noch ein fehlender teil...
Sie beendete ihre Frage nicht,aus Einsicht,dass es unnütz war.Sie würden ihr
ohnehin wieder eine Antwort geben,die mehr Fragen aufwarf,als sie
beantwortete.
Okami zog einen kleinen Lederbeutel aus dem weiten Flügelärmel ihrer
Kutte.Als sie ihn öffnete entstieg ihm ein modriger Geruch,von dem Yves übel
wurde,auch Mihai rümpfte bei dem Gestank die Nase.Das alte Weib musste kurz
lachen."Mihai,was ist? Das ist doch nur Schimmel aus der Gruft Zenos'.Du bist
doch
quasi mit solchen Düften aufgewachsen."
"Deswegen muss es mir doch nicht gefallen-oder?" sagte er mit einem
angewiderten Gesichtsausdruck."Jaja,schon gut.Tretet lieber etwas zurück!" Der
junge
Halbvampir folgte ihrer Aufforderung sofort und zog auch Yves,die sich mehr
als fehl am Platz fühlte,einige Meter von Okami weg.Diese nahm eine Prise des
stinkenden Pulvers aus dem Beutel und streute es über die Erde.Ein leises
Murmeln eines unkenntlichen Kauderwelsch folgte und das Pulver begann zu
brennen.Plötzlich stieg eine grüne Feuersäule vom Boden auf und erhellte mit
ihrem
grellen Licht die gesamte Höhle.Yves schrie auf,das Licht blendete sie.Erst
nach einigen Atemzügen bemerkte sie,dass Mihai sich schützend vor sie gestellt
hatte und seine Flügel zu einer Art Schirm ausgebreitet waren.Er drückte sie
an sich und flüsterte dann in ihr Ohr:"Mach die Augen zu! Wenn du hinein
guckst,kannst du erblinden."
Eine kurze Weile standen sie so da,bis das Licht abschwächte und Okamis
Stimme zu hören war."Ihr könnt jetzt kommen!" Urplötzlich löste sich der Junge
von Yves und ging auf den übriggebliebenen giftgrün züngelnden Feuerring zu,der
wider jeglicher Naturgesetze quer in der Luft schwebte.Neugierig folgte ihm
das Mädchen.Kurz nachdem Mihai vor dem Ring stehen geblieben war,flackerte
zischend eine blaue Flamme in der Ringmitte auf und ein Gesicht war zu
erkennen.Ein erwachsener Mann,vielleicht gerade mal dreissig mit schwarzen
Haaren,die
sich sanft über seine schon unwirklich schmalen Schultern schlängelten.Über
seinem Gesicht zog sich eine blaßblaue Tätoowierung bestehend aus
dutzenden,ineinander verschlungener Ornamente."Mihai?" fragte der Mann
erstaunt."Ähm,ja...ich hab nicht viel Zeit.Ich will euch nur warnen.Ein Allain
ist auf dem Weg
zu euch." Der Fremde verzog sein Gesicht zu einer ungläubigen Maske."Du
musst dich irren.Andine ist hier und sie hätte uns sofort gewarnt,wenn sie etwas
in der Art gesehen hätte." Mihai legte seine Stirn in Falten."Wenn er nicht
zu euch ist,wohin dann?..." Er drehte sich zu Yves,die ihn fragend
anstarrte.Natürlich war es klar,wo der Allain hinwollte.Das Mädchen musterte
sein
sorgenvolles Gesicht und der fragende Blick wich angsterfülltem
Verständnis."Meine
Eltern...," flüsterte sie heiser.Sie fühlte sich jetzt
schwach,matt,ohnmächtig und hilflos.Ihre Eltern waren in Gefahr und sie musste
ihnen helfen;sie
musste zu ihnen."Denk nicht mal dran," zischte Okami sie an."Du kennst jetzt
nichts machen,ausser abwarten und beten,dass es gutgeht."
"Soll ich sie sterben lassen," schrie das Mädchen die alte Frau an."Ich
verstehe deine Sorge,aber wenn du jetzt gehst,wirst du auch sterben und das auch
noch unnötig." Hilfesuchend schaute Yves zu Mihai,der sich von der Gestalt im
Feuerring verabschiedete.Langsam kam er auf das Mädchen zu,aus dessen Augen
glitzernde Tränen traten."Sie hat recht.Es ist besser,wenn du
hierbleibst.Morgen Nacht werden wir sofort zu deinem Haus fliegen,aber heute
können wir
nichts machen." Ein schwacher Trost für eine Tochter,die machtlos das Ende ihrer
Eltern abwarten musste.Weinend setzte sie sich auf das Podest des
Thrones."Und was nun?" fragte Mihai Okami.Diese stieg auf das Podest und ließ
sich in
den Thron fallen."Nichts.Der Allain wird wahrscheinlich bis zur Dämmerung vor
dem Eingang sein oder er ist schon auf dem Weg zu Yves' Eltern.Nachschauen ist
zu gefährlich.Ihr werdet wohl bis zum Sonnenuntergang hierbleiben müssen."
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Yves blinzelte.Sie hatte Angst davor die Augen zu öffnen und
festzustellen,dass die Ereignisse der letzten Nacht nicht bloß ein Traum
waren.Ihre Hand
tastete den Untergrund ab.Er war hart und kalt,also lag sie nicht in ihrem
Bett.Zaghaft öffnete sie die Augen und erkannte zu ihrem Schrecken,dass sie
tatsächlich noch in der Höhle war,doch wirkte sie jetzt weniger
angsteinflössend.Vom Eingang und einigen weiteren Luftlöchern in der hohen Decke
her schien
Sonnenlicht in den Raum.Sie schaute sich um.An eine der
Stalaktit-Stalagmit-Säulen gelehnt saß Mihai.Er reinigte sein Schwert vom Blut
des
Allains.Schwerfällig erhob sich das Mädchen und versuchte sich zu strecken,doch
alles tat
weh.Der harte Schlafplatz und die Kälte hatten ihr Muskeln verkrampfen
lassen.Schwankend schritt sie zu dem jungen Halbvampir.
"Und...gut geschlafen?" fragte dieser,ohne seinen Blick von seiner Waffe zu
nehmen."Ähm...nicht wirklich...Wo ist Okami?"
"Gegangen." Yves riss erstaunt die Augen auf."Gegangen?...Ich dachte ihr
vertragt kein Sonnenlicht." Mihai steckte das blankpolierte Schwert zurück in
die Scheide."Vampire mögen kein Sonnenlicht,Okami ist ein Tierdämon,da ist das
anders." Seufzend ließ sich das Mädchen neben ihm auf den Boden
sinken."Vampir,Tierdämon,das ist mir alles zu hoch."
"Ach übrigens,Okami hat beschlossen,dass du jetzt mein neuer Schutzgeist
bist," platzte es laut aus dem Jungen raus.Yves war sprachlos,es dauerte bis sie
etwas dazu sagen konnte."Wie Schutzgeist?"
"Na ganz einfach,du beschützt mich vor Wesen der Dunkelheit,hilfst mir
Vollvampir zu werden und lieferst mir dann und wann Blut und ich..."
"Blut???" schrie sie schrill.Mihai zuckte bei ihrem Schrei zusammen."Du
willst mich doch nicht etwa auslutschen? Was ist das,ein schlechter
Dracula-Film?" Das Mädchen war zornig aufgesprungen und schaute von oben herab
auf
ihn.Dieser erhob nun endlich seinen Kopf und ließ sie in sein verdutztes Gesicht
blicken.Zum ersten Mal konnte sie es sehen.Seine Haut war blaß und wirkte durch
die blaustichigen,schwarzen,kurzen Haare,von denen einige Strähnen ins
Gesicht fielen und der Rest ungeordnet in alle Richtungen fiel,noch heller.Seine
Lippen waren fein gezeichnet und zwei dunkle,fast schwarze Augen starrten sie
erschrocken an.Alles in allem war er ein hübscher,schlanker Junge,der trotz
seiner Bläße weder kränklich noch schwächlich wirkte,in etwa ihrem Alter.
"Beruhig dich," sagte er ruhig," es ist ja nicht so,dass ich dein Blut
ständig brauche,nur wenn ich verletzt bin oder so."
"Wie verletzt,ihr seid doch unsterblich?"
"Ich bin nicht unsterblich und in einem Kampf gibts halt Verletzungen.Damit
diese schnell heilen,braucht ein Vampir etwas Blut von seinem
Schutzgeist,ausserdem steigert es seine Kraft."
"Wieso Blut?"
"Blut ist Leben und Träger der Lebenskraft-klar? Du weißt ja gar
nichts...Mann hab ich Glück,ich brauch einen Schutzgeist und was bekomm ich?
Einen
Vampirhybriden,dessen Kräfte noch nichtmal erwacht sind und den ich auch noch
ausbilden muss." Der Junge seufzte,was Yves fast zum Kochen brachte."Hey,es war
nicht meine Idee.Ich wurde ja nichtmal gefragt," protestierte sie
lautstark."Wenn es nach mir ginge,würde ich jetzt zu Hause sein und wäre dir nie
begegnet." Mihai winkte kurz ab."Beruhig dich,ist ja nicht deine Schuld,aber
gebrauchen kann ich dich eigentlich nicht.Okami hat zwar gesagt,deine Kräfte
würden
noch erwachen und das sie stark seien,aber ich brauche nunmal einen
ausgebildeten Schutzgeist und keinen,dem ich bei der Ausbildung helfen muss.Und
dann
auch noch einen Vampirhybriden." In seinen letzten Worten schwang Verachtung
und Ekel,was durch sein angewidertes Gesicht noch mehr verstärkt
wurde.Verwirrtheit löste den Zorn in Yves ab."Was ist denn so schlimm an
Vampirhybriden,"
stammelte sie."Nichts,eigentlich...es ist nur...sie sind mehr Mensch als
Vampir und meist auch wahre Monster." Seufzend ließ sich Yves wieder zu Boden
sinken."Ich bin kein Monster," versuchte sie flüsternd ihre Abstammung zu
rechtfertigen.Der Vampir beobachtete sie.Das Mädchen saß direkt in einem
Sonnenstrahl,der durch die Decke fiel.Sie hatte ihre Beine angezogen und hockte
direkt
vor ihm,ihr Kopf mit den schulterlangen,zerzausten,hellbraunen Haaren ruhte
auf den Knien.Die smaragdgrünen Augen ruhten in seinem Gesicht und hielten
seinem Blick stand.Sie war allerhöchstens ein oder zwei Jahre jünger als er,16
oder schon 17.Seine eigenen Worte kehrten ihm ins Gedächtnis zurück.Wie ein
Monster sah sie nicht aus und die Blutrünstigkeit der meisten anderen Hybriden
traute er ihrer anscheinenden Zerbrechlichkeit nicht zu."Nein,das bist du
nicht," hörte sich Mihai selber sagen.Er legte seine Hand auf ihren
angewinkelten Arm,der ihren Kopf stützte."Du solltest dich jetzt ausruhen! Bis
zur
Dämmerung sind es noch einige Stunden." Überrascht hob sie den Kopf an."Und was
machst du?" Mihai rekelte sich etwas an der Steinsäule,bis er eine bequeme Lage
gefunden hatte."Schlafen was sonst?"
"Brauchst du dafür keinen Sarg?" Über ihre naive Frage konnte er nur noch
mit den Augen rollen.Dieses Mädchen wusste wirklich gar nichts über
Vampire."Ich bin doch nicht tot." meinte er entrüstet."A-aber Vampire treiben
sich doch
immer auf Friedhöfen rum und leben in Gruften und so."
"Das stimmt nur zur Hälfte.Wir halten uns,wie die meisten anderen Wesen der
Nacht lieber von Menschen fern und besuchen heilige Orte,wie etwa
Friedhöfe,weil die Wesen der Hölle dort keinen Zugang haben...und nun sei
still,ich
brauch meinen Schlaf." Er schloß die Augen und begann ruhiger zu atmen.Yves
schaute ihm dabei zu.Auf sie wirkte er,wie ein schlafender Engel mit
nachtschwarzen Flügeln."Mihai...danke," flüsterte sie.Er regte sich nicht,aber
murmelte
eine Frage."Wofür?"
"Weil du mein Leben gerettet hast." Verschlafen nickte er knapp,fast schon
unmerklich und murmelte wieder,diesmal etwas Nichtverständliches.
Z§Z§Z§Z
Neugierig drehte Mihai seinen Kopf zu allen Seiten.Er war vorher noch nie in
einem Menschenhaus gewesen.Es war so ganz anders,als die Ruinen,alten
Schlösser,Gruften und Höhlen,die seine Rasse in der Regel bewohnten.Über sich
hörte
er Yves,die ständig nach ihren Eltern rufend im oberen Geschoss war.Die
Geräusche ihrer Schritte wechselten fortwehrend die Richtung.Sie waren der
einzige Laut in dem Einfamilienhaus.Eine Tatsache,die den jungen Vampir stutzig
machte.Plötzlich erschütterte ein Schreckensschrei die unheimliche Stille.Es war
Yves,aber wieso schrie sie? Was hatte sie so erschreckt? Kopflos rannte
Mihai die Treppe hoch ins Obergeschoss.Er sah sie auch sofort vor einer
geöffneten Tür stehen.Der intensive Geruch von Blut stieg in seine Nase.War sie
verletzt? Langsam näherte er sich ihr.Sie rührte sich nicht,nichtmal als er sie
berührte.Das junge Mädchen stand eindeutig unter Schock.
Automatisch drehte sich Mihais Kopf in die Richtung,in die Yves starrte.Er
glaubte,sein Herz würde stehenbleiben.Es war wohl das Schlafzimmer von Yves'
Eltern.Wieder starker Blutgeruch und diesmal auch der Grund dafür.Das große
Ehebett in der Mitte des Zimmers war blutgetränkt,ebenso der Läufer davor.Vor
dem Bett lag ein Arm mit einigen Bisswunden und über der Bettkante hing der
schlaffe Kopf einer Frau.Ihre Augen weit aufgerissen,dem Tod
entgegenstarrend,ihr Mund schienen noch einen Hilferuf formen zu wollen.Etwas
von ihr entfernt
lag die Leiche eines Mannes,zerfetzt,zerfressen,das Leben mit Gewalt
herausgerissen.Beide Körper lagen seltsam verdreht da und aus ihren unzähligen
Wunden
floß noch Blut,sie konnten nicht lange tot sein.
Erst jetzt bemerkte Mihai den Allain,der noch über der Frau gebeugt war.Sein
normalerweise menschliches Gesicht,war zu einer dämonischen Fratze
verzerrt.Überall an seinem Körper klebte der rote Lebenssaft-an seiner dunklen
Lederkluft,seinem Schwert,seinen Händen und an seinen Eckzähnen,die bei seinem
überheblichen Grinsen deutlich zu sehen waren.Sie waren bedeutend größer als
Mihais,die eigentlich nicht sonderlich auffielen.Das Gesicht des Allains war
blutverschmiert.Seine Zunge leckte provozierend über die Lippen,während er sich
geschmeidig wie ein Raubtier über die Leiche bewegte.Mit einem Satz stand er
direkt vor dem Vampir.Seine fledermausartigen Schwingen stoben kurz auf und
legten sich dann an seinen Körper.Die gefährlich purpurrot leuchtenden Augen
suchten Mihais Blick.Dieser zog sein Schwert und richtete die Spitze auf das
Gesicht seines Gegners.Kurz darauf erschien ein zweites Schwert,dass Mihais zur
Seite schlug.Beide begannen zu kämpfen.Klirrend trafen die Waffen
aufeinander.Der Vampir hielt sich tapfer,war aber kräftemässig dem bösen Geist
unterlegen.Er strauchelte und verlor fast den Halt.Sein Gegner nutzte es die
kurze
Unaufmerksamkeit.Sein Schwert zerschnitt zischend die Luft und kam immer näher
an Mihais Gesicht.Gerade noch rechtzeitig konnte der Junge den Angriff mit
seiner Waffe abfangen.Der Allain zog sein Schwert blitzschnell zurück,drehte
sich kurz und erwischte den Vampir überraschend.
Mihai blickte an sich herab.Ein Fleck,der sich immer weiter
ausbreitete,erschien auf seinem zerschnittenen,dunkelblauen,ärmellosen Hemd.Er
musste husten
und spuckte dabei Blut."Mist," zischte er erstickt.Klirrend fiel sein
schlichtes,zweischneidiges Schwert zu Boden,bevor er selber zu Boden ging.Hinter
dem
dünnen Nebelvorhang vor seinen Augen konnte er den Sieger sehen,wie er auf
Yves zuging,die immer noch geschockt dastand."Yves lauf weg!" röchelte
Mihai,doch sie reagierte nicht.Der Allain kam immer weiter auf sie zu.Seine Hand
umfasste ihr Kinn und hob den Kopf etwas an.Er schaute ihr direkt in die Augen
und holte sie so in die Realität zurück."Ich hasse Schutzgeister.Ihr
verhindert,dass wir die Vampire vernichten können,die für unser Leid
verantwortlich
sind," hauchte er in ihr Gesicht.Er verstärkte den Druck auf einem seiner
Finger und zog mit seinem Nagel einen Kratzer in ihre Haut.Sie versuchte sich zu
befreien,doch sein Druck wurde immer stärker.Tränen kullerten aus ihren
Augen;sie hatte Angst.Der Allain rückte ein Stück zur Seite und deutete in das
Zimmer,indem Yves Eltern lagen und Mihai sich krampfhaft an seinem Leben
klammerte."Du kannst sie wenigstens wiedersehen,wenn du gleich stirbst." Seine
Stimme
war kalt und doch traurig,die eines Monsters,aber dennoch menschlich.Mihai
hob seinen Kopf und bat verzweifelt:"Lass sie gehen! Sie ist wertlos,sie ist
kein Schutzgeist."
"Schnauze," zischte der Allain und stieß Mihai mit dem Fuß weg.Ächzend und
stöhnend blieb er liegen."MIHAI..." schrie Yves.Als sie den Jungen am Boden
sah,stieg in ihr plötzlich ein merkwürdiges Gefühl auf.Ein warmer Strom bahnte
sich seinen Weg durch ihren Geist und Körper.Sie schloß die Augen und
erspürte das Prickeln in ihrem Herzen.Eine Stimme erfüllte ihr Inneres."Lass es
einfach fließen,Yves! Die Kräfte der Schutzgeister wissen,was sie machen und
deine sind stark.Sie werden dich schützen,sie werden euch schützen.Wehre dich
nicht!"
Das Mädchen öffnete die Augen und spürte,wie sich etwas von ihrem Körper
lößte.Eine Art Schutzschild,der sie umgeben hatte.Der Abstand zwischen ihr und
dem Schild vergrösserte sich rasend.Durch den entstandenen Luftdruck wurde der
Allain weggeschleudert.Krachend knallte er gegen die Schlafzimmerwand
gegenüber.Laut zerbarst sein Rückgrat und leblos blieb er liegen.
Fassunglos blieb sie stehen und starrte auf den toten Allain,der
jetzt,genauso wie ihre Eltern,zu Asche zerfiel.Suchend ließ sie ihre Blicke
durch das
Zimmer schweifen und sah dann Mihai.
"Mihai?..." flüsterte sie in sein Ohr,während sie ihn auf den Rücken
drehte.Besorgt schaute Yves zu der klaffenden Wunde an seinem Bauch."Nicht
schlimm,"
hauchte der Junge und versuchte zu lächeln,was aber immer mehr zu einer
schmerzverzerrten Maske wurde."Ich brauche dein Blut," stöhnte er
atemlos.Vorsichtig hob sie ihn an,bis sein Kopf auf ihrer Schulter ruhte.Ihr war
nicht wohl
bei dem Gedanken,aber Mihai würde sonst sterben und seit sie die Stimme in
ihrem Herzen gehört hatte,waren ihr die Aufgaben der Schutzgeister soviel
klarer.
Ein kurzer,schmerzhafter Stich in ihrem Hals war der Beweis,dass Mihai
bereits zugebissen hatte.Sie stöhnte kurz vor Schmerz auf.Mihai spürte,wie seine
Kräfte zurückkehrten.Immer stärker umklammerte er Yves und zog sie weiter an
sich heran.Je stärker er wurde,desto schwächer wurde das Mädchen.Ihr wurde
erst schwindlig,dann umhüllte sie Bewusstlosigkeit.
Bevor sie nach hinten kippen konnte,wurde sie von Mihai aufgefangen.Er hielt
sie fest und musterte die Schlafende.Eine Strähne war in ihr Gesicht
gefallen,die er nun zur Seite wischte."Tut mir leid Yves,aber ich denke,daran
wirst
du dich wohl gewöhnen müssen."