Wo seid ihr?
Wo seid ihr?
Sakura schwitzte.
So langsam ging ihr die Puste aus.
Eins der Ungeheuer lag zwar ausgenockt auf den Boden, doch Zwei waren immer noch aktiv damit beschäftigt sie so schnell wie möglich um die Ecke zu bringen.
Lange würde sie das nicht mehr aushalten.
Das ständige Ausweichen zerrte doch deutlich an ihren Kräften.
*Es ist Zeit dies zu beenden.*
Sakura hatte Angst.
Nicht um sich selber, nein, eher um Naruto.
Sein Chackra hatte eine hohe Intensität angenommen, als er Sasuke hinterher gelaufen war.
Höher als sie es kannte und eigentlich normal für den Blondschopf war.
Unbewusst dachte die Rosahaarige an den Nuke- nin.
Wie er sie angesehen hatte und wie er dann einfach ohne ein weiteres Wort abgehauen war, ließ die Kunoichi innerlich toben.
Was dachte sich dieser Typ eigentlich?
Doch war das nicht eine der Fragen, die sie sich schon viel zu oft gestellt hatte?
*Ja, viel zu oft!*
Schnell wich sie einer heransausenden Keule aus und verschwand wieder in einem neuen Versteck.
Sakura wollte Antworten, aber vor allen Dingen wollte sie dem Uchiha mal richtig die Meinung sagen!
Oder zumindest es versuchen.
Er würde ihr wahrscheinlich eh nicht zuhören, aber sie würde ganz bestimmt nicht locker lassen und der Rosahaarigen war es dieses Mal egal, ob Sasuke sie nervig nannte.
Ja, all seine Beleidigungen waren ihr völlig egal!
Und sein blödes „Danke“ konnte sich der Schwarzhaarige sonst wo hin stecken!
Sasuke hatte kein Recht andere Menschen zu verletzten, nur um seine Rache zu bekommen.
Er hatte kein Recht sich geheime Jutsus eines Clans anzueignen ohne diesem anzugehören, wie Orochimaru es tat.
Er hatte kein Recht, SIE, SEINE Freunde und ihre gemeinsame Vergangenheit einfach so abzustempeln.
Wie ein einfaches Buch zuzuklappen oder wie bei einer Geschichte ein „Ende“ drunter zu setzten.
Natürlich wusste sie das Sasuke auch gelitten hatte.
Schließlich war sein eigener Bruder für den Tod seiner ganzen Familie verantwortlich.
Auch konnte Sakura verstehen, dass er sich bestimmt einsam gefühlt hatte, nach diesem schlimmen Ereignis
Doch war er im Hier und Jetzt nicht selbst schuld daran?
Er wollte allein seinen Weg gehen, dass hatte der Uchiha ihr damals deutlich gesagt!
Vor Wut schlug Sakura mit der Faust in den nahe liegendem Baum.
Sie hatte die Nase voll von dem Verstecken und vor allen Dingen von dem Wegrennen.
„Nah, wirst du langsam müde?“
Tayuyas Augen blitzten leicht auf.
Ihre rechte Hand hatte die Flöte stark umklammert.
„Träum weiter.“
„Hmpf… dann lass ich dich gern noch ein wenig weiter tanzen.“
Wieder begann die Rothaarige ihr Lied zu spielen und wieder bewegten sich die Monster auf Sakura zu.
Dieses Mal würde sie einen Angriff starten.
Schnell formte die rosahaarige Kunoichi Fingerzeichen und genauso schnell tauchten mehrere Schattendoppelgänger auf.
Kreisförmig stellten diese sich um die echte Sakura und zückten Kunais.
Brüllend gingen die Kreaturen auf die Doppelgänger los und löschten Einen nach dem Anderen aus.
Tayuya lächelte in sich hinein.
Was für eine verzweifelte Tat, dies doch war.
Schlagartig spielte sie eine Note mehr und die Monster beschleunigten ihre Bewegungen.
Doch plötzlich hielt die Rothaarige inne.
Die Konoha- nin war nicht mehr zusehen.
„Verflucht! Zeig dich, oder willst du wieder Verstecken spielen?!“
Irgendetwas stimmte dieses Mal jedoch nicht.
Verwundert blickte die Oto- nin auf ein Kirschblütenblatt zu ihren Füßen.
Immer mehr segelten, vom Wind getragen, langsam auf die Rothaarige herab und blieben dann beweglos liegen.
„Das Spiel ist vorbei. Nun… werde ich dir mein Jutsu zeigen.
Sakuras Stimme hörte sich bedrohlich an.
„Sakura- no- jutsu!“
Erschrocken sah die Nuke- nin die Rosahaarige an, welche plötzlich genau vor ihr stand.
Die Kirchblüten wirbelten um die Flötenspielerin herum und versperrten ihr die Sicht.
Schlagartig ließ Tayuya ihre Flöte los.
Die Blütenblätter bekamen auf einmal scharfe Kanten und schnitten sich in die Haut der Oto- nin.
Vor Schmerzen schrie diese auf.
Sakura betrachtete das ganze Geschehen mit etwas Abstand.
Sie würde sich nie wieder verstecken!
Immer schneller drehten sich die Kirschblüten und immer dichter wurde der Wirbel, bis sich dieser langsam legte und einen übel zugerichteten Körper offenbarte.
*Ich heiße nicht um sonst `Sakura`*
„Da dies nun dein Ende ist, hast du noch irgendetwas zu sagen?“
Siegessicher beugte sich Suigetsu über den bewegungslosen Körper Temaris.
„Ja… allerdings…du solltest besser…verschwinden.“
„Tze, warum?!“
„Weil du gerade von neun Suna- und vier Konoha- nins umzingelt bist, Oto- Ratte!“
Fluchend wand Suigetsu sich um.
Er war doch wirklich von Jo- nins eingekreist.
Allem in allem sah es nun ziemlich schlecht für ihn aus.
Geschockt bekam der Blauhaarige nun auch mit, wie Tayuya reglos am Boden lag
Ihre Gegnerin war verschwunden.
„Zeit zu verschwinden…“
Schnell warf er ein paar Rauchbomben und als sich den Nebel wieder lichtete, waren die beiden Otos geflohen.
„Gaara.“
Vorsichtig hob der Rotschopf seine Schwester an, damit sie sich aufsetzten konnte.
„Man wird dir gleich helfen.“
„Gaara, …Sakura und Naruto… sie sind…ihm hinterher….“
Doch Temaris Augen wurden schwer und sie wurde bewusstlos, so blieb ihr Satz unvollständig.
„Keine Sorge ich werde mich um sie kümmern.“
Shizune trat nun hervor und begutachtete die Wunden der Blonden.
„Sie hat Glück gehabt. Es wird alles wieder verheilen.“
Gaara nickte kurz und ließ dann seinen Blick durch seine Jo- nin gleiten.
Sie brauchten eine Pause.
Das Reisen von Suna bis zum Tempel, das schlechte Wetter und Termaris Verletzungen waren ein deutliches Zeichen dafür.
„Wir machen eine Pause von einem Tag, füllen unseren Proviant auf und besprechen dann, wie es weiter gehen soll.“
„WAS?! Aber Sakura und Naruto sind immer noch irgendwo im Wald und dazu wahrscheinlich verletzt. Wir müssen sie suchen. Ich werde nicht noch eine Tag warten.“
Mit wutverzerrten Gesicht meldete sich nun auch Sai zu Wort.
Er war ja erfreut darüber, das Gaara seine Hilfe angeboten hatte, nachdem sie alle im Tempel aufeinander gestoßen waren, aber seine Teamkollegen waren ihm jetzt am Wichtigsten Wer weiß was vorgefallen war, dass sie nicht sofort zurückgekommen waren.
„Nein, Sai. Selbst wir brauchen eine Pause und jemand muss Tsunade bescheid sagen, dass wieder ein paar Oto- nins gesichtet wurden. Ich mache mir auch Sorgen um Naruto und Sakura, aber es würde uns jetzt nicht viel bringen, wenn wir ihnen hinterher rennen.
Würden wir dann noch auf Feinde treffen, wären wir zu geschwächt.“
Mit einem Mitfühlenden Blick besah Asuma den Braunhaarigen.
Dieser wandte sich trotzig um und setzte sich auf einen Stein.
Er konnte anhand des Bodens Sakuras Handschrift ablesen und war sich auch ziemlich sicher, dass sie Naruto gefunden hatte.
Was war also passiert?
Warum, hatte die Beiden Temari allein gelassen?
*Verflucht noch mal, wo seid ihr?*
Sakura rannte.
Wie viel Vorsprung hatte Naruto?
Wie lange hatte ihr eigener Kampf gedauert?
War der Blondschopf schon auf Sasuke getroffen?
Würde sie ihn noch einholen und stoppen können?
All diese Fragen wirbelten in dem Kopf der Rosahaarigen herum.
Fragen ohne Antwort.
Erschöpft hielt sie kurz an um Luftzuholen.
*Mist!*
Schnell rannte sie weiter.
Links.
Rechts.
Wieder rechts.
Eine Böschung hinunter.
Sakura merkte nicht wie sich das Gestrüpp an ihren Beine Schnitt.
Äste peitschten ihr ins Gesicht, doch für solche Kleinigkeiten verschwendete sie keinen Gedanken.
Schlitternd kam sie vor einem Abhang zum stehen.
Rechts oder Links?
Oder doch auf die andere Seite springen?
Verzweifelt biss die Kunoichi sich auf die Unterlippe.
*Reiß dich zusammen! Du bist eine Ninja. Du kannst doch Spurenlesen!*
Sogleich heftete sich ihr Blick auf den Boden.
Keine Fußspuren.
*Vielleicht bin ich schon nah genug, um ihre Chackren zu orten?*
Konzentriert schloss die Rosahaarige ihre grünen Augen.
Nichts!
Sakura konzentrierte sich mehr.
Deutlich konnte sie schon ein Pochen in ihrem Kopfvernehmen, das höllisch schmerzte.
Ihre Gesichtszüge verkrampften sich.
Schwach und undeutlich, fast nur Schemenhaft konnte sie etwas wahrnehmen.
Diese Chackra könnte alles sein, so leicht wie es war, doch es hatte ein seltsames Muster.
*Unterdrückt!*
Blinzelnd öffnete die Kunoichi wieder ihre Augen und sprang sofort über den Abgrund auf die andere Seite.
Wenn das Chackra unterdrückt war, dann konnte dieser Jemand nicht weit weg sein!
Ob es sich um Sasuke oder Naruto handelte konnte Sakura nicht bestimmen.
Nach Luft ringend blieb sie nochmals an einen Baum gelehnt stehen.
Ihre Beine zitterten.
Ihr Körper war überanstrengt.
Doch sie wollte nicht aufgeben.
Nicht, wo sie doch noch so voller Hoffnung war!
Gerade stieß die rosahaarige Ninja sich vom Baum ab, als eine Hand sich auf ihren Mund drückte und Sakura unsanft nach hinten geschoben wurde…
