Die Ruhe vor dem Sturm
Leise hallten Schritte in dem Dunklen Gang. Seitlich war er von ein paar Kerzen beleuchtet, die auf der Felswand tanzende Schatten bildeten. Die Schritte wurden lauter und eine dunkle Gestalt kam langsam näher. Die Hände waren in den Hosentaschen vergraben, der Blick ziellos nach vorne gerichtet. Seine roten Augen stachen bedrohlich durch die Dunkelheit. Die Person war von kräftiger Statur, was auf einen jungen Mann schließen lies. Sein schwarzes Haar war zerzaust und hing ihm leicht ins Gesicht. Er schritt langsam weiter, bis er vor einer großen Holztür stehen blieb. Langsam nahm er eine Hand aus der Hosentasche und griff in die kleine Tasche, die an seinem Oberschenkel befestigt war. Er zog zwei Kunais heraus, deren Klingen im Kerzenlicht glänzten. Ein kaltes, grausames Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er riss die Tür auf und stürzte in einen stockdunklen Raum.
Kurzes Stöhnen, gefolgt von mehreren Dumpfen Schlägen ertönte. Im Raum war es noch immer dunkel. Durch den schwachen Lichtschein, der durch die geöffnete Tür kam, konnte man mehrere leblose Körper am Boden erkennen. Der orange Teppich färbte sich an manchen Stellen rot. Inmitten der blutüberströmten Leichen stand der junge Mann mit den schwarzen Haaren. Zufrieden sah er sich um und das rot in seinen Augen verschwamm zu einem ebenso schwarzen Ton, wie die Dunkelheit um ihn herum. Kurz wischte er das blut von seinen Kunais, dann steckte er sie wieder in die Beintasche. Er schloss die Augen und die Hände fanden ihren vorherigen Platz in den Hosentaschen wieder. Langsam verließ er den dunklen Raum.
Warum hatte Orochimaru ihm einen so leichten Auftrag gegeben? Noch nie hatte er als billiger Auftragskiller für den Sannin arbeiten müssen. Und dann hatte sein Meister ihn auch noch in die hinterste Ecke des Windreichs geschickt, nur, um ein paar alte Männer um die Ecke bringen zu lassen.
Seufzend lief der Schwarzhaarige den langen, dunklen Gang zurück. An dessen Ende kam ihm ein Lichtstrahl entgegen. Wenn auch nur kaltes und schwaches Licht, so erhellte es seinen Weg doch deutlich. Er trat aus dem Gang und stand am Rand einer Klippe, unter der ein kleines Dorf lag. Am Himmel sah er tausend Sterne und eine große Mondsichel leuchtete ihm seinen Weg. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht und blies ihm Sandkörner in die Augen. Leichtfüßig sprang er diese Klippe hinab und huschte im Schatten der Häuser durch das Dorf. Gerade wollte er eine hellere Straße überqueren, als er innehielt. Vorsichtig lugte er um die Hausecke.
Zwei Männer in weiten Mänteln standen nur wenige Meter von ihm entfernt. Einer von ihnen hatte eine Schriftrolle in der Hand und schien ziemlich aufgeregt. „Wir müssen sofort sämtliche Truppen zusammenziehen. Es ist ein ausdrücklicher Befehl des Kazekages.“ Der Mann drehte sich gerade um und wollte weiter, als er von dem Anderen zurückgehalten wurde. „Was ist denn los? Warum ist der Kazekage so in Aufruhr?“ Der Mann mit der Schriftrolle drehte sich im Weglaufen noch kurz um und schrie seine Worte in den Wind. Der Schwarzhaarige hinter der Mauer riss die Augen weit auf. Er hatte die Worte nicht verstanden, doch hatte er von den Lippen des Mannes lesen können. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Konoha ruft um Hilfe!“
Weit weg von diesem Geschehen stand eine junge Konoichi auf einer hohen Stadtmauer. Sie hatte volle Kampfmontur bezogen und starrte nachdenklich in die Ferne. Der Wind blies ihr ins Gesicht und lies ihre kurzen, rosa Haare tanzen. Hinter ihr lag ein friedliches Dorf. Es erstreckte sich weit hinter sie und die Lichter der Häuser leuchteten am Boden, wie die der Sterne im Himmel. Sie warf einen Blick über die Schulter.
Dies hier war ihre Heimat. Hier war sie aufgewachsen, hatte gelacht und geweint. Jeder, der dieses Dorf zerstören wollte, würde keine Gnade von ihr erwarten können. Noch schien alles ruhig und friedlich, doch sie wusste genau, dass die Menschen in den Häusern bereit standen. Bereit, um ihre Heimat zu schützen. Ihr Blick fuhr weiter und sie entdeckte eine Ansammlung von Menschen, die aus der Stadt liefen. Hauptsächlich Frauen und Kinder, aber auch einige altere Männer. Die Kinder weinten, die Erwachsenen schwiegen. Doch dennoch blickten sie traurig zu Boden. Der Blick der Rosahaarigen richtete sich wieder auf den Wald. Sie schloss die Augen und genoss noch einmal das Geräusch des Windes, der durch die Blätter wehte. Sie spürte die Brise auf ihrer Haut und atmete tief ein.
Ein Schatten huschte plötzlich auf sie zu. Schnell und flink raste er über die Mauer und blieb schließlich neben ihr stehen. Ein junger Mann mit blonden Haaren und blauen Augen stand neben ihr und folgte ihrem Blick. Kalt und traurig sah er in die Ferne. Die junge Frau öffnete die Augen nun wieder. Ihr Blick richtete sich zielstrebig auf eine Stelle im Wald. Langsam lief eine Träne ihre Wange hinab.
„Sie kommen!“
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So!!! Das war es mal.
Ich hab die Idee zu dieser FF schon so ewig im Kopf… und jetzt muss es einfach mal zu Papier gebracht werden. Und da sich meine aktuelle FF „Wer ich wirklich bin“ ja auch ziemlich dem Ende zuneigt, hab ich die hier einfach mal angefangen. Natürlich wird aber hauptsächlich an meiner jetzigen FF weitergearbeitet, d.h. dass es hier immer a wenig länger dauern könnte.
Wer da kommt, kann man sich sicher denken… Is vll ein bisschen kurz geworden, aber zu sehr wollt ich es dann auch nicht voll stopfen. Wem die Story gefällt (obwohl, so viel Story is es auch noch nicht…) der kann mir ja ein liebes Kommi hinterlassen. Zu dieser FF wird es auch eine ENS-Liste geben… wer drauf will, kann sich gleich mal melden.
Kiss-kiss, Knutscha
Kori