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September Wind

diexkaoru
von

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Titel: September Wind

Autor: Totchan

BGM: Straightener, Clint Mansell, Nobuo Uematsu, Dir en grey, Bullets & Octane
 

beta by mika- thx hun

Titel geklaut von der Lyrik "The Novemberist" von Straightener :) für den Fall, dass Interesse besteht-> http://youtube.com/watch?v=rvhzVj0NLkU
 


 

September 2007
 

"Hey...Erinnerst du dich noch an den Sommer vor 8 Jahren?", fragte der Blonde, spielte mit seinen schulterlangen Strähnen und sah Kaoru verstohlen vom Bett, auf welchem er lag, an. "Ja...Und ich erinnere mich auch an die bekloppte Aktion, auf die du wohl anspielen willst." "Sie war nicht bekloppt.", gab Die sofort mit einem Schmollen zurück, was Kaoru dagegen zum schmunzeln brachte. "Lust sie zu wiederholen? Jetzt, wo wir seit Jahren wieder vor Ort sind…", fragte Die schließlich, hatte dieses gewisse Glänzen in den Augen. Kaorus Augen weiteten sich, er sah von seinen Notizen, welche er gerade durchsah, auf. "Du bist wahnsinnig.", lautete sein trockenes Fazit. "Bin ich nicht, sei nicht so alt.", gab Die breit grinsend zurück, rollte sich vom Bett, und ging zu dem Sessel, in welchem sein langjähriger Freund saß. "Ich fand es damals süß." Der Ältere lächelte sanft, sah zu Die auf. "Danke. Ich sage auch gar nicht, dass es nicht auch Spaß gemacht hat...Aber heute? Was, wenn wir erwischt werden?" "Dann dürfen wir uns eben nicht erwischen lassen." "Das sagt sich leicht... Letztes Mal hatten wir nur Glück.", argumentierte Kaoru weiter. "Dann haben wir heute eben auch Glück.", beendete Die die Diskussion und zog den Anderen hoch. "Du bist schrecklich.", seufzte Kaoru unwillig, erhob sich entgegen seiner Worte trotzdem ohne Gegenwehr. "Ich liebe dich auch.", erwiderte Die mit einem Zwinkern und schleifte seinen Freund erbarmungslos mit sich.
 

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September 1999
 

"Kaoruuuu....jetzt sag mir endlich, wo du mich hinbringst!", erklang die quengelnde Stimme des Rothaarigen, welcher sich doch langsam verarscht vorkam. "Du wirst schon sehen. Jetzt hör auf rumzuschmollen und komm weiter." Der Satz brachte Die nur dazu, seinem Gegenüber eine Grimasse zu schneiden, nicht jedoch seinen Unmut zu drosseln. Immerhin hatte Kaoru ihn einfach so aufgefordert seine Shorts anzuziehen und ihm zu folgen. Wozu der Pinkhaarige eine Gitarre und ein Handtuch dabei hatte, war dem Jüngeren auch mehr als fraglich. "Es ist 1Uhr nachts...ich bin angetrunken und will entweder weiter trinken oder schlafen gehen. Worauf ich aber gänzlich keine Lust habe, ist hier durch die Pampa zu stiefeln...Und wenn ich dran denke, dass ich auch noch zurück laufen muss, dann..." "Boah, jetzt halt mal die Klappe. Vertrau mir einfach...", fiel ihm Kaoru, welcher so langsam von dem dauernden Gequengel des anderen genervt war, ins Wort. Die zog eine Schnute. "Okay. okay." Seufzend schnappte Kaoru die Hand seines Kumpels und zog ihn quer über die Wiese. „Wir sind gleich da…“, versprach er, und blieb wahrheitsgetreu knappe 5 Minuten später vor einem hohen Maschendrahtzaun stehen. Die hob eine Augenbraue während er den Zaun besah, stemmte beide Arme in die Hüfte. „’N Zaun.“, lautete sein schlagkräftiges Fazit. „Super kombiniert Watson.“, kam es leicht gehässig zurück. „Ernsthaft, ich hab’ keinen Plan was du mir damit sagen willst, Kaoru. Abgesehen davon, dass der Zaun nicht besonders toll ist, versteht sich.“ Der Pinkhaarige dagegen war dankbar, dass es zu dunkel war, als das Die sehen konnte, wie er genervt mit den Augen rollte. „Junge, junge stellst du dich heute wieder an. Sag bloss, dir fällt nichts auf?“ „Naja…ich seh ’n Zaun. Hier sind Mücken….Und man sieht ne Straße ganz dahinten.“, erklärte er und deutete hinter Kaoru bevor er fluchend auf sein Bein klatschte in einem Versuch, sich eine lästige Mücke vom Leibe zu halten. „Wir sind hier vorhin mit dem Tourbus vorbei gefahren, Die. Und du hast gesagt, dass du gerne mal wieder schwimmen gehen würdest, was aber nicht geht, weil du jedes Mal, wenn du in ein öffentliches Bad willst, schräg angesehen wirst.“ „Jaaa…so ungefähr könnte das hinhauen. Aber ich kann dir immer noch nicht folgen.“ „Hinter dem Zaun ist ein Freibad, Die.“, erklärte Kaoru nun endlich mit einem breiten Grinsen. Er bemerkte genau, wie Dies Miene von Unglauben zu Freude wechselte, bis dieser schließlich schelmisch grinsend erneut den Zaun betrachtete. „Wer zuerst drüben ist?“, fragte er, warf Kaoru einen Seitenblick zu. Dieser nickte. „Auf 3.“, bestätigte Die nochmals.
 

„1….“

„2.“

„3!!“
 

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September 2007
 

Etwas aus der Puste stöhnte der Ältere der beiden bei dem Anblick, welcher sich ihnen bot. „Das hätten wir uns ja denken können…“, meinte er trocken, während er sich die Überreste des ehemaligen Freibads besah. „Da fühlt man sich doch gleich viel älter…“ „Jetzt sei doch nicht gleich so negativ. Dann muss ich eben auf den Anblick von einem nassen, sexy Kaoru verzichten. Trotzdem können wir einen Blick wagen.“, meinte Die noch immer gut gelaunt. Kaoru hob skeptisch seine Augenbraue, besah sich den Zaun, welcher nicht mehr wirklich einen seriösen Anschein vermittelte. „Weißt du…ich klettere da nicht drüber. Der sieht mir zu… fossil aus.“ „Aw~ hast du etwa Angst, dass der Zaun unter deinem Gewicht zusammenbricht?“, ärgerte ihn Die, knuffte ihn in die Seite. „Ich glaube nicht, dass das ausschlaggebend ist. Das Teil sieht mir stark danach aus, dass es bei der nächsten Brise schon abklappt.“, debattierte Kaoru weiter, würde unter keinen Umständen nachgeben. „Da wollte ich dich doch gerade für deine Spontanität loben, und dann kommt wieder der alte Spielverderber hervor.“, seufzte der Blonde theatralisch, versuchte es eben auf diese Art, Kaorus Gemüt anzustacheln. „Lass deine Unterstellungen. Du weißt, dass ich kein Spielverderber bin. Ich bin lediglich…“, unterbrochen von einem gleißenden Blitz zuckte Kaoru leicht zusammen, war dieser doch scheinbar aus dem Nichts gekommen. Die zog missmutig seine Nase kraus als erste Regentropfen darauf fielen. „Mist. Der Wetterbericht hat doch nicht gelogen.“, gab er nuschelnd zum besten. Mittlerweile war aus den anfänglichen Tropfen schon ein anständiger Regen geworden, während das Donnern, des Gewitters deutlich klar machte, dass dieses ebenfalls näher zu kommen schien. Kaorus Blick fixierte sich auf die Gestalt neben sich, er verschränkte die Arme vor der Brust, sah Die strafend an. „Was bitte meinst du mit „Der Wetterbericht hat doch nicht gelogen“?! Sag mir bitte nicht, dass du wusstest, dass das dabei herauskommen würde.“ Die warf ihm einen milden Blick zu, wie es so seine Art war, wenn er ein stummes „sorry“ zu vermitteln versuchte. „Du bist UNGLAUBLICH!“, erregte sich nun Kaoru, hob die Arme gestikulierend in die Luft. „Danke.“, gab Die, der mittlerweile aufgrund des sich stetig steigernden Regenfalls wie ein begossener Pudel aussah zurück, schob lächelnd eine Strähne aus den Augen. Er wusste, dass Kaoru sauer war, jedoch war dies nichts Ernsthaftes. Das Schnaufen, das er vernahm signalisierte ihm, dass sein Partner ihm bereits verziehen hatte. „Das ist so typisch.“, kommentierte Kaoru erneut, schüttelte den Kopf und ergriff Dies Hand, zog ihn rasch weg von dem ehemaligen Freibad. Nach wenigen Metern blieb er stehen, sah sich suchend um. Ihm war klar, dass sie sehr bald etwas zum Unterstellen brauchen würden, da das Gewitter schlimmer wurde und auch der Regen erbarmungslos auf sie niederprasselte. „Da die Straße runter war irgendwo eine Kapelle oder so.“, meinte Die, riss ihn aus seinen Überlegungen. „Wenn die nicht auch schon zusammengestürzt ist…“, gab Kaoru zurück, ging dennoch in die Richtung, die der Blonde ihm gewiesen hatte. Ein Seufzen entkam Dies Lippen, hatte er sich doch eigentlich DEN Jahrestag anders vorgestellt. Aber eigentlich reichte es, wenn Kaoru und er wussten, wie wichtig dieses Datum war. Seine Miene hellte sich etwas auf als er den Blick leicht hob, den Rücken Kaorus, welcher ihn weiter zog, betrachtete. Er war nicht so breit wie sein eigener und Kaoru mochte kleiner als er selbst sein, trotzdem empfand er den anderen männlicher als sich, ähnelte er selbst eher einem Jugendlichen, schlaksig und energieerfüllt. Dennoch wüsste Die nicht, was er bemängeln sollte, selbst, wenn der heutige Abend ein Reinfall gewesen war, so hatte er ja eigentlich doch alles, was er sich wünschte. Seine Gedanken wurden schließlich beendet als Kaoru einen triumphierenden Laut von sich gab, da er die vorher erwähnte Kapelle in Reichweite ausmachte.
 

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September 1999
 

Grinsend paddelte der Rothaarige zum Rand des Beckens, stütze sich mit seinen Oberarmen neben Kaoru, welcher im Schneidersitz mit seiner Akustik Gitarre am Rand saß, ab. „Du hast dich beim Mainriff vergriffen. Shame on you.“, ärgerte er den anderen, hatte er doch ganz genau den schiefen Ton gehört. Der Pinkhaarige zog eine Grimasse, streckte ihm die Zunge raus. „Da musst du wohl Wasser im Ohr gehabt haben.“ „Wenn du so weiter machst, hast du gleich Wasser ihm Ohr.“, feixte Die, zog ruckartig Kaorus Beine näher zu sich, sodass sie im Wasser baumelten und der Ältere sich reflexartig mit den Armen abstützte. „Oh mein Gott…“, atmete dieser schockiert aus, schloss für ein paar Sekunden die Augen. „Die reicht.“, kicherte er amüsiert, tauchte wieder unter und schwamm ein wenig bevor er erneut auftauchte, und zu reden begann. „Weißt du, du solltest wirklich schwimmen lernen. Allein ist es langweilig.“ „Dafür bleiben meine Haare in Form.“, argumentierte Kaoru zurück, spielte Testweise einen Ton von Yokan einen Notenwert tiefer, verzog das Gesicht, da es entgegen seiner Vermutung schlecht klang. „Man kann so tolle Sachen im Wasser machen.“, lautete ein weiteres Pro -Argument. „Ausserhalb des Wassers auch.“ „Es ist angenehm kühl.“ „Und nachher wirst du frieren.“ „Und dafür bist du, Kaoru- ich- bleib- am –Beckenrand, da?“, kam die Frage von Die, der plötzlich wieder neben ihm war, sich nun aus dem Wasser stemmte und neben Kaoru Platz nahm. Der Pinkhaarige überlegte einige Sekunden ob er sich verhört hatte, machte ihn Dies Präsenz neben sich und seine scheinbare Lässigkeit doch nervöser, als er dachte. Er spürte praktisch, wie das Blut schneller durch seinen Blutkreislauf zirkulierte je länger das Schweigen beider Parteien anhielt, während er weiter nach einer plausiblen und ebenso lässigen Antwort suchte, welche möglichst fern von der Wahrheit lag. Kaoru rieb sich die Nase, starrte auf seine Finger, welche noch an der E Seite der Gitarre ruhten. Vermutlich war Dies Bemerkung nur ein Scherz gewesen, dennoch hatte sie im gewissen Sinne an der Oberfläche von Kaorus Geheimnis gekratzt. „Es war eine tolle Idee von dir, mich herzubringen. Das Wasser ist klasse, die Gegend ebenfalls. Nur die Gesellschaft ist mir ein bisschen zu still im Moment.“, redete Die munter weiter, wollte nicht, dass sie sich jetzt, wo sie mal alleine waren und ein wenig Zeit hatten anschwiegen. Interessiert durch das Kommentar des anderen wagte Kaoru einen Seitenblick zu seinem Gegenüber, welcher starr geradeaus sah, oder es zumindest -genau wie Kaoru- vorgab. Seine nassen Haare tropften auf seinen Oberkörper und als Kaoru seinen Blick etwas tiefer wandern ließ, konnte er die Tropfen, welcher von der makellosen Haut des anderen abperlten und herab glitten, sehen. Darunter erste Anzeichen einer Gänsehaut, welche die sanfte Brise, die wehte, wohl noch bestärkte. Die leicht grünen Boxershorts boten einen gewagten Kontrast zu den roten Haaren und Kaoru beschwor sich, gefälligst aufzuhören, den anderen anzustarren, konnte seinen Blick dennoch nicht von den langen, schlanken Beinen, welche über den Rand des Schwimmbeckens baumelten, abwenden. Er seufzte, legte die Gitarre neben sich ab. Sicher hatte er gewisse Absichten gehabt, als er Die hierher gebracht hatte. Nicht, dass er diese nicht schon mehrmals vorher gehabt hatte. Eigentlich gab der Rothaarige ihm nicht mal das kleinste Anzeichen dafür, dass er etwas gegen Kaorus Nähe hatte, im Gegenteil. Meist war er es, der in dem Moment, wenn Kaoru zweifelte, einen Schritt auf ihn zuging. Kaoru wusste nicht, wieso er eigentlich zweifelte frei zu sagen, was er gerade dachte. Mit einem von sich selbst enttäuschtem „Da.“ reichte er Die das kleine Handtuch, welches er vorsorglich mitgenommen hatte. „Danke.“, lautete die knappe aber sinngemäße Erwiderung, während Die sich rasch etwas abtupfte, das Handtuch schließlich um seinen Hals legte. Kaoru dagegen lehnte sich etwas zurück, sodass er perfekte Sicht auf den klaren Himmel hatte. Die griff derweil nach seinen Zigaretten, zündete sich eine Salem Lights an. Kaoru beobachtete den Rauch, welcher sich im Himmel verlor. Irgendwie kam ihm das alles wie ein pseudo- romantischer Film vor. Nur, dass in Filmen immer alles klappte, die Menschen auch ihre Fresse aufbekamen, wenn denn der richtige Moment gekommen war. Vermutlich lag sein Zögern aber auch daran, das er noch lange nicht soweit war, dass er sagen könnte, dass er den Rothaarigen liebte. Er fühlte sich angezogen von ihm, genoss seine Nähe und suchte sie so oft wie möglich. Ein Lächeln erhellte seine Miene, wenn er nur an den charismatischen Gitarristen dachte. Wenn er ihm aber jetzt sagen würde, dass er in ihn verliebt sei, würde dies wohl nicht durch und durch ehrlich sein. Oder zumindest voreilig. Ein „Ich glaube, ich verliebe mich langsam aber sicher in dich.“, würde da viel besser passen. Er grinste leicht. Wenn das mal nicht originell war.
 

Kaoru wurde wieder auf die Gegenwart Dies aufmerksam als sich dieser über ihn beugte, ihn scheinbar nach Aufmerksamkeit strebend in den Bauch piekste. Lachend schob der Pinkhaarige die Hand des anderen von sich, sah zu ihm auf. Das Lächeln, welches auf Dies vollen Lippen lag, schmälerte sich etwas und plötzlich machte er einen ernsten Eindruck, welcher Kaoru dazu brachte sich mit seinen Ellenbogen abzustützen, den anderen genauer zu betrachten. Dieser nahm noch einen Zug an seiner Zigarette, bevor er zu sprechen begann.

„Ich glaube, ich bin dabei, mich in dich zu verlieben, Kaoru.“

Der Pinkhaarige sah ihn kurz ungläubig an, lächelte dann ehrlich dem anderen entgegen.

„Dann sitzen wir im selben Boot.“, meinte er, schnappte sich Dies Zigarette um ebenfalls daran zu ziehen. Auf halben Weg wurde er jedoch gestoppt, da Die seine Hand festhielt. Fragend sah der Pinkhaarige seinen Kumpel an, ehe ihm in einem Bruchteil einer Sekunde klar wurde, was dieser beabsichtigt hatte, da sich die sündigen Lippen des Jüngeren auf seine legten, ihn kurz und schüchtern küssten. Genauso plötzlich wie Die ihn geküsst hatte, beendete dieser den Kuss auch, grinste ihn verlegen aber dennoch zielstrebig an. „Jetzt kannst du ziehen.“, meinte er.
 

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September 2007
 

Seufzend quälte sich der Blonde aus seinem mittlerweile komplett mit Regen voll gesogenem Shirt, legte es mit etwas Abstand zu sich und Kaoru ab. „Wortwörtlich ins Wasser gefallen.“, bemerkte dieser wenig begeistert, schüttelte seinen Kopf um wenigstens ein paar der kalten Tropfen von seinem Haupt zu lösen. Als sein Blick Dies traf grinste er schließlich doch. „Aber jetzt hat sich wenigstens dein Wunsch -mich in einem nassen, eng anliegendem Shirt zu sehen- praktisch von selbst und ohne Freibad erfüllt.“ „Ach? Sag bloss, dass du nach all den Jahren plötzlich auch mal Anzeichen aufweißt, das Positive an einer schlechten Situation zu sehen?“, gab Die amüsiert zurück und trat einen Schritt näher zu dem anderen Gitarristen. „Liegt wohl an dem schlechten Einfluss.“, lautete die Antwort während Kaoru ebenfalls einen Schritt auf den anderen zuging, sie sich nun unmittelbar gegenüber standen. Dreist grinsend sah Kaoru Die an, gab ihm so ohne Worte zu verstehen, dass es an ihm liegen würde, wenn er sich nun einen Kuss klauen wollte. „Arsch…“, murrte der Blonde ehe er sich vorlehnte und seine Lippen auf die seines langjährigen Freundes legte. Dieser erwiderte den Kuss sofort, erfocht sich innerhalb weniger Sekunden die Dominanz und drückte seinen Freund an der Hüfte enger an sich. Die legte seinen Kopf etwas schräg, strich mit einer Hand über Kaorus Rücken, wanderte tiefer und ließ seine Hand schließlich auf Kaorus Hintern ruhen. Feixend zwickte er in diesen, was Kaoru wiederum einen Laut des Protestes erwidern lies. Die löste den Kuss, sah sein Gegenüber an. „Darf ich etwa nicht?“, meinte er gespielt enttäuscht, und zwickte demonstrativ erneut hinein, würde er sich doch so oder so holen, was er wollte. „Hier?“, gab der Ältere doch etwas zögernd zurück. „Naja…wenn um diese Uhrzeit und bei diesem Regen noch jemand herkommt, dann ist er vermutlich verrückt.“, schätzte Die das Restrisiko schulterzuckend ein, lehnte sich währenddessen lässig gegen die Wand. „Na, da bin ich aber beruhigt…“, antwortete Kaoru sarkastisch, überbrückte die Distanz zwischen ihnen innerhalb von Sekunden und drückte sich leicht gegen den Körper des anderen. „Du bist total kalt…“, bemerkte er während er Dies Hals küsste, ihm etwas über die tatsächlich erkalteten Arme rieb. „Noch ein Grund, der dafür spricht. Danach ist mir sicher nicht mehr kalt…“, hauchte Die Kaorus Lippen entgegen bevor er ihn erneut küsste, seine Finger langsam unter dessen nasses Shirt schob. Dieser zog kurz scharf die Luft ein, da ihm Dies eisige Finger unmittelbar einen Schauer über den Rücken jagten. Nach wenigen Sekunden hatte Kaoru seine Fassung zurück, ließ er seine rauen Fingerkuppen gegen Dies Brustwarze gleiten, erfreute sich an dem Keuchen seines Partners, der offensichtlich ebenfalls durch seine kalten Finger geschockt war. Immerhin ließ sich Gleiches gut mit Gleichem vergelten.

Schließlich widmete er sich Dies Ohrläppchen, ließ seine Zunge federleicht die Form nachfahren, wanderte tiefer bis er an der zarten Haut von Dies Hals saugte, erst abließ, als sich deutliche Spuren unter der missbrauchten Haut abzeichneten. Dies Lippen entkam ein vorfreudiges Seufzen als auch Kaorus Hände tiefer wanderten, seinen Bauch hinab strichen und neckend seinen Bauchnabel umspielten. Zeitgleich gab der Ältere Die einen sanften Kuss auf den Puls, während seine Hand geübt Gürtel und Jeans öffnete, sie samt Boxershorts etwas tiefer schob. Ungeduldig schob Die seine Hüfte Kaoru praktisch entgegen, keuchte jedoch nur enttäuscht auf als Kaoru über seine Hüftknochen strich, bewusst der unausgesprochenen Bitte Dies nicht nachging.
 

Ein leises Stöhnen entkam den halb geöffneten Lippen des Blonde während Kaoru seine Hand über die sich mittlerweile deutlich abzeichnende Beule in der engen Jeans gleiten ließ. Kaoru lies sich Zeit, zumindest um ihn zu necken, soviel war Die klar, spürte er dadurch das ganze doch nur intensiver. Der andere lehnte sich etwas tiefer, war mittlerweile dabei seine Zunge über die heiße Haut von Dies Schlüsselbein gleiten zu lassen, bevor er von ihm abließ, stattdessen ansah. Die war sofort bewusst, was Kaoru damit initiieren wollte, war es doch auch absolut in seinem Interesse. Er leckte sich lasziv über die Lippen bei dem puren Gedanken daran, was bald kommen würde, ließ seine Hand sofort in Kaorus Jeans gleiten und massierte dort an genau der richtigen Stelle. Nach all den Jahren, in denen sie zusammen waren, war es ein leichtes, sich die Stellen, auf die der andere besonders intensiv reagierte zu merken, sie zu erforschen oder eben absichtlich auszulassen. Die Belohnung für dieses Wissen war eine viel intensivere Beziehung zueinander, die fast schon empathisch war in manchen Fällen, süße Laute, die wie selbstverständlich von den halb geöffneten Lippen des anderen flossen. Nach einer Weile ergriff Kaoru die unbeschäftigte Hand seines Partners, führte sie zu seinem Hintern. Erfahrungsgemäß wusste der andere, was dies bedeutete, fischte das Kondom aus Kaorus Arschtasche, drückte ihm währenddessen einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen, welcher genauso leidenschaftlich, wenn auch etwas unbeholfen erwidert wurde, da Kaoru gerade forsch an seinem eigenen Gürtel zog, seine Jeans und Boxershorts ruppig tiefer schob. Die erhielt den Kuss aufrecht während er seine Hand zu Kaorus Erregung brachte, ein paar Mal mit der Hand darüber rieb, bevor er ihm das Kondom überrollte. Letztlich löste er den Kuss, schnappte keuchend nach Luft. Die unbändige Lust, die sich in Kaorus Augen widerspiegelte erregte den Blonden nur noch mehr. Seine Arme um den Hals des Braunhaarigen schlingend atmete Die rasch ein und aus, machte sich innerlich schon auf den Schmerz bereit.
 

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September 1999
 

„Dann mal los.“, meinte Die, ging schon ein paar Schritte vor. Rasch griff Kaoru nach der Zigarettenpackung, welche sich jedoch als leer entpuppte. Schulterzuckend warf er sie hinter sich, glitt in seine Flip Flops, ergriff die Gitarre und folgte Die.

Auf dem Rückweg waren sie schweigsam. Jedoch nicht, weil sie beschämt waren oder ihre Gemüter betrübt. Sie waren beide sicher, dass heute eine Art Grundstein gelegt wurde. Für was genau, wussten sie zwar nicht, aber das würde die Zukunft schon bringen.

Übermütig lachend ergriff Kaoru Dies Hand, zog ihn praktisch die Treppen zu dem Hotel hoch, sodass dieser fast stolperte. Mit einem saloppen „Gute Nacht“ trennten sich beide auf dem Gang, vernahmen jeweils das Klimpern des Hotelschlüssels des anderen, bevor sie die Türen öffneten und hinter sich wieder schlossen.
 

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September 2007
 

Gebrochenes Licht der aufgehenden Sonne erleuchtete die Kapelle minimalistisch. Kaoru vernahm das Zwitschern von Vögeln, schätze es somit auf einen recht frischen Morgen. Er fröstelte. Nicht weiter verwunderlich, hatte er nun, da er aufgestanden war ja nicht mehr die Körperwärme Dies neben sich, sondern lediglich den spärlichen Schutz seiner Boxershorts. Rasch prüfte er den Zustand seiner Kleidung, stellte dankbar fest, das sie getrocknet waren. Zügig stieg er in seine Jeans, zog den Reißverschluss geräuschvoll zu, ehe er den Gürtel schloss und in die Stiefel stieg. Dem folgte sein Shirt, welches er ebenfalls überzog, sich anschließend kurz durchs Haar fuhr, ehe er eine Hand zu seiner Hosentasche wandern lies, die malträtierte Zigarettenpackung hervorzog, und eine Mild Seven Lights zwischen seine Lippen schob. Das leere Feuerzeug, welches er aus Gewohnheit mit herausgefischt hatte, verstaute er sogleich wieder in den Tiefen seines Denims, vergriff sich stattdessen an Dies. Mit einem Lächeln besah er sich noch mal die schlafende Gestalt seines Freundes, ehe er erstaunlich leise die sperrige Holztür öffnete und hinaustrat. Sofort bemerkte er den feinen Sprühregen, welcher sanft vom Himmel fiel, die Erde unter sich mit einem dünnen, feuchten Film belegte. Instinktiv trat der Gitarrist einen Schritt nach hinten um nicht von dem spärlichen Vordach herunter strömenden Regenwasser getroffen zu werden. Routiniert brachte er das rote Feuerzeug zu der Spitze der Zigarette, zündete sie an, und verstaute es schließlich wieder. Währenddessen nahm, er den ersten, tiefen Zug, besah sich die unberührte Gegend, scheinbar unendlich fern vom jeglicher Kultur und des täglichen Treibens in der überfüllten Stadt. Ganz zu schweigen von ihrem nervenaufreibenden Bandleben. Irgendwo zwischen Aufnahmen, Gigs, Interviews und Alltag ging wohl etwas verloren oder zumindest in Vergessenheit, das wurde ihm klar. Die Zeit, welche er mit Die privat verbrachte war insgesamt nicht nur rar gesät, sondern auch kostbar. Wertvoller als all das Geld und der Ruhm, welchen sie als Mitglieder von Dir en grey erhalten hatten. Dennoch kam sie zu kurz. Unzufrieden trat er seine Zigarette aus, rieb sich seine erkalteten Unterarme. Ein Vogelschwarm zog über ihn hinweg, gefolgt von dem störendem Geräusch eines vorbeiziehenden Flugzeuges. Sein Magen knurrte, als er die Kapelle wieder betrat. Bewusst darüber, dass sie so langsam gehen sollten, schritt er zielstrebig auf den anderen Gitarristen zu, legte seine Hand auf dessen Schulter und rüttelte leicht an ihm. „Aufstehen, Die.“
 

Der andere öffnete etwas mürrisch seine Augen, welche er sogleich rieb. Ein gewohnter Anblick für den Braunhaarigen, war Dies Miene doch fast jeden Morgen, wenn er ihn weckte gleich. Dennoch lächelte er, gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Anziehen, Haare richten, eine Kippe zum Frühstück und dann geht’s zurück zum Hotel.“, weihte er seinen Freund nun in seine Planung ein. Gähnend nickte dieser, stieg in seine Jeans. Unweigerlich erinnerte sich Kaoru daran, welcher Tag gestern gewesen war, bereute es fast, dass er trotz aller Leidenschaft vergessen hatte, dem anderen die Worte zu sagen, welche er ihm eigentlich hatte sagen wollen. Ohne zu zögern schritt er näher zu Die, schlang seine Arme um den noch unbekleideten Oberkörper und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken. „Ungewöhnlich anschmiegsam.“, bemerkte Die kichernd, legte seine Hand auf die des anderen. „Ich wollte nur noch etwas loswerden, bevor wir hier abhauen.“ „Hm?“, fragte der Jüngere, sah auf den Handrücken Kaorus und strich mit seinem Zeigefinger die tätowierten Linien nach. „Ich glaube, nach all den Jahren meines Zögerns und deiner Geduld sollte ich dir sagen, dass ich mir wünsche, dass wir weiter zusammenbleiben…praktisch zusammen alt werden.“

Die lächelte sanft, war es doch wirklich rar, dass Kaoru derartige klare und romantische Worte sprach. Er drehte seinen Kopf leicht, sodass er ihm ins Gesicht sehen konnte. „Du vergisst etwas, Kaoru. Wir sind schon alt….aber der Sex ist immer noch gut.“, scherzte er. „Reduzierst du mich etwa auf Sex?!“, gab der Ältere der beiden spielerisch entsetzt zurück. „Guten Sex.“, schnurrte ihm der andere entgegen, hauchte ihm nun einen Kuss auf die Lippen. Bevor Kaoru etwas erwidern konnte, vernahmen sie den Klingelton von Kaorus Handy, lösten sich aus der Umarmung. Seufzend kramte der Braunhaarige den Störenfried hervor, nahm den Anruf entgegen. Die fuhr sich durchs Haar, zog sich fertig an und verstaute den Rest seiner Habseligkeiten in seiner Jeans. Mit einem dreckigen Grinsen besah er das benutzte Kondom, welches nahezu dreist auf dem Boden lag. „Die Jungs waren dran. Haben uns vermisst.“, informierte Kaoru seinen Freund, hob eine Augenbraue, da dieser seltsam grinsend auf etwas starrte. „Na, dann gehen wir besser fix zurück!“, kam es von Die, welcher Kaoru an den Schultern umdrehte, und ihn aus der Kapelle führte. Nickend ging dieser nach draußen, hielt jedoch eine Sekunde inne, da Die ihm etwas ins Ohr flüsterte.

„Mit dir an meiner Seite ist überall das Paradies. Gegen das Alt werden habe ich sicher nichts einzuwenden.“
 


 


 

end.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  myamemo
2015-12-06T13:33:13+00:00 06.12.2015 14:33
Echt tolle FF, hat mir gefallen ^^

lg mya
Von:  Serpentia
2008-05-22T19:11:33+00:00 22.05.2008 21:11
Ich hab die Geschichte schon so oft gelesen und find sie immernoch schön.
Obwohl du in zwei Zeitebenden schreibst ist alles wunderbar passend arangiert.
Besonders auffallend war, wie sich Kaoru und Die weiterentwickelt haben. nicht nur in ihrer Beziehung, sondern auch als Menschen. Sie wirken nach sieben Jahren viel erwachsener. Sehr gut gelungen. =)
Außerdem muss ich deine Wortwahl loben^^ nicht dieses Animexx-typische Vokabular oder zersetzt mit 1000 Anglezismen und japanischen Wörtern, sondern flüssig und schön geschrieben.

bitte mehr davon!
Von:  Sanshin
2007-09-30T23:31:27+00:00 01.10.2007 01:31
aaah scheiße
hab was vergessen

Happy birthday ~
Von:  Sanshin
2007-09-30T23:29:17+00:00 01.10.2007 01:29
das ist wirklich sehr putzig, auch wenn ich eher für einen obenliegenden die bin >D

seltsam.. ich schreib sonst nie kommentare bei ffs x_x
respekt, dass du es geschafft hast, mich dazu zu bringen xD <3
Von:  ScarsLikeVelvet
2007-08-24T05:21:17+00:00 24.08.2007 07:21
das ist ja richtig niedlich.
Hör nich auf KillaKyo in Bezug von Kao als Seme *lach*
Sie hat da manchmal merkwürdige ansichten *Kyo knuddel*
das mit den Rückblenden ist richtig niedlich..und endlich mal jemand, der an nen Jahrestag denkt *stolz auf die beiden is*
Von:  -Red-Karasu
2007-08-19T13:49:45+00:00 19.08.2007 15:49
Das...war super ^^
ich glaub ich magd as Pairing langsam immer mehr XD
...echt gut geschrieben...die Sache mit den Rückblenden find ich gut *nick*

Von:  JesterFall
2007-08-06T12:43:45+00:00 06.08.2007 14:43
absolut niedlich...!
Von:  Tetsu
2007-07-24T09:04:12+00:00 24.07.2007 11:04
Wahnsinnig süß ^___^~~~
Die Fanfic gefällt mir wirklich sehr gut. Sowohl die Idee als auch deine tolle Art zu Schreiben.
*strahlt*

Tetsu
Von:  -Lelias-
2007-07-22T23:39:59+00:00 23.07.2007 01:39
irgendwie finde ich die FF erfrischend XDD muss na dem regen liegen XDDDD
ne ernsthaft superschön ^.^ hab die FF lieb xDDDD
*fav* najo ^.^ weiter so
Von:  Blacsoleil
2007-07-19T21:41:16+00:00 19.07.2007 23:41
Boah, also das ist mal echt ne tolle FF *__________*
der stielistisch sewhr schön ausgedrückt, die Gefühle kommen gut zur Geltung und auch dei Handlung ^.^
ich finde dir ist die Aufteilung von 1999 und 2007 sehr gut gelungen ^.^ Man bekomt die Gedanken beider in beiden Situationen mit ^.^
wirklich sehr schön
außerdem ist der INhalt natürlich einfach genial ^.^ auf soetwas muss man erstmal kommen! Wirklich sehr gelungen ^.^
schreib weiter so tolle FFs ^.^
bis vielleicht irgendwann ^.^



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