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And you touched me...

Chap 49 on!
von

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Fading friendship

Da bin ich auch schon wieder. ;D Hab' mich beeilt. <3

Wo habe ich im letzten Teil eigentlich geschrieben, dass Itachi schon gegangen ist bzw. schon gehen durfte, dass ihr euch beschwert, dass er so davon gekommen wäre? -____^

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Zorn kam wieder in dem Anderen auf, während Naomi ihr Beyblade an sich nahm, sich umdrehte und zu den anderen zurückging.

„Du kleine Schlampe, ich bring dich um!“, fauchte er hasserfüllt.

Doch sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und sagte nichts.

Im Gegensatz zu Kai, der nun ebenfalls vor Wut kochte und seine Fäuste ballte.

„Na warte, das hast du nicht umsonst gesagt!“, reagierte er ruhig aber mit drohendem Unterton, bevor er auf ihn losgehen wollte.

Er wurde jedoch von Naomi davon abgehalten, als sie sich vor ihn stellte und ihn festhielt.

„Nao“, er sah sie zunächst überrascht, dann ernst an, „er hat es nicht anders verdient. Dem gebührt schon alleine fürs letzte Mal eine Tracht Prügel.“

Doch sie schüttelte den Kopf: „Lass ihn. Er hat seinen Bruder verloren, den er geliebt hat.“

„Das ist doch keine Entschuldigung!“, sagte Kai fassungslos.

„Da bin ich Kais Meinung.“ Rays Stimme klang aufgebracht, weshalb die Anderen nun ihn ansahen. „Du hast deinen Bruder auch geliebt und ihn verloren und läufst trotzdem nicht gegen Andere Amok, die irgendwie in den Unfall verwickelt waren!“

Wütend ging er nun auf Itachi zu und hob seine Faust.

„Ray, nicht!“ Doch Naomis Schrei konnte ihn nicht an seiner Handlung hindern: Der Schlag hatte gesessen.

Itachi landete mit blutender Nase rücklings auf dem Boden. Seine Freunde starrten den Chinesen fassungslos an, da es ihm überhaupt nicht ähnlich sah jemanden so zuzurichten. Aber Ray war rasend vor Wut. Seine Pupillen waren stark verengt, als er den am Bodenliegenden am Kragen packte und ihn hochzog.

Durchdringend sah er ihm in die Augen: „Wage es noch einmal Naomi anzusprechen, geschweige denn sie anzufassen und ich bring dich um, du Psychopath!“

„Ray, hör auf!“ Naomi konnte nicht mit ansehen, wie brutal Ray war und wollte ihn aufhalten, doch diesmal wurde sie von Kai am Arm festgehalten.

Er sah sie ernst an, als sie sich befreien wollte: „Wenn ich es schon nicht darf, dann soll wenigstens Ray noch mal für mich mit drauf hauen.“

„Kai...“ Sie war entsetzt, wie eiskalt er und Ray plötzlich waren.

Hilfesuchend blickte sie zu Tyson und Max. Doch auch die beiden hätten scheinbar gerne ihre Fäuste sprechen lassen.

Max bemerkte Naomis Blick und antwortet dementsprechend: „Es gibt Menschen, mit denen man kein Mitleid haben darf, Nao.“

Hilary und Kyko nickten, als das blonde Mädchen zu ihnen sahen. Daraufhin ließ sie den Kopf hängen: Ihre Freunde hatten scheinbar Recht. Sie durfte Itachi nicht bemitleiden, weil er in einer ähnlichen Situation war wie sie selbst – Nichts entschuldigte die Grausamkeit, die er an den Tag legte. Sie blickte zu Itachi, doch dieser schien kein bisschen angetan von ihrem Mitleid, da er nach wie vor geisteskrank Ray ansah. Kai ließ sie wieder los, als sie nicht mehr versuchte von ihm loszukommen, sondern stattdessen bedrückt zu Boden sah. Sie drehte sich auch nicht mehr zu Ray, sondern hörte nur noch, wie dieser ein zweites und letztes Mal zuschlug und Itachi mit den Worten „Lass dich nie wieder bei uns blicken!“ laufen ließ.

Ray ging zurück zu den Anderen, nachdem Itachi im Wald verschwunden war.

Besorgt sah er Naomi an, die weiterhin stumm auf die Erde sah: „Nao?“

„Was Trauer und Hass aus einem Menschen machen können ist echt gruselig“, sagte sie leise.

Kurz trat Schweigen ein.

„Vergiss ihn. Der ist kein Mensch mehr, sondern nur noch ein Wahnsinniger. Dem ist nicht mehr zu helfen. Und warum auch? Er hat selber diesen Weg gewählt“, sagte Tyson irgendwann.

„So kluge Worte aus deinem Mund?“, kam es von Kai in üblich kaltem Ton.

Der Angesprochene zog wie erwartet eine Fratze, die seinem Teamleader sagen sollte, dass er diese Stichelei nicht weiter beachten würde.

„Ja, ist ja gut. Ihr habt Recht.“ Naomi lächelte.

„Ich habe immer Recht“, grinste Tyson.

Hilary runzelte die Stirn: „Sie sagte wir, nicht du.“

„Sie meinte nur, ihr habt Recht, großer Tyson.“ Er grinste immer breiter.

„Na klar“, kam es von Hilary, Max, Kenny und Naomi gleichzeitig mit ironischem Unterton und dazugehörigen Gesichtern.

Ray grinste ebenfalls, während Kai einfach wie immer gelassen und teilnahmslos daneben stand. Doch auch bei ihm machte sich der Anflug eines Lächelns bemerkbar. Plötzlich jedoch schoss Kyko auf die fünf Blader zu, die erschrocken zurückwichen.

„Hab ich euch eigentlich schon gesagt, wie toll ihr seid?“, ihre Augen funkelten vor Begeisterung.

Die Fünf sahen sich verdattert an, bevor Tyson sich wieder in seinem Selbstbewusstsein bestärkt sah: „Wissen wir, dass wir toll sind. Wir sind ja auch die Champions.“

Das überhebliche Grinsen seinerseits löste bei den Anderen erneut skeptische Blicke aus.

„Hochmut kommt vor dem Fall, aber das weist du ja, oder?“, fragte Hilary.

Doch er ignorierte sie.

„Das ist einfach so klasse, dass ihr hier seid!“, Kyko bekam sich gar nicht mehr ein, so fasziniert war sie von der kleinen Einlage des Teams kurz zuvor.

„Gleich müsst ihr noch eine Autogrammstunde geben“, lachte Kenny.

Diese Idee befand die Rothaarige natürlich für gut: „Oh ja, signiert ihr mir mein großes Poster?“

Tyson äußerte natürlich keinerlei Einwände: „Immer doch.“

„Danke, Chef“, lachte Ray, „und ich dachte schon, wir hätten mal vier Wochen ohne so was.“

Kenny lächelte verlegen.

„Okay, wenn ihr nicht wollt, ist es auch nicht so schlimm“, sagte Kyko, allerdings etwas enttäuscht.

„Nein, nein, so war das nicht gemeint. Wir machen das gerne“, erwiderte Ray beschwichtigend.

Sie strahlte wieder: „Dann hole ich es mal eben.“

Damit verschwand sie im Haus. Kai wendete sich währenddessen von den Anderen ab und ging ebenfalls hinein.

„Der will sich natürlich wieder drücken“, moserte Tyson.

Wenig später kam Kyko mit dem großen Papier in ihrer Hand wieder und legte es auf der Veranda nieder. Die Truppe gruppierte sich darum.

Die Rothaarige hielt ihnen eine schwarzen Edding entgegen: „Wer fängt an?“

„Ich natürlich“, rief Tyson, während er ihr den Stift aus der Hand riss.

„War nicht anders zu erwarten“, grinste Naomi.

Er kritzelte seine Signatur, die er nach mehr als vier Jahren mehr als intus hatte, auf die Stelle wo sein T-Shirt auf dem Bild war. Dann begann er etwas längliches daneben zu malen.

„Was soll das sein? Ein Regenwurm?“, fragte Ray irritiert.

„Ich gebe dir gleich Regenwurm“, erwiderte der Andere entrüstet. „Das ist Dragoon. Erkennt man doch sofort.“

„Na das kann ich besser.“ Max nahm ihm den Edding ab, signierte ebenfalls das Poster und versuchte dann Draciel zu zeichnen.

Das Ergebnis ähnelte jedoch mehr einem Ei mit vier Beinen und Augen, wie Naomi befand.

„Pff, aber du kannst es besser oder was?“, der Blonde drückte dem Mädchen neben sich den Marker in die Hand.

„Nö.“ Sie nahm ihn grinsend entgegen, setzte ein schwungvolles ‚Nao’ auf ihr Abbild und malte dann rechts und links von ihrem Namen die Flügel von Driston dazu.

Tyson moserte: „Das ist ja gemogelt.“

„Von wegen.“ Sie gab den Stift an Ray weiter.

„Also ne, beim Malen gebe ich auch auf. Das liegt mir echt nicht. Driger würde mich hassen.“ Also verkniff er sich es etwas Undefinierbares neben seinen Namen zu schmieren und malte den Abdruck einer Katzentatze daneben.

„Das ist toll“, strahlte Kyko.

Max sah sie entrüstet an: „Mein Draciel ist ja wohl viel besser.“

Seine Freundin kicherte: „Ja, Schatz.“

Er zog ein langes Gesicht.

Kyko wendete sich daraufhin an Kenny und Hilary, die nur zugesehen hatten: „Ihr seid dran!“

„Was?“, die Beiden sahen sie verwirrt an.

„Wir gehören doch offiziell gar nicht zum Team“, sagte Kenny.

„Für mich schon“, antwortet sie.

„Für uns auch“, grinste Naomi und zog Hilary vor, damit sie unterschrieb, „also ran da.“

Die Braunhaarige nahm von Ray den Stift entgegen und unterschrieb nun ebenfalls.

„Und jetzt noch du, Chef“, forderte Max ihn auf.

„Ich habe eine hässliche Schrift“, versuchte er sich heraus zu reden.

„Macht nichts. Die habt ihr Jungs alle. Liegt in eurer Natur“, antwortete Naomi und erntete damit vorwurfsvolle Blicke der drei anderen Blader, weshalb sie versuchte sich zu retten, „Na ja, also die Unterschriften sind natürlich großartig.“

„Nur, dass man die von Ray zum Beispiel nicht mehr entziffern kann, weil sie so ausgearbeitet ist“, schmunzelte Hilary.

„Das macht man bei Autogrammen halt so“, erwiderte der Chinese.

„Stimmt auch wieder“, gab sie zu und drückte Kenny den Edding in die Hand. „Also Chef...“

Von seinen Freunden dazu gedrängt, setzte auch er seine Unterschrift mit auf das Poster.

„Toll, fehlt nur noch Kai“, äußerte Max.

„Ist ja wieder typisch für ihn“, ergänzte Hilary, „dass er immer so unfreundlich sein muss.“

Naomi grinste: „Überlasst das mir.“

Sie nahm das Poster an sich, Kenny den Stift aus der Hand und verschwand im Haus, während die Anderen wartend zurück blieben.

In ihrem Zimmer angekommen fand sie Kai auf dem Bett liegend vor. Er lag reglos auf dem Rücken da, die Hände hinter den Kopf gelegt und die Augen geschlossen.

„Fertig mit der Malstunde?“, fragte er ruhig ohne sie anzusehen.

Sie ging jedoch zu ihm hin und legte das Poster und den Edding auf seinem Bauch ab. Er richtete sich ein wenig auf und sah auf die Gegenstände.

„Nao, nein“, knurrte er in genervtem Ton.

„Jetzt hab dich nicht so. Wir alle wissen, wie sehr du so etwas hasst. Aber dieses eine Mal wirst du schon überleben“, versuchte sie ihn umzustimmen.

Er gab ein schnaufendes Geräusch von sich, dass ihr sagte, dass sie schon gewonnen hatte, weshalb sie Plakat und Stift wieder aufnahm und auf dem Schreibtisch ablegte, während er sich aufrichtete. Sie stellte sich derweil daneben. Doch anstatt sich dem Papier zuzuwenden ging er zu ihr und drängte sie in die Ecke zwischen Tisch und Terrassentür und fasste sie an der Hüfte.

„Und was bekomme ich dafür?“, fragte er neugierig, strich ihr mit den Fingerspitzen der rechten Hand über die Wange und sah ihr tief in die Augen.

Sie war jedoch völlig perplex, weil sie damit nicht gerechnet hatte. Sie wurde wieder nervös, versuchte sich aber gedanklich selbst zu beruhigen.

„Überlege ich mir noch“, antwortete sie in möglichst ruhigem Ton.

Er ließ zu ihrer Erleichterung mit einem sanften Lächeln von ihr ab, stellte sich nun doch vor den Schreibtisch und betrachtet zunächst das Bild.

Er bemerkte mit verwundertem Blick die eigenartigen Zeichnungen von Max und Tyson: „Was soll das darstellen?“

Sie schmunzelte: „Dragoon und Draciel.“

„Ah ja.“ Skeptisch verzog er das Gesicht, ehe er die Kappe des Markers abzog und nun in kühlen schlichten Linien seine Signatur mitverewigte. Doch wiedererwarten legte er damit den Stift nicht wieder beiseite, sondern begann Dranzer über seinen Namen zu zeichnen. Seinen Schweif ließ er elegant um die Unterschrift wandern, sodass er eine Art Rahmen bildete.

Naomi betrachtete das Werk fassungslos: „Du kannst zeichnen?“

„Na ja, zumindest in sofern, dass man erkennen kann, was es sein soll“, antwortete er ruhig und schloss nach Vollendung den Stift wieder.

Sie jedoch war baff, weil das etwas war, womit sie bei ihrem Freund absolut nicht gerechnet hatte. Doch er blieb wie immer gefasst und drückte ihr beides in die Hand.

„Die Anderen werden Augen machen“, sagte sie immer noch euphorisch und wandte sich dann zum Gehen.

Da wurde sie allerdings von ihm wiederum am Arm aufgehalten und zurückgezogen. Verwundert drehte sie sich um.

Er antwortete auf ihr fragendes Gesicht: „Was ist mit meinem Honorar?“

Sie wurde etwas rot um die Nasenspitze, bekam aber dann schon von ihm einen Kuss auf den Mund gedrückt. Daraufhin ließ er sie auch schon gehen.
 

Zurück bei den Anderen hielt Naomi das Poster so vor sich, dass sie es alle sehen konnten. Ungläubig betrachteten sie Kais Zeichnung.

„Was? Will der uns auf den Arm nehmen? Seit wann kann der zeichnen?“, fragte Max wirsch.

„Tja, wer weiß was noch alles für Talente in ihm schlummern“, antwortet Ray.

Tyson rümpfte die Nase: „Jetzt musste er es uns aber auch wieder geben.“

„Kai eben“, lachte Naomi.

Sie überreichte das Bild und den Edding wieder der ursprünglichen Eigentümerin.

Diese war gerührt: „Danke, das ist so super lieb von euch.“

„Kannst stolz drauf sein“, sagte Ray, „Gibt nicht viele, die ein Autogramm von Kai haben. Und sicher niemanden, der auch noch einen Dranzer dazu bekommen hat.“

Kyko sah glücklich auf das Plakat.

„Hey, es hat aber auch noch niemand sonst so ein Draciel-Ei“, grinste Max. „Ha, da fehlt noch was!“

Er nahm seiner Freundin das Poster noch einmal ab und legte es erneut nieder, um ein ‚für Kyko’ mit Herz dazuzuschreiben.

„So.“ Er richtete sich wieder auf.

„Och wie süß“, kommentierte Ray lachend sein Herz.

Auch die Anderen schmunzelten. Kyko jedoch küsste ihn dafür auf die Wange.

„Na ja, ich geh mal meinen Freischwimmer in der Badewanne machen“, sagte Naomi und ging wieder in das Gebäude zurück.

Kyko folgte ihr wenig später mit Max im Schlepptau, um das Poster wieder in ihrem Zimmer aufzuhängen. Tyson spürte plötzlich, wie wieder etwas Wut in ihm aufkam: Wieso musste er ihr immer nachlaufen? Das war doch schon unnormal. Zu seiner Enttäuschung verabschiedeten auch Hilary und Ray sich, um bei den Vorbereitungen zum Abendessen zu helfen und Kenny marschierte wieder in den Aufenthaltsraum, wo Dizzy auf ihn wartete. Letztendlich stand er wieder alleine und verlassen vor dem Haus.

„Na toll“, moserte er, „haut doch alle ab!“

Seine gute Laune war plötzlich wie verflogen. Er kam sich vor wie Luft für die Anderen. Brauchte es etwa erst einen Itachi, damit man sich mit ihm abgab? Besonders Max: Wieso musste er dauernd Kyko hinterherdackeln? Tyson spürte, wie er allmählich begann sie dafür zu hassen, dass er ihr dauernd und überallhin folgte. Missmutig ließ er sich erneut auf die Stufen der Veranda sinken. Wo er einige Zeit sitzen blieb, bevor er in den Aufenthaltsraum ging.

„Chef, spielen wir Pool?“, fragte er seinen Freund, während er noch in der Tür stand.

Doch die Antwort sollte ihm nicht gefallen: „Du weißt, dass ich das Spiel nicht mag, Tyson. Außerdem muss ich noch arbeiten.“

Kenny hatte nicht einmal aufgesehen. Niedergeschlagen schloss er die Tür wieder hinter sich und ging einige Schritte in Richtung Treppe. Eigentlich war ihm klar gewesen, wie sein Freund antworten würde, dennoch hatte er ihn gefragt. Er ging hinauf, blieb kurz stehen und sah auf Kykos Zimmertür, ehe er weiterging und am dritten Gästezimmer anklopfte.

Kai öffnete wenig später und sah ihn kühl an: „Was willst du?“

„Nao da?“, fragte Tyson.

„Im Bad“, bekam er als ebenso kurze Antwort.

„Toll“, damit drehte er sich um und ging, während Kai die Tür wieder schloss.

Wieso hatte er überhaupt geklopft? Naomi hatte doch gesagt, sie wolle baden. Und selbst wenn sie nicht im Badezimmer gewesen wäre, müsste er jetzt wohl jedes Mal an Kai Pfand zahlen, damit er sie rausrückte, dachte Tyson sich. Etwas grinsen musste er jedoch bei diesem nicht ganz ernst gemeinten Gedanken. Doch das Lächeln verschwand schlagartig wieder, als er erneut vor Kykos Zimmer stand. Dieses Mal holte er tief Luft und klopfte entschlossen an.

Kyko öffnete ihm: „Oh, hi, Tyson.“

Er musterte sie kurz: Der weit ausgeschnitte Kragen ihres T-Shirts verdeckte ihr rechte Schulter nicht mehr und das Haarband, das eben noch ihren Pferdeschwanz zusammengehalten hatte, hing nur noch halb in ihren Haaren.

„Max da?“, fragte er, schon im Begriff wieder zu gehen.

„Maxie, Tyson ist da“, sprach sie ins Zimmer, während sie die Tür immer noch halb geschlossen hielt.

Maxie? So durfte sonst nur er ihn nennen. Tysons Hals wellte sich allmählich. Max tauchte hinter Kyko auf, mit leicht zerzausten Haaren und ohne T-Shirt.

„Später, ja?“, er zog die schulternzuckende Kyko von der Tür weg, die Tyson daraufhin vor der Nase zugeschlagen wurde.

„Ja, herzlichen Dank auch“, nuschelte der Blauhaarige sauer.

Er stapfte die Treppe wieder hinab und blieb regungslos mitten im Flur stehen, wo er begann den Fußboden mit Blicken zu traktieren: Sein Kopf war voller wütender Gedanken, die sich jedoch so schnell umeinander drehten, dass er nicht einen einzigen klar verfolgen konnte.

„Tyson, du stehst im Weg“, sprach ihn plötzlich ein mit Tellern beladener Ray an.

Das war zu viel des Guten: Aufgebracht riss er die Haustür auf und knallte sie eben so kräftig wieder zu. Ray zuckte dabei leicht zusammen, während der Andere in Richtung Wald stapfte.

„Was hat der denn wieder für Aussetzer?“, fragte der Schwarzhaarige irritiert, als nun Hilary mit einigen Tassen in der Hand neben ihm stand.

Sie sah Tyson nach: „Keine Ahnung. Aber ich geh mal nachharken.“

Damit stellte sie Ray noch zusätzlich die Tassen auf die Teller und folgte Tyson, während der Chinese den wackeligen Geschirrturm ins Esszimmer balancierte.
 

„Tyson, warte mal!“, rief Hilary dem Japaner nach.

Doch dieser ging weiter schnurstracks in den Wald hinein, bis er nach rund hundert Metern endlich Halt machte und sich grimmig auf einem kleinen Fels niederließ. Sie war ihm den ganzen Weg gefolgt.

„Was?“, keifte er sie an, „Habe ich wieder irgendwas falsch gemacht?“

Aber sie antwortete ruhig: „Was ist denn los mit dir? Warum hast du so eine schlechte Laune?“

„Weil keiner mehr was mit mir zu tun haben will? Weil alle was besseres zu tun haben?“, antwortete er wütend.

„Natürlich wollen wir was mit dir zu tun haben. Das ist doch Blödsinn. Seit wann bestehst du darauf, dass dauernd jemand von uns bei dir ist?“ Hilary sah ihn fragend an.

„Tue ich gar nicht. Mich nervt es nur, dass ich von einigen seit ein paar Tagen nur noch großzügig ignoriert werde“, grummelte er.

Sie sah kurz in den Wald hinein und dann wieder zu ihm: „Jetzt weiß ich woher der Wind weht: Du bist wütend, weil Max nur noch mit Kyko rumhängt.“

„Pff, der soll doch machen was er will.“ Tyson merkte, dass er gar nicht mehr darüber nachdachte, was er sagte, und dass sich seine Worte zum Teil wiedersprachen.

Sie seufzte: „Man, Tyson, er ist nun mal verliebt. Freu dich doch für ihn!“

„Ja, würde ich vielleicht noch, wenn er mir nicht die Tür vor der Nase zuschlagen würde.“ Er war wirklich wütend, was an seiner Stimme unschwer auszumachen war.

„Glaubst du nicht, dass du etwas übertreibst?“, fragte sie. „Sicher kommt dir das nur so vor.“

„Ja, na klar. Ich bilde mir wieder alles ein“, war seine patzige Antwort. „Wahrscheinlich bin ich auch noch egoistisch, weil ich mal ein oder zwei Stunden mit meinem besten Freund zusammen sein möchte.“

„Das habe ich doch gar nicht gesagt“, erwiderte Hilary.

Aber er sprang zornig auf: „Das meintest du aber!“

Rasend vor Wut ging er zurück, als sie ihm nachrief: „Ja, verdammt, du bist egoistisch, weil du dir nicht helfen lässt!“

Nun war auch sie wütend. Schnaufend trat sie ebenfalls den Rückweg an.

In der Pension ging Tyson wortlos an Ray und Mrs. Subashi im Flur vorbei und die Treppe hinauf. Kai und Naomi, die ihm entgegen kamen, beachtete er nicht.

„Was ist denn mit dem los?“, fragte Naomi verwirrt.

„Er ist eifersüchtig auf Kyko“, schnaufte Hilary, die im selben Augenblick ebenfalls zur Tür herein gekommen war, „und jetzt verhält er sich genauso, wie du noch letzte Woche.“

„Na so lange er nicht auch in den Hungerstreik tritt“, äußerte sie. „Kann ich ihm nur von abraten.“

„Tyson und hungern.“ Kai musste dies belächeln.

„Na ja, er hat ja gestern Abend schon nichts gegessen“, sagte Hilary.

Ray grinste: „Oh, die heute fehlenden Reisbällchen im Kühlschrank sprechen dafür, dass er es heute Nacht sicher wieder nachholen wird.“

Er blickte vielsagend zu Naomi, die ihn beschämt ansah. Die Anderen beachteten oder bemerkten dies nicht.
 

Das Abendessen kam irgendwann und verging ohne Tyson. Dieser hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und war ins Bett gegangen, nachdem er sinnlos durchs Fernsehnprogramm geschaltet und alles was lief für Minderwertig befunden hatte. Nun lag er da und sah stumm auf die Balkontür. Inzwischen war es neun Uhr und er konnte nicht einschlafen. Eigentlich wollte er es auch gar nicht. Zu sehr beschäftigte ihn der Nachmittag. War er etwa wirklich egoistisch? Steigerte er sich in etwas hinein? Schritte auf dem Flur: Die Tür des Nebenzimmers wurde geöffnet und wieder geschlossen. Kenny ging wahrscheinlich gerade schlafen. Aber konnte man sich so etwas noch einbilden? Max hatte ihm vorhin doch wirklich eiskalt einfach die Tür vor der Nase zugeschlagen. Doch durfte er deswegen Kyko hassen? Wohl eher nicht. Wenn er auf jemanden sauer sein musste, dann auf Max, weil er scheinbar nicht merkte, dass er gerade ihre Freundschaft zerstörte. Oder musste man in einer Freundschaft wirklich so sehr zurückstecken, wenn der Freund plötzlich in einer Beziehung steckte? War es normal? Wieder Schritte die an seiner Zimmertür vorbei verliefen. Am Ende des Flures ging eine Tür auf und wieder zu.

„Richtig, Nao ist ja jetzt mit Kai zusammen – was sie dazu gebracht hat ist wirklich nicht nachvollziehbar, aber na ja – sie hat keine Probleme mit Ray. Zumindest keine bemerkbaren.“ Tyson drehte sich auf den Bauch und vergrub für einige Zeit das Gesicht im Kopfkissen. „Oder vielleicht haben sie die doch? Ich könnte sie ja mal beobachten.“

Aber was wenn Hilary doch Recht hatte und alles an ihm lag? Wie sollte er es ändern? Er wollte seinen besten Freund nicht verlieren. Wieder die Zimmertür nebenan. Scheinbar trieb es heute alle recht früh in die Federn. Scheinbar? Ganz offensichtlich: Schritte, die vor seiner Zimmertür endeten. Kurze Stille, dann ein „Ich liebe dich!“ von Max und ein „Ich dich auch! Schlaf gut!“ von Kyko. Tyson hätte sich am liebsten übergeben. Noch ein „Du auch!“ von Max und man hörte Kykos Zimmertür schräg gegenüber zufallen. Hilary musste wohl mit ihr zusammen aufs Zimmer gegangen sein, da er diese Tür nur einmal auf und zugehen hörte. Ruckartig drehte er sich zurück auf die Seite mit dem Gesicht zum Fenster, als er auch schon Max leise den Raum betreten hörte. Er lauschte, wie er zum Bad schlich und möglichst geräuschlos darin verschwand. Normalerweise hätte er sich jetzt nicht schlafend gestellt, aber normalerweise wären sie auch gemeinsam aufs Zimmer gegangen oder zumindest hätte er noch nicht im Bett gelegen. Normalerweise hätte Max sich zu ihm aufs Sofa gesetzt und sie hätten sich zusammen irgendetwas im Fernsehen angesehen und über den Tag gequatscht. Doch jetzt versuchte er krampfhaft keinen Mucks von sich zu geben. Wenig später hörte er Max auch schon wieder aus dem Bad kommen, das Licht ausschalten und ins Bett schleichen. Still kullerte eine einzelne Träne über Tysons wütendes und enttäuschtes Gesicht und spiegelte das Mondlicht wieder, bevor sie einen kleinen Wasserfleck auf dem Kopfkissenbezug bildete.

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So hoffe es war halbwegs zufriedenstellend und nicht all zu langweilig. =3 *iwie immer das gefühl habe* xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  kyoko-hiwatari
2008-04-03T16:40:08+00:00 03.04.2008 18:40
tyson is ja süß ^.^
oh, is das echt das einzige, was ich zu dem kapitel zu sagen hab?
oh… mmh…
so ein poster hab ich mir auch immer gewünscht ^__^
Von:  -Llynya-
2008-01-27T12:07:44+00:00 27.01.2008 13:07
Tyson tut mir leid. Ich versteh ja, dass Max Zeit mit Kyko verbringen will, aber nur noch mit ihr? Er sollte mal ein Mittelmass finden, wäre besser.
Von:  Fairytale_x3
2007-12-01T21:50:31+00:00 01.12.2007 22:50
ach amer tyson ok er ist manchmal ziemlich auf den kopf gefallen aber das hat er auch nicht verdient und schon gleich zweimal nicht von max
*tyon in arm nehm*
mfg
dat
ny_girl!^^
Von: abgemeldet
2007-09-22T09:06:43+00:00 22.09.2007 11:06
ja ... da tut mich tyson auch mal wirklich leid v.v und kyko mag ich sowieso nicht so richtig ^^ und max ist blöd >__< läßt sein freund so hängen ...
und das kai zeichnen kann hat mich auch überrascht xD aber irgendwie kommen bei dem immer so ganz unverhoffte sachen >__>' xD
ist auch toll geworden <3 =)
Von:  Kayne
2007-07-30T11:33:41+00:00 30.07.2007 13:33
Oh der arme Ty, der brauch dringend jemanden der ihn tröstet^^
Von: abgemeldet
2007-07-10T15:14:49+00:00 10.07.2007 17:14
Huhu!
Deine Kapis und langweilig? Du möchtest doch von uns bestimmt wieder nur hören wie gut die ff ist oder? *g* Also bitte: Super Kapi. Vor allem wird es wirklich nie langweilig weil du dich nie auf eine Person beschränkst sondern die Problemchen und Gedanken von allen mal erläuterst! Obwohl mir der arme Tyson mitlerweile schon ein bisschen leid tut... Max übertreibt echt ein wenig. Verliebtheit schön und gut aber das is bei denen ja ne endless story!?!
Alles kla dann mach mal schön Weiter so!
Bis denne
Knutschaaa
Primrose
Von: abgemeldet
2007-07-08T18:42:16+00:00 08.07.2007 20:42
jetzt mag ich max auch nciht, ich mochte ihn nie so richtig aber jetzt wneiger
der arme tyson,
aber im großen udn ganzen war das ein spitzen kapittel ^^
Von: abgemeldet
2007-07-03T18:29:11+00:00 03.07.2007 20:29
hi du^^
ich find deine ff toll!! ich mag Nao total und dass sie jetzt mit kai zusammen is find ich klasse *___________*
*freu* mach weiter so!
schreib schnell weiter und schreibst du mir vllt ne ens, wenn es weiter geht?? *lieb schau* :)

ciao!
Paint =)
Von:  Juih
2007-07-01T10:58:14+00:00 01.07.2007 12:58
huhu ^^
nö du war gar nicht langweilig.. ist nie langweilug ^___^
ohoo da ist woll Rays-Beschützerinstinkt mit ihm durch gegangen o.o
Kai geht ja auch richtig ran ^^
joo Ty hat schon die arschkarte gezogen xD der arme *ty auf schulter klopf*
was soll ich noch sagen?? alles war echt supi!! ^o^

ich muss dich einmal ganzganz feste drücken dafür das du die heilige Bladebreaker-BitBeast-Namesregel bei nao eingehalten hast ^^ (du weißt bescheid was ich mein oder?!) hehe das machen nämlich nicht soviele ^^

freu mich schon aufs nexte kapitel ^^
Von: abgemeldet
2007-06-30T20:01:16+00:00 30.06.2007 22:01
Wuhu ^^
Der Typ gibt meiner Meinung nach immer noch zu viele Lebenszeichen von sich. Da hätte Ray ruhig fester und vorallendingen öfter zuschlagen können. Aber Naos Reaktion versteh ich überhaupt net. Wenn ich an ihrer Stelle wär, dann hätt ich Kai und Ray noch dazu ermutigt den zu verprügeln. Nach allem was der verbokt hat, verdient er es nämlich net anders. Kyko is ja mal voll abgegangen. Und dann die Jungs mit ihrem Zeichenwettbewerb. Der Regenwurm. Ich hab echt gedacht ich hab mich verlesen. Und Tyson war über die Aussage ja mal total entrüstet. Und dann versucht Max auch noch ein Draciel zu Zeichen. Und dann wars doch nurn Ei. Am Besten hat mir die Szene mit Kai und Nao in ihrem Zimmer gefallen als sie ihre Überredungskünste hat spielen lassen. Hätt sies besser mal gelassen, dann hätte sie sich nicht schon wieder Gedanken über mögliche Folgen bezügliche ihres alleinseins mit Kai machen müssen. Tyson tut mir in dem Kapi echt Leid. Da rafft er sich schon auf um mit Max zu reden und dann bekommt er von diesem die Tür vor der Nase zugeschlagen. Des war bestimmt ein harter Schlag für ihn feststellen zu müssen das Max sich mehr für Kyko als für ihn interessiert. Und wie nicht anders zu erwarten lässt er seinen Frust wieder an der armen Hil aus. Dabei hat sie doch nur versucht ihm zu helfen. Wenn er so weiter macht, schlägt sie sich ihre neu entdeckten Gefühle für ihn wieder aus dem Kopf. Und was sie ihm dann an den Kopf geworfen hat, war auch nicht gerade schön. Kein Wunder das er sich dann Gedanken macht ob das nicht alles an ihm liegen könnte. Ich hoffe das sich das alles wieder einrenkt. Wär das Beste für alle Beteiligten. Ich freu mich schon irre aufs nächste Kapi.

Bis denn denn
Liebe Grüße
Hexe


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