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My Little Damaged Toy

- for the Snow obsessed
von

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Begin

Die Straßen waren leer und grau. Mit ruhigen Schritten ging sie auf die Schule zu. Der Schatten, den diese warf, kam ihr entgegen und schien sie zu verschlingen, als sie ihn betrat. Die Zigarette in ihrem Mund war schon bis zum Filter herunter geraucht. Auch als die Glut an ihren Lippen ankam, störte es sie recht wenig. Sie öffnete ihren Mund und der Stummel fiel auf den Boden vor dem Tor. Ohne zu klopfen öffnete sie es und betrat das riesige Gebäude.

Im Inneren war es genauso grau wie draußen. Die vielen Kinder, die sich im Gebäude tummelten, trugen alle dieselbe Kleidung, dieselbe Uniform. Es war alles grau. Es war genauso öde und langweilig, wie sie es sich vorgestellt hatte. Genauso, wie es Snow beschrieben hatte.

Ein älterer Mann kam auf sie zu. Es war anscheinend der Hausmeister, denn in seiner Hand hielt er einen Wischmopp. „Was machen sie hier?“, seine Stimme klang trocken und alt. Ja, sogar gelangweilt. 'Also langweilen sich die Menschen selber in ihrer Welt', schwirrte es durch ihren Kopf. „Guten Tag. Ich habe einen Termin beim Direktor, können sie mir sagen, wo ich ihn finde?“ „Fragen sie mal im Sekretariat nach. Das ist dort, immer geradeaus, am Ende dieses Ganges.“ Die spindeldürren Finger des Hausmeisters, an denen schon die Haut herunter hing, zeigten auf einen Gang, in dem sich ausnahmsweise keine Kinder aufhielten, eher schienen sie noch einen Bogen um ihn zu machen. „Vielen Dank, mein Herr.“ Mit diesen Worten ließ sie den Hausmeister einfach stehen und zwängte sich durch die Horde von Kindern, bis sie bei dem Gang ankam. Keine Menschenseele hielt sich in ihm auf. Ihr war es nur recht, konnte sie doch so keiner stören.

Ganz hinten, so wie es der Hausmeister gesagt hatte, fand sie das Sekretariat. Diesmal klopfte sie und wartete auf eine Stimme, die sie hereinbitten würde. Nach ein paar Sekunden wurde sie auch schon hineingerufen. Sie öffnete die schwere Ebenholztür. Das Holz war alt und schwarz, es passte farblich hervorragend zu den grauen Steinen, die das Mauerwerk bildeten.

Im Raum schaute eine ältere Frau auf. „Guten Tag? Haben sie einen Termin beim Direktor? Er ist momentan nämlich sehr beschäftigt.“ Die Stimme klang hektisch und ein wenig zu hoch, dennoch konnte man die Trägheit in ihr nicht überhören. „Mein Name ist Jouette“, stellte sich das Mädchen vor. „Fragen sie den Direktor, er wird wissen, wer ich bin.“ Die Frau nickte abgehackt und verließ für kurze Zeit den Raum. Als sie wiederkam, nickte sie noch einmal und führte Jouette ins Zimmer des Direktors. Sie wartete nicht einmal, bis Jouette eingetreten war, sondern drehte sich gleich wieder um und ging zu ihrem Schreibtisch zurück.

Das Zimmer war groß. Es war fast so groß, wie die riesige Eingangshalle, nur nicht so hoch. „Da bist du ja schon. Das hat diesmal aber lange gedauert!“ Mit schweren Schritten näherte sich der Direktor Jouette. Sein Fett schwabbelte dabei immer wieder auf und ab. „Fast hätte ich meine Geduld verloren.“ Als er direkt vor ihr stand, küsste er sie. Es war kein sanfter, auch kein leidenschaftlicher, sondern ein gieriger und grober Kuss. Seine Hände wanderten unter ihre Bluse und begannen ihre Brüste zu streicheln. Ekel stieg ihr in den Hals, aber sie ließ den alten Mann machen, was er wollte. Es war ihr Job, sie konnte und durfte sich nicht gegen ihn wehren. Sie war sein Spielzeug, genauso wie er es bestellt hatte. Daher auch ihr Name. Jouette, ein Spielzeug. Ihren richtigen Namen kannte sie nicht mehr, irgendwann mal hatte sie jemand so genannt, seitdem hieß sie so.

Langsam schloss sie die Augen und umschlang nun den freien Oberkörper des Direktors mit ihren Armen. Sie versuchte ihren Geist von ihrem Körper zu entfernen. Versuchte sich vorzustellen, dass nicht sie die Person war, die das Fett in den Händen hielt. Dass nicht sie es war, die ein Messer zückte und es an den Nacken des Mannes hielt.

Es waren die Worte des Mädchens, das Jouette hinter dem Direktor erkannt hatte, die sie dazu brachten zu zustechen. Das Kind mit den schwarzen Haaren und lila Strähnchen hatte sie nicht einmal aussprechen müssen, sie formte sie nur mit den Lippen, doch Jouette verstand jedes jedes einzelne von ihnen. „Willst du mit in meine Welt kommen? Willst du so werden wie Snow?“

Es war nur ein lauter Schrei zu hören, der dem in der Sekunde davor glich. Es klang eher so, als ob der Mann seinen Höhepunkt erreichte, als dass er gerade starb. Dann stach sie auch in ihre eigene Kehle.
 

***
 

„Was war das eben für ein Schrei?“ Ein kleines Mädchen stand in der Pausenhalle mit seinen neuen Freunden zusammen. Sie war neu an der Schule und wurde herumgeführt. „Ach, das war bestimmt wieder der Direktor“, ein anderes Mädchen antwortete ihr, ohne auch nur Interesse an dem Schrei selbst zu zeigen. „Jeder an der Schule weiß, dass er ab und zu mal eine Hure bezahlt, um mit ihr die Zeit zu verbringen. Du kannst dir wohl denken, was das gerade zu bedeuten hatte.“

„Wie hast du dir eigentlich die Haare gemacht? Lila Strähnen sieht man total selten, aber es steht dir voll gut.“ Die Neue reagierte nicht auf die Frage. Sie blickte noch eine Sekunde länger zu dem Gang, aus dem der Schrei gekommen war, folgte dann aber ihren Mitschülerinnen. Ein leichtes Grinsen lag für eine Zehntelsekunde auf ihren Lippen.
 

~
 

„Du sollst also Snows Platz einnehmen? Das wird aber Arbeit für dich bedeuten!“, Charlotte grinste Jouette an und feilte sich dabei die Nägel. „Schon mal von Yuki oder Haru Rozen gehört? Das hat Snow geschaffen. So etwas solltest du dann ebenfalls schon bald beherrschen können. Traust du dir das wirklich zu?“

„Ich muss doch nur töten, was soll daran bitte schwer sein? Und so toll wird Snow auch wieder nicht gewesen sein.“

„Denkst du das wirklich? Wenn Snow nicht gut war… Wie hat sie es denn dann geschafft, verehrt zu werden? Wenn sie nicht gut war… Warum gibt es dann diesen Snow-Kult und die ganzen Selbstmorde, weil ihr irgendwelche Groupies folgen wollen?“

„Sie sah einfach nur gut aus“, Charlotte hob nur eine Augenbraue, zuckte mit den Schultern, stand von Snows altem Tisch auf und setzte sich an ihren eigenen, nur drei Schritte davon entfernt.

Hunderte von Akten, Formularen und anderem Papierkram lagen auf Jouettes Schreibtisch verteilt. Sie rieb sich die Schläfen, bevor sie sich an die Aufgabe machte, alles aufzuräumen und zu sortieren. Immer wieder schaute sie zu ihrer Bürogenossin, beobachtete, wie diese mit ihrer Nagelfeile spielte, sich immer wieder schnitt und Blut herauskam. Jedes Mal schüttelte sie nur den Kopf, jedoch faszinierte es sie gleichermaßen, sodass sie immer wieder hinschaute.

Irgendwann waren Charlottes linke Hand und Arm komplett in ein helles Rot getaucht, durchmischt mit dem Dunkel des Rotes, welches schon getrocknet war.

Nach einer Weile schaute die blonde Frau auf und blickte mit ihren blauen Augen direkt in die von Jouette. „Vielleicht sollten Sie arbeiten. Es hat sich einiges angesammelt, seit Snows Abgang. Es wird eine Weile dauern, all dies nachzuholen.“ Und somit verabschiedete sie sich auch und verließ das Büro. Erst später, als Jouette es geschafft hatte schon fast die Hälfte zu sortieren und Stunden vergangen waren, kam sie zurück. Ihr Arm war wieder genauso blass, wie an dem Tag, als Jouette sie zum ersten Mal gesehen hatte.
 

~
 

/Schwarze Fingernägel, schwarze Haare und dazu lila Strähnchen. „Willst du das wirklich machen? Lila ist doch ein wenig extrem…“ Ich könnte jetzt herumschreien wie ein kleines Kind und auf die Farbe beharren, aber das ist mir doch zu anstrengend. Ich nicke einfach nur, ich wollte immerhin schon immer mal so aussehen.

Ich höre meine kränkliche Stimme ganz ruhig und ganz gelassen sprechen: „Lass mich doch. Sind ja meine Haare. Und wenn ich es will…? Du hast mir erlaubt zu machen was ich will…“ Mutter schaut mich mit entsetzen Augen an, dann stammelt sie irgendwas von Entschuldigung und so was. Sie ist leicht einzuschüchtern. Dabei mache ich gar nichts und trotzdem hat sie Angst vor mir. Zu Recht… Ich grinse sie an, anscheinend leicht bösartig, denn sofort verlässt sie nervös das Zimmer und sagt dabei zu mir, ich solle doch mit meinen Haaren machen was ich wolle. Sie lässt dabei ein paar Geldscheine fallen. Wahrscheinlich will sie es doch nicht selber machen und ich soll zum Friseur gehen. Noch besser.

Auf eine neue Schule sollte man doch mit einem neuen Image gehen. Statt mich zu ändern, verändere ich lieber mein Aussehen. Reicht das nicht? Meine einzige Angst wäre wohl, dass Jemand aus der Schule von den Toten weiß. Dann könnte ich meinen Spaß wahrscheinlich nicht auch dort haben. Morgen kommt sowieso mein Spielzeug. Ich mag den Direktor nicht, er ist so schleimig./
 

~
 

Finger krallten sich in meinen Arm. Die Nägel rissen meine Haut auf, ein Schrei entglitt meiner Kehle, Schmerz zog durch jede meiner Fasern, Angst zerriss mir das Herz. Aus dem Schnee heraus schaute mich die seltsame Gestalt an. Mein Verstand wollte laufen, einfach nur wegrennen und fliehen, meine Beine jedoch waren wie versteinert. Ich spürte nicht einmal, wie die Gestalt hinein biss und Fleisch herausriss. Das Gesicht konnte ich nicht sehen, es war von filzigen, schwarzen Haaren verdeckt.

Vielleicht gerade mal zehn Meter entfernt stand meine Freundin und beobachtete mich. Keine Regung in ihrem Mienenspiel, ihre verzogenen Mundwinkel konnte man noch am ehesten als ein grausames Grinsen deuten. Tränen flossen vor Angst und Schmerz aus meinen Augen, gleichzeitig mischte sich das Gefühl der Einsamkeit dazwischen. Sie half mir nicht, sie schaute nur zu.

Die Nägel dieses seltsamen Wesens, das sich unter dem Schnee versteckt hatte, rissen mir die Haut vom Arm, bissen sich hinein und zogen mir das Fleisch von den Knochen. Ich schrie, schrie immer lauter, rief um Hilfe. Niemand hörte mich, nur meine Freundin. Ihre blauen Augen schauten mich an. Blut und eine schwarze Ölspur verteilten sich über den Schnee. Den schönen weißen Schnee. Man konnte ihn nicht mehr sehen. Mein eigenes Blut beschmutzte ihn, der Dreck des Wesens ebenfalls. Das letzte was ich sah, war das grauenhafte Gesicht des Mädchens. Überall Narben, die Haut ganz blau; dann verschluckte mich ihr Rachen. Ich hatte überall Schmerzen, schrie noch immer, bevor ich komplett verstummte.
 

~
 

/Überall Schnee. Alles weiß. Ich liebe den Schnee, ich liebe es, wie er alles unter sich verbirgt. Die Reinheit, die Täuschung. Der Schnee verbirgt alles Leben dieser Erde unter sich.

Ohne eine Miene zu verziehen schaue ich zu, wie Yuki gefressen wird, von meinem Wesen.

Meine „Freundin“… So hat sie sich mir gegenüber gesehen, dabei ist es doch nur meine Aufgabe Snows Werk zu Ende zu bringen. Weshalb sonst hat man mich als ihre Nachfolgerin gesehen?

Snow war Gott… Nun bin ich Snow. Damit bin ich doch auch Gott, oder?

Der Kopf ist zertrümmert. Als nächstes wird der Arm dran sein, mit Knochen, den Nägeln. Mein Wesen frisst alles auf, sie ist ein zuverlässiges Wesen, wie ich erfahren durfte. Schnell verlasse ich den Ort, der Schnee wird in Kürze meine Spuren wieder verwischen und somit wird auch nichts auf mich deuten. Das muss also die Macht Snow gewesen sein. Dies ist also Gottes Macht. Ich fühle mich gut./



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-09-28T09:04:29+00:00 28.09.2007 11:04
jetzt, nachdem ich das erzte kapitel deiner story gelesen habe, muss ich leider zugeben, dass ich nicht weiter darin interessiert bin. der schreibstil ist manchmal doch ein wenig holprig, ein paar beispiele moechte ich nennen, damit du vielleicht verstehst, was ich meine:
>>sie klopfte nicht
warum sollte sie? das ist ne schule, ein oeffentliches gebaeude, da geht man einfach rein, egal wer man ist.
>>sie lies ihn mit diesen Worten stehen
Entschuldigung, aber unter "stehen lassen" wuerde man doch etwas anderes verstehen. schliesslich hat sie kaum 2 saetze mit dem gewechselt.
>>da bist du ja schon, hat aber laenger gedauert als sonst
das widerspricht sich einfach nur! lass das schon weg, dann hats wieder sinn
>>ein lauter schrei
schreie sind immer laut, oder sie sind stumm oder unterdrueckt oder sonst wie nicht zu hoeren. ist das der fall dann schreibt man es dazu, ansonsten nicht. jeder kann sich vorstellen, dass ein schrei laut ist...
es ist ein bissel schlecht formuliert, wenn der hausmeister sagt man solle im sekretariat nach dem Direktor fragen, weil er es selbst nicht wuesste. natuerich weiss der hausmeister wo das direktorenzimmer ist! der ist hausmeister...

ausserdem hab ich doch ein ziemliches problem der storz zu folgen. schon am anfang diese sache, das man eine "sie" also anscheinend ein maedchen oder eine rau auf dem schauplatzt hat, und die schule, die natuerlich auch unter das synonym "sie" faellt. das kann schon zu leinter verwirrung fuehren, wenn man nicht ordentlich genug liest. auch ansonsten find ich es nicht so besonders praktisch bei so vielen weiblichen personen keine namen zu nennen. bis auf snow kommen ja keine namen vor, das verwirrt maechtig.

insgesamt haette eine art einleitung nicht geschadet... okay, man kann es schon noch unter kurzgeschichte zaehlen und dann ist ne einleitung ja auch schon wieder bloedsinnig und auch das nach dem ersten kapitel nicht wirklich annaehernd klarheit aufkommt vielleicht auch grade noch so einzusehen, aber da die ganze story nur aus drei kapiteln besteht sollte man schon am anfang den einstieg relativ leicht finden. das ist hier nicht der fall, zu mindestens nicht bei mir.

ich hoffe mal ganz stark, dass du dich jetzt nicht von mir auf den schlips getreten fuehlst, auch wenn ich dir das gar nicht uebel nehmen wuerde, da ich meine wortwahl kenne... trotzdem, es ist alles ernst gemeint, aber freundlich und nur einkleiner hinweis darauf, was man besser machen koennte. das viele sachen jetzt schlimmer klingen als sies tatsaechlich sind, tut mir wirklich leid... ist mal wieder unbeabsichtigt.
Von:  Idhren
2007-08-20T21:11:09+00:00 20.08.2007 23:11
Hin und wieder wirken die Details, die du einstreust, als habest du sie vergessen und versuchtest, sie noch einzufügen, das wirkt etwas abgehackt. Ansonsten ist der Prolog sehr verwirrend, aber das hast du ja ganz offenbar als Stilmittel verwendet. Trotzdem stört es mich, dass du den Tempus hier und da wechselst, weil es gerade so wie du es benutzt keinen Sinn macht. Ich denke, auch das ist beabsichtigt, trotzdem nicht mein Fall =P
Hier und da sind etwas störende Kommata-Fehler, aber das ist okay, jeder hat Fehler drin.
Alles in allem aber vom Inhalt her in Ordnung ^^


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