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Traumatische Liebe

Wenn der Schmerz überwiegt ...
von

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~Annäherung~

In der WG von Daisuke und Kaoru war es ruhig. Der Kleinere schlief bereits, ein wenig angeheitert vom vorherigen Gute-Nacht-Trunk. Anders sah es jedoch bei Dai aus. Er konnte nicht ruhig schlafen, wachte immer wieder auf und wühlte sich durch seine Laken. Irgendwann gab er es auf, drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Die Gedanken an Shinya ließen ihn einfach nicht los. Mit verschränkten Armen unter dem Kopf fragte er sich, was wohl mit seinem Freund passiert war, warum er sich so verändert und zurückgezogen hatte.
 

Doch Shin hatte bisher nicht über irgendetwas gesprochen, was auf sein Verhalten schließen ließe.

>Und was hat diese Sache mit Kyo zu bedeuten? Was ist zwischen denen gelaufen?< Mit einem Kribbeln im Bauch dachte er an die Umarmung von vorhin, als sich der Blonde unerwartet an ihn gedrückt hatte. Und daran, wie er ihm plötzlich so nah gekommen war.

>Wollte er mich etwas küssen?< Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. >Das kann nicht sein, wir sind schließlich beide Männer!<
 

Daraufhin fiel ihm ein, dass er Shin noch nie mit einem Mädchen gesehen hatte oder das jemals davon die Sprache war, Shin hätte eine Freundin. Seine Augen wurden von mal zu mal größer, als ihm der zündende Einfall kam.

Ruckartig setzt er sich auf und stotterte:

“Oh Gott, Shin … Shin ist … nein, das kann nicht sein. Oder … ist er schwul?” Erschrocken legte er sich die Hand vor den Mund. Shinya und Männer? Konnte das wirklich sein? Nur weil man noch nie mit einer Frau im Arm gesehen wurde, muss das doch noch lange nicht heißen, dass man nicht auf sie steht, oder?
 

Dai verlor den Überblick über seine Gedanken. Er drehte sich zum Nachttisch und griff nach der Zigarettenschachtel, als ihn der nächste Gedankenblitz durchfuhr. >Bin ich dann etwa auch schwul? Schließlich hatte mir die Umarmung gefallen! … Nein, das ist nicht möglich.< Mit einem unsicheren Lachen versuchte er sich selbst zu überzeugen. Die Dunkelheit schluckte seine verkrampfte Fröhlichkeit und legte ein Gefühl von Scham auf ihn.
 

Nachdenklich steckte er sich die Zigarette in den Mund und zündete das Feuerzeug an. Für ein paar Sekunden beobachtete er die kleine Flamme, welche ruhig vor sich hin zündelte. In seinen Augen spiegelte sich der Glanz und er starrte sie unvermittelt weiterhin an. >Nee, oder?<

Er löschte die Flamme wieder, ohne sich die Kippe angezündet zu haben, legte den Nikotinstängel auf den Nachttisch zurück. Dann erhob er sich schwerfällig und blieb unschlüssig vor seinem Bett stehen. Dai hatte nur noch diesen einen Gedanken.

Kaoru.
 

Sie wohnten seit Jahren zusammen und er müsste ihn eigentlich am besten kennen. Doch wie sollte er vorgehen? Sich in sein Zimmer schleichen, ihn wecken und fragen? Aber wie formuliert man denn so eine Frage?

Dai startete ein paar Probeversuche:

“He Kao, sag mal hast du manchmal das Gefühl, ich sei schwul oder wenigstens tuntig?” widerwillig schüttelte er den Kopf und versuchte es erneut.

“Ähm … kleide ich mich manchmal mädchenhaft?”
 

Überlegend schaute er an sich runter. Mit einem genervten und enttäuschten Blick stellte er fest, dass er nur Boxershorts trug.

“Blödmann, jeder würde in dieser Hose schwul aussehen … “ ärgerlich wuschelte er sich über seinen Hinterkopf. >Sowas kann ich ihn nicht fragen!< Ihm wurde langsam klar, dass es keine ordentliche Formulierung für solch eine Frage gab und noch viel weniger eine gescheite Antwort. Das ist schließlich nicht, als wenn er seinen Mitbewohner fragen würde, wie er seine neuen Schuhe findet oder wann sie das nächste mal einen Trinken gehen wollen. Außerdem bezweifelte er, dass Kaoru ihm klipp und klar ins Gesicht sagen würde, ob er ihn für homosexuell hält oder nicht.
 

Auch wenn man immer davon ausgeht, dass Männer ja so viel härter sind, wenn es um so etwas geht können selbst die härtesten Typen weich werden. Wer will schließlich für den Selbstmord eines Freundes verantwortlich sein, nur weil er ihm die Wahrheit gesagt hat? Diese Art von Wahrheit ist schließlich entscheidend über das Schicksal des Betroffenen und für Männer überlebenswichtig. Leben wie ein Mönch, oder sich auf die scheinbar endlose Suche nach einem Spielgefährten machen? Aber sind Schwule gerade unter Männern nicht schon immer verpönt gewesen? Warum eigentlich?
 

“So’n Rotz!”

So nach und nach verlor Daisuke seine Geduld. Entmutigt setzte er sich auf seine Bettkante und stierte auf die Zimmertür. Daraufhin schlich sich eine neue Idee ein. Die Nackenhärchen des Rotschopfes stellten sich auf und ein Kribbeln durchzog erneut seine Magengegend. >Das kann ich doch nicht machen … andererseits … wie sollte ich es denn sonst herausbekommen?<
 

Sein Mund fühlte sich plötzlich staubtrocken an und er versuchte krampfhaft mehrmals zu schlucken, um dieses unangenehme Gefühl aus seinem Mund zu bekommen. Das betäubende Gefühl auf der Zunge bekam er trotzdem nicht ganz weg. Kräftesammelnd schloss er die Augen und erhob sich mit einem eisernen Willen. >Ich muss es probieren.<
 

Vorsichtig öffnete der Rothaarige seine Zimmertür und lunschte in den Flur. Es herrschte immer noch Totenstille. Was sonst? Außer den beiden wohnte sonst niemand hier und wenn der Eine schlief war es nur schwer möglich noch andere Gestalten anzutreffen. Mit aufeinander gepressten Lippen huschte er aus seinem Zimmer, in den Flur hinaus und blieb vor Kaorus Tür stehen. Er holte noch einmal tief Luft.

>Ganz ruhig. Was soll schon groß passieren … ?<
 

Noch bevor ihn der frisch gefasste Mut wieder verlassen konnte, hatte er geräuschlos die Türklinke zu Kaorus Zimmer runter gedrückt und schob die Tür einen Spalt auf. Dann steckte er vorsichtig seinen Kopf ins Zimmer. Es war dunkel, doch die Umrisse des Möbilars und des Bettes waren deutlich zu erkennen. Die gleichmäßige Atmung seines Mitbewohners wies darauf hin, dass dieser friedlich schlief. Mit angehaltener Luft betrat Dai den Raum und schloss die Tür hinter sich.

>Oh man, was mach ich hier?<
 

Ohne den Gedanken richtig aufgenommen zu haben, stand er schon neben Kaorus Bett. Er musterte das schlafende Gesicht seines Mitbewohners. Dieser lag auf der Seite, das Gesicht ihm zugewandt, mit leicht angewinkelten Beinen. >Wie ein kleiner Junge.< Dem Stehenden fiel auf, was für weiche Gesichtszüge der andere hatte. >Allerdings nicht so weich, wie die von Shin …< Verblüfft kniff er die Augen zusammen und wunderte sich über seine ungewöhnlichen Vergleiche. Seit wann merkte er sich die Gesichtstypen seiner Freunde?
 

Entnervt zog er die Augenbrauen nach oben und konzentrierte sich. Dann galt seine Aufmerksamkeit wieder Kao. Der Kleinere lag so, dass hinter ihm noch ein wenig Platz in dem Bett war. Ganz langsam stieg Daisuke hinein und legte sich mit einem ausreichenden Abstand hinter den Schlafenden. Die Sekunden vergingen, ohne das etwas geschah. Daisuke’s Verstand überschlug sich und kam mit dem Verarbeiten seiner Gedanken und Gefühle nicht mehr nach.
 

>Wie verzweifelt muss man sein, um so einen Schritt zu wagen?<

Über sich selbst verärgert kräuselte er die Stirn. Er beobachtete, wie sich Kaoru’s Körper hob und senkte, je nachdem, ob er gerade ein- oder ausatmete. Bis hierhin fühlte er sich keineswegs unbehaglich, ganz im Gegenteil, er fühlte sich wohl! Kaum merklich rückte er noch ein Stück näher an seinen schlafenden Freund. Jetzt spürte er sogar die Körperwärme des anderen auf seinen Armen. Daraufhin stellte sich seine Armhärchen auf und Dai wagte einen weiteren Schritt.
 

Zögerlich legte er seine linke Hand auf Kaorus Taille. Es fühlte sich immer noch gut an! In Dai breitete sich Wärme und Zufriedenheit aus.

>Also noch einen Schritt!<

Durch seine ermutigenden Gedanken legte er sich nun ganz an Kaorus Rücken. Seine Haut war warm, fast heiß und sie fühlte sich fest und weich zugleich an. Langsam strich er mit seiner Hand über den nackten Rücken und über die Seite. Dann lies er seine Finger über den Nacken des anderen wandern, bis zu seinem Haar.
 

>Oh mein Gott.<

Der Rotschopf glaubte nicht mehr klar denken zu können. Ganz sacht drückte er seine Brust und seinen Bauch an Kaorus schlafenden Körper, dann strich er mit seiner Hand über dessen Oberarm, lies sie bis zu seiner Hand gleiten. Kaoru hatte seine Hände vor seinen Oberkörper gelegt, nah an seine Brust. An diesem Punkt war Dai gerade angelangt. Mit seinen Fingerspitzen streifte er, eher zufällig als beabsichtigt, über Kaorus Brust und schließlich auch über seine Knospen. Sie waren weich und gaben leicht nach.
 

Daisuke atmete tief durch, spürte die Erregung in seinem Körper, welche sich unter seinem Bauchnabel sammelte. Mit seinem Gesicht lehnte er sich an Kaorus Rücken an, er sog seinen Duft ein und schloss genüsslich die Augen.

>Das darf doch nicht wahr sein … warum tut das so gut?<

Sein Mund öffnete sich und er begann dem schlafenden Mann den Rücken zu liebkosen. Kaum spürbar strichen seine Lippen über dessen Haut, verweilten an unterschiedlichen Stellen.
 

>Ob sich Shinya auch so anfühlt?<

Ohne es zu wissen, war er an dem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr zurück konnte. Sein anfängliches Wohlgefühl steigerte sich in Begehren und von Begehren in Lust.

Er wollte mehr.

Also stützte er sich auf dem rechten Arm ab und schob seinen Oberkörper langsam in die Höhe. Dann beugte er sich über den Körper seines Freundes. Kaoru schlief immer noch tief und fest und bekam von all dem nichts mit. Der andere stützte sich jetzt auch mit dem linken Arm auf. Mit seinem linken Bein tat er das Gleiche. So hatte er einen Hundehaltung über dem Schlafenden eingenommen.
 

Genau in diesem Augenblick dreht sich Kaoru von der Seite auf den Rücken, ohne Dai auch nur zu berühren, geschweige denn zu bemerken. Damit hatte Dai nicht gerechnet, also hielt er wieder die Luft an. Doch der andere rührte sich nicht mehr. Das schlafende Gesicht war ihm direkt zugedreht. Mit beiden Händen rechts und links von Kao‘s Gesicht, hielt Dai das Gewicht seines Oberkörpers und seine Arme fingen leicht an zu zittern.

>ALTER! Was zum Geier tust du da???< Dai’s Verstand schien sich wieder einzuklinken, doch es war zu spät.
 

Kaorus Lippen öffneten sich leicht und Daisuke hatte nur noch einen Gedanken: >Wenn ich ihn jetzt küsse, weiß ich es zu hundertprozent.< Das Gesicht von Shinya tauchte plötzlich vor seinem inneren Auge auf, wie er auf der Schaukel lag, ähnlich wie jetzt Kao.

“Tut mir leid, dass ich dich dafür benutze.” flüsterte er zu seinem Mitbewohner. Dann beugte er sich langsam tiefer, bis Kaorus Atemzug sein Gesicht sanft streichelte. Dai schloss die Augen und lies sein Gesicht noch ein Stück sinken, alle Muskeln angespannt, plötzlich absolut ruhig in der Haltung.
 

Die Berührung war überwältigend! Kaorus Lippen gaben den Lippen von Dai nach, fingen sie wie ein Kissen auf. Der Körper des Rothaarigen wurde von einer Hitzewelle überrollt und seine Lippen kribbelten, als würde ein ganzer Ameisenhaufen über sie marschieren. Langsam öffnete er seine Lippen einen Spalt, schob seine Zunge ein Stück nach vorn und strich damit über Kaorus’. Jeglicher Zweifel war aus seinen Gedanken gewichen, kein nagendes schlechtes Gewissen.
 

Er drückte seinen Mund noch ein bisschen fester auf den seines Freundes und schob die Zunge noch weiter, bis sie die Lippen des anderen passierten. Ohne Wiederstand drang sie in den fremden Mund, traf auf dessen Zunge. Zögernd zog er sie zurück, schloss seine Lippen um sie erneut und leidenschaftlicher als beim ersten Mal zu öffnen und die anderen zu befeuchten. Die Empfindungen konnte Dai nicht beschreiben, er fühlte sich leicht wie eine Feder und hätte sich am liebsten sofort mit dem Körper des anderen vereinigt.
 

Seine Erregung hatte ebenfalls zugenommen. Seine Shorts begann zu spannen und er bemühte sich, Kaorus Körper mit seiner Männlichkeit nicht zu berühren.

>Reiß dich zusammen!< ermahnte er sich und zog seine Küsse zurück.

Sein Verlangen schien ihm die Kontrolle zu nehmen. Seine Wangen glühten aufgrund der körperlichen, wie auch der inneren Wärme. Dai musste einmal tief durch die Nase Luft einsaugen, sie ihn sich aufnehmen und damit auch den Geruch seines Freundes.
 

Zärtlich strich er sich mit seiner Zungenspitze über die eigenen Lippen. Kostete noch einmal von Kaorus Unschuld und dessen Ahnungslosigkeit. Es war keine Liebe, die er für seinen Freund empfand, es war einfach nur tiefe Zuneigung, Zärtlichkeit und ein wachsender Wunsch nach Intimität. Die Sinne waren vernebelt, wie in einem Traum.

>Sowas träum ich doch normalerweise nicht …< dachte er sich, während er seine Augen öffnete. Ihm stockte der Atem und er blickte in die dunklen Pupillen von Kaoru.
 

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*rot werd*

Klingt doch gar nicht mal so schlecht, ne?

Wie Kaoru wohl reagieren wird?

Was glaubt ihr?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  AlmightyKai
2007-11-21T21:21:20+00:00 21.11.2007 22:21
*roooaaar*
lecker lecker..

super scön

aber leider kann ich nicht weiterlesen erst morgen wieder -.-
Von:  Shusei
2007-11-01T00:42:51+00:00 01.11.2007 01:42
Das Kapitel ist mal wieder gut geschrieben ^^.
Weiter so! *-*
Der innere Monolog von Die war wirklich gut. xD
Bin mal gespannt wie es weiter geht, und da das nächste Kapitel schon raus ist, werde ich das doch gleich mal lesen x)
Danke fürs bescheit geben^^

mfg
Von:  Camui_Gackt
2007-10-26T16:01:54+00:00 26.10.2007 18:01
hmmm.... schwirig frage???
ich glaube der reahgiert sicher geschockt warte aber auf das kapitel.
Freu mich drauf ^^
Von: abgemeldet
2007-10-25T12:46:13+00:00 25.10.2007 14:46
Mein Gott wei geil ist die Fanfic!!*sabber*
Du mußt unbedingt weiterschreiben*mit armen wedel+
Bitte, bitte, bitte gib mir bescheid wenn du ein neues kapitel on stellst!!
Von:  Touma
2007-10-22T19:33:39+00:00 22.10.2007 21:33
haha XD
das war ja sowas von klar~
kao's reaktion will ich mal miterleben XD
schreib schnell weiter *-*
Von:  Janun
2007-10-22T17:37:17+00:00 22.10.2007 19:37
Hi da bist du ja wieder ^^
Man dieses Kapitel ist einfach toll. Ich frag mich wies weiter geht mit Die
da ja Kaoru ja die Augen auf hat ^^



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