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Was nach Kains Herrschaft kam
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Begegnung und Aufbruch

"Ich muss den Meister sprechen!" Mit schnellem Schritt läuft Catriona durch das Lager auf das große Zelt zu. "Natürlich, ich gebe Lord Gor sofort bescheid!" erwidert der Wachmann, der sie empfangen hatte und rennt voraus. Catriona will ihm gerade hinterher, da greift jemand nach ihrem Arm und hält sie mit starkem Druck fest. "Catriona, es war abgemacht, dass du vor Einbruch der Nacht wieder im Lager bist! Du bist eine Stunde zu spät!" Catriona blickt sich erschrocken um und sieht sich Rasiel gegenüber, dessen Augen wieder böse funkeln. "Wir sind weiter vom Heiligtum der Vampire entfernt, als wir dachten. Der Weg ist eben, aber er dauert länger, als einen halben Tag." antwortet sie. "Halte dich gefälligst an meine Anordnungen, Catriona!" Cat reißt sich los und erwidert: "Entschuldige bitte, Rasiel! Aber der Meister erwartet mich." Ohne ihn länger anzusehen läuft Cat weiter zum großen Zelt und verschwindet darin. Wütend tritt Rasiel gegen einen Felsen, ohne scheinbar Schmerz zu fühlen. Unter all der Wucht zerbröckelt der Felsen sofort in lauter Einzelteile.
 

Das große Zelt sieht von innen noch weitaus größer aus, als von außen. Beinahe hundert Kerzen erhellen es von innen. Direkt gegenüber des Eingangs auf einem hölzernen Thron sitzt eine ehrfurchtgebietende Gestalt. Weitaus furchterregender als jeder andere des ganzen Lagers. Seine Haut ist schon lange nicht mehr weiß, sondern hat sich bereits vor Jahrhunderten in ein mattes grau verfärbt. Auch ähnelt seine Haut eher einer groben Kruste. Er trägt ein langes weißes Gewand mit jeweils zwei roten und gelben Streifen von der Schulter an bis zum Boden. Im Gegensatz zu den Augen aller anderen Vampire sind seine nicht gelb. Seine Augen leuchten rot.

Am Eingang steht der durchnässte Späher mit seinen verwaschenen, braunen Lumpen. Die Kapuze zurückgeschlagen. Ihr glattes, grünes, blau gesträhnte Haar ergießt sich über ihre Schultern und scheinen zu dem jugendlichen Gesicht gut zu passen. "Catriona, meine Tochter. Du kommst spät." Begrüßt der thronende Vampir sie freundlich. "Verzeiht mir Meister, doch der Weg ist weitaus länger, als wir vermuteten." "Komm näher, Mädchen. Oder fürchtest du dich vor mir?" Cat trat langsam in die Mitte des Zeltes und kniet nieder, den Blick auf den Boden geheftet. "Jedes Wesen auf der ganzen Welt fürchtet euch, Lord Gor. Doch verzeiht ich fürchte mich nicht vor euch." Gor erhebt sich langsam von seinem Thron und tritt auf Cat zu. Er packt sie an den Armen und zerrt sie hoch. "Du brauchst dich nicht entschuldigen." Der Vampirmeister wendet den Blick wieder ab und geht zu einem Tisch, der einige Meter neben dem Thron steht und mustert die Landkarte darauf. "Du und Rasiel sind wohl die einzigen, die mich nicht fürchteten." Cat steht noch immer regungslos in der Zeltmitte und sieht den Vampir an. "Es ist die Ehrfurcht, nicht die Furcht, die ihm fehlt." antwortet sie. Gor greift sich die Karte und geht auf Cat zu. "Euer Privatkrieg stört den Zusammenhalt der Gruppe. Versöhnt euch!" Er reicht ihr die Karte. "Zeig mir wo wir tatsächlich sind." Cat würdigt der Karte nicht einen Blick, sondern schaut Gor nur in die Augen und antwortet sofort: "Einen ganzen Tag werden wir mit der Gruppe brauchen. Ich allein habe mehr als einen halben gebraucht, doch ich bin auch schnell. Die Gruppe ist langsamer. Ich weiß allerdings nicht, ob sich unsere Reise lohnt. Die Festung wirkt heruntergekommen und verlassen." Gor geht wieder zum Schreibtisch und legt die Karte zurück. Er heftet seinen Blick noch eine Weile darauf und überlegt. Sein Blick ist besorgt. "Wir können nicht mehr zurück, Tochter."

Mittag in Nosgoth.

Die Sonne würde scheinen, doch noch immer hängen graue Regenwolken am Himmel. Eine Karawane totenblasser Wesen zieht durch die scheinbar endlose Einöde. Die niedrigen Ranges schleppen schwere Kisten und anderes Gerät. Acht Mann tragen eine große Steintruhe. Auf Pferden sitzen die mächtigeren Vampire.

Und zwei Untote fliegen wachend über der Karawane. Rasiel und Catriona. Schweigend fliegen sie nebeneinander her. Sie würdigen sich kaum eines Blickes und wenn doch, dann nur solche der Verachtung.



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