Kapitel 19
Kapitel 19
Cloud wachte durch ein Kitzeln an seiner Nase auf. Dösig öffnete er ein Auge, um dessen Quelle herauszufinden.
Mit Verwunderung stellte sich heraus, dass seidig silberne Haare der Grund waren. Als er ein zweites Auge öffnete, sah er den General Sephiroth vor sich liegen und wurde rot.
Dieser erwiderte seinen Blick schmunzelnd. „Na, gut geschlafen?“
Etwas schüchtern lächelte Cloud und löste sich aus der Umarmung, die er erst jetzt bemerkte.
Langsam erinnerte er sich auch an die letzte Nacht, den Angriff, die Rettung, und dass er daraufhin friedlich in den Armen Sephiroths eingeschlafen war.
„Wow… äh, ich meine ja“, stotterte Cloud leicht verlegen.
„Das freut mich…“, lächelte der General und presste seine Lippen sanft auf Cloud’s.
‚Also war es kein Traum…’, dachte dieser und versank abermals in die Arme seines Geliebten, den Kuss erwidernd.
Draußen ertönte nun von weitem eine Sirene, die den ShinRa signalisieren sollte, dass es Zeit zum aufbrechen war.
Sephiroth stand als erster auf. „Ich werde einen Bericht über gestern Nacht erstatten müssen. Pack schon einmal soweit alles zusammen, den Rest machen wir dann gemeinsam.“ Er half Cloud auf, der bereitwillig nickte. „Okay, ich werd mich beeilen“.
Nachdem der General das Zelt verlassen hatte, atmete der junge ShinRa zunächst einmal glücklich aus. Das Lächeln auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen, er fing sogar an fröhlich zu pfeifen während er alle Sachen zusammensuchte, einpackte und sich anschließend an das Zelt machte.
Er konnte dieses überwältigende Gefühl des Gewolltseins kaum begreifen, es erschien ihm immer noch wie ein Traum. Er merkte, wie sein Herz die ganze Zeit über schon schneller schlug und seinen Wunsch, sein Verliebtsein in die ganze Welt zu schreien.
Dass das allerdings keine gute Idee wäre, war ihm bewusst, er würde bloß als übermütiger Fan abgeschrieben werden.
Glücklich seufzend verstaute Cloud die letzten Zeltsachen in dem dazugehörigen Beutel und ließ sich anschließend darauf fallen.
„Man, freu ich mich zu Hause auf eine Dusche…“
„Das kannst du laut sagen.“ Der Kopf des jungen ShinRas schoss augenblicklich nach oben.
Sephiroth lehnte sich über seine Tasche und zog sie über seine Schulter. „Danke für’s einpacken helfen, hat noch ein bisschen gedauert. Ein Reporter war da, er hat uns ein wenig ausgefragt…“. Ein leicht genervter Gesichtsausdruck war zu erkennen, der sich schon bald in ein leichtes Lächeln formte, als er sich über Clouds Schulter lehnte.
Dieser sah nach oben in das Gesicht des Generals, welches von der Sonne in ein sanftes Licht gehüllt war. Seine Haare glänzten in den hellen Strahlen, eine Hand wurde auf Clouds gelegt, die er aus Reflex hob.
Langsam senkte sich Sephiroths Kopf, bis er Nase an Nase mit Cloud war, nur auf dem Kopf. In dieser Position verweilte er allerdings nur kurz, denn daraufhin wanderten die Lippen des Älteren zu Clouds.
Dieser legte seine andere Hand an die Seite von Sephiroths Gesicht und streifte sanft ihre Lippen aneinander. In einem Anflug von Selbstbewusstsein strich Cloud zärtlich mit seiner Zunge über die Lippen des Generals und traf kurz darauf auf dessen Zunge.
Der junge Blonde fühlte sich wie im Himmel, die ganze Situation hatte etwas Unwirkliches – etwas, was er sich schon immer erträumt hatte.
Während seine Zunge über die des Silberhaarigen glitt, fühlte er dessen Hand über seine Brust wandern. Um diesen Augenblick in vollen Zügen zu genießen, schloss Cloud seine Augen.
Zu seinem Glück war er der einzige, der das tat, denn sonst wäre der Kurier, der nun den Berg hinaufkam, von beiden unbemerkt geblieben.
Sephiroth jedoch sah ihn rechtzeitig kommen und ließ ab vom jungen SOLDATen, der sich gerade noch auffangen konnte.
Nach ein paar Minuten überbrachte der Kurier erneut den Befehl des Aufbruchs, sowie weitere Maßnahmen, die Sephiroth noch klären musste.
Die beiden kehrten also zu den Bussen zurück, wobei Cloud dieses Mal in einem anderen als der General fuhr und sich dadurch nicht richtig verabschieden konnte.
Zu beider Glück wussten sie noch nicht, welcher Schrecken am morgigen Tage auf sie warten würde...