Wieder zurück
Hallo liebe Leser.
Ich habe mich endlich getraut etwas zu schreiben.
Ich hoffe, es gefällt.
Die Charaktere aus Yu-Gi-Oh! gehören mir leider nicht.
Die anderen sind Eigencreationen.
"..." gesprochen
>...< gedacht
Viel Spass beim lesen.
Kapitel 1
Wieder zurück
"Toba, bist du fertig mit den Bildern?" Der junge Mann mit den langen roten Haaren nickte seinem Arbeitgeber zu, obwohl dieser ihn nicht sehen konnte. Die Haare hatte er zu einem Zopf zusammen gebunden und seine grünen Augen strahlten vor Freude. Mit 23 Jahren wurde er von seinem jetzigen Arbeitgeber in Amerika aufgegabelt. Damals musste er auf der Straße leben und um wenigstens etwas zum Essen zu haben, hatte er gestohlen und seinen Körper an fremde Männer verkauft.
Das war jetzt ein Jahr her. Jetzt hatte er die Möglichkeit bekommen, ein geregeltes Leben zu führen. Und er würde alles für seinen Retter tun.
"Ja, Mister Wheeler. Ich bin gerade mit dem letzten fertig geworden."
"Das ist gut. Wir liegen ein wenig im Zeitplan zurück. Du weißt ja, die Eröffnungsfeier soll schon in zwei Tagen sein. Es ist noch so viel vor-her zu erledigen."
"Die Eröffnung wird bestimmt sehr erfolgreich werden. Immerhin kennt man ihren Namen seit Jahren in der Kunst-Szene. Ihre Bilder haben schon viele Liebhaber.
Und es wurden schon Höchstpreise geboten."
"Du hast Recht, Toba. Trotzdem bin ich nervös. Nach all den Jahren bin ich hier her zurückgekommen. Es hat sich einiges geändert."
Mokuba klopfte an die Tür zum Büro seines Bruders.
"Seto, bist du da?"
"Ja, Mokuba. Was gibt es? Ich hoffe, dass es wichtig ist."
Mokuba öffnete die Tür und betrat das Büro. Es war sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet.
In der rechten Ecke des Raumes befanden sich ein großes, mit weißem Le-der bezogenes, Sofa und zwei dazugehörige bequeme Sessel. Zu den Sitzmöbeln gehörte noch ein ovaler Glastisch, auf welchen die Getränke und Snacks für die Gäste bereitgestellt wurden.
Gegenüber der Bürotür stand ein großer Schreibtisch aus poliertem Wal-nussholz und dahinter saß Seto Kaiba in einem, eigens auf seinen Körper angepassten, Bürosessel.
Links von der Eingangstür befand sich eine weitere Tür, welche zu den Privaträumen Seto Kaibas führte. Links und rechts neben der Tür standen Sideboards für die wichtigsten Unterlagen der Firma.
Die rechte Seite und die Seite gegenüber der Eingangstür wurden von ei-ner großen Glasfront eingenommen, von wo man einen herrlichen Blick über Domino-City hatte. Außerdem zierten noch einige große palmenartige Pflanzen das Büro.
Links und rechts der Eingangstür aber, hingen zwei großartige Bilder eines Künstlers, der es schon zu seiner noch jungen Lebenszeit geschafft hatte, sich einen Namen zu machen. Der Name des Künstlers war Joseph J. Wheeler und der Firmenchef sah sich gerne diese Bilder an. Doch noch nie hatte jemand Mister Wheeler zu Gesicht bekommen, denn der machte ein großes Geheimnis um seine Person.
"Es tut mir leid, wenn ich dich bei der Arbeit stören sollte, großer Bruder.
Ich wollte dich nur fragen, ob du übermorgen mit mir zu der Eröffnung dieser neuen Galerie gehst? Sie soll diesem Wheeler gehören."
"Ich wollte dich auch schon bitten, mich zu begleiten. Du weißt ja wie ich die Bilder finde. Ich hoffe, dass ich noch welche erwerben kann."
Mokuba sah seinen Bruder neugierig an.
"Es heißt, dass dieser Wheeler ebenfalls dort sein soll."
Jetzt sahen eisblaue Augen zu dem Jüngeren auf.
"Wusstest du das etwa nicht?" grinste dieser seinen großen Bruder an.
"Nein. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich zeigen ..."
"Das habe ich auch gar nicht behauptet, Seto. Ich habe nur gesagt, dass er eventuell anwesend ist."
Der Ältere gab sich geschlagen. " Du hast sicher Recht. Ich glaube auch nicht wirklich daran, dass er sich zu erkennen gibt. Ich möchte wirklich wissen, wer der Maler dieser Bilder ist."
"Das wollen viele." sagte Mokuba. "Und da wir beide hin wollen, werden wir das gemeinsam tun.
Ich werde jetzt auch wieder an die Arbeit gehen. Wir sehen uns dann zu Hause, großer Bruder."
"Wir werden sehen, Mokuba. Ich habe noch sehr viel zu tun. Es kann sein, dass es später wird." Entgegnete der Blauäugige und sah seinem kleinen Bruder hinterher.
Dieser hatte soeben das Büro verlassen und Seto gab sich seinen Gedanken hin.
>Es würde mich schon interessieren, wer der Maler ist. Ich möchte zu gerne mit ihm über einige seiner Werke sprechen. Ich frage mich, warum er sich noch nie gezeigt hat. Ist er vielleicht behindert, oder von ei-nem Unfall entstellt?
Ober könnte er sogar ein gesuchter Krimineller sein? Wenn ich das nur wüsste. Vielleicht finde ich ja übermorgen mehr über ihn heraus.<
Seto Kaiba, der vom vielen Grübeln schon leichte Kopfschmerzen bekam, massierte sich kurz die Schläfen, rieb noch einmal über seine Augen und machte sich dann wieder an seine Arbeit.
In der Galerie dagegen ging es hektisch zu.
Toba musste das gebuchte Catering-Team einweisen. Er wusste wie sein Chef sich das vorstellte und hatte dafür zu sorgen, dass alles glatt über die Bühne ging.
Es wurden in der gesamten Galerie Bistro-Tische aufgestellt, wo sich die Gäste in kleinen Grüppchen zusammenfinden und unterhalten konnten. Diese Tische wurden noch schön hergerichtet, so dass es angenehm für die Gäste sein würde.
Außerdem sollte es ein kaltes Büfett geben, an dem sich die Gäste nach Herzenslust bedienen durften. Für reichlich Getränke war auch schon ge-sorgt.
Jetzt musste nur noch die Wartezeit überstanden werden.
"Ich frage mich, ob wohl alte Bekannte den Weg zu mir finden werden." Sprach Mister Wheeler gerade seinen jungen Angestellten an.
"Stimmt. Sie haben mir mal erzählt, dass sie aus dieser Stadt kommen. Sie haben hier ihre Kindheit verbracht, nicht wahr?" Der Rothaarige blickte seinen Chef fragend an.
"Ja. Ich bin hier zur Schule gegangen und habe mit meinen Freunden viele Abenteuer erlebt. Gleich nach der Schule bin ich dann nach Amerika gegangen. Das ist jetzt etwa zehn Jahre her."
"Haben Sie an jemanden bestimmtes gedacht, den sie gerne wiedersehen wollen?"
Der Blonde sah seinen Angestellten durchdringend an.
"Sei nicht so neugierig, Toba."
"Tut mir leid, Mister Wheeler. Ich wollte nicht neugierig sein." Ent-schuldigte sich der junge Mann niedergeschlagen.
"Schon gut, Toba. Lass uns weiter machen." Kamen die beruhigenden Worte vom Galerie-Besitzer. Er wusste nur zu genau, wie gerne auch Toba mehr über ihn in Erfahrung bringen wollte.
Nicht, dass jener irgendetwas über ihn in die Öffentlichkeit trug ... . Nein.
Aber er hatte so eine Ahnung, die besagte, dass sein Angestellter mehr an ihm persönlich interessiert war. Um es genauer zu sagen, er glaubte, Toba wäre in ihn verliebt. Er wusste ja nicht, wie nah er der Sache schon war.
Dennoch hatte Toba nicht den Hauch einer Chance bei seinem Chef.
Dieser hatte sich schon zu seiner Schulzeit hoffnungslos verliebt und hoffte nun, diesen Jemand hier wieder zu sehen.
Sie erledigten noch die restlich Arbeiten zusammen und konnten dann für diesen Tag Feierabend machen. Den morgigen Tag hatten beide frei, um sich noch mal so richtig zu erholen. Immerhin würde der Eröffnungstag sehr stressig für die beiden werden.
Da Mister Wheeler nicht vorhatte, sich der Öffentlichkeit zu zeigen, wurde Toba die Aufgabe zuteil, die Gäste zu begrüßen und diese durch die Veranstaltung zu führen.
Da es schon recht spät war, machte sich der Künstler auch gleich auf den Heimweg. In nicht allzu großer Entfernung zur Galerie besaß er einen großzügig ausgebauten Loft mit integriertem Atelier.
Dort hatte er in seiner Freizeit genug Ruhe, um sich seinen neuesten Projekten zu widmen. Heute jedoch wollte er sich nur noch zur Ruhe begeben, denn am morgigen Tag hatte er noch viel vor.
Als er zu Hause angekommen war, machte er sich eine Kleinigkeit zu Es-sen, danach huschte er noch kurz unter die Dusche und verschwand, nach-dem er sich sein Nachtzeug angezogen hatte, in seinem Bett.
Wie er so in seinem Bett lag, kamen ihm die Erinnerungen an frühere Ta-ge.
>Was meine Freunde wohl jetzt machen? Ich vermisse sie. Ob sie wohl noch böse auf mich sind? Oder enttäuscht, weil ich einfach ohne etwas zu sagen abgehauen bin? Aber wäre ich geblieben, wäre nie etwas aus mir geworden. Und wenn ich es ihnen gesagt hätte, hätten sie mich bestimmt ausgelacht. Zumindest einer von ihnen. Und ausgerechnet von ihm wünsche ich mir nichts mehr als Bestätigung.
Doch er hatte nichts weiter als Spott und Hohn für mich übrig. Nie hat er auch nur einmal lobende Worte für mich gefunden. Und wenn doch, so waren sie nicht ehrlich gemeint.< Leise seufzend rollte er sich auf die Seite und kuschelte sich in seine Decke.
>Ob er wohl zur Eröffnung meiner Galerie kommt? Es weiß ja niemand wer sich hinter meinem Pseudonym verbirgt. So kann ich ganz unauffällig seine Meinung über meine Bilder in Erfahrung bringen. Das heißt, falls er überhaupt kommt.<
Mit diesen Gedanken schlief der junge Mann ein.
