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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Zweifel

„Ich fass es nicht!“, hörte man plötzlich jemand ausrufen und der Kuss endete. Beide sahen wir auf und sahen direkt zu Stefan, der ohne dass wir es bemerkt hätten aufgetaucht war. „Ich fass es wirklich nicht! So hältst du also deine Versprechen ein? Ich hätte doch wissen müssen dass du es nicht kannst!“

„Lass es mich doch bitte erklären“, fing Max an und stand vom Boden auf.

„Erklären? Was willst DU mir bitte erklären? Da gibt es nichts zu erklären!“, kam es wieder von Stefan, der gerade alles andere als ruhig war. Nein im Gegenteil. Es schien, als würde ihn das was er gerade gesehen hatte mehr als nur stören. Es schien ihn regelrecht auf die Palme zu bringen.

„Ich denke mal schon“, sprach Max ruhig und ging auf Stefan zu. „Gib mir bitte nur 5 Minuten ok?“

„Oh man... 'Keine Sorge da passiert nichts, ich verspreche es dir'... Waren das nicht deine Worte gewesen? Und jetzt? Egal was du auch sagen willst, für mich gibt es da nichts zu erklären“, kam es wieder von Stefan, der sich umdrehte und einfach davon gehen wollte, aber das ließ Max nicht zu.

„Nein du bleibst jetzt stehen und hörst mir verdammt nochmal zu!“, meinte er energisch und stellte sich Stefan in den Weg. „Ja ich hatte es versprochen, aber was soll ich sagen... Es kam eben doch anders, aber es ist nicht so wie du jetzt denkst.“

„Ach was denke ich denn? Was soll man denn auch denken wenn man dich gerade gesehen hat! Na die wievielte Nummer soll sie denn werden oder hat sie etwa schon eine?“, kam es sauer von Stefan der nun seine Arme verschränkt hatte.

Ich sah zwischen den beiden Jungs hin und her und versuchte zu verstehen welcher Film sich da gerade vor meinen Augen abspielte, aber so richtig war ich noch nicht dahinter gestiegen. Das einzige was ich mitbekommen hatte dass Max ihm irgendetwas versprochen hatte und es nicht eingehalten hatte und dass Stefan deswegen jetzt sauer war. Aber mehr hatte ich auch noch nicht herausgefunden.
 

„Ähm hallo? Könnte mir vielleicht mal einer erklären was hier gerade vor sich geht?“, fragte ich vorsichtig nach und stand ebenfalls vom Boden auf.

„Frag ihn doch!“, meinte Stefan und sah nicht danach aus, als hätte er vor mir überhaupt etwas zu erklären, geschweige denn sich mit mir zu unterhalten. Gut, was er gesehen hatte passte ihm nicht, aber wieso? Das war die große Frage.

„Mir ist es eigentlich gerade egal wer es mir erklärt, sofern es überhaupt endlich jemand tut“, sagte ich noch immer vorsichtig, denn ich hatte das Gefühl mich auf sehr dünnem Eis zu bewegen. Wenn ich mich konzentrierte konnte ich es sogar schon knirschen hören.

„Er hat mich gebeten die Finger von dir zu lassen und ich habe ihm versprochen es auch nicht zu tun“, kam es dann von Max, da Stefan sich noch immer weigerte es zu sagen.

„Und hast du es halten können? Nein! Aber noch groß rumtönen dass es für dich kein Problem wäre und das würde schon klappen“, warf Stefan wieder sauer ein und sah an Max vorbei. „Aber wie man sieht war wohl das Verlangen mal wieder größer als der Verstand.“

„Du hast ihm gesagt er solle die Finger von mir lassen?“, fragte ich ungläubig nach, denn das verstand ich jetzt erst recht nicht. Warum kam Stefan bitteschön auf die Idee Max irgendwelche Vorschriften zu machen oder ihn um etwas zu bitten?

„Ja natürlich habe ich das und das nicht ohne Grund, aber der Herr hat es ja nicht für nötig gehalten sich an sein Versprechen zu halten!“, grummelte Stefan und wenn Blicke töten könnten, dann wäre Max jetzt sicherlich umgefallen.

„Ja aber wieso denn bitte? Kannst du mir das vielleicht mal erklären?“

„Liegt es denn nicht klar auf der Hand? Wir reden hier von Max und nicht von irgendjemand!“

„Ja und? Was bitte willst du jetzt damit sagen Stefan?“

„Weiberheld der keine Gelegenheit ausläßt? Der Frauen vernascht wie andere Schokolade? Der Max der jede Woche eine andere am Start hat? Klingelts da bei dir?“, meinte Stefan und sah Max nun direkt an.

„Danke! Vielen Dank dass du so viel von mir hältst“, kam es nun sauer von Max, der seine Hände wieder tief in die Hosentaschen gesteckt hatte. „Danke dass du so viel Vertrauen in mich hast. Hätte mich auch gewundert wäre es anders gewesen.“

„Du bist doch selbst schuld an dem Ruf! Du bist es doch von uns der ständig irgendwelche Weiber abschleppt und flachlegt! Also beschwere dich verdammt nochmal nicht, wenn das jeder von dir denkt!“, schlug Stefan zurück und er sah nicht aus, als würde er einen Rückzieher machen.

„Das muss doch aber nicht gleich heißen dass es immer so ist verflucht nochmal! Schon mal daran gedacht dass Menschen sich auch ändern können?“

„Du dich ändern? Geiler Witz! Der Beste den ich jemals gehört habe!“, meinte Stefan und verzog ironisch das Gesicht.

„Stefan es reicht!“, meinte ich nur, denn langsam ging die Sache eindeutig zu weit. „Denke über Max was du willst, aber sag mir mal bitte, welches Recht du hast, ihm irgendwelche Vorschriften zu machen? Ihn um irgendwas zu bitten was mich betrifft? Glaubst du nicht ich bin alt genug um selbst entscheiden zu können? Kurz gesagt, was mischt du dich bitte in mein Leben ein?“

„Warum ich mich einmische? Ist das denn so schwer zu verstehen?“, kam es von Stefan der seinen Blick wieder zu mir gelenkt hatte. „Ist es denn so schwer zu verstehen dass ich keinen Bock hab dass du als weitere Nummer in seiner Liste endest? Dass er dich genauso benutzt wie die Mädels zuvor?“

„Ja und? Schon mal auf die Idee gekommen dass es mir vielleicht auch egal sein könnte wenn es so wäre?“, meinte ich zu ihm und warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Egal? Es wäre dir egal?“, kam es von Stefan der das Gefühl hatte sich verhört zu haben.

„Nein es wäre mir nicht egal, aber dieser Fall hätte doch durchaus sein können. Es hätte doch genauso gut sein können, dass es für uns beide nicht mehr als ein Abenteuer wäre, so in beiderseitigem Einverständnis. Aber ich glaube auf die Idee bist du gar nicht gekommen oder?“, fragte ich wieder nach und sah Stefan aufmerksam an. Ich sah wie es in seinem Kopf zu arbeiten anfing und vielleicht würde der Groschen ja irgendwann einmal doch noch fallen.

„Ja aber wenn es dir nicht egal ist warum nimmst du ihn dann in Schutz, ich meine warum verstehst du dann nicht dass ich es nur gut gemeint hab?“, hakte Stefan nach, der sich so nach und nach zu beruhigen schien.

„Du hast es vielleicht gut gemeint, aber ist es denn nicht meine Entscheidung mit wem ich wann was tue?“, fragte ich wieder nach und lächelte leicht. „Ich finde es wirklich lieb von dir dass du dir darüber Gedanken gemacht hast, aber diese Gedanken wären nicht nötig gewesen. Ich weiß sehr gut wo meine Grenzen sind und ich weiß sehr wohl wann jemand versucht mit mir zu spielen und wann nicht und glaub mir, er tut es nicht.“

„Woher willst du denn wissen dass er es nicht tut? Wie lange kennst du ihn jetzt? Warum bist du dir bitte so sicher dass er dir nicht irgendwas vorspielt? Er kann sehr gut eine Rolle spielen und er weiß genau wie er die Mädels um den Finger wickelt. Also warum bist du dir so sicher, dass er dich nicht auch schon um den Finger gewickelt hat?“, fing Stefan wieder an und sah misstrauisch zu Max, der schweigend neben uns stand.

„Ja ich kenne ihn noch nicht so lange wie du ihn jetzt kennst, dafür kenne ich Seiten an ihm, die du vermutlich nicht kennst“, sagte ich zu Stefan und so war es vermutlich doch auch. Ich konnte mir nicht vorstellen dass Stefan wirklich jede Seite von ihm kannte, geschweige denn dass es überhaupt jemand gab der alle kannte. „Und wenn er doch jede Gelegenheit nutzt wie du vorher so schön daher gesagt hast, kannst du mir dann auch erklären warum er so lange gewartet hat? Es hat so viele Gelegenheiten gegeben, so viele Möglichkeiten geben und was war? Er hat nicht eine davon genutzt! Hätte es einer von euch mitbekommen wenn wir nachts aus dem Bus abgehauen wären? Warum hat er nicht schon die Gelegenheit genutzt als wir alleine bei mir waren wenn es ihm nur darum geht? Hm? Wo bleibt deine Erklärung?“

Jetzt war ich mal auf eine Erklärung gespannt. Es hatte wirklich so viele Möglichkeiten gegeben und er hatte wirklich keine davon genutzt. Jedenfalls nicht bis gestern, aber da war ich ja nicht unbeteiligt gewesen. Nein er war immer bis zu einer unsichtbaren Grenze gegangen, aber keinen einzigen Schritt weiter.

„Schon einmal daran gedacht dass das alles Taktik von ihm gewesen sein könnte? Erst einen auf braven Kumpel machen und dann wenn du ihm vertraust, schlägt er zu? An das hast du jetzt bestimmt nicht gedacht oder? Du bist blind in die Falle getappt die er ausgelegt hat. Ich fasse es wirklich nicht“, meinte Stefan wieder und verdrehte die Augen.

Ok ich musste zugeben dieses Argument war nicht einmal so schlecht und wenn ich ehrlich war, hätte es wirklich so sein können. Es würde alles perfekt zusammenpassen, denn so hatte sich ja Max wirklich ein wenig verhalten. Aber trotzdem glaubte ich nicht, dass es von ihm alles so durchgeplant gewesen war. Er würde sich doch gewiss nicht eine solche Mühe machen, wenn es ihm nur um eine Nummer ging und noch weniger würde die Aktion gerade dazu passen. Man machte doch nicht so einen Aufstand wenn es für einen nur eine einmalige Sache gewesen war.

„Keine Gegenargumente von dir? Merkst du so langsam dass ich vielleicht doch recht haben könnte?“, kam es wieder von Stefan, in dessen Blick sich etwas leicht triumphierendes geschlichen hatte.

„Ich weiß dass du nicht recht hast, auch wenn ich es dir nicht beweisen kann“, meinte ich zu ihm und zuckte leicht mit den Schultern.

„Du kannst es ihm vielleicht nicht beweisen, aber ich kann es“, kam es dann plötzlich von Max, der bisher geschwiegen hatte.

„Du willst mir beweisen dass du es ausnahmsweise mal ernst meinst? Wie willst du das denn anstellen?“, fragte Stefan und lachte auf. Nein er konnte sich im Moment wirklich nicht vorstellen wie ihm Max das beweisen wollte.

„Das lass mal mein Problem sein“, meinte Max nur und er schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Ich wusste nicht was Max vorhatte und vermutlich würde er es mir auch nicht sagen, aber irgendwie hatte ich bei der Sache ein ungutes Gefühl. Erklären konnte ich es mir nicht, aber mein Bauch war damit gar nicht zufrieden.

„Na da bin ich aber mal gespannt“, kam es wieder von Stefan der Max die Hand hinhielt.

„Das kannst du auch sein“, entgegnete Max und schlug ein. Somit war die Sache also besiegelt und ich wusste jetzt nicht ob ich lachen oder ob ich heulen sollte. Einerseits war es ja lieb von Stefan dass er sich Gedanken gemacht hatte, es war lieb von Max dass er ihm seine Bedenken ausräumen wollte, aber dachte vielleicht einer in diesem Moment wie ich mir vorkam? Ich stand da, wusste nicht wie mir geschah und kam mir vor wie ein Stück Beute um das sich zwei Raubtiere prügelten.



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