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Kann ich dir trauen?

Ich habe es nämlich verlernt...
von

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Willst du mit mir ... essen?!

*schnüf* Danke schön für die Kommentare Chiaki_Girl90 und Mitsuki_Itami. Wirklich total nett von euch *rot werd* Vorallem Chiaki_Girl90's Kommentar hat mich echt zum Lachen gebracht! Eine Freundin von mir liebt Noyn, aber sie hasst Shikaidou ^-^

Na ja hier ist ein neues Kapitel! Eigentlich hat mein Story keine Kapitel, aber ich wollte sie nicht in einem Stück hochladen!

Könnt ihr mir bitte sagen, ob die Überschriften passen? Ich kann das nicht so gut u_u

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Als die Fahrstuhltüren aufgingen, rannte Chiaki aus dem Haus und blieb stehen.

„Access!“, rief er, „Access, verdammt wo bist du?“

Der kleine Engel kam angeflogen.

„Wo hast du dich wieder rumgetrieben!“, schnauzte Chiaki den armen Access an.

„Ich war Dämonen suchen!“, sagte Access kleinlaut. „Ich hab auch einen gefunden. In der Schiffsglocke der Pêche Melba. Fynn hat auch eine Warnung geschickte. 20 Uhr!“

„Das ist jetzt egal. Such Herrn Shikaidou. Er wollte sich an Jeanne vergreifen!”

Chiaki bebte vor Wut.

„WAS!“, schrie Access. „Bin schon unterwegs!“

„Gut, ich derweilen suche in die andere Richtung. Du findest mich sicher!“

Er zog sein Kreuz ein wenig hervor und rannte los.

„Dafür wirst du bluten, du Schwein!“

Chiaki rannt durch die ganze Stadt. Er merkte gar nicht wie es Abend wurde. Als er auf seine Uhr blickte war es schon 18.30 Uhr.

„Mist!“, fluchte er, „Wo hast sich dieser Kerl versteckt?“

Er ging nach Hause. Auf dem Weg traf er Access, der total aus der Puste war.

„Hast du ihn gefunden?“, fragte Chiaki und nahm Access in die Hand, damit er sich ausruhen konnte.

„Nein, leider nicht. Ich hatte seine Spur, aber plötzlich war er wie vom Erdboden verschluck. Ich hab wirklich mein Bestes gegeben, aber ich hab sie nicht wiedergefunden!“, berichtete Access und schloss noch den letzten Worten die Augen.

Chiaki blickte zum Himmel, eine Wolke schob sich gerade von den halbvollen Mond. Irgendwas stimmte mit diesem Shikaidou nicht...
 

Maron war mit Tränen in den Augen in ihrem Bett eingeschlafen. Wieder träumte sie ihren Traum. Jedes mal stand sie vor einer Wand. Ganz alleine. Vor ihr war eine riesige Menge von Dämon und sie konnte sich nicht verwandeln. Die Dämonen griffen ihre Freunde an. Sie schlugen Yamato blutig. Von Miyako hörte Maron nur Schreie und Bitten, doch damit aufzuhören. Dann kam Chiaki. Groß und schlank wie er war, führten ihn die Dämon zwischen sich. Er ging gerade ohne ein Anzeichen von Furcht oder Schmerz. Jedes Mal brachten ihn die Dämon nah an Maron heran, sie konnte ihn fast beruhen, doch wenn sie Hand ausstreckte, schlug ein Dämonenarm ihr auf die Hand und ein schwarzgekleidete Mann trat zwischen die beiden. Chiaki wollte immer etwas sagen, doch ihm wurde der Mund zu gehalten. Maron wollte schreien, auf den Kerl einschlagen, doch sie konnte sich nicht rühren. Das Gesicht dieses Mannes lag immer im Dunkeln. Man sah nur seine langen schwarzen Haare. Er verwandelte seine Hand in ein Schwert und hielt es Chiaki an den Hals. Maron schrie...

Sie saß kerzengerade im Bett. Draußen schien die Sonne, aber ihr war eiskalt. Kalter Schweiß rann von ihrer Stirn. Was war nur los mit ihr? Nachdem sie aus dem Bett aufgestanden war, zog sie die Vorhänge zurück und trat auf ihren Balkon. Plötzlich hörte sie aus Chiakis Wohnung Stimmen. Wahrscheinlich war Yashiro noch da.

„Was fällt dir eigentlich ein, alles umzustellen?“, rief Chiaki wütend.

„Ich dachte, es würde dir gefallen!“, schluchzte Yashiro.

„Nein. Ich hasse es, wenn andere Menschen meine Sachen umstellen. DAS ist MEIN Zimmer und es ist immer noch MEINE Entscheidung, wie ich etwas haben möchte, Yashiro!“, schrie er.

Das Knallen einer Tür war zu hören und ein Aufstöhnen von Chiaki.

„Frauen!“

Wieder Knallte eine Tür.

Maron beugte sich über ihren Balkon und beobachtete wie Yashiro wegrannte. Kurz darauf kam Chiaki gerannt und holte Yashiro bald ein. Man konnte sehen, dass sie extra nicht so schnell lief. Chiaki griff nach ihrem Arm und zwang sie so dazu stehen zu bleiben und sich umzudrehen. Er redete mit ihr. Yashiro schüttelte den Kopf. Maron konnte keine Wort verstehen, sie verfolgte die Gesten der beiden. Eigentlich wollte sie nicht spionieren, aber weggehen wollte sie auch nicht. Chiaki schien auf Yashiro einzureden, denn er beugte sich runter und gestikulierte wild mit den Händen. Sie nickte, schein einverstanden. Plötzlich legte sie ihre Hände auf seine Brust und wollte ihn küssen, doch er wehrte ab. Yashiro liefen Tränen über die Wangen, wieder rannte sie weg und er ihr hinterher. Maron wandte sich. Das war ja wie in einem schlechten Hollywoodfilm. Beim Bettmachen fiel ihr Blick auf ihren Wecker.

„WAAS?! Schon so spät?!“, schrie sie und rannt aus dem Haus. Eilig griff sie nach ihrem Kreuz und rannt lieber die Treppe runter, als den Fahrstuhl zu nehmen. Die Leuchtziffern ihres Weckers hatten 19.45 Uhr angezeigt und es dauerte eine Weile von ihrer Wohnung bis zum Hafen.

„Fynn?“, keuchte sie.

Der kleine Engel flog neben ihr.

„Maron, was bist du denn so spät dran?“, tadelte sie.

„Ich bin eingeschlafen!“, maultet Maron.

Ihr Kreuz hielt sie fest umklammert.

„Fynn, schnell!“

„Sehr gerne!“, meinte der kleine Engel.

Maron blieb stehen und hielt ihr Kreuz auf Höhe von Fynns Stirn. Aus dem kleinen roten Punkt auf Fynns Stirn kam ein rosaner Strahl, der genau Marons Kreuz ausfüllte.

„Gib mir die Kraft Jeanne d’Arc!“

Eine leuchtende Kugel umgab Maron und aus braunen Haaren, braunen Augen und einem beigefarbenen Kleid wurden blonde Haare, lilane Augen und Jeannes typische Kaitokleidung.

„Möge das Spiel beginnen!“
 

Scheinwerfer erleuchteten die Pêche Melba. Überall Polizei und mittendrin Miyako, die sich einen Keks freute.

„Heute bekommen wir Jeanne. Meine Falle ist einfach zu vollkommen, da kann selbst Jeanne nicht entfliehen!“, freute sich Miyako.

Ihr Vater, Kriminaloberkomischaar Himuro Toudaiji, guckte seine Tochter schief an. Woher kam diesmal dieser Tatendrang. Ich glaube, ich muss mit Miyako mal ein ernstes Wort reden, nahm er sich vor, aber erst nach dieser anstrengende Nacht. „Jeanne wurde gesichtet und Sindbad auch. Sie haben den ersten Posten durchbrochen!“, schallte die Stimme eines Polizisten aus dem Walkitalki, das in Miyakos Hand lag.

„Gut! Dann wird das heute Jeannes letzter Auftrag sein!“, ein hinterhältiges Lachen drang auf Miyakos Kehle.

„Miyako!“, mahnte ihr Vater.
 

„Das wird heute nicht leicht werden!“, drang Fynns Stimme aus Jeanne Amulett.

„Das ist es nie, Fynn, aber ich lasse mich nicht unterkriegen!“, meinte Jeanne selbstsicher.

„Viel Glück, Jeanne!“, sagte Fynn.

Jeanne blickte das Amulett an und sagte: „Komm heraus Wunderball!“

Ein gelblicher Ball erschien und Jeanne heftete ihn mit einer Schnur an ihr Handgelenk. Mit einer ausholenden Bewegung warf sie den Ball auf die Reling des Schiffes zu. Miyako würde es sicher merken, aber das Risiko war immer da. Ein Scheinwerfer erfasste sie kurz bevor sie an Decke laden konnte.

„Verdammt, JEANNE!“, schrie Miyako, „Dich bekomme ich heute Nacht. Darauf kannst du wetten!“

Jeanne rannte übers Deck, sprang über mehrere Polizisten und verschwand wieder im Dunkel der Nacht.

„Wo genau ist denn diese Glocke?“, wollte Jeanne wissen.

„Erste Etage. Vorne im Salon. Sie steht in der Mitte des Raums. Du musst dich beeilen, Jeanne!“, gab Fynn besorgt zurück.

„Keine Sorge!“, lachte Jeanne und sprang hoch zur ersten Etage hoch. Dunkel umhüllte den Raum. Jeannes Amulett blinkte.

„Zeig dich Dämon!“, rief sie und wartete, doch nichts geschah, „Bist du etwa zu feige dich zu zeigen?!“

Licht flammte auf. Jeanne war vom Scheinwerfern umgeben. Miyako, dachte Jeanne, dass hast du dir mal wieder ausgedacht!

Um ihr Gesicht zu verdecken, hob Jeanne die Hände.

„Jeanne, du diebische Elster! Nun ist es aus! Hier kommst du nicht mehr raus!“

Miyako trat aus dem Schatten. Sie ließ Handschellen um ihren Zeigefinger kreisen.

„Das ist dein Ende!“, freute sie sich, „Jetzt kommst du ins Gefängnis!“

Aber das geht doch nicht! Ich muss doch Dämon bekämpfen!, dachte Jeanne verzweifelt.

Miyako trat näher.

„Es tut mir schrecklich Leid, aber heute Nacht bin ich schon verabredet!“, erwiderte Jeanne und sprang noch oben.

„Hier geblieben!“, schrie Miyako und ließ ein Seil aus dem Boden nach oben schießen. Es wickelte sich um Jeannes Fußgelenk und ließ sie hart zu Boden fallen.

„Verdammt!“, fluchte sie.

„Kannst du denn gar nichts alleine?!“

Sindbads Bumerang kappte das Seil, das Jeanne fesselte. Jeanne drehte sich um und blickte Sindbad misstrauisch an. Schon wieder half er ihr!

„Ich brauche deine Hilfe nicht!“, sagte sie und stand auf.

Ein knappes Nicken kam von ihm.

„Im Namen des Herren fange ich die Ausgeburten der Hölle und mache sie unschädlich! Schach und matt!“

Der weiße Pin flog auf die Glocke zug.

„Schach und matt!“, murmelte Sindbad und sein schwarzer Pin flog ebenfalls auf die Glocke zu.

Der schwarze Pin streifte den Weißen und brachte ihn somit aus seine bestimmten Bahn.

„Verflucht!“, fluchte Jeanne.

Mit einem leisen Plopp tauchte Access auf und fing den schwarzen Bauern auf.

Jeanne und Sindbad verschwanden fast gleichzeitig. Miyako stand mitten im Raun und war vollkommen perplex.

„Jetzt machen die auch noch gemeinsame Sache. DAS DARF DOCH ALLES NICHT WAR SEIN!“, schrie sie.

Ihr Vater legte ihr beruhigend seine Hand auf ihre Schulter und meinte: „Das nächste Mal, Miyako. Dann bekommst du sie bestimmt!“

Miyako nickte schicksalsvergeben.
 

Maron stand auf ihrem Balkon und betrachtete die Häuser und Straßen, die in der Dunkelheit leuchteten.

„Wunderschön, oder?“, Chiaki trat auf seinen Balkon und stützte die Ellenbogen auf die Brüstung.

„Ja!“, stimmte Maron ihm zu.

Morgen ist Sonntag und dann ist schon wieder Montag! Schule! Wann sind denn endlich wieder Ferien?!, fragte sich Maron im Stillen. Ihre Gedanken schweiften in ihre Kindheit zurück, in der sie es immer geliebt hatte zur Schule zu gehen. Doch nun war das ein wenig anderes. Die nächtlichen Ausflüge machten es ihr nicht gerade leicht und manchmal, so wie heute, hatte sie gleich zwei Nächte nacheinander nicht genug geschlafen. Die Aufträge zerrten an ihren Nerven, aber danach fragten die Dämon natürlich nicht. Es fragte kaum einer, wie es ihr wirklich ging. Ihre Eltern waren weit weg und die paar Mal, die sie sich gemeldet hatten, waren kein großer Trost gewesen.

Chiaki betrachtete Maron von der Seite. Ihr Gesicht verdunkelte sich und ihre Züge wurden traurig. Wahrscheinlich dachte sie wieder einmal an ihre Eltern. Er hatte mitbekommen, was da wirklich los war und verstand nicht, warum ihre Eltern sie alleine gelassen hatten! Seine Mutter war selber früh gestorben, als er gerade einmal fünf Jahre alt war und er konnte seinem Vater nicht wirklich verzeihen, dass er seiner Mutter in ihrer schwersten Stunde nicht beigestanden hatte. Natürlich wusste er, dass seine Mutter darauf bestanden hatte, dass sein Vater sie so in Erinnerung behielt wie er sich in sie verliebt hatte, aber trotzdem hätte er es sich mehr gewünscht, wenn sein Vater da gewesen wäre. Das Verhältnis von ihm und seinem Vater war angespannt. Er war von zu Hause weg, weil er es nicht mehr ertragen konnte, dass sein Vater immer wieder neu heiratete. Er brauchte keine neue Mutter, er war alt genug und außerdem würde er sie nie so annehmen wie seine eigene.

In Gedanken vertieft blickten beiden auf die immer dunkeler werdende Stadt. Immer mehr Lichter erloschen und immer stiller wurde es auf den Straßen der Stadt.

Maron riss sich als erstes von ihren Gedanken los.

„Chiaki?!“, fragte sie leise.

Er reagierte nicht sofort. Sie trat näher an den Rand ihres Balkon. Nur wenige Zentimeter trennten sie von Chiaki. Maron brauchte nur die Hand auszustrecken, aber ihr Mut reichte nicht.

„Chiaki?!“, wieder ein zaghafter Versuch seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Ihren ganzen Mut zusammennehmend, streckte sie ihre Hand aus und berührte sanft seinen linken Unterarm. Er zuckte unter ihrer Berührung zurück. Marons Hand schlug leicht die Mauer, die einen Teil hervorragte.

„Aua!“, entfuhr es Maron.

„Entschuldige!“, meinte Chiaki und fasste nach ihrer Hand, „Hast du dir doll weh getan?“, erkundige er sich weiter.

Maron wollte Chiaki ihre Hand entziehen, aber irgendwie genoss sie diesen Augenblick. Sie fühlte irgendwie verbunden durch diese sanfte, eigentlich harmlose Geste. Sie blickte in Chiakis braune Augen und sah eine Träne darin glitzern.

„Warum weinst du denn?!“, wollte Maron besorgt wissen.

Lächelnd schüttelt er den Kopf.

„Nein, es ist nichts! Wirklich! Mir geht es wirklich gut, ich habe nichts!“, versuchte er Maron zu beruhigen, die ihn fast bestürzt anblickte.

Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. Marons Herz schlug schneller. Warum ist mir so komisch?, dachte sie fast zweifelt.

„Ich muss jetzt wirklich ins Bett!“, sagte sie hastig und entzog ihre Hand Chiakis.

„Gute Nacht!“, und schon war Marons Balkontür hinter ihr zugeknallt.

Chiaki blickte ihr verwirrt hinterher. Hatte er etwas falsch gemacht? Was war denn nun schon wieder los? Er schüttelte den Kopf und verschwand ebenfalls in seiner Wohnung?

Maron sank auf ihrem Bett zusammen. Sie dachte an ihn. Er war ganz in ihrer Nähe. Nur eine Tür! Was war denn so schwer? Sie schlug die Hände vors Gesicht, kippte zur Seite aufs Bett und rollte sich zusammen.
 

Sie war in dieser Position wohl eingeschlafen und hatte total vergessen sich überhaupt aufzuziehen, geschweige denn die Vorhänge zuzuziehen. Die hellen Sonnenstrahlen fielen in ihr Schlafzimmer. Maron kniff die Augen zusammen und legte ihren linken Arm übers Gesicht, um die Augen vor der Sonne zu schützen. Welcher Tag war heute? Sonntag, ach ja. Sie drehte sich auf die Seite und setzte sich auf. Ihre Beine schwangen über die Bettkante. Ein leichtes Schwindelgefühl kam in ihr hoch.

„Och, verdammt!“, kam es über ihre Lippen und sie fasste sich gegen den Kopf. Was war nur los mit ihr? Der Blick auf den Wecker zeigte ihr, dass es schon nach elf war. Eigentlich wäre es normal gewesen, wenn sie schon zwei Stunden wach gewesen wäre. Eigentlich war ja heute auch Training. Sicher würde Frau Pakkalamao ihr wieder die Hölle heiß machen, aber das war ja auch egal. Resigniert erhobt sie sich vom Bett. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr deutlich, dass sie Schlaf brauchte. Unter Marons braunen Augen waren dunkel Schatten zu sehen. Sie wusch sich ihr Gesicht, schmierte sich noch schnell ein Brot, packte hastig ihre Sachen und stürmte aus der Wohnung. Da ihr der Fahrstuhl zu langer dauerte, rannte sie so schnell sie konnte die Treppe runter. Unten angekommen, wanderte ihr Blick wieder zum Briefkasten. Lag vielleicht heute morgen der so heiß ersehnte Brief dort drin? Zaghaft ging sie auf den Briefkasten zu und legte ihre rechte Hand auf die kleine Klappe. Bevor sie die Klappe öffnete, atmete sie noch einmal tief ein. Nur Mut! Er wird schon da sein! Mit einem leisen Knirschen öffnete sich das Türchen und zeigte gähnende Leere. Marons Gesicht verfinsterte sich. Warum konnten sie ihr denn nicht einfach schreiben? Tränen stiegen in die braunen Augen. Sie schloss die Tür und wollte gehen.

„Die Post war noch nicht da!“

Maron wirbelte herum. Chiaki stand im Fahrstuhl. Über seinen Arm trug er einen beigefarbenen Mantel.

„Es soll heute regen. Hier, nimm ihn mit damit du dich nicht erklärtest!“, meinte er und ging auf sie zu.

Zögernd nahm sie den Mantel entgegen.

„Danke schön!“, sagte sie und merkte sie ihr warm wurde.

Er machte sich also Sorgen, dass sie nicht krank wurde. Na ja, sie hatte ein Mal mit einer Grippe im Krankhaus gelegen. Damals hatte Chiaki sie ziemlich geärgert und ihr dauernd in den Ausschnitt geguckt. Wut stieg in ihr hoch.

Chiaki sah sie forschend an.

„Du gehst jetzt zum Training, richtig?“, fragte er, was sie mit einem Nicken bestätigte, „Ja, ich muss auch zum Training. Fußballtraining bei so viel versprechendem Wetter!“

Chiaki grinste.

„Warum viel versprechendes Wetter?!“, wollte Maron verwirrt wissen.

„Na ja, es soll ja regen. Da werden wir alle schön nass! Wollen wir zusammen gehen?“, fragte er und ging schon in Richtung Tür.

„Ja!“, sagte Maron und folgte ihm.
 

Draußen schien das Wetter wirklich umzuschlagen. Als Maron heute morgen aus dem Fenster gesehen hatte, war es noch richtig schön gewesen, aber nun brauten sich dicken, schwarze Wolken über der Stadt zusammen. Gut, dass Chiaki an den Mantel gedacht hatte! Maron hatte nur ein weißen Pulli und einen kurzen, schwarzen Rock an. Ihre braunen Schuhe tappten neben Chiakis dunkelbraunen Schuhen. Heute trug er einen dunkelblauen Rollkragenpullover, darüber seine schwarze Weste und eine graue Hose. Schweigend gingen die beiden neben einander, bis es Maron nicht mehr aushielt.

„Warum hast du gestern Tränen in den Augen gehabt?“, wollte sie wissen und blickte dabei absichtlich von ihm weg.

Chiaki schaute Maron von der Seite an.

„Ich habe an meine Mutter gedacht! An den Tag an dem sie gestorben ist. Ich war erst fünf Jahre alt. Sie war lange krank gewesen. Mein Vater hat sie nicht einmal besucht. Nein, als sie im Sterben lag, ist er weggegangen, als wäre sie ihm vollkommen egal. Ich war als einziger bei meiner Mutter als sie starb. Es war so unwürdig für sie. Sie war ein starker Mensch und hatte immer alles versucht um mich glücklich zu machen und dann wurde sie krank. Keiner konnte ihr helfen. Nachher war sie nur noch ein Schein ihrerselbst. Auf dem Totenbett sagte sie zu mir, ich soll auf meinen Vater acht geben, denn er hat nur mich. Aber Dieser hatte es gerade nötig! Andauert heiratet er, als sei meine Mutter nie gewesen! Er besudelt ihr Ansehen. Ich kann es zu Hause nicht mehr ertragen. Jeden Monat eine Neue, die sich Nagoya nennt!“, Chaiki hatte sich richtig in Rage geredet.

Maron betrachtete ihn von der Seite. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Leid, Hass und Trauer wieder. Selten hatte Maron einen Menschen so intensiv seine Gefühle zeigen sehen. Allein sein Gesicht sprach Bände. Spontan ergriff sie sein Hand, begann zu laufen und zog ihn mit sich.

„LASS DIE SORGEN HINTER DIR!“, rief sie, „STRECK DEINE FÜGEL AUS UND FLIEG WEG VON IHNEN!“

Chiaki rannte neben Maron her und griff ihr Hand fester. Auf Marons Gesicht lag ein Lachen, sie versuchte ihn von seinen trüben Gedanken zu befreien. Er lächelte. Womit hatte er das nur verdient? Er spioniert sie aus. Sie wusste nichts davon, dass er Sindbad war, ihr Feind, den sie hasste und bekämpfte. Er wollte es ihr schon so lange sagen, doch er konnte es nicht über sich bringen ihr weh zu tun. Er wusste, dass der Brief, aus den sie wartet, von ihren Eltern kommen sollte. Chiaki hatte Miyako ausgequetscht, damit sie ihm sagte, auf was für Post Maron wartete. Auch Maron war von ihren Eltern allein gelassen genau wie er. Es gab so viele Parallelen in ihren Leben, das konnte nicht normal sein!
 

Das Momokuri Gymnasium rückte schnell näher. Schon sahen die beiden das eiserne Tor. Maron stoppte und ließ Chiakis Hand los. Ein roter Schimmer legte sich auf ihr Gesicht.

„Man sieht sich denn nachher!“, nuschelte sie und war auf und davon, ohne dass Chiaki noch etwas sagen konnte.

„Kann sie nicht einmal warten?!“, maulte er und ging durch das Tor auf den Sportplatz zu, wo er Training hatte.

„Mensch, Chiaki, du bist heute aber wirklich früh daran!“, meinte einer seiner Teamkollegen.

„Tja, der frühe Vogel fängt den Wurm!“, meinte Chiaki lachend und verschwand in der Umkleidekabine.
 

„Maron, du bist zwei Stunden zu spät. Was hast du denn den ganzen Morgen gemacht?“

Miyako stand vor ihr und tadelte sie wie eine Mutter, deren Tochter zu spät nach Hause gekommen war.

„Ich hab halt verschlafen! Lässt du mich nun vorbei, damit ich mich umziehen kann, denn sonst kann ich das Training heute ganz vergessen!“, meinte Maron mürrisch. Sie hatte eben noch so gute Laune gehabt und nun kam Miyako und machte alles zu Nichte.

Miyako trat beiseite und Maron ging in die Umkleidekabine. Dort zog sie einen weißen Body an und darüber ein gelbes T-Shirt. Über ihre Füße zog sie hautfarbene Füßlinge. In der Turnhalle begann sie mit Aufwärmübungen. Danach nahm sie sich einen der Bälle und begann mit ihm zu trainieren. Maron legte soviel Kraft, soviel Leidenschaft ins Training, dass Frau Pakkalamao Sternchen in den Augen hatte.

„Zwar bist du heute beträchtlich zu spät gekommen, aber heute arbeitest du richtig an dir. Ich bin so stolz auf dich!“

Maron nickte verlegen und nahm sich das Band vor. Dieses liebte sie am meisten. Wenn sie mit ihm durch die Luft sprang, es drehte, es wendete und in der Luft tanzen ließ. Es gab ihr das ein Gefühl der Freiheit, ein Gefühl der Losgelassenheit und des Friedens. Das Sonnenlicht flutete durch die Fenster der Turnhalle und Maron sprang gerade in einen Sonnenstreifen, als Chiaki hereinschaute. Der Anblick Marons wie sie von Licht umschlugen wurde, wie es ihr Haar kupfern leuchten ließ und sie aussehen ließ wie ein leibhaftiger Engel, verschlug ihm die Sprache.

„Chiaki!“, rief Miyako und kam mit einem Ball in den Händen auf ihn zu gerannt.

„Was machst du denn schon hier?“, wollte Miyako wissen, als sie ihn erreicht hatte.

„Ich wollte mal zugucken, wenn ich darf!“, meinte er lächelnd.

„Natürlich darfst du. Ich freu mich riesig, dass du hier bist!“, sagte Miyako glücklich.

Natürlich glaubte sie, dass Chiaki wegen ihr gekommen war, um ihr zu zugucken und nicht Maron.

„Wie lange macht ihr denn noch?“, fragte er geistesabwesend und betrachte Maron, die gerade auf dem Boden landete und sich drehte, wobei das Band um ihren Körper schwang.

„Och, nicht mehr lange. Auf keinen Fall mehr als eine halbe Stunde. Willst du so lange warten? Dann können wir zusammen nach Hause gehen!“, schlug Miyako zu.

Chiaki nickte nur. Woher konnte Maron das nur so gut?

„Au fein!“

Miyako drehte sich um und warf den Ball in die Ecke und holte sich zwei Keulen und begann mit ihnen zu arbeiten.
 

Maron legte total erschöpft ihr Band weg, legte sich ein Handtuch um den Hals und trocknete sich das Gesicht vom Schweiß ab. Ihr Blick wanderte durch die Halle und als sie Chiaki erblickte, wurde ihr warm. Was machte der denn hier?

Chiaki grinste und zog den Kopf aus der Tür.

Maron verschwand in der Umkleidekabine und duschte. Nachdem Duschen zog sie sich rasch an und trocknete ihr Haar unter den Föhnen. Miyako kam reingestürmt, als Maron gerade ihre Tasche zusammenpackte.

„Soll ich auf dich warten?“, fragte Maron und schaute nach, ob sie nicht noch was vergessen hätte, denn das passiert ihr manchmal öfter.

„Nein, nein. Brauchst du nicht. Geh ruhig schon nach Hause!“, meinte Miyako und versuchte beiläufig zu klingen.

Maron witterte, dass Miyako mit Chiaki nach Hause gehen würde. Na dann, viel Spaß Miyako!, dachte sie und ging raus.

„Maron?“, rief sie eine Stimme zurück.

„Ja?“, wandte sie sich um.

Frau Pakkalamao kam auf sie zu.

„Heute war wirklich gut. Ich wünsche mir, dass du von jetzt an immer so hart trainierst!“

Maron lächelte, nickte und ging raus.
 

Chiaki stand an die Turnhallenwand gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Vor seinem geistigen Auge sah er Maron, wie sie durch das Licht sprang. Wie leichtfüßig sie wieder aufkam und wie das Band ihren Körper umspielte. Ihm schien, als sei das Band ein Teil ihres Körpers.

„Chiaki?!“

Marons Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er öffnete die Augen und schaute sie etwas verwirrt an.

„Willst du dir hier die Beine in den Bauch stehen?!“, fragte sie schelmisch.

„Na ja, du hast ja auch schon mal auf mich gewartete und da dachte ich mir, dass könnte ich ja auch mal machen.“ Er lächelte.

Maron neigte den Kopf leicht nach rechts.

„Mir schien, dass Miyako dachte, du würdest auf sie warten! Ich geh dann schon mal nach Hause, denn ich will eure traute Zweisamkeit nicht stören!“, meinte Maron mit belegter Stimme.

„Nun, ich glaube, sie hat es auch so verstanden, aber ich war so fasziniert von deinem Training, dass ich wohl geistesabwesend zugestimmt habe!“

Auf Marons Gesicht legte sich ein rötlicher Schimmer und sie nickte stumm. Dann gab sie ihm ohne nachzudenken einen Kuss auf die Wange und rannte weg. Chiakis Hand fuhr zu der Stelle, wo sie ihn geküsst hatte. Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf und versetzte ihn in eine Art Hochstimmung. Als Miyako rauskam, stand Chiaki immer noch grinsend da die Hand an der Wange.

„Wollen wir?“, fragte Miyako.

„Ja, lass uns schnell nach Hause gehen, denn ich muss noch was dringendes erledigen!“, meinte Chiaki und nahm den schnellsten Weg nach Hause.

Miyako war es gar nicht recht, dass sie so hetzten, aber vielleicht wollte Chiaki ja was für sie holen und ihr endlich zeigen, dass er sie über alle Maßen liebte. Seit ihrer ersten Begegnung war Miyako davon überzeugt, dass Chiaki nur sie lieben konnte, weil sie ihn ja auch so sehr liebte. Ihr war noch nicht in den Sinn gekommen, dass Chiaki ihre Liebe vielleicht gar nicht teilte, wenn nicht sogar eine Andere liebte. Sie liebte ihn, also musste er sie ja gefälligst auch lieben! Sie versuchte sich bei ihm einzuhängen, aber weil er so schnell ging, war es sehr unbequem und Miyako ließ ihn los.
 

Als sie im Orleans ankam, ging Chiaki zu seinem Briefkasten und schaute nach Briefen. Zwischen einer Rechung und einem Brief von einem Kumpel fand er einen handgeschriebenen Zettel.
 

Ich würde mich sehr freuen, wenn du heute Abend zu mir kommen würdest, denn ich möchte mich für deine Einladung zum Essen bedanken und dich zum Essen bei mir um acht einladen um mich erkenntlich zu zeigen.
 

Maron
 

Ps.: Miyako liest gerne über die Schulter!!! ;)
 

Hastig steckte Chiaki den Zettel weg. Miyako wartete ungeduldig hinter ihm.

„Von wem ist denn der Brief?!“, wollte sie neugierig wissen.

Doch Chiaki schüttelte grinsend den Kopf und meinte schlicht: „Miyako, du kannst zwar alles essen, aber du musst nicht alles wissen!“

Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Chiaki betrat den Fahrstuhl. Miyako total perplex, starrte Chiaki einfach an und verpasste den richtigen Moment, um noch in den Fahrstuhl zu steigen. Ein wütendes Knurren kam aus ihrer Kehle und sie stampfte wutendbrand die Treppe hinauf.
 

Chiaki hechtete aus dem Fahrstuhl und rannte in seine Wohnung. Es blieb ihm nicht mal mehr als eine Stunde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-01-15T20:57:50+00:00 15.01.2007 21:57
wooooooooooow^^ Boah, das kapitel war erste Sahne!!! Ehrlich.. Klasse!! Die FF hat verdammt Stil =)
Jedes Kapitel besticht irgendwie durch nen Charme... Hammer, das hab ich noch nich erlebt =) Ich bin vooooooooooll begeistert^^ Und hoffe natürlich, dass die kapitel an Länge nicht verlieren, und auch weiterhin so eifrig und shcnell hochgeladen werden!!! Klasse Arbeit!!!

Freu mich schon wahnsinnig auf das Essen NUR mit Marron und Chiaki *hach* Romantik pur hoffe ich^^

So lange sie nich herausfindet, wer denn ihr kleiner kasanova in wirklichkeit ist^^ *aua* *hehe*

bis zum nächsten kappi, hdl, Mona :-*


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