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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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„Ist das geil“, murmelte Jules nur und ließ ihren Blick quer durch die Halle und dann über die Bühne wandern, auf der gerade die Jungs standen und Soundcheck hatten. „Und das hast du jetzt eine Woche lang mitgemacht?“

„Das und noch viel mehr“, lachte ich und steckte die Hände in die Hosentasche.

„Ich kann's noch gar nicht glauben“, murmelte Jules wieder und schüttelte ihren Kopf. „Kannst du mich mal kneifen?“

„Kann ich, aber außer dass es weh tut wird sich nichts ändern“, meinte ich grinsend und zuckte mit den Schultern. „Glaub mir, das hab ich auch schon versucht.“

„Boah wie kannst du da nur so ruhig bleiben?“, kam es verwundert von Jules die nervös von einem Bein auf das andere trat.

„Nun vielleicht weil es für mich nicht das erste Mal ist?“, schlug ich grinsend vor und zuckte mit den Schultern. Nein es war wirklich nicht das erste Mal dass ich dem Soundcheck beiwohnen konnte.
 

„Da bist du ja endlich“, rief Benedikt von der Bühne herüber und kam auf mich und Jules zu. Direkt vor uns blieb er stehen und sah erst zu mir und dann zu Jules. „Sag mal bist du nicht das Mädel das wir damals auf dem Parkplatz aufgegabelt haben?“

„Ja genau das ist sie“, sagte ich grinsend und nickte mit dem Kopf. „Das ist Jules.“

„Wusste ich es doch“, lachte Benedikt auf und sah wieder zu mir. „Kannst du mal zurück zum Bus gehen und mir die blaue Mappe holen? Die bräuchte ich dringend und hab die dummerweise im Bus liegen lassen.“

„Ja klar kein Problem“, meinte ich zu ihm und nickte mit dem Kopf. Für mir war das wohl das geringste Problem. „Jules wartest du hier auf mich?“

Doch bevor sie mir antworten konnte hatte Benedikt sich schon zwischen uns gestellt.

„Jules du hast doch jetzt sicherlich nichts vor oder?“, fragte er sie schmunzelnd. „Weil Ingo dort drüben benötigt ein wenig Hilfe, sonst kommt er wieder mal nicht ums Eck rum und ist auch dann noch nicht fertig, wenn das Konzert angefangen hat. Über 2 helfende Hände würde er sich sicherlich freuen.“

„Ja... Ähm klar helfe ich“, stammelte Jules die ein klein wenig überrumpelt war.

„Hervorragend, dann komm einfach mal mit mir mit“, meinte Benedikt ruhig und sah dann zu mir. „Also von alleine holt sich die Mappe bestimmt nicht.“

Er sah kurz zu Jules, dann wieder zu mir und zwinkerte. Ich wusste genau was er mir damit sagen wollte und er hatte also nicht vergessen was ich ihm vor einer Woche erzählt hatte.

„Aye, aye Sir! Bin schon unterwegs! Ich eile!“, meinte ich lachend, salutierte und machte mich dann auch schon aus dem Staub. Um Jules machte ich mir keine Sorgen, wusste ich doch, dass sie sich in guten Händen befand. Benedikt würde schon ein Auge auf sie haben und Ingo wohl erst recht. Wer sich bei den beiden nicht wohl fühlte, der hatte wirklich ein sehr großes Problem mit Menschen. Einen unkomplizierteren Menschen als Ingo hatte ich zum Beispiel noch nie kennengelernt.
 

Ich steckte die Hände in die Hosentaschen und verließ die Halle um zum Bus zu gehen. Es war wie als wäre keine Zeit vergangen, denn die Blicke schienen noch immer die gleichen zu sein die ich in meinem Rücken spürte, gleichfalls wie das leise Tuscheln und das zusammenstecken der Köpfe. Aber im Vergleich zu damals störte es mich nicht einmal, ich hatte wohl gelernt damit um zu gehen, ich beachtete es ja nicht einmal mehr. Damals hatte ich mich noch gefragt was sie jetzt wohl sagten oder dachten und jetzt musste ich nur darüber grinsen.

Vor dem Bus blieb ich stehen, tippte die Nummer ein und wartete bis sich die Türe geöffnet hatte um einsteigen zu können.

„So wo hat er die Mappe jetzt wohl hingelegt?“, fragte ich mich laut und sah mich um. Auf den ersten Blick war es unmöglich irgendwo auch nur das Eckchen einer blauen Mappe zu entdecken. „Uns als Chaoten aber selbst keine Ordnung halten können. Ich hätte es mir doch denken können.“

Aber wenn ich einfach nur hier rumstand würde ich die Mappe wohl nie finden. Also machte ich mich auf die Suche nach der Mappe von der er gesprochen hatte. Ich sah auf dem Sitz nach, ich sah in der Ablage nach, ich sah sogar unter den Sitzen nach, aber egal wo ich auch nachsah, die Mappe wollte und wollte sich nicht finden lassen.

„Wo zum Henker steckt das Ding denn?“, fluchte ich leise auf, denn mir fiel absolut nichts ein, wo das Ding noch stecken konnte.

„Also wenn sie jetzt da nicht liegt, dann ist sie nicht im Bus“, murmelte ich und begann doch tatsächlich sämtliche Unterlagen die Benedikt im Bus deponiert hatte zu durchsuchen, aber auch hier war sie nicht zu finden.

„Dann halt nicht“, sagte ich und zuckte mit den Schultern. Ich hatte jetzt wirklich an jeder nur erdenklichen Stelle im Bus gesucht und die Mappe nirgendwo gefunden, also musste er sie wohl woanders liegen lassen. Hier war sie definitiv nicht. Ich stieg aus dem Bus und wäre beinahe voll in eine Horde Mädels gestolpert die sich vor dem Bus versammelt hatten.
 

„Duhuu?“, fragte eines der Mädchen und zog mit der Schuhspitze Halbkreise auf den Boden. „Du bist doch das Mädchen was da in der Zeitung war oder?“

„Ähm wie bitte?“, fragte ich und sah das Mädchen doch ein wenig fragend an.

„Ja ich meine, meine Freundin und ich und die anderen, also die die da auch noch stehen, also wir haben da gewettet“, erzählte das Mädchen weiter und die Halbkreise wurden von mal zu mal größer. „Also ob du es bist oder ob du es nicht bist und nun ja jetzt würden wir halt gerne wissen wollen ob du es denn jetzt bist oder ob du es nicht bist?“

Ich kratzte mich am Hinterkopf und wusste jetzt nicht so recht was ich darauf jetzt sagen sollte. Lügen wäre doof und die Wahrheit war es wahrscheinlich genauso. Immerhin wusste ich ja nicht was sie mit ihrer Frage sonst noch bezweckten außer eine Information zu bekommen. Allerdings erschienen sie mir nicht so verrückt zu sein wie das Mädel in München es gewesen war.

„Nun ich weiß ja nicht was es euch jetzt bringt, aber ja ich war das Mädchen“, sagte ich letztendlich, denn hätte ich jetzt was anderes erzählt, hätten sie es mir wohl kaum abgenommen.

„Du warst das echt? Wahnsinn!“, rief das Mädchen aus und sah grinsend zu den anderen. „Darf ich dich mal was fragen? Also nur wenn es für dich ok ist natürlich?“

Nun war ich wirklich verwundert. Soviel Höflichkeit war ich gar nicht gewohnt und schon gar nicht von weiblichen Fans, aber das Leben schaffte es doch immer wieder einen zu überraschen.

„Öhm ja klar“, meinte ich und zuckte mit den Schultern. So schlimm würde die Frage sicherlich nicht sein und falls doch, konnte ich ja immer noch ausweichend antworten oder die Antwort verweigern.

„Hat er dir wirklich? Also hat er dich wirklich gefragt? Ich meine hat er dir wirklich einen Antrag gemacht?“, fragte das Mädchen zögerlich und man sah ihr an, dass ihr die Frage ein wenig unangenehm war.

„Nein das hat er nicht“, meinte ich leise lachend und schüttelte den Kopf. „Wir haben lediglich rumgealbert und die Bildzeitung hat mal wieder ihr ganz eigenes Süppchen gekocht. Es hat keinerlei Heiratsanträge gegeben.“

„Sicher?“

„Todsicher! Wenn es einen gegeben hätte an diesem Tag und in diesem Moment, dann hätte ich mitbekommen“, grinste ich und das Mädchen atmete erleichtert auf. „Gibt es sonst noch etwas das du auf dem Herzen hast?“

„Ich nicht aber Steffi die würde gerne wissen ob Julius schon eine Freundin hat“, meinte das Mädchen und bekam von einem Mädchen heftig eine in die Rippen geboxt. So wie sie sich verhielt konnte es sich nur um die erwähnte Steffi handeln.

„Nicht dass ich wüsste“, meinte ich schmunzelnd und machte mich so langsam auf den Weg zurück. Benedikt würde sicherlich schon warten.

„Und was ist mit Tim? Hat der schon eine Freundin?“, fragte nun ein anderes Mädchen und mir wurde klar, dass wenn ich jetzt wieder eine Antwort gab, ich wohl gar nicht mehr in der Halle ankommen würde.

„Da fragt ihr ihn am besten selbst“, meinte ich grinsend und zuckte mit den Schultern. „Er kann es euch am ehesten sagen und beißen tut er auch nicht. Traut euch einfach.“

Ich schaute nun, dass ich den Weg vom Bus zurück zum Eingang schaffte und das ohne noch weiter mit Fragen belagert zu werden. Nicht dass ich hier noch in Teufels Küche geriet. Ich hatte Glück und konnte durch die Hallentüre verschwinden, ehe noch mehr Fragen aufkamen. Drinnen atmete ich erst einmal durch und machte mich auf die Suche nach Benedikt.
 

„Hat einer Benedikt gesehen?“, fragte ich ein 2 Leute die gerade an mir vorbei liefen, aber beide schüttelten den den Kopf. Wo zum Henker steckte er denn? Also machte ich mich weiter auf die Suche, doch auch in der Halle konnte ich ihn nirgendwo entdecken. Weder auf der Bühne, noch bei Ingo. Es gab nur noch einen Ort wo er sein konnte und genau den suchte ich jetzt auch auf. Irgendwann musste ich doch die schlechte Nachricht los werden. Ruhig öffnete ich die Türe zum Backstagebereich als irgendjemand pfiff. Ich blieb stehen, sah mich kurz um, aber da sich niemand regte zuckte ich nur die Schulter und betrat den Backstagebereich.

„Und denkt dran was ich euch gesagt habe in Ordnung?“, hörte ich Benedikts Stimme und ging weiter den Gang entlang.

„Geht klar!“, hörte ich die Jungs sagen und blieb in der Türe stehen.

„Ich hätte es mir doch denken können dass ihr hier seid“, meinte ich lachend und deutete mit dem Blick auf den Kasten der in der Ecke stand.

„He der ist für heute Abend“, meinte Stefan gespielt entsetzt wie ich von ihnen nur so etwas denken konnte.

„Und ich war kurz davor mir Sorgen zu machen“, lachte ich auf und sah dann zu Benedikt. „Also ich weiß ja nicht wo du deinen Kopf hast, aber im Bus lag die Mappe auf jeden Fall nicht.“

„Ja das habe ich mittlerweile auch gemerkt“, meinte Benedikt und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Die lag auf der Bühne, da wo sie auch sein sollte. Sorry dass ich dich umsonst nach draußen geschickt habe.“

„Passt schon. Hauptsache die Mappe ist wieder aufgetaucht“, meinte ich zu ihm. Nichts wäre wohl schlimmer gewesen als wenn Dinge die man brauchte verloren gingen.

„Ach ja falls du Jules suchst, die ist gerade mit Ingo dabei den Merchstand auf Vordermann zu bringen“, lachte Benedikt auf.

„Danke“, meinte ich nur zu ihm und lächelte ihn an.

„Wofür?“

„Du weißt ganz genau wofür“, sagte ich mit einem Augenzwinkern zu ihm und verließ den Raum wieder. Auch wenn Jules jetzt eine Beschäftigung hatte, wollte ich sie nicht wieder den ganzen Abend alleine lassen. Es war jetzt so oder so alles getan was noch getan werden musste, die Jungs bereiteten sich seelisch vor und in 5 Minuten würde die Halle ihre Tore öffnen. Es war also an der Zeit meinen Platz einzunehmen.



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