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Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Eine Empty Trash FanFiction
von

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Boden tue dich auf

Direkt vor uns blieb Max stehen und versuchte ernst zu schauen, was ihm aber nicht so ganz klappen wollte. Das Grinsen wollte einfach nicht aus seinem Gesicht verschwinden. Er senkte leicht seinen Blick, bevor er diesen wieder hob und nun wirklich offensichtlich das Grinsen anfing.

„Also ich hab euch ein Angebot“, meinte er zu mir und sah kurz über seine Schulter und dann wieder zu mir.

„Und das wäre?“

„Nun ihr könnt mit uns nach Berlin fahren...“

„Aber?“

„Woher wusstest du dass da ein Aber kommt?“

„Weil es zu hören war und weil es nie etwas ohne ein Aber gibt?“

Leise lachte Max auf und nickte mit dem Kopf.

„Punkt für dich“, lachte er und zwinkerte mir zu. „Also wie gesagt ihr könnt mit uns nach Berlin fahren, aber es könnte passieren, dass ihr im Bus auf dem Boden sitzen müsst, außer natürlich einer ist so höflich und macht seinen Platz frei und ihr müsst es mit uns bis Berlin aushalten.“

Ich neigte leicht meinen Kopf auf die Seite und tat so, als müsste ich ernsthaft über dieses Angebot nachdenken. Die Vor- und Nachteile davon abwägen. „Nun ja der Boden ist nicht tragisch, aber ob ich mit dem Rest leben kann? Hmm... Schwere Entscheidung... Sehr schwere Entscheidung“, murmelte ich nachdenklich vor mich und neigte meinen Kopf auf die andere Seite. „Ich weiß ja nicht ob man euch vertrauen kann. Ich meine, wir sind zwei junge Frauen und nun jaaa... Man weiß ja nie.“

„Aaah ich verstehe...“, kam es dann mit einem verständlichen Nicken von Max, der sich das Lachen kaum mehr verkneifen konnte. Mit ruhigen Schritten kam er auf mich zu, stellte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schultern. Ich spürte auf einmal einen stechenden Blick in meinem Rücken und es lag auf der Hand, dass Jules mich gerade versuchte mit ihren Blicken zu töten. *Na wenn sie meint*, dachte ich mir, denn wäre meine Frechheit nicht gewesen, würden wir wohl noch immer hier stehen und auf den ADAC warten.

„Und wenn ich verspreche auf euch beide aufzupassen?“

„Dann... Aber auch wirklich nur dann.... nehmen wir das Angebot natürlich gerne an“, sagte ich lachend und warf über die Schulter einen Blick zu Jules die aussah, als würde sie demnächst platzen. Ich konnte schon die Rauchwolken über ihrem Kopf erkennen und so wie ich sie kannte, war sie sowas von wütend auf mich, dass sie wohl die nächsten paar Stunden kein einziges Wort mehr mit mir reden würde. Nicht dass es mich stören würde, so hatte ich wenigstens die Chance zu entspannen und mich eventuell unterhalten zu können und das ohne dass mir jemand am Rockzipfel hing.

„Sehr gut. Dann würde ich vorschlagen ihr packt zusammen was ihr zusammenpacken müsst und folgt mir dann einfach.“

„Aye aye Sir!“

Lachend salutierte ich vor Max und überlegte dann kurz, ob ich eigentlich außer meiner Jacke etwas aus meinem Auto noch brauchte, aber dem war nicht so. Alles was ich benötigte hatte ich bei mir. Mit einem Knall warf ich die Motorhaube wieder zu sah kurz fragend zu Jules ob sie vielleicht etwas aus dem Auto brauchte, die aber zeigte mir nur die kalte Schulter. *Auch gut* Da wir ja alles hatten, schloss ich den Wagen ab, steckte den Schlüssel ein und überlegte noch kurz ob ich eine Nachricht in den Wagen hängen sollte, aber den würde bestimmt keiner klauen. Besonders weit würde derjenige damit ja so oder so nicht kommen.

„Ich würde sagen bereit dir zu folgen“, wandte ich mich an Max der nun vorausging und wir ihm hinterher. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung was mich jetzt erwarten würde und rechnete ehrlich gesagt mit allem. Aber was ich dann zu sehen kam, schaffte es dann doch, dass ich etwas dümmlich aus der Wäsche sah. Als Max das Wort 'Bus' erwähnt hatte war ich von einem simplen VW-Bus ausgegangen, aber vor mir stand ein riesiger Tourbus und jetzt wurde mir auch klar, wen er mit 'uns' gemeint hatte. *Andrea, warum musst du auch immer eine so große Klappe haben?*, meckerte ich mit mir selbst, denn so langsam fühlte ich mich ein klein wenig unwohl. Es war eines, den Sänger einer Band etwas schräg von der Seite anzuquatschen und Spielchen zu spielen, aber es war etwas vollkommen anderes mit der gesamten Band in einem Bus nach Berlin zu fahren. Ich wollte lieber nicht wissen, was die Mannschaft im Bus jetzt denken würde, wenn Jules und ich da reingestiefelt kamen und noch weniger wollte ich wissen was die Fans dachten, wenn wir aus dem Bus wieder raus kamen.

Die Tür des Busses öffnete sich und man hörte schon die ersten Lacher aus dem Bus und in dem Moment rutschte mir das Herz in die Hose. Jetzt half wohl nur noch 'Augen zu und durch', wenn es nicht noch peinlicher werden sollte. Max grinste uns zu und deutete mit der Hand an, dass wir doch vor ihm in den Bus gehen sollten. Ich holte einmal tief Luft und stieg die wenigen Stufen des Busses nach oben, gefasst auf alles. Aber überraschenderweise passierte erstmal gar nichts. Auch nicht als Jules hinter mit auftauchte passierte nichts. Doch dann kam Max die Stufen nach oben und auf einmal fing der ganze Bus das Gröhlen an.

Ich drehte mich zu Max und sah ihn mit fragendem Blick an. Was zum Henker hatte er ihnen erzählt?

„Also Jungs, das sind die beiden Mädels die uns nach Berlin begleiten werden“, kam es von Max mit einem Lachen. „Das direkt vor mir ist Jules und ein riesen Fan von uns und vor ihr ist... Tja da müsst ihr schon selbst fragen. Mir zumindest hat sie ihren Namen noch nicht verraten.“

Wieder kam Gelächter aus einer Ecke des Busses und ich wäre am liebsten im Boden versunken, so peinlich war mir das Ganze gerade. Aber das war wohl nur fair, wenn man überlegte, was für eine große Klappe ich vorher gehabt hatte.

„Psst... Seid doch mal anständig und zeigt euch von eurer besten Seite. Hab nämlich versprechen müssen, dass ihr lieb und brav sein werdet sonst wären sie nicht mitgekommen.“

„Max jetzt übertreibst du aber“, widersprach ich ihm und sah die anderen an. „Glaubt ihm kein Wort und ich heiß Andrea.“

Ich ließ meinen Blick über die Leute wandern die dort in ihren Sitzen saßen und bei einem ruckten meine Augenbrauen nach oben. *Das ist er doch?* fragte ich mich in Gedanken, war mir aber nicht so sicher, da ein guter Teil des Gesichtes, hinter einem Buch versteckt war.

„Sehr gut! Somit wäre das Geheimnis auch gelüftet“, lachte Max wieder hinter mir und stellte sich zwischen mich und Jules. „Dann wollen wir mal nicht so sein und mal die Bande mit der ihr es aushalten müsst vorstellen. Also und der wo da vorne sitzt, das ist Julius und der mit der Bierflasche in der Hand ist unser Flaschenkind Per.“

„He das ist nicht meine Flasche, das ist die von dir Max!“, kam es lachend von Per, der lachend den Kopf schüttelte.

„Würde ich jetzt auch behaupten Per“, kam es von einer anderen Ecke des Busses, der dafür von Per einen bösen Blick kassierte.

„Der da hinten wo gerade meinte sich zu Wort melden zu müssen ist übrigens Tim und hier hinten, hinter dem Buch versteckt das ist Stefan“, stellte Max weiter seine Bandkollegen vor. „Stefan? Könntest du vielleicht mal das Buch ganz kurz beiseite legen damit man dich sieht?“

Max beugte sich leicht zu mir nach unten und flüsterte mir zu:“Wenn er nicht eine Gitarre in der Hand hält, dann ein Buch.“

„Ja? Hat mich wer gerufen?“, kam es dann plötzlich von Stefan, der das Buch runter genommen hat und sich fragend im Bus umsah.

*Ach du grüne Neune!*, schoss es mir brennend heiß durch den Kopf, denn jetzt wo ich ihn mehr oder weniger direkt vor mir sitzen sah, war die Ähnlichkeit noch deutlicher als auf dem Foto. Scheinbar musste ich Stefan so direkt angeschaut haben, dass er die Augenbrauen nach oben zog und es schien fast so, als würde er überlegen. Erschrocken darüber senkte ich den Kopf und zwang mich, in eine andere Richtung zu sehen. Egal wo hin, nur nicht in diese Richtung. Allerdings war es in einem Bus voller Leute nicht gerade einfach wohin zu schauen, wo nicht jemand saß.

„Und der, den du gerade beinahe mit deinem Blick aufzufressen scheinst, ist übrigens Benedikt unser Aufpasser vom Dienst und neben ihm das ist Ingo. Unsere treue Seele hinterm Merchandisestand“, stellte nun Max auch noch die restlichen Leute im Bus vor.

Ich spürte nur noch wie mir die Röte ins Gesicht stieg und wäre nicht gerade die Türe des Busses zugegangen und wären mir nicht Max und Jules im Weg gestanden, so wäre ich wohl in genau diesem Moment aus dem Bus geflüchtet. *Warum ist nie ein Loch im Boden da, wenn man eines brauch?*

„Danke“, murmelte ich leise und wagte schon gar nicht mehr den Kopf zu heben, aus Angst irgendjemand könnte bemerken wie peinlich mir das gerade alles war.

„Am besten setzt ihr euch, denn in einem fahrenden Bus zu stehen könnte etwas ungeschickt werden, außer ihr habt Lust plötzlich auf dem Schoß von jemanden zu sitzen“, lachte Max und ließ sich auf einen freien Platz sinken.

„Als würde dich das stören Max!“, rief Tim von hinten nach vorne und bekam dafür von Max ein Kissen an den Kopf geworfen.

„Danke Max! Das hab ich schon die ganze Fahrt über gesucht“, kam es lachend von Tim, der sich das Kissen nun unter den Kopf legte und es sich gemütlich machte.

Während sich Jules direkt vor Max's Platz auf den Boden des Busses setzte, so verzog ich mich lieber ein Stückchen nach hinten. Sicher war sicher oder so ähnlich.



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