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Chrono War

von

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Kapitel 4:
 

„Mama! Mama! Es ist ein Brief gekommen!“ Die kleine Kiako hüpfte freudig um ihre Mutter herum. „Liest du ihn mir vor, K-chan?“ – „Mama, was heißt ‚Tot’?“ Umeko sah ihre Tochter verdutzt an. „Wie kommst du darauf?“ – „Da steht: ‚Es tut uns Leid, aber ihr Mann, Kazuo, ist Tot.’“ Ihre Mutter sank zu Boden. Ihrem Gesichtsausdruck konnte Kiako entnehmen, dass das Wort nichts Gutes heißen konnte. „Mama, nicht weinen!“ Sie umarmte ihre Mutter um sie zu trösten und diese drückte sie so fest sie konnte an sich. „K-chan… Tot heißt… Das dein Vater… nicht mehr zurück… kommt… Er ist jetzt im Himmel…“ Nun begann Kiako auch zu weinen. „Sag so was nicht, Mama! Papa geht es bestimmt gut! Ganz bestimmt!“ Tränen tropften auf dem Brief den sie immer noch in der Hand hielt. „Es muss ihm einfach gut gehen…“

Das rothaarige Mädchen fiel zu Boden. Zugleich verschwanden ihre Flügel. „Ich hätte nie gedacht, dass das so anstrengend ist… Ich habe keine Kraft mehr…“ Sie legte sich ins Gras und schloss die Augen. Der Nebel war wieder verschwunden, jedoch versteckte sich die Sonne hinter ein paar Wolken. Eine kalte Brise wehte und machte den düsteren Tag noch düsterer und kälter. „Ich werde euch finden… Maia… Adi… Kuro… und dann gehen wir alle gemeinsam nach Hause…“ Ein kleiner Sonnenstrahl ließ sich blicken und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. „… und dich auch… Kenichi…“ Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Kiako saß sich auf und hielt sich den Kopf. Ihre Kraft war noch nicht zurückgekehrt. „Na, wie geht es uns denn heute, Kiako?“ Das Mädchen konnte niemanden sehen. „Komm aus deinem versteck heraus, Yamazaki! Ich weiß das du es bist!“ Etwas weiter vor ihr er schien Genannter und neben ihm ein schwarzhaariges Mädchen, das Kiako aufgrund der Entfernung nicht erkennen konnte. „Ach, so macht das keinen Spaß… Kenichi hat dich gewarnt… und du hast keine Kraft mehr… Das wird schnell gehen, nicht wahr, Naoko?“ Das Mädchen bekam ein breites Grinsen im Gesicht. Kiako konnte ihren Ohren nicht trauen. „Du lügst! Naoko ist tot! Das ist sie nicht! D-du willst mich nur verwirren!“ – „Du hast Recht, es ist nicht Naoko, es ist nur ihr Körper, sie hat keine Seele, noch nicht!“ Das rothaarige Mädchen war aufgesprungen. Sie wusste, wozu Naoko fähig war, und Naoko wusste, wie man Kiako zurück verwandelte, wenn sie ihre Kraft entfaltete, doch ob sie es immer noch wusste? „Ach, Yamazaki, glaubst du wirklich, nur weil Naoko bei dir ist, würde ich dich nicht angreifen?“ – „Mich vielleicht nicht, da hast du Recht, aber was ist wenn du mit IHR kämpfen musst? Los, Naoko, bring zu Ende, was sie selbst begonnen hat!“ Naoko’s Körper schritt langsam auf Kiako zu. In ihrer Hand erschien eine Art Speer, nur auf beiden Seiten befanden sich scharfe Stahlklingen. „D-das ist doch nicht Naoko’s Waffe! Was hast du mit ihr gemacht?“ Yamazaki lachte bloß und deutete Naoko mit einer Handbewegung den Angriff an. Diese rannte zugleich auf Kiako zu. Sie hatte keine Kraft mehr und verteidigte sich nicht, worauf sie zurück geschleudert wurde und gegen den Stamm eines Baumes prallte. Sie schrie vor Schmerz auf und fiel zu Boden. „Glaubst du wirklich, mit so mickrigen Angriffen, könntest du mich auch nur verletzten?“ Kleine Wunden die entstanden waren verschwanden, bis auf ein paar kleine Blutflecken auf ihrer Kleidung. Langsam stand sie auf und schritt auf Naoko zu. Diese setzte gleich wieder zum Angriff an. Kia streckte beide Hände aus, dass sie ihre Handflächen leicht berührten. Naoko’s Waffe prallte einfach ab. Sie berührte Kiako nicht einmal, so als würde diese einen Luftschild errichten. „Um so einen mickrigen Angriff abzuwehren, habe ich noch genug Kraft… Yamazaki, weißt du was? Naoko kämpft nicht mit voller Kraft… Hast du etwa keine Kontrolle über sie?“ Dieser verzog das Gesicht. „Ich kann ihre Angriffe ja sogar mit den Händen abfangen… Was willst du eigentlich erreichen? Das ich mich zu Tode lache?“ Kiako ging ein paar Schritte nach vorne, worauf Naoko nachgeben musste und rückwärts ging. Die beiden Mädchen schienen sehr hart zu kämpfen, doch langsam schien Kiako’s Kraft wieder zu schwinden. Naoko schlug wie verrückt auf diese ein und die Barriere schwand immer mehr. „Na, gibst du schon auf? Oder zeigst du mir endlich was du wirklich drauf hast?“ – „Meinst du wirklich ich tue dir den Gefallen?“ Doch statt reden hätte sie lieber aufpassen sollen, denn in diesem Augenblick holte Naoko zu einem kraftvollen Schlag aus, den Kiako ziemlich weit wegschleuderte. Augenblicklich stürmte Naoko’s Körper auch wieder los und wollte ihre Waffe in den Körper des rothaarigen Mädchens rammen, was sie auch beinahe geschafft hätte, wenn diese nicht ruckartig zur Seite gerollt wäre. Beide schnauften schwer und der Kampf schien kein Ende zu nehmen. „Naoko, beende es endlich!“ – „Genau Naoko, zeig uns was du kannst!“ Eine bekannte Stimme drang in Kiako’s Gehör. Kuro war neben Yamazaki erschienen und beobachtete den Kampf der beiden Mädchen. „Willst du es nicht beenden? Dein Auftrag lautet doch, Kiako auszuschalten oder?“ – „Nein, sie brauchen sie noch… Ich soll sehen wie sie sich gemacht hat. Was machst du überhaupt hier?“ – „Aus dem gleichen Grund, warum du wirklich hier bist… Ich kann mich einfach nicht von ihr trennen…“ Yamazaki schwieg. Kiako lag mittlerweile wieder am Boden und konnte nur schwer den Angriffen ausweichen, wenn sie dies überhaupt konnte. Sie hatte überall offene Wunden und ihr Gesicht war Blut verschmiert, genauso wie ihre Kleidung. Naoko holte wieder zu einem Angriff aus, blieb jedoch in der Luft stehen. Sie hätte Kiako mit dem Angriff ziemlich schwer Verwunden können. Der Angreiferin schossen Tränen in die Augen und sie ließ ihre Waffe sinken, welche sich sogleich in Luft auflöste. „Kia-chan… Mir… Leid…“ Mit diesen Worten fiel sie um, doch Kiako konnte sie noch auffangen. Yamazaki und Kuro schienen genauso überrascht wie das Mädchen und verschwanden sofort. Kiako drückte Naoko an sich. „Ich hoffe… du kannst nun… in Frieden ruhen… Nao-chan…“ Sie trug sie zu einem stillen Platz unter einem wunderschönen Baum. Das rothaarige Mädchen grub mit ihren schwachen Händen ein Loch, wo sie ihre verstorbene Freundin hinein legte. Sie sah gar nicht mehr wütend aus, man konnte sogar ein kleines Lächeln in ihrem Gesichtsausdruck erkennen.

„Was ist schief gelaufen?“ Yamazaki und Kuro verbeugten sich vor einem Mann, der auf einer Art Thron saß und einen weißen Mantel mit schwarzen Verziehrungen trug. „Meister, es tut mir Leid, ich konnte meinen Auftrag nicht beenden.“ – „Ich bin zufrieden mit dir, Yamazaki. Ich habe genug gesehen! Ich will, dass ihr sie überwacht und sie oft angreift, bis sie schließlich ihre ganze Kraft entfaltet. Wenn das passiert ist, wird es ein leichtes sein, sie für uns zu gewinnen… So wie ihre beiden Freunde!“ Zwei Personen traten in das fahle Licht, das den Raum erhellte und verneigten sich ebenfalls. „Nun, los! Ich will, dass der Engel fällt!“ Mit einer Handbewegung des Mannes verschwanden alle 4 augenblicklich. „Und nun zu dir, Kenichi…“ Zwei Gestalten in schwarzen Mänteln führten den in Ketten gelegten Kenichi herein. „Ich bin enttäuscht von dir… Doch ich werde dich noch einmal davon kommen lassen, denn sie vertraut dir, und das ist von großem Nutzen für uns… Also keine Eigenaktionen mehr, sonst endest du so wie deine Familie!“ Mit einem Fingerschnippen des Mannes verschwanden Kenichi’s Fesseln, welcher sich nun gezwungener Weise auch verneigte. „Jawohl, Meister…“

Kiako lehnte an dem Baum, neben dem nun ein Kreuz stand. Sie hatte die Augen geschlossen und der Wind fuhr durch ihr Haar. Ihre Kleidung hatte sie gewaschen und aufgehängt, nun saß sie in einem langen T-Shirt da, welches sie gewöhnlich beim Schlafen trug. Vor ihrem Geistigenauge sah sie, wie sie, Maia, Adi und Kuro als Kinder über die Wiese rannten, lachten und das Leben genossen. Sie bemerkte gar nicht, wie sie von Kenichi beobachtet wurde, wie sie so da saß und lächelte, jedoch den Tränen nahe war. Er wollte sie nicht aus ihren Gedanken reißen, denn so oft konnte er sie schließlich nicht lächeln sehen oder überhaupt glücklich. Inzwischen spielte sich in Kiako’s Gedanken ihre Kindheit ganz ab, auch als ihr Vater in den krieg rückte und ihre Mutter in den Feuer um kam. Damals musste sie mit einigen Bewohnern ihres kleinen Heimatdorfes auswandern, denn der Krieg war noch nicht vorbei und die Feinde drohten zu Nahe an das Dorf zu kommen. Sie waren die letzten die auswanderten, Kiako’s Freunde waren schon früher gegangen, deswegen suchte sie nun diese. Als sich schließlich neuartige Gedanken einschlichen, wie etwa der Traum, den sie vor kurzem gehabt hatte, erwachte sie aus ihrem Tagtraum. Ihre Augen hatten wieder diesen leeren Ausdruck und der gefiel Kenichi gar nicht, also ging er zu ihr rüber um auf sich aufmerksam zu machen, doch sie beachtete ihn gar nicht. „K-chan? Geht es dir gut? Du siehst nicht sehr gesund aus…“ Doch sie beachtete ihn immer noch nicht. Sie ging zu ihrer Kleidung hinüber, zog das T-Shirt aus und legte ihr Gewand an. Kenichi drehte sich mit knallrotem Kopf um. >Sie kann nicht ganz bei sich sein… Sie würde nie, vor allem nicht vor mir… Diese Augen…< Er wollte gerade etwas Sagen, als sie ihre Tasche packte und zu einem Kiesweg ging. Der entgeisterte Kenichi rannte ihr nach, wollte sie am Arm packen, doch sie schien wieder eine Barriere um sich errichtet zu haben. „So ein Mist…“ Er konnte ihr nur noch nach sehen, bis sie schlussendlich aus seinem Blickfeld verschwand.



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