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One Shots

Wenn ein Ninja seine Liebe findet
von

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Im Chaos der Gefühle

Tenten drückte ihre Nase an der Fensterscheibe platt.

"Wie schön!", murmelte sie gedankenverloren und heftete ihren Blick auf den Himmel. Die Schneeflocken fielen ziemlich dicht und binnen weniger Minuten war alles weiß. Eiskristalle setzten sich ans Fenster, leuchteten ihr strahlend entgegen. Wie sehr sie den Schnee doch liebte.

Es war mal was Anderes als dieser ständige Sonnenschein oder der unermüdliche Regen. Außerdem erinnerte er sie an einen gewissen Eisschrank.

Zumindest verhielt sich Neji wie ein solcher.
 

Sie erinnerte sich an den gestrigen Tag. Weil ihre Mutter krank war, war sie eilig nur nächstliegenden Apotheke gesprintet und hatte keuchend nach der Medizin gefragt. Die Frau an der Theke, welche reichlich verwirrt aussah, deutete auf ein großes Regal. "Drittes Regal links, oberstes Fach"

Wenige Minuten später stand Tenten auch schon auf Zehenspitzen vor besagtem Regal und langte nach oben um an die blaugrünliche Flasche zu gelangen. "Verdammt!", fluchte sie und drehte sich um. Aber von der Verkäuferin war weit und breit keine Spur. "Wie unzuverlässig!", murmelte Tenten und streckte sich noch mehr.
 

Sie war schon halb mit ihren Nerven am Ende, da sie immernoch nicht an besagtes Fläschen rankam. Die Verkäuferin war verschwunden und eine Leiter gab es auch nicht. "Verdammter Drecksschuppen!" Ein Arm tauchte aus dem Nichts auf und ergriff die Flasche spielend leicht. Irritiert drehte sich Tenten um und erblickte einen ihr bekannten Shinobi.

"Neji?", fragte sie verwundert und starrte in seine weißen Augen.

So weiß wie der Schnee, kam es ihr in den Sinn und sie musste kurz schmunzeln. "Hier!" Seine Stimme klang wie immer kalt und abweisend.

Er steckte ihr die Hand entgegen in der sich das Fläschen befand.

"Nun nimm schon!", drängelte er. Tenten schreckte auf und nahm nüchtern die Flasche entgegen. "Danke!", murmelte sie kaum hörbar.

Neji drehte sich um und ging zur Theke. "Aber bild dir ja nichts drauf ein!"
 

"Dieser unsensible Eisklotz!" Tenten sprang von der Fensterbank und schritt in die Küche. Zwar ging es ihrer Mutter dank Nejis Hilfe wieder besser, aber die Art, mit der Neji mit ihr sprach, behagte Tenten ganz und garnicht.

Sie fuhr sich seufzend durchs Haar und ging zum Kühlschrank.

"Nanu" Gerade wollte sie die Tür öffnen, als sie einen Zettel bemerkte, der behelfsmäßig an der Tür festgepinnt war. Von ihr Mutter.

Wie konnte es auch anders sein. Sie war einkaufen, wie so oft, und Tenten sollte ein Kochbuch zu den Hyuugas bringen. "Seit wann braucht Mom denn Kochbücher?" Sie nahm sich einen Apfel aus der Obstschale und biss hinein.

"Das kann sie mal schön selbst zu den Hyuugas bringen. Ich hab echt keine Lust, Neji über den Weg zu laufen!"
 

Zusammen mit einem Glas kalter Milch und einer Tiefkühlpizza machte es sich Tenten im Wohnzimmer bequem. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich nicht. Zu sehr plagten sie Schuldgefühle.

"Ich bin einfach zu gutmütig!", murmelte Tenten seufzend und erhob sich. Schließlich konnten die Hyuugas ja nichts dafür, dass sie mit Neji auf Kriegsfuß stand. Nun lag es an ihr, dem Wunsch ihrer Mutter nachzugehen.

"Wo hat die denn dieses verdammte Kochbuch hingelegt?", grummelte Tenten, während sie die Küchenschränke durchstöberte. Nichts.

Auch in den Schubladen, in denen sonst Geschirr aufbewahrt wurde, war nichts zu finden. Aber wer sollte bei diesem Chaos auch etwas finden?

Ihre Mutter war einer der unordentlichsten Menschen die sie kannte.

Ständig fing sie was Neues an, obwohl sie noch nichtmal einmal die alte Sache beendigt hatte. Deshalb half Tenten ihrer Mutter oft im Haushalt, spülte das Geschirr ab, saugte die Fußböden, machte die Betten.

Danach war zumindest die größte Unordnung beseitigt.
 

Das besagte Kochbuch fand Tenten schließlich auf dem Küchentisch, bedeckt mit Rezepten, Quittungen vom letzten Großeinkauf und Notizzetteln die teilweise uralt waren. "Wenn Mutter wieder da ist, werde ich ihr aber eine Predigt vorhalten!", schwor sie sich und zog sich ihren Mantel über.

Schließlich konnte sie bei diesem Wetter nicht in Sommerkleidung zum Anwesen der Hyuugas stapfen. Vorsichtshalber stülpte sie sich auch noch ihre neuen Handschuhe über und zog sich ihre Mütze auf den Kopf. Alles in weiß.

Passend zum Schnee.
 

Als sie, das Kochbuch unterm Arm, nach draußen trat, staunte sie nicht schlecht. Der Schnee war mehrere Meter hoch und alles um sie herum glitzerte.

Es sah aus wie eine Winterlandschaft aus einem Märchenbuch.

Sie hatte mal eines bekommen als sie ganz klein war.

Und es war heute noch ihr Lieblingsbuch. Unschlüssig setzte sich Tenten in Bewegung und watete durch den meterhohen Schnee in Richtung Hyuuga-Anwesen.

"In dem Schnee sieht alles gleich aus!", maulte Tenten und blickte sich um.

Wo ging es denn bloß zum Hyuuga-Anwesen? Wegweiser gab es nicht und die Straßen sahen alle gleich aus. "Ich und mein Orientierungssinn!"

Tenten ließ den Kopf hängen.
 

Schließlich entschied sie sich nach rechts zu gehen.

Irgendwo würde sie schon ankommen.

Inzwischen hatte es aufgehört zu Schneien und ein eisiger Wind hatte eingesetzt. Es fröstelte Tenten. Vielleicht hätte sie doch zuhause bleiben sollen.

Dort hätte sie jetzt ein warmes Kaminfeuer vorgefunden und würde eingemummt in ihrer Decke und Tee schlürfend aus dem Fenster schauen.
 

Sie lag mit ihrer Vermutung richtig. Das Hyuuga-Wesen tat sich vor ihr auf und bescherte Tenten ein Lächeln. Jetzt bloß noch schnell das Buch wegbringen und dann geht es zurück vor den warmen Kamin. Gemächlich schritt sie auf die große Eingangstür zu und hielt inne. Sollte sie wirklich?

Was, wenn Neji ihr öffnen würde? Wie sollte sie sich verhalten?

Ihre Hände zitterten. Sie sprach sich selbst gut zu.

So schlimm konnte es schon nicht werden, das wusste sie.

Also, was war schon dabei?
 

Sie klopfte zögernd. Einmal, zweimal, dreimal. Erst tat sich lange Zeit nichts, bis ein lautes Rumpeln und Schritte vernehmen zu waren.

Die Tür wurde geöffnet und Hinabi schaute ihr entgegen.

Innerlich seufzte Tenten erleichtert auf.

"Ähm, ich wollte ein Kochbuch zurückbringen!" Zögernd hielt Tenten dem kleinen Mädchen das Kochbuch entgegen. Hinabi blickte ihr bloß desinmnteressiert entgegen. "Okay. Ich werde es Hinata geben" Mit diesen Worten schloss sie Tür. Wie unfreundlich, dachte Tenten und starrte auf die geschlossene Tür.

Aber was solls? Sie hatte ihre Aufgabe erledigt.

Also machte sie sich auf den Heimweg.
 

Inzwischen war alles von einer glitzernden Schneedecke überzogen.

Dieser Anblick war so faszinierend, dass sich Tenten für einige Augenblicke in dieser farbenprächtigen Welt verirrte. "Wie wunderschön!", hauchte sie, wobei ihr Atem in weißem Rauch aufstieg. Es hatte schon so lange nicht mehr in Konoha geschneit, dass Teten schon fast vergessen hatte wie Schnee überhaupt aussah. Mit einem breiten Grinsen ging sie weiter. Sie verspürte plötzlich das sehnsüchtige Verlangen in den Wald zu gehen.

Dort musste es noch schöner als im Dorf sein.
 

Es dauerte beinahe eine halbe Stunde bis Tenten den Wald erreicht hatte.

Es war wirklich verdammt schwer durch die meterhohe Schneedecke zu waten.

Die Schneeflocken fielen immer noch in dichten Trauben vom Himmel und setzten sich auf dem Boden nieder. Aber der lange Marsch hatte sich gelohnt.

Hier war es tatsächlich schöner als im Dorf. Die dunklen Tannen bildeten einen krassen Kontrast zu dem perlweißen Schnee und doch glich dieser Anblick einem Märchen. Sie fühlte sich wie in einem Traum.
 

Überwältigt von ihrer Umgebung wagte sich Tenten noch tiefer in den Wald.

Ein fataler Fehler, wie sie später bemerkte. Denn als sie sich umdrehte, riss sie vor Schreck die Augen auf. Weiß, es war alles weiß. Wohin man auch hinsah. Das Problem an der Sache war nur, dass Tenten nicht den geringsten Schimmer hatte wo sie sich überhaupt befand. Natürlich, sie war im Wald von Konoha, aber wie kam sie bloß wieder zurück ins Dorf? Irgendwie beschlich sie eine unheimliche Angst und ein eisigkalter Schauer fuhr ihr über den Rücken, wogegen der Schnee warm war.
 

"Verdammt!", fluchte sie leise und atmete tief ein und aus.

Sie durfte jetzt bloß nicht die Beherrschung verlieren. Wenn sie jetzt in Panik ausbrechen würde, würde sie erfrieren. Also watete sie weiter, immer tiefer in den Wald hinein. Oder lief sie doch aus dem Wald heraus?

Irgendwann wurden die Berge größer und die Tannen machten großen dichtstehenden Kiefern Platz. Das beunruhigte Tenten noch mehr. Völlig mit der Geduld am Ende beschloss sie, sich erstmal eine kleine Pause zu gönnen.

Sie setzte einen Fuß vor den anderen, was ihr recht schwer fiel.
 

Der Boden tat sich unter Tenten auf und mit einem lauten Aufschrei stürzte sie in das Loch, das sie unter der dichten Schneedecke garnicht bemerkt hatte.

Sie war weich gelandet, doch in dem Loch war es stockdunkel.

Ihr war eisig kalt und es schneite unermüdlich weiter. Sie murmelte leise etwas vor sich hin und schloss die Augen. Sollte das ihr Ende sein? Aber warum?

Sie hatte der Welt nie irgendetwas getan. Warum strafte das Leben sie denn jetzt?
 

Sie musste an ihre Freunde denken. An Naruto, den quirligen Chaosninja, der nur Unfug im Kopf hatte. Sasuke, der attraktive und oberschlaue Sprössling des Uchiha-Clans. Sakura, die hübsche Kunoichi und Medic-Nin.
 

Shikamaru und Ino. Sie waren gerade eben erst ein Paar geworden.

Jetzt würde sie die Beiden nie wieder Händchen haltend durch die Straßen laufen sehen. Choji. Sie vermisste den kleinen Vielfraß schon jetzt.
 

Hinata. Nejis schüchternde Cousine und Narutos Freundin. Shino. Er hatte ihr die Angst vor seinen Käfern genommen. Kiba. Sie würde ihn und Akamaru schrecklich vermissen.
 

Sensei Gai. Er war zwar ziemlich verrückt, aber wirklich star. Und Lee. Zwar sah Lee eher wie ein Clown aus, aber Tenten mochte ihn sehr gerne. Und Neji.

Neji, der immer so abweisend ihr gegenüber war. Aber den Anderen zeigte er ebenfalls die kalte Schulter. Neji, der sie mit seinen Worten immer verletzte. Merkte er es nicht? Er war dch sonst nicht so dumm.

Neji, den sie über alles liebte. Jetzt konnte sie es ihm nicht einmal mehr sagen.
 

Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen und sie zog die Beine an, schlang ihre Arme darum und versteckte ihr Gesicht. Sie meinte Schritte zu hören, aber das konnte sie sich auch bloß eingebildet haben.

Wenige Minuten später hörte sie Rufe. Jemand rief nach ihr.

"Hier!", rief sie aus voller Lunge, aber der Wind trug ihren Ruf davon.

Aus dem Loch zu klettern war ein Ding der Unmöglichkeit.

Frustriert seufzend ließ sich Tenten wieder nieder.

Sie würde garantiert hier erfrieren.
 

"Tenten?" Eine ihr bekanntes Gesicht lugte über den Rand des Loches.

"Neji?" Ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern. "Was machst du her?", fragte sie Neji, der inzwischen zu ihr ins Loch gesprungen war. Verlegen kratzte sch Neji am Kopf. "Ich habe dich vorhin gesehen. Als du Hinabi das Buch zurückgebracht hast. Ich hab dich von meinem Fenster aus beobchtet. Und als ich gesehen habe wie du bei diesem Schneesturm in den Wald gelaufen warst, bin ich dir gefolgt" Er hielt ihr die Hand entgegen. "Komm ich helfe dir!" Zögernd nahm Tenten seine Hand. Er war ihr gefolgt. Aber warum? Machte er sich etwa Sorgen um sie? Unwahrscheinlich.
 

Schweigend liefen sie durch den dichten Schnee. Diese Stille war unerträglich. Warum sagte er nichts? Außerdem zitterte sie am ganzen Körper vor Kälte.

Er drehte sich zu ihr um, sah dass sie fror. "Hier!" Er hielt ihr seine Jacke entgegen, die sie dankend annahm. "Sag mal, warum trägst deine Haare eigentlich offen?", fragte Neji beiläufig und sah zu ihr. "Weil es im Nacken zog"

Neji lächelte unmerklich. "Das steht dir wirklich gut!"

Überrascht von diesem Kompliment errötete Tenten leicht, was Neji jedoch nicht bemerkte. "Danke!", flüsterte sie kaum hörbar.
 

"Du frierst ja immernoch" Ein wenig besorgt sah Neji auf ihre zitternde Gestalt. Dann grinste er schelmisch. "Das müssen wir schleunigst ändern. Und ich weiß auch wie..." Und ehe sich Tenten versah, spürte sie auch schon Nejis warme Lippen auf den ihren. Sie versank in dem Kuss und kuschelte sich eng an ihre Wärmequelle. Zuerst war sie ziemlich überwältigt gewesen, doch andererseits ging gerade ihr größter Traum in Erfüllung.
 

Sie standen vor dem großen Eingangstor vor Konoha. Da waren sie.

Sie hatten es endlich geschafft. Und sie waren nicht erfroren.

"Nun...", begann Neji und grinste TenTen vielsagend zu. "Lass uns noch mal ein ganz neues Leben anfangen wenn wir durch dieses Tor geschitten sind"

Dann gingen sie Hand in Hand und überglücklich durchs Tor.
 

~Ende~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Arashi
2008-03-04T20:31:19+00:00 04.03.2008 21:31
hi^^

das kappi war wirklich süß und ich liebe das pairing^^. Nejis Idee mit dem aufwärmen war total niedlich.
Auch wenn ich es nicht ganz so gut finde, dass tenten immer als so schwach dargstellt wird und immer seiner Hilfe braucht.
Klar ist er stärker, aber trotzdem...

na ja, ich fand den OS trotzdem gut, weiter so!


LG, Arashi


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