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Wer die Zeit überdauert...

von

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Schon wieder ein Rekord...

- Schon wieder ein Rekord...-
 

Etwas perplex, dass er nur einen Teampartner bekommen hatte, betrachtete Naruto das Mädchen genauer.

Saya hatte lange schwarze Haare, die hinten streng zusammengedreht waren. Ihr Pony hingegen baumelte frech zu beiden Seiten ihres Gesichtes bis zu ihrem Kinn herunter. Die Mimik war ausdruckslos, nur ihre goldenen Augen mit den weichen und fast unmerklich markanten Brauen darüber stachen hervor. Dennoch war ihre Kleidung ungewöhnlich aufreizend, trotz ihrer unschuldigen Erscheinung. Das Mädchen lief barfuß, darüber trug sie eine an den Hüften eng anliegende braune Hose, die im Verlauf, bis zu ihren Knöcheln immer weiter wurde. Ein bauchfreies, weiß/braun schimmerndes Oberteil schmiegte sich vorne verschnürt an ihren Oberkörper. Es war schulterfrei, aber hatte fast genau so weite Ärmel wie ihre Hosenbeine waren. Und ihr Stirnband baumelte simpel zusammengebunden, an einer Schlaufe auf Hüfthöhe an der Hose.

Auch Saya betrachtete Naruto flüchtig. Dann trat sie auf ihn zu. „Wenn du mir im Weg stehst, verbringst du die Prüfung bewusstlos über meiner Schulter!“

„Bitte was?!“ Naruto war mehr als aufgebracht. Was bildete diese junge Göre sich eigentlich ein? Doch Anko dachte mit und war schneller. „Klärt das, wenn ihr die Prüfung überstanden habt!“
 

Die Schriftrollen waren ausgeteilt und Naruto hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden. In spätestens fünf Tagen war er sein neues "Team" so wie so wieder los. Gemächlich schritt er durch das Tor des Kampfareals und ließ Erinnerungen mit Sasuke und Sakura, wie sie damals gemeinsam die zweite Prüfung betreten hatten, durch seinen Kopf schweifen. „Wo kommst du eigentlich her, Saya?“

Doch die Angesprochene ignorierte ihren Teamkollegen. Sie hatte noch keinen vollständigen Schritt hinter das Tor gemacht, als sie auch bereits verschwunden war. Naruto blinzelte ein paar Mal, er konnte überhaupt nicht ausmachen, wohin das Mädchen gelaufen (?) war. Und er hätte schwören können, ihre Geschwindigkeit übertraf die von Lee und Sasuke um Längen. Schwer seufzend ging er langsam weiter. Naruto brauchte das Mädchen, wenn er diesen Teil der Prüfung bestehen wollte, so musste er sie suchen.

Exakt sechseinhalb Minuten später tauchte Saya wieder neben ihm auf. „Gut, sie haben dich noch nicht außer Gefecht gesetzt. Wir sollten zum Turm!“ Und schon wollte sie weiter. „Aber...“ Naruto konnte das nicht auf sich sitzen lassen. So hielt er sie am Oberarm fest. „Was heißt hier außer Gefecht? Keiner von euch Rotzlöffeln kann sich mit mir messen! Und wir sollten erst einmal die zweite Rolle bekommen, bevor wir zum Ziel gehen!“

Kichernd entzog Saya ihm ihren Arm. „Sicher Opa! Soweit ich weiß, bist du der letzte in deinem Jahrgang der noch kein Chuunin ist. Oh, ich vergaß, da gibt es ja noch einen... Trotzdem würde ich mal schön meinen Mund halten, wenn ich du wäre!“ Aus einer kleinen Tasche, die an ihrem hinteren Hosenbereich befestigt war, zog sie eine Schriftrolle, während sie sprach. „Und das zum Thema fehlende Schriftrolle!“ Es war die Erdschriftrolle, sie und Naruto hatten zuvor die Himmelsrolle erhalten.

Geknickt und zu tiefst verletzt, weil er Sasuke noch immer nicht zurück bringen konnte, klingelten auf einmal sämtliche Alarmglocken schrill in Narutos Ohr. Das kam ihm nicht geheuer vor! Sollte schon wieder jemand die Prüfungen manipuliert haben um einen Plan oder eine Mission zu bestreiten? Sollte er niemals einen höheren Rang besteigen können? Wer war dieses Mädchen?

Genervt stand Saya vor ihm. „Du brauchst mich und ich dich für diesen Teil der Prüfung. Also los, komm mit!“ Sie wie einen Feind beobachtend folgte Naruto ihr und sie erreichten den Turm in der Mitte des Areals noch schneller, als das Team von Gaara damals.
 

Das Ziel der zweiten Prüfung ragte hoch über die Bäume des Areals. Es machte fast einen romantischen Eindruck, wie die hoch am Himmel stehende Sonne genau ihn beschien und die Vögel aus den Bäumen darum ihre Lieder für den Turm zwitscherten.

Ein nostalgisches Lächeln glitt über Narutos Lippen. Wie viel Kraft und Mühe hatte es sie damals gekostet mit beiden Schriftrollen hierher zu kommen? Was hatten sie danach wegen all dem durchstehen müssen... Und doch war jeder seinen Weg gegangen, war stärker, größer und ja, auch erwachsener geworden! Nur... sein wahres Ziel, seine Aufgabe, die Naruto sich selbst auferlegt hatte, Sasuke zurück zu holen, diese Mission hatte er noch immer nicht bestanden und vollendet.
 

Er betrat gemächlich die Veranda des Turmes und ging zur ersten Tür. Naruto brauchte nicht stolz auf sich selber sein. Die Prüfung war viel zu leicht und wirklich etwas getan, außer vom Tor zum Turm zu gehen, hatte er auch nicht. Er hob seine Hand und legte diese an den Türgriff um die große doppelflügelige Tür zu öffnen. Doch da legte sich eine zarte, weiche, kleine Hand auf seine. Sie fühlte sich kühl und trotzdem angenehm auf seiner Haut an.

„Bevor wir diese Tür öffnen, möchte ich gern mit dir reden! Die Prüfer haben bereits gesehen, dass wir hier sind!“, sagte Saya sehr ruhig. Dabei klang ihre Stimme ungewöhnlich verständnisvoll. „Sie wissen das wir hier sind?“, fragte Naruto verwundert und sah sich um. Damals waren er und sein Team viel zu sehr unter Zeitdruck um dies zu tun. Lächelnd nickte seine Teamkollegin und zeigte ihm die am Gebäude angebrachten Kameras.

Auch Naruto lächelte. Daher wusste Iruka bei seiner vorherigen Prüfung also wann sie dort waren. Dann schaute er wieder auf das Mädchen neben sich. „Du hast nicht zufällig vor, dich bei mir für deine Frechheiten zu entschuldigen?!!“

„NEIN! Selbst wenn du einige Jahre mehr trainiert und mehr Erfahrungen hast, als die restlichen Prüfungsteilnehmer. Du bist langsam, schwer von Begriff und hast dementsprechend hier noch lange nichts zu suchen!“ Sayas Tonlage war spitz und angriffslustig und Naruto stand gerade wirklich auf der Leitung. Es war mehr als deutlich, dass sie ihn hervorlocken wollte, sehen wollte was er kann und mit der Prüfung wohl noch lange nicht fertig war. Doch das wollte Naruto nicht sehen. Wild mit seinen Armen herumwedelnd und keifend versuchte er sie zurecht zu weisen. Was wusste dieses Kind schon von dem, was er konnte, von dem, was er bis jetzt alles durchgemacht und gelernt hatte... Und er stand kurz davor auf sie loszugehen, denn mit jedem Wort das sie seit Beginn dieser Prüfung zu ihm gesagt hatte, überspannte sie einen imaginären Bogen. Was hatte Saya nur gegen ihn, warum wollte sie ihn wohl so offensichtlich reizen?

Ein für Naruto in seiner aktuellen Situation, nicht sichtbares zufriedenes Glitzern tauchte in Sayas Augen auf. Wohlmöglich hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte und konnte ihn noch mehr verwirren. „Ich bin nicht hier um zu entscheiden, ob du für diese Prüfung geeignet bist oder nicht, da ich ja selbst Teilnehmer bin. Ich wollte dir, bevor wir diese Tür betreten noch eine alternative Möglichkeit sagen, da ich denke, wenn wir jetzt diese Prüfung beenden, wäre es für uns beide zu langweilig. Außerdem finde ich diesen Wald hier großartig. Ich würde also gern die verbleibenden fünf Tage damit verbringen, mit dir zu trainieren. Vielleicht können wir ja etwas voneinander lernen...“

Mit einem Schlag war Naruto in seinem Gemotze still und ein Gewinnerlächeln zierte sein Gesicht. „Verstehe ich das gerade richtig? Du willst mit mir... jemandem, der dir eine Last ist und nichts kann... trainieren? Und du meinst, du könntest etwas von M I R lernen?!!“

„Möglich...“ Sayas Antwort war sehr offen gehalten und sie trat wieder langsam auf Naruto zu. Nur wenige kurze Schritte vor ihrem Gegenüber, stolperte sie über eine etwas hervorstehende Holzleiste am Boden und fiel gegen den Träger des Siegels. Aus purem Reflex fing Naruto sie auch und half ihr auf die Beine. „Es ist nicht nur möglich... du wirst etwas von mir lernen!“, sagte er dabei und nahm sich gedanklich vor, ein verdammt hartes Training mit ihr zu vollziehen.
 

Ein kleiner schnellströmender Fluss war in der Nähe des Turmes und genau dorthin hatte sich das Zweimannteam zurück gezogen. In Angriffsstellung standen sie sich gegenüber. Aber dann ließ Saya ihre Arme sinken. „Könnten wir das vorsichtige Herantasten nicht sein lassen und gleich sehen, was wir können?! Nur zu, du kannst mich nicht verletzen!“, forderte sie Naruto auf. „Ha, wenn du dich heute Abend unbedingt nicht mehr bewegen können willst... Nur zu gern!“ Er ließ es sich nicht zwei mal sagen, dass er diesem Gör ihren Zynismus heimzahlen könnte. Binnen kürzester Zeit hatte er eine ganze Hand voll, von seinen Schattendoppelgängern um sich und wartete darauf, wie Saya reagieren würde.

„Gut, dann lass uns so beginnen... Mit deinen Schwächen!“ Auch sie konzentrierte ihr Chakra und ließ einen einzigen Schattendoppelgänger neben sich erscheinen. Es folgte ein zwar anerkennendes aber auch amüsiertes Lachen von den Narutos, dann griffen sie an.
 

Langsam und schwerfällig öffneten sich Augenlider und die Umwelt wurde noch verschwommen wahrgenommen.

Etwas orientierungslos rieb Naruto mit seinem Arm über seine Augen. Dann war seine Sicht wieder klar. Lächelnd beobachtete Saya ihm beim erwachen. „Schön, du bist wach, wir sollten uns beeilen, wenn wir in 20 Minuten nicht im Turm sind, haben wir die zweite Prüfung nicht bestanden! Oder soll ich dich tragen?!“

„WAAASSS...?!?!?!“ Sofort sprang Naruto auf. „Du brauchst mich nicht tragen und warum haben wir nur noch 20 Minuten? Wir haben doch eben erst angefangen!“

Kopfschüttelnd stand Saya auf und sammelte die etwas verstreuten Sachen ihres Lagers ein. „Nein, die fünf Tage sind vorbei. Wir müssen los!“
 

Acht Prüfungsteilnehmer hatten den zweiten Teil der Chuuninauswahlprüfung bestanden. Sie hatten sich von Tsunade, der hohen Hokage genau erläutern lassen, warum diese Prüfung so wichtig war und hatten jetzt, wie alle Teilnehmer der Prüfungen zuvor vier Wochen Zeit um sich auf die Abschlusskämpfe vorzubereiten.

Natürlich haben Sakura und Kakashi, Naruto abgeholt um zu erfahren, wie es gelaufen war in seinem Zweimannteam. Sie standen noch etwas abseits und ließen die Beiden sich voneinander verabschieden.

„Wie alt bist du eigentlich, Saya?“ Auch wenn Naruto nicht wusste, was die letzten fünf Tag, seit Beginn ihres Trainings passiert war, sagte ihm ein tiefes Bauchgefühl, dass sie Freunde geworden waren. Frech und unterkühlt tippte die Gefragte ihm auf die Nase. „Kann man das denn gar nicht sehen, Opa? Ich bin elf!“ Noch während er sich über die Anrede ‚Opa’ beklagte, zog Saya ihn in eine feste Umarmung und flüsterte dabei in einer harten und feindseligen Stimmlage in sein Ohr: „Damit du überhaupt eine Chance hast, mich in vier Wochen zu besiegen, werde ich dir meine Schwäche verraten. Ich bin blind!“ Dann ließ sie Naruto los und ging ihrer Wege.
 

Mit offenem Mund starrte dieser ihr hinterher. -Das war eine Lüge, bestimmt!- redete er sich ein. Aber dann kamen immer mehr Momente vor seinem inneren Auge zum Vorschein, welches diese Aussage bestätigten. Saya hatte ihn zwar häufig angesehen, jedoch als sie zum Tor des Trainingsareals traten, hatte sie ihren Kopf in alle Richtungen gedreht, so als würde sie hören wollen, wie es um sie herum aussah. Als sie am Turm gestolpert war, hatte sie ihn an den Armen, an seiner Hüfte und im Gesicht berührt, als würde sie ihn so sehen können.

So war es auch. Saya war blind. Ihre Augen waren zwar offen, aber sehen konnte sie nichts, sie lebte in einer schwarzen Welt. Sie konnte ihre Umgebung durch Hören, Fühlen und ihr Chakra wahrnehmen. Ihre perfekte Körperbeherrschung in Kombination mit diesen drei Wahrnehmungsarten, verschaffte ihr jedoch den Vorteil, das wirklich niemand das bemerkt hätte. Die erste, schriftliche Prüfung und die Fragen dazu, konnte sie „lesen“ weil sie Chakra durch ihre Fingerspitzen fließen ließ und so die minimale Erhöhung der einzelnen Zeichen gespürt hatte. Als sie Naruto vor Beginn der zweiten Prüfung musterte, konnte sie ihn nicht sehen, aber sein Chakra spüren und was es über ihn „sagte“.
 

Nun traten Kakashi und Sakura zu Naruto, welcher noch immer der gegangenen Saya hinterher starrte. „Ich muss trainieren, ich habe keine Chance!“, stotterte er ein bisschen vor sich hin und fiel dann in eine durch die schockartige Überraschung hervorgerufene Ohnmacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunny713
2007-08-30T16:17:17+00:00 30.08.2007 18:17
das is cool geworden!
gefällt mir!
ich freu mich schn auf die fortsetztung!


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