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Stumme Schreie

Ein Fluch enthüllt etwas anderes...Ein Geheimnis, tief im Herzen versiegelt, doch dann bricht es hervor, bestimmt das Leben... Was geschieht nun, nachdem das Geheimnis ans Tageslicht getreten ist? Siegt am Ende doch der Tod?
von

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Angenehme Nähe und eine Störung

Etwas Kühles lag auf meiner Stirn. Was war passiert? Ich kramte in meinem Gedächtnis. Ach ja… hatte ich nicht etwas zu Essen suchen wollen und dann war irgendwie alles schief gegangen? Ja genau… und dieser Fremde… was hatte er doch gleich noch gesagt? „Ich nehme deine Stimme mit mir, Inu Yasha. Während du versuchst, sie zurückzubekommen, wirst du auf das stoßen, was dich so besonders macht.“ Ja… so etwas in der Art. Aber meine Stimme mit sich nehmen? Das war doch ausgemachter Quatsch! Hoffte ich zumindest.

Vorsichtig öffnete ich die Augen. „Inu Yasha! Ist alles in Ordnung?“, rief Kagome besorgt. Ich konnte nur schwach nicken. Eigentlich hatte ich reden wollen, aber irgendwie hatte das nicht ganz geklappt. Das schob ich auf meine Schwäche.

Kagome strich mir über die Wange. „Wir haben dich fiebernd bei einem See gefunden. Deine Füße haben ausgesehen, als hättest du sie mit Nadeln bearbeitet. Was ist bloß geschehen?“ Ich öffnete den Mund, aber heraus kam nichts. Kagome schob ihre Hand unter meinen Nacken und hielt mir Wasser vor die Nase. Was soll ich damit? , fragte ich – allerdings nur in Gedanken. Das Mädchen seufzte und setzte mir die Schale an die Lippen. Ich trank nur in kleinen Schlucken, es war angenehm, dass sie das machte. „Du benimmst doch wirklich wie ein kleiner Welpe, weißt du das?“ Wie um ihre Worte zu unterstreichen, machte ich große Hundeaugen. „Du… diese Augen sind zu süß. Das ist gemein“, jammerte das Mädchen. Ich grinste sie an. Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. Mein Gesicht färbte sich rot. „Komm schon, es hat sowieso keiner gesehen.“ Wie als ob ich Schutz suchte, kuschelte ich mich an ihre Brust. Ihr Herz schlug schneller. Was hast du? Es sieht sowieso keiner, wollte ich sagen. Aber es ging nicht. Ich öffnete den Mund, aber nichts – nicht einmal ein Krächzen – kam heraus. „Miroku-sama, Sango-chan, Kirara und Shippo-chan suchen etwas zu essen. Sie müssten bald zurückkommen“, sagte Kagome. Ich schob mich von ihr weg. „Was ist los?“, fragte das Mädchen. Ich öffnete den Mund. „Du hast Hunger? Das Essen kommt gleich, das hab ich doch schon gesagt!“ Ich ließ die Ohren hängen. Ich öffnete noch mal den Mund und deutete hinein. „Sag mal, sag doch, was…“ Ich unterbrach sie mit heftigem Kopfschütteln. „Was soll das heißen?“, fragte sie irritiert. Ich öffnete noch mal den Mund, deutete hinein und schüttelte den Kopf. „Soll… soll das heißen, dass du deine Stimme verloren hast?!“ Ich nickte. Ich glaube schon, sagten meine Lippen. Irgendwie hoffte ich, dass Kagome Lippenlesen konnte. Das Mädchen legte ihre Hand auf meine Wange. „Aber warum?“, fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern. Dieser Mann… er hatte mich wirklich verflucht. Aber warum? „Was mich so besonders macht“? Was hat er damit gemeint? Warum sollte ich, irgendein Hanyou, etwas Besonderes sein? Seltsam. Kagome nahm mein Gesicht in ihre Hände und zog mich nahe zu ihr. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. „Was ist nur geschehen?“, fragte sie. Mein Herz pochte wie verrückt. Warum hatte sie mich so nah zu sich gezogen? Und gleichzeitig wollte ich nicht, dass sie mich je wieder losließ. Ihre Nähe war angenehm und ihr Geruch ebenfalls. Kagome war so nah, ihre Lippen waren nur kurz vor den meinen, würden wir uns jetzt küssen?

„Kagome-sama! Was macht ihr beiden denn da?“, rief Miroku und zerstörte damit alles. Wie als wäre ich plötzlich giftig, ließ Kagome mich los und rutschte zum nächsten Baumstamm. „Was habt Ihr gemacht, Kagome-sama?“, wollte der Houshi wissen. „N…nichts natürlich! Oder, Inu Yasha?“ Ich nickte – das war auch das Einzige, was ich tun konnte. „Dafür, dass nichts passiert ist, wart ihr euch aber ziemlich nah, hm?“ Kagomes Gesicht färbte sich tiefrot. „WIR-HABEN-NICHTS-GEMACHT!!!!“, wiederholte Kagome sehr laut. Ich hatte mir zwar die Ohren zugehalten, aber trotzdem klingelten sie. „Ja, ich hab’s verstanden! Aber das wäre auch leiser gegangen!“, jammerte der Mönch. „NEIN!“, schrie Kagome eindringlich. Ich würde Glück haben, würde ich hiernach noch Geflüster verstehen… oder Kagome machte mich taub. Stumm und taub… keine schöne Mischung.

Ich sah, dass Kagome dazu ansetzte, noch lauter zu werden – falls das noch möglich war – und ich robbte auf sie zu. Bei ihr angekommen, drückte ich mich an ihre Schulter. „Was ist los?“, fragte sie. Ich sah sie wehleidig an und presste die Hände noch fester auf die Ohren. „Oh“, machte sie, legte eine entschuldigende Miene auf und streichelte meinen Kopf. Ich spürte, wie mein Körper sich entspannte. „Und es ist wirklich nichts passiert?“, fragte der Houshi – und stieß auf taube Ohren.

Später kamen auch die Anderen zurück. Sango hatte das Essen in einem Korb, in den sich Shippo verwandelt hatte. Ich bekam zwar auch etwas zu Essen, gab es aber Shippo. Ich war ziemlich müde. Ich streckte mich und legte mich zusammengerollt auf den Boden. Es dauerte nicht sehr lange, dann war ich eingeschlafen.



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