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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Streit

„Oh Madame gibt sich die Ehre“, kam es von Sarkasmus triefend von Jules, die mich noch immer keines Blickes würdigte. Oh man, sie musste wirklich sauer sein, dass sie mich nicht einmal mehr ansah.

„Sorry Jules“, kam ich ihr entgegen und versuchte die angespannte Stimmung ein wenig zu lockern. „Ziemlich lustig der Haufen oder?“

„Kann ich nicht beurteilen“, meinte Jules kühl und zuckte mit den Schultern. „Hatte ja bisher noch keine Möglichkeit sie kennen zu lernen.“

Oh, daher wehte also der Wind. Jules hatte wohl ein doch nicht gerade zu übersehendes Problem damit, dass ich mich mit den Jungs verstand und sie bisher noch nicht so Kontakt zu ihnen gehabt hatte.

„Warum bist du dann im Bus nicht einfach nach hinten gekommen und warum bist du vorher nicht einfach dazu gekommen, sondern bist hier stehen geblieben?“, hakte ich nach, denn im Endeffekt war sie doch selbst schuld gewesen.

„Klar ich tauche auf während du dich gerade einem an den Hals wirfst.“

„Das hab ich doch gar nicht getan?!“

„Ach nein? Dann hättest du dich mal sehen sollen. Es war abartig wie du dich verhalten hast!“

Jetzt verstand ich die Welt wirklich nicht mehr. Ich hatte mich doch nun wirklich niemanden an den Hals geworfen. Da musste sie eindeutig etwas falsch verstanden haben und das richtig.

„Wir haben da hinten unsere Witze gemacht, aber doch mehr auch nicht!“, widersprach ich ihr energisch und sah sie mit ernstem Blick an. Sie glaubte doch nicht wirklich das was sie mir da gerade an den Kopf warf?

„Hör auf mich für dumm zu verkaufen. Ich habs doch genau gesehen“, meinte Jules stur und drehte sich nun endlich zu mir. „Tim bist du schon beinahe auf den Schoß gekrochen und Max hast du ja auch versucht um den kleinen Finger zu wickeln und das, obwohl du ganz genau weißt dass er mir gefällt!“

„Moment mal Jules ich bin Tim überhaupt nicht auf den Schoß gekrochen. Weder beinahe noch annähernd und ich habe auch garantiert Max nicht um den kleinen Finger gewickelt. Wie denn auch?“

„Ach nein? Und wie kommen dann Tim und Max auf die Idee um dich wett zu eifern?“

„Woher soll ich das wissen aber ich ich weiß, dass es hundertpro nur ein Spiel ist und nichts, aber auch absolut nichts zu bedeuten hat!“

„Ich glaub dir absolut kein Wort, nicht ein einziges“, fuhr mich Jules wütend an und ich ging einen kleinen Schritt zurück. Sie war noch wütender als ich angenommen hatte und da brachte ich mich lieber außer Reichweite.

„Glaub mir Jules, da ist wirklich nichts“, redete ich auf sie ein, aber sie schien mir nicht zuhören zu wollen.

„Weißt du was Andrea? Mach was du willst, aber halte mich aus deinen dummen Spielchen bitte raus“, meinte sie zu mir, drehte sich um und ließ mich einfach stehen. Aber so leicht kam sie mir dann doch nicht davon. Nach wenigen Schritten hatte ich sie eingeholt und hielt sie am Arm fest.

„Oh nein Jules, du hast jetzt nicht einfach ab!“

„Lass mich los!“

„Nein das werde ich nicht tun, sondern erst wenn wir die Sache hier geklärt haben. Was also ist bitte dein verdammtes Problem?“

„Was mein Problem ist? Du fragst mich, was mein Problem ist!“

Jules Stimme war von Wort zu Wort lauter und schriller geworden. *Das passiert jetzt nicht wirklich oder?*, fragte ich mich, aber da keine Antwort kam, musste es wohl wirklich passieren.

„Ja das hab ich dich gefragt und ich will es jetzt endlich wissen!“

„Bis heute haben dich die Jungs doch gar nicht interessiert. Dir hat vielleicht die Musik gefallen, aber mehr auch nicht. Du weißt nicht wer sie sind, du weißt nicht wie sie drauf sind, du weißt überhaupt nichts! Ich... Ich weiß alles über sie aber was ist? Alles dreht sich nur um dich!“, fauchte mich Jules an und ihre Augen funkelten wütend. „Erst wirfst du dich Max auf dem Parkplatz an den Hals, im Bus wirfst du dich Tim an den Hals und Stefan steht wohl auch schon auf deiner Liste oder? Na schon überlegt wo und in welcher Reihenfolge du sie nacher nimmst?“

So langsam musste ich mich ernsthaft beherrschen um nicht die Kontrolle zu verlieren. Was mir Jules da gerade an den Kopf knallte, war schon hart an der Grenze des guten Geschmacks.

„Es reicht Jules“, meinte ich leise zu ihr und wenn ich in einem Streit leise wurde, dann war das meistens ein Zeichen, dass ich kurz vor dem Platzen stand und Jules wusste das wohl am besten von allen.

„Ja es reicht und zwar mir! Meinst du ich hab Lust noch länger zu zuschauen wie du einen nach dem anderen klar machst? Denkst wohl auch du wärst die tollste und dabei bist du nicht besser als jedes andere Flittchen was da draußen rumrennt!“

„Klar Jules... Alles klar du hast mich erwischt. Ich bin nur mitgekommen um Max klar zu machen um mich nach dem Konzert mit ihm hinter der Bühne zu amüsieren und dass Tim auch angebissen hat ist ja noch besser. Warum nicht gleich mit beiden gleichzeitig im Backstagebereich? Wäre doch mal was neues“, kam es nun sauer von mir, weil ich einfach nicht fassen konnte, dass mir Jules so etwas wirklich zutraute. Sie kannte mich schon so lange und sollte eigentlich wissen, dass ich alles andere als so leicht zu haben war. Ich wollte ihr gerade noch etwas an den Kopf werfen, als ein brennen meine Wange durchzog. Aus großen Augen sah ich Jules an und konnte nicht fassen, dass sie mir gerade eine Ohrfeige verpasst hatte. Sie hatte es wirklich gewagt mir eine zu scheuern.

„Dann wünsche ich dir mal viel Spaß dabei“, meinte Jules zu mir und fragte den nächstbesten der ihr in den Weg kam, wie man vom SO36 jetzt am schnellsten zum Bahnhof kommen würde.

Ich stand einfach nur da, weil ich es noch immer nicht so ganz verpackt hatte, dass Jules mir eine Ohrfeige gegeben hatte. Als ich endlich aus meiner Erstarrung erwachte, war Jules bereits verschwunden. Ich starrte auf die Stelle an der sie eben noch gestanden war, während hinter mir die Band gerade „Save Me“ anspielte.

*WTF?*, fluchte ich in Gedanken und war wütend, traurig und erleichtert zugleich über das was gerade geschehen war. Aber je länger ich so dastand, desto schlechter fühlte ich mich. Ich kam mir einfach nur so dumm vor. Ich hatte genau gewusst warum Jules so sauer war, immerhin hatte sie es mir ja an den Kopf geworfen, aber anstatt sie zu beruhigen, hatte ich noch Öl ins Feuer gegossen. Sicherlich kannte Jules mich und hätte merken sollen dass es von mir übertrieben gewesen war, was ich zum Schluss gesagt hatte, aber in diesem Moment war es wohl der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. *Jetzt erstmal an die frische Luft*

Ich ging durch die Türe nach draußen auf die Straße, wo mich schon die ersten Fans musterten und ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. Das hatte mir ja gerade noch gefehlt. Von denen die jetzt vor dem SO36 lungerten waren sicherlich auch welche die mitbekommen hatten wie ich an Stefans Seite den Bus verlassen hatte. Aber im ersten Moment war mir das jetzt relativ egal. Ich kramte in meiner Hosentasche nach meinen Zigaretten, zündete mir eine an und sah die Straße entlang.

„Sag mal ist das nicht die, die vorher mit Stefan aus dem Bus kam?“, hörte ich eines der jungen Mädels ihre Freundin fragen und beide starrten mich unverhohlen an.

„Ich glaub schon.“

„Meinst du sie ist seine Freundin?“

„Frag sie doch.“

„Ne frag du.“

Ich verdrehte die Augen und nahm noch einen Zug von meiner Zigarette. Hoffentlich kamen sie nicht wirklich auf die Idee mich danach zu fragen, denn so wie ich gerade drauf war, würde ich ihnen wohl eine passende Antwort liefern, würde damit aber wohl erst recht für Ärger sorgen. Nein ich sollte mich wohl besser irgendwohin verziehen, wo ich nicht Gefahr lief mit Fragen bombardiert zu werden. Die eine Hand steckte ich in die Hosentasche, während ich in der anderen meine Zigarette hielt. Ruhigen Schrittes ging ich das Stückchen Weg zurück zum Bus in der Hoffnung, dort ein wenig ungestörter sein zu können. Auf die weniger freundlichen Kommentare die hier und da mal fielen, reagierte ich nur mit einem sehr deutlichen Blick. Etwas anderes wäre auch zu viel des Guten gewesen.

Ich schielte um die Ecke und ich hatte wirklich Glück. Am Bus war weit und breit niemand zu sehen, was wohl daran lag, dass alle wussten, dass die Jungs sich noch im SO36 befanden und nun dort gewartet wurde, bis sie wieder raus kamen. Am Bus angekommen setzte ich mich auf den Boden, lehnte mich mit dem Rücken gegen den Bus und winkelte die Beine an. *Was für ein Scheisstag*, seufzte ich in Gedanken und schloss für einen Moment die Augen.



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