Zum Inhalt der Seite

Es ist vorbei...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 15

Die Tage vergingen wie im Flug. Es gab nur ihn, sein Motorrad und die Welt. Jeden Tag entdeckte er

neue, faszinierende Dinge. Er genoss die Freiheit und ließ sich einfach treiben.

In dieser Verfassung sprudelten seine Ideen nur so aus ihm heraus und auf seinem Diktiergerät,

waren bereits einige Songideen enthalten.

Nur am Abend, wenn es still um ihn wurde und er den klaren Sternenhimmel betrachtete, wurde ihm

weh ums Herz. Dass waren die Momente, in denen er Bela vermisste, sich wünschte, sie wären

gemeinsam hier und könnten diesen Moment genießen. Hin und wieder, schrieb er ihm eine Sms oder

eine Postkarte, telefonieren wollte er nicht. Zu groß würde die Sehnsucht, wenn er seine Stimme

hören könnte. Außerdem ahnte er, dass der Kleinere seinetwegen sicher, sehr viel mehr Kummer

hatte und es ihm sicher auch nicht besser gehen würde, wenn sie miteinander sprachen.

Einerseits wehmütig, andererseits glücklich, stellte er fest, dass seine Reise bald vorüber sein würde.

Noch eine Woche und er flog zurück nach Deutschland. Zu seinem Bela.

Er holte ein Bild aus der Tasche und strich über das blasse Gesicht. „Nur noch ein paar Tage, dann

hast du mich wieder“, murmelte er. Er seufzte und steckte das Bild wieder ein. Dann krabbelte er ins

Zelt und kuschelte sich in seinen Schlafsack. Er schloss die Augen und dachte an den

Schwarzhaarigen. Seine funkelnden grünen Augen, würden ihn sicher anstrahlen, wenn sie einander

endlich wieder in die Arme nehmen konnten. Und dann hatten sie 2 Wochen, nur für sich alleine,

bevor, er mit dem Racing Team ins Studio gehen würde, um ein neues Album aufzunehmen. Doch, er

freute sich aufs Nachhausekommen.
 

Die Tage krochen dahin, als wären sie zähflüssiger Schleim. Jede Minute ohne den Blonden, kam

Bela vor wie eine Ewigkeit. Er langweilte sich schrecklich und dachte immer zu an den Großen.

Gegen Mittag schälte er sich endlich aus dem Bett und stellte nach einem kurzen Blick in den

Kühlschrank fest, dass er wohl mal einkaufen gehen sollte.

Also sprang er unter die Dusche und machte sich danach auf, zum nächsten Supermarkt.

Noch eine Woche ohne Jan. Wie sollte er dass bloß überstehen. Vielleicht sollte ich mal wieder was

unternehmen, dachte er so bei sich. Ich könnte mich mit Rod treffen, wir haben uns seit der Tour

kaum mehr gesehen. Euphorisiert von diesem Gedanken, erledigte er den Einkauf plötzlich viel

schwungvoller und schneller als zuvor. Kaum zu Hause angekommen, griff er auch schon zum

Telefon, um den Chilenen anzurufen.

„Hey Rod, ich bins“, sprudelte er auch gleich los.

„Hi Bela.“

„Sag mal, hast du Lust, heute Abend vorbei zu kommen? DVDs schauen, Bier trinken, quatschen?“,

Bela überschlug sich fast beim Sprechen.

„Klingt gut.“

„Ok, dann um 20.00 Uhr bei mir. Wir können uns ja dann ne Pizza bestellen.“

„Gut, bis heute Abend.“

Bela strahlte, dass war doch mal eine schöne Abwechslung.

Sofort fing er an seine Wohnung aufzuräumen und zu putzen. Dann ging er noch einmal einkaufen,

schließlich brauchte er für einen DVD Abend Chips und Bier.

Die Zeit verging ausnahmsweise mal recht schnell und so klingelte es dann auch schon an der Tür.

„Schön dass du da bist.“ Er umarmte Rod stürmisch.

„Hey, hey, immer langsam. Danke für die Einladung.“

Die beiden gingen ins Wohnzimmer und bestellten als erstes eine Pizza.

Dann sahen sie Belas DVD Sammlung nach Filmen durch, die sie anschauen wollten.

„Und alles klar bei dir?“ fragte Bela den Jüngeren.

„Ja, alles super, viel Arbeit, aber sonst. Kann nicht klagen. Und bei dir?“

„Ja mir geht es auch ganz gut. Ich bin froh, wenn Jan wieder da ist.“ Bela lächelte leicht.

„Das denk ich mir. Aber so lange dauert es ja jetzt nicht mehr oder?“ Rod sah ihn aufmunternd an.

„Nee, jetzt sind es noch 6 Tage und 8 Stunden.“

Rod musste lachen. „Doch so schlimm, ja?“

„Er fehlt mir so. Ich weiß nix mit mir anzufangen, weil ich immer an ihn denken muss. Er meldet sich

auch nur selten. Angerufen hat er nur ein Mal, um zu sagen dass er gut gelandet ist. Seitdem, hin und

wieder mal eine SMS.“

Rod sah ihn nachdenklich an. „Mh, er wird schon seine Gründe haben. Du kennst ihn doch, wenn er

einmal auf Reisen ist…“

„Dann ist ihm alles andere egal.“ Bela seufzte leise.

„Nein, so habe ich dass nicht gemeint. Er denkt sicher an dich, sonst würde er dir ja nicht schreiben.“

„Ja, das stimmt schon. Er schreibt ja auch, dass ich ihm fehle.“

„Na siehst du. Und gerade bei Jan, kannst du dir da echt was drauf einbilden.“

„Meinst du?“ Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Belas Wangen.

„Das weiß ich sogar!“ Rod musste lächeln. „Du bist aber echt voll verliebt, oder?“

Belas Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an. „Ich liebe ihn.“

„Er dich auch und du wirst sehen, wenn er wieder da ist, habt ihr Zeit füreinander.“

„Ja ein bisschen und dann verschanzt er sich im Studio.“ Der Blick des Drummers wurde traurig.

„Hey, du kennst ihn und weißt wie er ist. Du wolltest ihn haben, mit all seinen Macken. Da musst du

dann durch. Außerdem ist er dann ja nicht 1000 km weit weg und ihr könnt euch abends noch sehen.“

Bela nickte. „Du hast ja recht.“

„Siehst du, wird schon alles. Wie sieht es denn eigentlich inzwischen aus? Ist er offener geworden?“

„Ja, doch, kann man so sagen.“ Bela grinste.

„Ich meinte eigentlich, ob er eher über seine Gefühle und Sorgen spricht, nicht den Sex“, stellte Rod

angeblich entrüstet fest.

„Natürlich, dass meinte ich doch, was denkst du denn von mir.“ Bela zwinkerte.

„Dann ist ja gut.“

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und schauten dann einige Filme an.

Irgendwann beschlossen sie dann doch, dass es Zeit sei, um ins Bett zu gehen. Bela hatte Rod extra

das Gästezimmer fertig gemacht, damit dieser nicht mehr nach Hause musste.

So schliefen beide Männer zufrieden ein.

Bela, weil er seit Wochen endlich mal ein paar Stunden, fröhlich und frei hatte sein können, ohne

ständig den Blonden zu vermissen.

Auch Rod war zufrieden, hatte er doch den Eindruck, dem Schlagzeuger etwas Gutes getan zu

haben.
 

Noch 3 Tage, dachte Jan. Langsam wuchs die Vorfreude, seinen Bela wieder zu sehen, doch immer

mehr an. Er überlegte, dass er es nun wagen konnte, diesen einmal anzurufen. Zu groß, war die

Sehnsucht, seine Stimme zu hören.

Mit klopfendem Herzen wartete er darauf, dass am anderen Ende jemand abhob.

Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, als er endlich ein verschlafenes „Ja“, zu hören bekam.

Scheiße, wie spät ist es in Deutschland, schoss es ihm durch den Kopf. Dann stellte er fest, dass er

den Kleineren um 4.00 Uhr morgens aus dem Bett geklingelt hatte. „Hi, ich bins Jan.“

„Jan!“ Mit einem Mal klang der andere hellwach. „Was ist los? Ist was passiert?“

„Nein, keine Sorge, ich hatte plötzlich nur solche Sehnsucht nach deiner Stimme, dass ich gar nicht

daran gedacht hab, dass es bei euch jetzt mitten in der Nacht ist. Sorry.“

„Aber das ist doch gar nicht schlimm! Was meinst du wie sehr ich mich freue, dass du anrufst.“

„Echt?“ Jans Herz machte einen Hüpfer, bei den Worten des Dunkelhaarigen.

Ein leises Lachen „Na klar! Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisse? Wann kommst du

nochmal?“

„Am Dienstag um 14.00 Uhr bin ich am Flughafen.“

„Soll ich dich abholen?“

„Hm, gute Frage, ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn du mich da vor allen Leuten abknutschst.“

Er wartete auf die Reaktion des Älteren.

„Also, was denkst du von mir. Meinst du damit kann ich nicht bis zu Hause warten?“ Bela klang

empört.

„Nun ja, du bist manchmal etwas, na ja impulsiver als ich, weißt du. Und ich möchte nicht, dass die

Fans durch die Klatschpresse von unserer Beziehung erfahren.“

„Das weiß ich doch Schatz. Glaub mir ich bin ganz anständig und warte bis zu Hause, bevor ich über

dich herfalle.“ Ein Lachen.

„Gut, dann sehen wir uns am Flughafen.“ Jan strahlte.

„Ja.“

„Dann bis bald“ hauchte er ins Telefon.

„Jan.“

„Ja?“

„Ich liebe dich!“

„Ich liebe dich auch Bela.“

Dann legte er auf.

Plötzlich wurde ihm klar, dass er Bela gerade zum ersten Mal gesagt hatte, dass er ihn liebt.

Vollkommen konfus setzte er sich auf sein Motorrad und fuhr los.
 

Bela starrte den Hörer an. Das konnte nur ein Traum gewesen sein. Jan, sein Jan hatte ihm gerade

gesagt, das er ihn liebt. Total aus dem Häuschen wählte er eine ihm so vertraute Nummer.

„Felse“ erklang eine verschlafene Stimme am Telefon. „Ist was passiert?“

„Jan hat mir gerade gesagt dass er mich liebt“, trompetete er ins Telefon.

„Und deshalb rufst du mich mitten in der Nacht an?“

„Oh, sorry. Hab ich ganz vergessen. Ich war gerade so glücklich.“ Er war ganz verlegen, an die

Uhrzeit, hatte er gar nicht mehr gedacht.

„Ist schon ok. Freut mich, dass er es endlich begriffen hat. Ich wusste dass ja eh schon

immer.“

Bela ahnte, dass Rod jetzt grinsen musste.

„Dann schlaf gut, Rod.“

„Danke.“ Murmelte der Chilene und hatte aufgelegt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück