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Das Leben und das der anderen

suche Betaleser
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Kleine Mädchen

Endlich war es so weit, Wochenende, heute würden die Mitarbeiter, der Sekiguchi-Pension und ihre Gäste den Ausflug machen. Voller Vorfreude packte Natako seinen Rucksack. Er nahm auch seine Angel mit, denn angeln war neben dem Kochen seine zweite Leidenschaft. Zuerst wollte man das Ganze ausfallen lassen, aufgrund des jüngsten Ereignisses vor ein paar Tagen, stellte man sich die Frage ob es richtig ist, nachdem so was Schreckliches geschehen ist, einfach fröhlich einen Ausflug ins Grüne zu machen. Man kam jedoch zu dem Schluss, dass man gerade deswegen diesen Ausflug machen muss. Es waren aber diesmal sehr viel weniger als sonst.
 

Samana lag auf ihrem Bett und starrte mal wieder aus Langeweile die Decke an. Eigentlich wollten sie und ihre Eltern zu diesem Ausflug der Sekiguchi-Pension, sie haben sich aber dann doch anders entschieden. Wie sie, hatten viele Angst sich aus dem Haus zu trauen, denn nach der Sache im Krankenhaus wurde jedem bewusst, dass er der nächste sein könnte. Das Ganze wurde auch nicht dadurch besser, dass das von den Medien hoch geputscht wurde. Normalerweise würde sie sich nicht um das Verbot scheren und einfach gehen, aber auch bei ihr blieb das Ganze nicht ohne Wirkung. Die Bilder von der Leiche kamen in ihrem Kopf und sie musste sich unwillkürlich übergeben. Hoffentlich wurden der oder die Täter bald geschnappt.
 

Drei Personen saßen im Wohnzimmer am Tisch und spielten Mensch-ärgere-dich-nicht, es waren Kessy, ihr Vater und Tori. Kessy wollte auch mit zu diesem Ausflug, aber ihr Vater hatte Angst um seine Tochter und so kam es, dass sie seit Tagen nicht mehr draußen war, nicht einmal den Müll ließ er sie rausbringen. Um sie zu beschäftigen schlug er ihr vor dieses Spiel zu spielen, denn er war davon überzeugt das, nachdem sie das gesehen hat, eine Ablenkung brauchte, obwohl der Psychologe gesagt hat, dass alles in Ordnung mit ihr sei.

Das ist doch unmöglich hatte er damals zum Doktor gesagt, jedes Kind, besonders in diesem Alter, das so was sehen muss, braucht Zeit um es zu verarbeiten. Da meinte der Doktor, dass sie eben reifer als andere Kinder in ihrem Alter sei. Daraufhin nahm Herr Hammersmith seine Tochter, murmelte etwas von Beruf verfehlt, und verließ die Praxis. Er hatte dann noch weitere Fachkräfte aufgesucht und jeder kam zum gleichen Ergebnis.

Er schaute seine Tochter an, konnte nicht glauben was diese ganzen Doktoren gesagt haben, das war absoluter Schwachsinn.

Er sah ihr deutlich an, dass sie sich langweilte, kein Wunder, sie spielten dieses Spiel schon seit Tagen. Gerade war Tori dran mit würfeln, sie war wohl die Einzige die Spaß hatte, und ließ den Würfel über den Tisch kullern, dabei hatte er zu viel Schwung bekommen, so dass er vom Tisch auf den Teppich fiel. Tori bückt sich um ihn wieder auf zu heben, beim Aufstehen stieß sie aber so ungeschickt an den Tisch, das der Spielstand verwackelte. Herr Hammersmith wollte schon die Figuren wieder startbereit hinstellen als Kessy sagte sie möchte lieber mit ihren Puppen spielen. Er nickte ihr zu, das war besser als Mensch-ärgere-dich-nicht, wie kam er nur auf diese Idee?
 

Sie waren zwei Stunden gewandert als die Wandergruppe am Ziel ankam. Natako streckte sich, er fand diesen Platz wirklich schön, sie waren auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald. Es kam ihm vor, als würden hier die Vögel lauter als anderswo zwitschern, das Gras war tausendmal grüner und saftiger als im Stadtpark, unweit entfernt hörte er das Rauschen eines Flusses, da würde er nachher angeln gehen. Er setzte sich auf eine Decke die Frau Sekiguchi ausgebreitet hatte, und aß sogleich ein Butterbrot, die Wanderung hatte ihn hungrig gemacht.

Nach dem Essen ging er zusammen mit Frau Sekiguchi die Gegend erkunden, sie wollte ihn nicht allein gehen lassen. Sie fanden einen Kaninchenbau und ohne Scheu kamen die Kaninchen auf sie zu, als ob sie Menschen gewohnt waren. Natako kniete sich hin um sie zu streicheln, was sie sich mit Wohlwollen gefallen ließen. Sie war glücklich ihn so zu sehen, in diesem Moment glaubte sie zu wissen, wie man sich als Großmutter fühlt, obwohl sie nicht einmal eigene Kinder hat.

„Na mein kleiner Freund “ sprach Natako zum Kaninchen, „wenn du weiterhin so vertrauensselig bist, lebst du nicht lange.“ Wie um seine Worte zu bestätigen, drehte er sich zu Frau Sekiguchi um und fragte: „Wie wäre es denn heute Abend mit Karnickelbraten?“

Scheinbar hatte es ihn verstanden, denn es suchte schleunigst das Weite. Natako schürzte seine Lippen in anbetracht des nicht mehr vorhandenen Abendessens. Sofort machte er aber wieder ein strahlendes Gesicht. „Ein Glück, dass ich meine Angel mitgenommen habe, da kann ich ja ein paar Fische fangen. Ich werde gleich meine Angel holen und zum Fluss gehen. Kommen sie mit Frau Sekiguchi?“ Ohne auf eine Antwort zu warten lief er los.
 

Mitten im Zimmer stand ein kleines Tischchen, auf ihm waren vier kleine Tässchen und Tellerchen gedeckt. Um den Tisch herum standen vier Stühle. Auf zwei der Stühle saßen Puppen, Mama und Papa, die sich gegenübersaßen. Kessy saß zwischen Mama und Papa und goss ihrem Tori, die/der(?) ihr gegenüber saß und die Rolle des Gastes einnahm, den imaginären Tee ein.

Unbemerkt hatte Herr Hammersmith die Tür geöffnet um zu sehen was seine Tochter macht. Er sah dass seine Tochter das spielte, was so viele Mädchen in ihrem Alter spielen. Die Darstellung einer in ihren Augen perfekten Familie. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie nicht die Mutter verkörperte. Leise schloss er wieder die Tür, er würde es ihr nie erzählen dass ihre Mutter nicht nur verreist ist um Urlaub zu mache, sondern dass es da noch einen anderen Grund gibt. Kinder sollte man aus solchen Angelegenheiten raushalten, sie würden es nicht verstehen.
 

Ich habe wohl bemerkt wie mein Vater uns zusah und sich gefreut hat als er gesehen hat was wir spielen, aber es ist nicht die Wirklichkeit. Vor mir sitzt mein „Gast“, ich erzähle ihr viel, alles Mögliche eben, wir blödeln halt ein bisschen rum und spielen dieses Spiel das nicht der Wirklichkeit entspricht. Mehrmals ertappte ich mich dabei, wie ich ihr schon mehr erzählen wollte. Der Drang wird immer stärker, die einzige Möglichkeit die ich sehe ist es, dieses Spiel zu beenden. Ich verabschiede meinen Gast, räume den Tisch ab und lege die zwei Puppen wieder an ihren Platz.
 

Heute steht Fisch auf dem Speiseplan. Natako hatte genügend gefangen, dass es für alle reichte. Alle lobten ihn dafür, dass er so tolle Fische gefangen und so lecker zubereitet hat. Natako ließ sich das Essen auf der Zunge zergehen und träumte vor sich hin.

Am Fluss war es so friedlich und still, er genoss es. Irgendwann gesellte sich Frau Sekiguchi zu ihm und bot ihm das Du an. Es reicht wenn er sie Nanny nenne. Die Ärmste, dachte er, wie kann man seinem Kind nur so einen Namen geben, und schlug in die dargebotene Hand ein.
 

Nach dem Essen wurde noch schnell der Tisch abgeräumt und ich machte mich fertig um nach Hause zu gehen, als ich meine Angel holen wollte, merkte ich, dass ich sie vergessen hatte. Ich ärgerte mich über mich selbst, vor lauter Freude muss ich sie liegen gelassen haben.

Obwohl es schon anfing zu dämmern wollte ich noch schnell zum Fluss gehen und sie holen. Es war mir dann doch schon ein wenig unheimlich im dunklen Wald zumute. Ich redete mir immer ein, es gibt hier Nichts wovor du dich fürchten musst, diese Kinderstimme die ich höre bilde ich mir nur ein. Trotzdem kam ich nicht umhin ihr zu lauschen, es klang so als riefe sie „Meister“.

Ich war unendlich erleichtert als ich endlich meine Angel gefunden hatte. „Meister…, Meister“…, die Stimme wurde immer lauter, vielleicht ein Geist? Ach, Unsinn! „Meister…, Meister…,“, es raschelte im Gebüsch, ich blieb vor Schreck wie gelähmt stehen, „Meister,“ und heraus kam … ein kleines Mädchen, etwa vier Jahre alt. „Meister?“ Mit einem tiefen Atemstoß plumpste ich auf meinen Hintern, aber sofort sammelte ich mich wieder. Was machte ein kleines Mädchen hier so ganz allein im Wald, und das auch noch mitten in der Nacht?

„Hast du dich verlaufen? Wie heißt du denn meine Kleine?“

„Meister.“, das war das Einzige was sie sagte. Als ich näher trat wich sie kein Stück zurück.

„Komm, wir gehen jetzt zu deinen Eltern.“ Ich nahm sie bei der Hand damit wir gehen konnten, aber sie rührte sich nicht vom Fleck. Fragend drehte ich mich zu ihr um. „Was ist denn los?“ „Meister?“ Ich hockte mich zu ihr nieder und sprach beruhigend auf sie ein, sie musste schlimmes erlebt haben, wenn sie so verwirrt war. Als sie immer noch keine Anstalten machte mir zu folgen, nahm ich sie kurzerhand huckepack, sie ließ es willig mit sich geschehen, und immer wieder sagte sie ein und dasselbe Wort.

Nach einer Weile wurde sie mir doch ein wenig schwer aber ich wollte sie nicht runterlassen. Eine Zeit lang hatte sie nun nichts mehr gesagt. War sie etwa eingeschlafen? Ich überlegte kurz, was ich mit ihr machen sollte. Am besten ich gehe mit ihr zur Polizei, ihre Eltern werden sie schon vermissen.

Sie wurde immer schwerer, es ging einfach nicht mehr. Als ich sie abgesetzt und mich zu ihr umgedreht habe, merkte ich dass sie nicht geschlafen hat. „Meister.“ Da kam mir eine Idee. „Hör mal. Ich bin jetzt dein Meister und ich befehle dir jetzt mit mir zu kommen.“ So ein Schwachsinn. Als ob das funktionieren würde. „Ja Meister.“ Häh, das klappt ja wirklich!

„Kannst du mir auch deinen Namen verraten?“ Keine Antwort, also versuche ich es anders. „Ich befehle dir, mir deinen Namen zu sagen!“ „Nr. 101.“ Nr. 101? Es funktioniert wohl doch nicht so wie ich dachte. Immerhin folgte sie mir, meine dargebotene Hand ignorierte sie, in diesem Punkt ähnelte sie meinen Bruder und es tat mir in der Seele weh.

In den Ferien werde ich einen neuen Versuch starten ihn zu retten. Die Einzige mit der ich über meine Familienverhältnisse gesprochen habe war Tori, sie würde auch die einzige bleiben. Nanny hat mir zwar das Du angeboten, aber so etwas erzählte man eben nicht jedem. Ich weiß bis heute nicht, wie es über mich kam, es ausgerechnet Tori zu erzählen.
 

Es war spät, ich müsste eigentlich längst im Bett sein, stattdessen stand ich vor ihrer Tür. Sollte ich anklopfen? Vielleicht schläft sie ja schon. Andererseits möchte ich ihr es unbedingt sagen. Es brannte mir auf der Zunge. Zögernd hob ich meine Hand und klopfte zaghaft an, so leise, dass selbst ich es kaum hören konnte. Sie schläft wohl schon, da kann ich ja wieder gehen.

„Guten Abend Kessy. Was willst du denn noch so spät von mir? Wieso bist du nicht im Bett und schläfst?“ In ihrem Gesicht stand ihr typisches Lächeln, obwohl ich es sonst gerne sah, machte es mich nun ein bisschen nervös. Vielleicht sollte ich doch wieder gehen. Nein, ich darf nicht zurückweichen, wenn ich es jetzt nicht tue, werde ich es wahrscheinlich niemals schaffen, dann wird es mich auf ewig zerfressen; Meine Erinnerungen, mein Leben damals und heute.

„Darf ich kurz mit dir reden?“ Entschlossen schaute ich sie an, innerlich war ich dagegen ziemlich unsicher, wenn sie jetzt „nein“ sagt, dann…

„Klar doch, komm rein!“

Ich folgte ihrer Aufforderung und betrat das Zimmer, das Erste was mir auffiel war ein rosafarbener Plüschhase der nicht mir gehörte. Hilflos stand ich im Zimmer und wusste nicht so recht wohin.

„Setzt dich doch.“

„Nein danke, ich stehe lieber“

Wie fange ich am besten an? Wenn ich so einfach mit der Sache rausplatze, wird sie das alles womöglich als kindliche Phantasie abtun, oder mich sogar auslachen. Ich brauche Beweise. Mein Blick fiel auf ihr Bett, dort lag eine Fotostory aufgeschlagen.

„So einen Schrott liest du? Das ist doch fern jeder Realität, was die als Wirklichkeit verkaufen wollen.“

„Woher willst du das denn wissen? Du kannst doch noch gar nicht lesen.“

Ich begann ihr vorzulesen.

„Du kannst es ja doch. Wo hast du das denn gelernt?“

„Vor sehr langer Zeit, denn ich kann mich erinnern.“

„Wie? Ich verstehe nicht.“

„Du weißt doch sicher viele glauben an Wiedergeburten, dass sie irgendwann, irgendwo schon mal gelebt haben. Ich weiß, dass es sie gibt, denn ich kann mich an meine früheren Leben erinnern, sei es als Mensch, als Hund oder sogar als Regenwurm oder Fliege. In jeder Form hatte ich die Fähigkeit mich zu erinnern. Sich erinnern ist wohl falsch ausgedrückt ich hatte immer Bilder im Kopf, es war aber immer so, als würde ich einen Fremden sehen obwohl ich wusste dass ich es bin. Diesmal ist es jedoch anders, ich erinnere mich an meine letzte Daseinsform, so als wäre ich nicht gestorben, als hätte ich nur meinen Körper gewechselt.“

Diese Geschichte ist doch zu unglaublich, sie wird mir niemals glauben.

„Was warst du denn das letzte Mal?“

Sie glaubt mir, sie glaubt mir, was für ein Glück. Wie von selbst sprudelten so die Worte aus mir heraus.

„Ein Engel, ich bin ein Engel gewesen. Das ist sicherlich auch der Grund warum es mir so an die Nieren geht, wenn meine Eltern sich… sich auseinander leben. Von wegen Mama macht Urlaub, sie ist zu ihrem neuen Lover. Sie geben sich die Mühe es geheim zu halten, schließlich bin ich ja ihr kleines Madchen, das sie vor allem beschützen müssen. Ich finde das nicht richtig, ich werde sie weiterhin in dem Glauben lassen, dass ich keine Ahnung habe und warten bis sie zu mir kommen und mich einweihen.

Als Engel hatte ich eine schöne Zeit, ich war dort eine Art Hebamme. Ich habe vielen Babys auf die Welt geholfen. Es gibt da ein Baby das ich niemals vergessen werde, was wohl aus ihr geworden ist? Sie wurde in einem Versteck geboren, das Versteck war aber nicht gut genug, denn kurz nach ihrer Geburt, sie war noch nicht einmal trocken, da hörte ich die Krieger wie sie näher kamen. Draußen im Hof hörte man lautes Kampfgetümmel. Ich wusste nicht was los war, denn ich kümmerte mich nicht um die Verhältnisse der Mütter.

Die Mutter schrie mich an, ich solle ihr Kind in Sicherheit bringen. Bevor ich ging wollte ich den Namen des Kindes wissen. Sie wollte gerade etwas sagen, als ein verirrter Pfeil durch das Fenster kam und sie traf. Sie starb bevor sie den Namen des Kindes nennen konnte. In diesem Moment aktivierte das Kind in meinen Armen seine Flügel, sie hatten Federn wie die eines Engels, aber sie waren schwarz wie die eines Dämons. Sollte es DAS Kind sein, DAS Kind das niemals geboren hätte werden dürfen? Ja sie war es, ein Mischling, das Kind eines Engels und eines Dämons.

Die Schritte kamen immer näher, kurzerhand floh ich mit dem Kind aus dem Fenster. Ich flog so lang mich meine Flügel trugen, wagte es nicht mich umzusehen. Vor Erschöpfung stürzte ich ab und verletzte mich dabei. Ich war in einer Felsenlandschaft gelandet, ein wahres Labyrinth und ich wusste nicht wie lange ich noch durchhalten würde.

Ohne wirkliche Hoffnung auf Rettung lief ich einfach weiter, bis ich auf einen kleinen Dämonenjungen traf, er wollte gerade wegfliegen, als ich ihn anrief blieb er stehen und drehte sich um. Nach mir suchen sie, nach ihm nicht, das kleine Mädchen muss unbedingt gerettet werden, waren meine Gedanken damals. Also flehte ich ihn an, sich um das Kind zu kümmern, ich sagte ihm nicht wer das kleine Mädchen war, sondern drückte es einfach in seine Arme. Ich lief dann einfach davon ohne mich nach den Beiden umzusehen, soweit wie möglich wollte ich mich von ihr entfernen, damit sie sie nicht finden konnten, das kleine Mädchen das schon Monate vor ihrer Geburt Auslöser für große und blutige Schlachten zwischen Engeln und Dämonen war.

Danach irrte ich weiter umher, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Mehrmals verlor ich das Bewusstsein und wachte wieder auf. Und dann, als ich mal wieder aufwachte, war alles dunkel, zuerst dachte ich es wäre Nacht aber so dunkel ist es nicht einmal dann, man hatte mir etwas vor die Augen gebunden, nun wurde mir auch bewusst das ich angekettet war.

Ich glaub es ist nicht nötig näher darauf einzugehen, aber ich kann dir sagen dass ich gefoltert wurde. Meine Peiniger konnte ich nicht sehen, ich sah ja nichts, hören konnte ich nur Schritte und das Geräusch der Folterinstrumente, denn sie redeten nicht. Tag und Nacht konnte ich nicht mehr unterscheiden und irgendwann bin ich eingeschlafen und wachte in diesem Körper hier auf.“

Nachdem ich geendet habe wartete ich darauf ,dass sie irgendwas sagte, eine Reaktion ob sie mir glaubt oder nicht. Es wäre auch nicht schlimm gewesen wenn sie mich einfach ausgelacht hätte. Es kam mir unendlich vor als: „Wenn du gewusst hast, was das für ein Kind war, das für soviel Leid zuständig war, warum hast du ihr dann geholfen? Hast du es denn nie bereut?“

Ich muss zugeben diese Frage hatte ich nicht erwartet, nicht von ihr. Diese Frage, die sie mit ihrem typischen Lächeln gestellt hat, machte mich ein klein wenig sprachlos. Was sollte ich ihr denn darauf antworten? Die Wahrheit? Nein, dafür bin ich noch nicht soweit. „Ich kann dir deine Frage nicht beantworten, noch nicht. Bist du mir deswegen böse?“

Wie ein kleines Mädchen das ausgeschimpft wurde senkte ich vor ihr den Kopf. „Aber nein, ich werde dich zu nichts zwingen.“ Sie tätschelte meinen Kopf und ich hob in hoch und blickte sie erstaunt an. Sie legte ihren Zeigefinger an ihre Wange und machte ein gespielt ernstes Gesicht. „Aber interessieren würde es mich schon.“ Da konnte ich einfach nicht anders und fing an zu lachen. „Ich werde dann mal wieder in mein Zimmer gehen. Ach ja, und noch was. Findest du, dass ich das kleine Mädchen perfekt spiele?“ „Ich habe vorher nichts gemerkt, ich wäre nie darauf gekommen das du uns etwas vormachst.“

Diese Antwort beruhigte mich, ich öffnete die Tür um hinauszugehen und war wieder ein kleines Mädchen das nicht schlafen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Makii
2007-05-12T07:45:28+00:00 12.05.2007 09:45
Natako is einfach nur super^^
vonwegen kaninchenbraten xDDD
der schluss warn bissle merkwürdig, zumindest für mich.
na ja was sollst^^


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