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Stone of memories

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Part: 48/55 (plus Prolog + Epilog)
Titel: Die Vergangenheit kehrt zurück
Autorin: KakashiH
Fandom: Naruto
Pairing : SasukeNaruto
Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.
Warning: Romantik, Drama, Shonen-Ai, Lemon/Lime Komplett anzeigen

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Die Vergangenheit kehrt zurück

Ungebetat!
 

Die Tage nach der Prüfung verliefen gut. Gleich nachdem er die Prüfung hinter sich gebracht hatte, hatte Itachi ihn mit zu sich genommen, wo Naruto den restlichen Tag und die Nacht durchgeschlafen hatte. Dieses hatte ihm auch sehr gut getan, wo er durch den Schlafmangel doch sehr ausgelaugt gewesen war. Dementsprechend entspannt hatte er am darauf folgenden Morgen dann sein können, auch wenn Yumis Nachricht noch immer wie ein riesiger Schatten über ihm schwebte. Er konnte es einfach nicht fassen, dass Sasuke wirklich heiraten wollte. Wen? Und wie lange kannte er sie schon? War es die Frau, die er mit Sasuke in dem Restaurant gesehen hatte?

 

Fragen wie diese kreisten ihm unaufhörlich im Kopf herum, doch egal wie er es betrachtete, er realisierte immer mehr, dass er zu spät war. Wäre sein Studium auch nur ein Jahr zuvor beendet gewesen, vielleicht hätte er dann eine Chance gehabt. Natürlich konnte er das nicht wissen, aber er quälte sich durchaus selbst mit dieser Annahme. Ihm blieb ja nichts anderes übrig, als sich zu fragen, ob er einfach nur zu langsam gewesen war. In diesen fünf Jahren hatte er immer und immer wieder sich selbst gesagt, dass es nicht mehr so lange war, bis er zurück konnte. Doch nun war es einfach zu spät.

 

Dass Itachi ein sehr aufmerksamer Mensch war, lernte Naruto nun ebenfalls. Der ältere Mann sprach ihn durchaus einige Male darauf an, was ihn bedrücken würde, obwohl Naruto wirklich versuchte, seine Empfindungen zu verschließen, um an ihnen nicht komplett zu zerbrechen. Naruto konnte aber nicht darüber reden, lieber blockte er jeden Versuch des Uchihas ab, mit ihm zu reden und redete ihm stattdessen ein, dass er lediglich aufgeregt war, weil es endlich für ihn nach Hause ging. Ganz falsch war es ja nicht einmal. Naruto war aufgeregt, sehr sogar.

 

Um nicht noch mehr unangenehme Fragen auf sich zu ziehen, beschäftigte Naruto sich die darauf folgenden Tage damit, seine Sachen zusammen zu packen. Der Termin, an dem seine Kisten abgeholt werden würden, um nach Japan verschifft zu werden, stand bereits fest und auch Itachis persönlichen Dinge würden dabei sein. Vor einigen Tagen hatte Genma ihm Photos von der Wohnung geschickt und Naruto freute sich bereits darauf, dass sie gemeinsam dort einziehen konnten. Sie war groß genug für sie beide und bot genug Privatsphäre wenn sie es wollten.

 

Auch Sakura hatte noch einmal angerufen und versucht mit ihm über das heikle Thema zu sprechen. Dass sie selbst so seltsam bei ihrem letzten Gespräch gewesen war, lag ebenfalls an dem, was Sasuke verkündet hatte. Schon dort hatte es Gerüchte gegeben und sie hatte nicht gewusst, wie sie ihm dieses beibringen sollte. Naruto war es egal. Er blockte auch sie ab und versuchte das Thema Sasuke Uchiha zu vermeiden wo es nur ging und wann immer es doch aufkam, beendete er es so schnell wie nur irgendwie möglich. Er war einfach nicht bereit dazu, sich diesen Dingen nun zu stellen.

 

Wozu er allerdings auch nicht bereit gewesen war, war was an dem Tag passierte, als er seine Prüfungsergebnisse erhalten sollte. In einem Augenblick noch war er regelrecht euphorisch, weil er wirklich mit sehr guten Noten bestanden hatte, im nächsten brach seine Welt regelrecht in sich zusammen. Es begann mit einem Anruf und Worten, die ihm regelrecht den Boden unter den Füßen entrissen.

 

„Herr Uzumaki... es geht um die Entführung, die sie als Kind erlebt haben. Es wurden Nachforschungen angestellt und der vermutliche Täter wurde geschnappt. Ich bitte sie herzukommen, um ihn zu identifizieren!“

 

Naruto sackte zusammen, es war, als wenn ein Alptraum zur Realität wurde. Er zitterte am ganzen Leib und die Bilder, die ihn sonst nur in seinen schlimmsten Träumen von Zeit zu Zeit verfolgten, schossen ihm nun ungebremst durch den Kopf. Er schrie, er weinte, er packte sich an den Kopf, drückte so heftig zu wie er konnte, um die unliebsamen Bilder zu vertreiben, doch sie verschwanden nicht. Es war, als wenn er alles noch einmal erlebte. Naruto Hyperventilierte, als die Panik vollkommen von ihm Besitz ergriff. Er war so sehr in diesem Alptraum gefangen, dass er nicht einmal die besorgten Worte vernahm, die sanften Berührungen, die versuchten ihn wieder zurück zu holen. Dann wurde alles schwarz und Naruto glitt in einen traumlosen Schlaf.

 

„Wissen Sie was diesen Schock verursacht hat?“, hörte er schließlich eine ihm unbekannte Stimme. Wie durch Watte erreichte sie ihn, als wenn sie sehr weit entfernt war. Er fühlte warme Hände, sie ihm über den Arm strichen, einen leichten Schmerz in der Armbeuge, ein leichtes Brennen, als etwas flüssiges in seinen Körper gelangte. „Nein... so habe ich ihn nie gesehen!“, eine zweite Stimme, die er durchaus kannte. Es war Finn. „Hat er nie etwas gesagt? Du sagtest, er hatte teilweise Alpträume, die ihn nachts aus den Schlaf gerissen haben!“ Itachi, da gab es keinen Zweifel.

 

Ein leises Seufzen. „Er hat nie wirklich etwas erzählt!“, erklärte Finn. „Irgendjemand hat ihn angerufen, aber wer kann ich nicht sagen. Als ich hier ankam, schrie er wie verrückt. Er hat nicht einmal wahrgenommen, dass ich versucht habe ihn zu erreichen.“ Ein Anruf? Stimmte ja, er hatte einen Anruf bekommen. Man hatte jemanden verhaftet, den man für den Mann hielt, der ihn als Kind entführt haben sollte. Er sollte kommen, um ihn zu identifizieren. Naruto hätte nie gedacht, dass ihn nach all den Jahren dieser Alptraum noch einmal einholen würde.

 

Leicht flatterten seine Augenlider. „Er kommt wieder zu sich!“, erklärte die unbekannte Stimme und als Naruto langsam die Augen öffnete, stellte er fest, dass er die Person wirklich nicht kannte. „Willkommen zurück, Herr Uzumaki!“, sagte der fremde Mann und lächelte aufmunternd. „Sie hatten einen Zusammenbruch. Ihr Mitbewohner hat mich gerufen. Vorerst habe ich Ihnen ein Mittel zur Beruhigung gespritzt, Sie werden die nächsten Stunden noch etwas müde sein. Können Sie sich erinnern, was passiert ist?“

 

Das waren viel zu viele Worte für seinen Geschmack. Es überforderte ihn. Leicht drehte er den Kopf weg, er wollte diese Fragen nicht beantworten. „Ich möchte alleine sein!“, war alles, was er selbst sagte. Er wollte es wirklich. Er wollte nicht reden, er wollte nicht weiter über das nachdenken, was er erlebt hatte. Es war schon schlimm genug, wenn er hin und wieder davon träumen musste. Naruto blendete alle aus. Unter Anstrengung drehte er sich auf die Seite, sodass er die Rückenlehne des Sofas betrachten konnte und den Menschen um ihn herum den Rücken zuwendete. Nein, reden wollte er ganz und gar nicht. Er wollte auch nicht diesen Mann sehen, er hatte Angst, dass er es wirklich war. Hatte Angst vor dem was er empfinden würde, wenn er in diese schrecklichen Augen sehen musste.

 

Eigentlich war ihm das nicht einmal zu verübeln. Diese Erfahrung war etwas gewesen, was wohl niemand so leicht wegstecken konnte und er selbst war noch sehr klein gewesen. Viel zu  klein um zu verstehen, was man da mit ihm machte. Warum man es machte, warum man ihm so weh getan hatte und ihn von denen fern gehalten hatte, die ihm wichtig gewesen waren. Auch heute konnte er es noch nicht ganz erfassen, es lag sicherlich daran, dass er das Trauma nie ganz verwunden hatte... sich selbst zu analysieren war nicht unbedingt die beste Idee, die er gehabt hatte, aber er konnte es auch nicht verhindern.

 

Naruto schlief dann wirklich fast den ganzen Tag. Er döste immer wieder ein, ehe er nach einer Weile wieder hoch schreckte. Finn brachte ihm etwas zu trinken und irgendwann auch etwas zu essen, aber wirklich essen wollte Naruto nicht. Erst als Itachi sich durch setzte, aß er wenigstens ein wenig Obst, auch wenn er absolut keinen Hunger hatte.

 

Erst am nächsten Morgen war er wieder fit genug, um selbst etwas zu machen. Und so saß er auf der Couch, als Finn aus seinem Zimmer kam. „Guten Morgen... geht es dir besser?“, fragte dieser nach und Naruto nickte leicht. „So gut wie es einem gehen kann, wenn man gesagt bekommt, dass der Mann, der einem die Kindheit zum Horror gemacht hat, vermutlich gefasst worden ist und man ihn identifizieren soll!“, gab er zu und lächelte schwach. Es klang so surreal, nach all diesen Jahren sollte dieser Alptraum ein Ende haben? Naruto wusste nicht einmal, ob er dazu wirklich bereit war.

 

Naruto schwieg eine ganze Weile, ehe er die Augen wieder schloss. Er wusste, Finn würde zuhören, vielleicht war es ja richtig, alles einmal zu erzählen. Er hatte es nie jemanden erzählt, nicht einmal Genma wusste, was genau damals passiert war. „Weißt du, ich bin in einem Waisenhaus groß geworden. Meine Mutter ist bei der Geburt gestorben und mein Vater war unbekannt. Ich war immer der Außenseiter. Der einzige mit hellen, blonden Haaren und blauen Augen. Alle anderen Kinder waren Japaner, eben mit dunklem Haar und dunklen Augen. Ich stach immer heraus. Ich war noch ziemlich klein, als sich endlich Adoptiveltern für mich fanden, nur leider konnte ich das nicht lange genießen!“, begann er dann, ehe er die Augen wieder leicht öffnete. Naruto zog seine Beine hoch und bettet seinen Kopf darauf. Er schaute Finn nicht an.

 

„Diese Menschen waren ziemlich reich und damit bin ich zum Ziel eines Mannes geworden, der dieses Geld haben wollte. Er hat mich geholt und in irgendeinem Kellergewölbe festgehalten. Ich weiß gar nicht wie lange. Ich habe genau zwei Mal die Chance gehabt, wegzulaufen und diese habe ich auch genutzt. Ich habe in dieser ganzen Zeit nicht einmal an meine neuen Eltern gedacht, ich konnte nur an das Waisenhaus denken, wo ich zuvor gelebt habe!“, erzählte er dann leise weiter. Selbst jetzt konnte er sich noch an die Angst erinnern, die er damals gefühlt hatte.

 

„Das erste Mal bin ich einfach gerannt. Dieser Keller war riesig, er war nass und stank schrecklich. Aber ich war eben ein Kind. Man hat es entdeckt und mich mit einer Eisenstange aufgehalten!“, erzählte er weiter und erschauderte sichtbar. Selbst an den moderigen Geruch konnte er sich noch ganz genau erinnern. Es stank nach Verwesung und Schmutz dort, er würde diesen Geruch wohl nie wieder vergessen.

 

„Das zweite Mal habe ich es in einen anderen Kellerraum geschafft und von dort aus durch ein niedriges Fenster. Es war nicht viel größer wie ich selbst. Man hat es bemerkt und mich am Bein gepackt, man wollte mich unbedingt zurück ziehen. Ich hatte so eine Angst, dass man es schafft!“, erklärte er weiter, ehe er stockte. Er fühlte den Arm, der sich um ihn legte, aber wirklich beruhigen konnte er sich nicht. „Ich weiß nicht wie, aber ich bin einfach gerannt. Ich bin so lange gerannt, bis ich das Waisenhaus erreicht habe. Ich habe nicht einmal eine Ahnung, wie ich es finden konnte. Ich war nie außerhalb dieses Hauses gewesen, nicht wirklich jedenfalls. Außerdem war ich noch so klein gewesen, dass ich Wege nicht wirklich behalten konnte. Mein Ziehvater hat mich dann am nächsten Morgen auf den Stufen gefunden und mich rein geholt!“, erzählte er dann weiter und schloss die Augen ein weiteres Mal.

 

„Von da an habe ich immer dort gelebt. Ich wollte nicht mehr weg. Ich habe mit niemanden über das gesprochen, was ich da erlebt habe. Ich konnte es einfach nicht. Aber jetzt... ich weiß wirklich nicht, wie ich das schaffen soll, diesen Mann anzusehen. Ich weiß, er wird mich nicht sehen, aber wenn ich auch nur daran denke, ihm mehr oder weniger gegenüber zu stehen, fühle ich mich wieder wie das kleine Kind von damals und ich habe einfach nur Angst davor!“ Er hatte seine Gefühle nie zuvor so offen ausgesprochen und jetzt wo er es getan hatte, fühlte es sich alles andere als befreiend an. Er fühlte sich regelrecht erdrückt von dem, was gerade in seinem Leben passierte.

 

Finn riet ihm dann, sich jemanden anzuvertrauen, dem er absolut vertraute und der ihn zu diesem Termin begleiten würde und eine Stützte sein konnte. Naruto musste auch nicht wirklich lange überlegen, wer das sein könnte, aber er wusste nicht, ob er die Kraft aufbrachte, auch Genma gegenüber offen zu sein. Es lag ja nicht einmal an den Mann, es lag an der Thematik und auch jetzt war es ihm sehr schwer gefallen, seine Erlebnisse zu teilen. Er wusste wirklich nicht, wie er das alles schaffen sollte.

 

Den restlichen Tag verbrachte Naruto dann auf der Couch. Er schlief noch einige Male und war eigentlich nur wach, wenn Finn ihm etwas zu essen brachte und als Itachi am Abend nach ihm schaute. So war er am nächsten Morgen entsprechend ausgeruht, auch wenn es ihm nicht wirklich besser ging. Aber es half ihm, seine restlichen Sachen zu packen und schließlich die Kisten mit in den Lieferwagen zu tragen, der seine Habseligkeiten nach Japan bringen würde. Naruto versuchte nicht mehr daran zu denken, was ihn in seiner Heimat erwarten würde. Er würde sonst nur verrückt werden.

 

Die letzten paar Tage in Amerika verbrachte er mit den Personen, die er dort kennen gelernt hatte und nun wieder zurücklassen musste. Er traf sich mit seinen alten Kommilitonen, mit den alten Arbeitskollegen und hatte durchaus seinen Spaß. Auf diese Art konnte er auch einige Tage vergessen, welches erdrückende Thema in seinem Leben wieder eine Rolle spielte. Es war befreiend für ihn.

 

Dann endlich war es soweit. Morgens um sechs Uhr stand Naruto schließlich am Flughafen und gab sein letztes Gepäck auf. Itachi war auch da, genauso wie einige seiner Freunde, die ihn verabschieden wollten. Sogar sein alter Chef war gekommen, der in den letzten Tagen keine Zeit gehabt hatte, sich von ihm zu verabschieden. Naruto fiel der Abschied sichtlich schwer und war dementsprechend traurig, als er schließlich neben Itachi in dem Flieger saß, der sie in die Heimat zurück bringen würde. „Und, bereit Tokio wieder zu sehen?“, fragte Itachi ihn schließlich und Naruto schaffte es, zu lachen. „Das sollte ich dich fragen, immerhin erwartet dich dort eine durchaus schwierige Begegnung!“, konterte er.

 

Naruto musste ehrlich zugeben, dass er Itachi bewunderte. Er hätte in Amerika bleiben können, ohne dass Sasuke je erfahren hätte, dass sein Bruder noch lebte. Aber er hatte sich dagegen entschieden und wollte dafür den Kopf hin halten, was Sasuke ihm vor warf. Naruto wusste, dass es nicht leicht werden würde. Sasuke konnte manchmal alles andere als leicht sein und wenn es um Itachi ging, besonders. Das war nach allem immer noch ein rotes Tuch für den Uchiha.

 

Lange konnte er sich aber auch nicht mit diesen Gedanken aufhalten. Sie hatten einen langen Flug vor sich und Naruto wollte diesen auch nutzen, um sich vorzubereiten. Er wusste nicht, wie man nach so vielen Jahren plötzlich einen Mann festnehmen konnte, den man damals nicht hatte finden können, aber das spielte eigentlich auch keine Rolle. Er hatte sich vorgenommen, erst einmal sich in der neuen Wohnung einzugewöhnen, ehe er wirklich mit Genma sprach und schließlich sich dem Mann stellte, der ihm die Kindheit genommen hatte. Er wollte ihn nicht davon kommen lassen, wenn er es denn wirklich war.

 

Die meiste Zeit des Fluges verbrachte er damit zu schlafen, oder zu grübeln. Er wusste, was ihn erwarten würde, sobald sie landeten und dieses Mal musste er sich darauf vorbereiten. So sehr er sich freute, seine Liebsten alle wieder zu sehen, der Schatten der sich über dieses Treffen gelegt hatte, war einfach sehr massiv. Dementsprechend zurückhaltend war er auch, als es endlich soweit war, was seinen Freunden und seiner Familie nicht wirklich entging. Doch die meisten waren zum Glück erst einmal so geschockt davon, Sasukes älteren Bruder zu sehen, dass sie ihn nicht mit Fragen bestürmten.

 

Lediglich Genma zog ihn etwas zur Seite und fragte ihn, ob alles in Ordnung sei. Nachdem Naruto ihn bat, ihm etwas Zeit zu geben, hakte er aber nicht weiter nach, sondern erzählte ihm, dass ihre Sachen bereits angekommen waren und in ihrer Wohnung warteten. Zum Glück war sie möbliert, aber Naruto plante nicht, ewig dort drinnen zu wohnen. Nachdem er das Angebot aus dem Krankenhaus abgelehnt hatte, wollte er sich nun in Ruhe überlegen, was er mit seinen Abschluss anfangen wollte. Er wollte helfen und dieses nicht vom Geld abhängig machen.

 

Nachdem seine Freunde langsam aber sicher sich beruhigt hatten und sie Naruto felsenfest versprochen hatten Sasuke nichts zu sagen, falls sie ihn treffen sollten, fuhren Genma und Kakashi die beiden zu ihrer neuen Wohnung. Kakashi warf immer wieder einen prüfenden Blick auf Naruto, was den Blondschopf nicht einmal wunderte. Es war offensichtlich, dass etwas passiert war und Kakashi hatte genug mitbekommen um zu wissen, dass die Rückkehr nicht einfach für ihn gewesen war. Aber er schwieg und darüber war Naruto sehr froh.

 

Die Wohnung war klein, aber ausreichend. Es gab eine kleine Küche, einen Flur, in dem man sich wenigstens einmal drehen konnte, ein fast genauso kleines Badezimmer mit allem was nötig war und zwei weitere Räume, die sie als Schlafzimmer benutzen konnten. Ein Wohnzimmer gab es nicht, aber das war auch gar nicht notwendig. Wirklich Besuch würden sie hier sowieso nicht empfangen.

 

Die beiden machten sich daran, wenigstens das Wichtigste aus den Kartons zu suchen. Die Dinge, auf die sie nicht verzichten konnten, ehe sie sich früh ins Bett verzogen, erschöpft von der langen Reise und der durchaus erschöpfenden Begegnung mit allen, die sie begrüßt hatten. Für einen Tag war wirklich genug geschehen.

 

In den folgenden Tagen versuchten sie sich einzuleben. Naruto half Itachi dabei einen Job zu finden, während er selbst so oft wie es ging darüber nachdachte, wie er seine Zukunft nun gestalten wollte. Naruto nahm sich einen Tag sogar die Zeit, seine Familie zu besuchen. Er wählte dazu bewusst einen Tag, wo Yumi bei einer Freundin schlief. Itachi begleitete ihn, der ältere Mann war für ihn zu einer Stützte geworden, seine ruhige Art beruhigte ihn immer sehr. Mit seiner Hilfe schaffte er es, Genma und Kakashi zu erzählen, was damals geschehen war und er schaffte es auch, Genma zu bitten, ihn zu begleiten. Der Mann sagte sofort zu, er kümmerte sich sogar darum, dass sie einen Termin bekamen. Naruto wurde gerade in diesen Tagen deutlich bewusst, wie viele Menschen er um sich herum hatte, die ihn liebten. Sicher, der Mann, dem sein Herz gehörte, wollte ihn nicht mehr. Er wollte eine Frau heiraten und löste sich damit endgültig von ihm, aber dennoch war er nicht alleine. Das zu begreifen berührte ihn doch sehr.

 

Als es dann endlich soweit war, schlief Naruto sehr schlecht. Er träumte lebhaft und nicht gerade in einem guten Sinne. Immer wieder schreckte er aus dem Schlaf hoch, sodass er gar nicht mehr sagen konnte, wie oft er sich in der Nacht bei Itachi entschuldigt hatte, als dieser davon wach geworden war. Dieser wies dieses zwar ab und erklärte ihm, dass es in Ordnung war, aber Naruto hatte dennoch ein schlechtes Gewissen.

 

Als er dann von Genma abgeholt wurde, fühlte er sich elendig, fast genauso schlecht, wie als er die Nachricht bekommen hatte, dass er diese Aufgabe erledigen sollte. Es kostete ihn unheimlich viel Mühe in den Wagen zu steigen und hinterher auch, um das Polizeirevier zu betreten. Da half es ihm auch nicht, dass ein Polizist versuchte ihn immer wieder zu beruhigen, dass der Mann ihn nicht sehen konnte. Naruto hatte einfach Angst.

 

Wegrennen konnte er nun aber auch nicht mehr, auch wenn er das eindeutige Verlangen danach hatte. Und so stand er schließlich in einem dunklen Raum, vor ihm eine Glasscheibe, auch wenn er durch diese nur einen leeren anderen Raum sehen konnte. Als er gefragt wurde, ob er bereit war, schüttelte er sofort den Kopf. Es war einfach ein Instinkt, er wollte sich schützen, auch wenn er genau wusste, dass er sich dieser Situation nun stellen musste, ganz egal wie schwer es ihm auch fiel.

 

Drei Männer wurden dann herein geführt und Naruto erkannte ihn sofort. Erschrocken wich er deutlich zurück und begann stark zu zittern. „Die drei! Er soll gehen!“, brachte er nur unter Anstrengungen hervor, ehe er die gegenüberliegende Wand erreichte und sich daran runter sinken ließ. Es half. Nun wo er ihn nicht mehr sah, fühlte er sich deutlich ruhiger. Es war beängstigend, dass er nach all diesen Jahren dieses Gesicht nicht vergessen konnte. Ganz zu schweigen von den Augen. Er hatte sie in der Zwischenzeit schon einmal wieder gesehen, Orochimaru - der Verwalter von Sasukes Firma - hatte die gleichen Augen. Es waren ungewöhnliche Augen, das wusste er, weswegen es noch beängstigender war, dass es gleich zwei Menschen gab, die diese stechenden Augen hatten.

 

Seine Reaktion sprach wohl für sich, weswegen man ihn zum Glück die Frage ersparte, ob er sich sicher war. Man reichte ihm nur ein Glas Wasser und versuchte ihn zu beruhigen, was auch schnell klappte. Als Naruto sich wieder aufrichtete, war der Raum wieder leer. Dennoch blieb bei Naruto eine Frage bestehen, die ihn durchaus seit dem Anruf nicht mehr aus dem Kopf ging und nun wo er wieder ruhig war, konnte er sie auch stellen.

 

„Dürfte ich Sie fragen, wie es kommt, dass nach so vielen Jahren dieser Mann doch noch gefasst wurde?“, fragte er den Polizisten dann, der ihn hergebracht hatte. Er wollte es wissen, für normal hielt er es jedenfalls nicht und selbst wenn er wegen etwas anderem geschnappt worden war, so bezweifelte er einfach, dass man nach so langer Zeit eine Verbindung zu seiner Entführung gezogen hätte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, sorry, sorry!

Eigentlich hätte dieses Kapitel bereits am 29.06. online gestellt werden sollen. Nur leider hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits kein Internet mehr. Mein eigener Fehler, wurde gesperrt, da bei der Überweisung meine Kundennummer falsch war und beide Seiten haben das erst nicht wirklich gesehen >_<

Jetzt sollte es aber geregelt weiter gehen.

Nächstes Update kommt also am Sonntag den 13. Juli

Gruß,
KakashiH Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2014-07-08T20:22:58+00:00 08.07.2014 22:22
Auch wieder ein super Kapitel, schade das die Geschichte ihrem ende zu geht. Trotzdem weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Onlyknow3
08.07.2014 22:28
Kannst ja einen der Kommis löschen aber mein Lappi hat Zicken gemacht darum das doppel.
Von:  Onlyknow3
2014-07-08T20:22:15+00:00 08.07.2014 22:22
Auch wieder ein super Kapitel, schade das die Geschichte ihrem ende zu geht. Trotzdem weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Amy-Lee
2014-07-04T22:41:33+00:00 05.07.2014 00:41
Hi, es war toll.
Naruto hat also die Prüfungen bestanden das ist gut, jetzt muss Er sich nur noch überlegen,
was Er machen möchte.
Ich kann mir denken, dass das ein Schock war, nach so vielen Jahren sieht Er seinen Painiger wieder,
nun es wird das letzte mal sein denke ich mal, denn für den Täter geht es jetzt ins Gefängnis.
Was wird jetzt wohl passieren, Heiratet Sasuke wirklich, oder überlegt Er es sich noch anders?
Bis zum nächsten Kapitel.
Bye

Von:  KamuiMegumi
2014-07-04T22:15:11+00:00 05.07.2014 00:15
Kakashi-san...
du willst mich wirklich fertig machen...
Shadowdance deutet auf Suizid seitens Sasuke hin und hier willst du ihn allen Ernst mit ner Frau verheiraten (was nem Suizid gleich käme)...
Kannst du dir gerade vorstellen, wie mir, einem gigantischen Sasuke-Fan, gerade die Muffe geht...Fingernägel sind schon komplett runtergekaut.
Bin ich froh, das du wieder iNet hast!
Übrigens...deine How I became Hokage...FF ist auch KLASSE!
Ich les deine Storys voll gerne, auch wenn du mir gerade mein eigenes Überleben richtig schwer machst!
Mein armer Sasuke!
Ach...Naruto tut mir hier übrigens auch richtig leid (bin hier irgendwie noch grundsauer auf ihn weil er einfach in die USA ist...aber nun hat er genug gelitten)... menno...Sasuke und Naruto gehören doch zusammen und zur Zeit schauen deine Storys alle nach Bad Ending aus...argh...ich sterbe wirklich!!


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