Regen - Die andere Seite
Es regnete schon den ganzen Tag. Die dunklen Wolken schienen die Erde zu berühren. Rory konnte seinen Blick nicht von den abermilliarden Tropfen abwenden, die die Fensterscheibe hinunterliefen. Er fröstelte leicht, bald dort hinaus zu müssen, gefiel ihm gar nicht.
Seufzend sah er zur Tafel, an die seine Lehrerin die Hausaufgaben schrieb. Ein Gedicht über den Herbst auswendig lernen. Na toll, dachte er, noch mehr Regen. Jemand dort oben hatte sich wohl gegen ihn verschworen.
Als es läutete, packte er seine Sachen nur langsam und ließ sich beim Anziehen ungewöhnlich viel Zeit um nicht in das Unwetter hinaus zu müssen.
„Rory! Wir warten!“, rief Erin ihm zu.
Rory trottete zu seinen Freunden hinüber. Warum mussten sie ihn hetzen?
Das Wasser wirkte wie ein kalter Vorhang, der den Vorhof der Grundschule vom Rest der Welt trennte. Mürrisch blickte Rory hinaus auf die Straße. Alles fühlte sich klamm an. Wie können die freiwillig draußen rumhüpfen?, fragte er sich, während er seine Mitschüler beobachtete. Er seufzte, früher oder später würde er nach Hause laufen müssen.
„Was ist? Komm endlich!“, drängte Whitney ihn ungeduldig.
Rory spannte seinen Schirm auf und rannte zu ihnen. Er hasste den Regen, aber mit seinen Freunden war er erträglich.