nach den Jungs.“ meinte Narzissa. „Viel Spaß.“ fügte sie noch hinzu, bevor die Beiden verschwanden.
 

-fortsetzung folg-
 

Und, wie fandet ihrs? Ist es ein Revieuw wert? *lieb gugg*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2007-12-03T18:05:51+00:00 03.12.2007 19:05
Das ist so toll!
Bitte schreib ganz schnell weiter ,ja?
Kannst du mir dann bescheid geben?
Bb,
Engel333
Von:  sann
2007-11-30T22:57:54+00:00 30.11.2007 23:57
das war so süß
was ist harry denn ? und wie sieht er ohne ilusion aus ?
schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2007-11-30T21:43:40+00:00 30.11.2007 22:43
suuuuuuuuuuuuupi klasse
echt süüüüüüüüüüüüüüüüüüß
und das ,,viel spaß'' fand ich einfach genial
schreib ganz hscnell weiter
Von:  spacy65
2007-11-30T21:30:28+00:00 30.11.2007 22:30
Hi, Super Kapitel
Von Narzissa bin ich überrascht, "viel spass" sagt sie, zu den beiden, hat ja recht. Diese Dursleys haben es nicht anders verdient, als spass mit den beiden zu haben.
Schön daß Harry sich mit Draco und Severus gut versteht.
bye spacy


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