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Stolen Love

von

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The Thief of Breath

Der Dieb des Atems
 

*Shins Sicht*
 

Verletzen... das Phantom wollte auch niemanden verletzen. Es würde KangTa niemals verletzen wollen. In keiner Weise.

Das... letzte Mal tat ihm sehr Leid. Sehr...

Doch trat es wieder auf KangTa zu, als dieser das Schwert in den Händen hielt und ihn auffordernd ansah.

Es wollte dies hier nicht als... wirklichen Kampf ansehen. Eher als Spiel. Aber ohne über KangTa herziehen zu wollen, dafür schätzte das Phantom ihn zu sehr.

Und es wusste, dass KangTa viel mehr Fähigkeiten besaß, als dieser sich bewusst zu sein schien.

Dann... begann der Kampf... das Spiel.

Das Phantom holte aus und dieser Hieb traf die Klinge KangTas.

Das Geräusch, das dabei entstand, hallte durch den Raum und es folgten weitere. Denn das Phantom zog die Klinge gleich zurück, um noch einmal... immer wieder, auszuholen und KangTa in Schach zu halten.

Geschickt bewegte es sich dabei, auch mit den Beinen. Denn das Phantom hatte, ganz anders als KangTa, Übung darin.

Doch... unterlaufen auch den Besten einmal Fehler...

So wich das Phantom, als KangTa bei einer Gelegenheit zustieß, nur aus, statt dessen Angriff abzuwehren...
 

Etwas unsicher hob er das Schwert und versuchte die schnellen und geschickten Angriffe seines Gegners abzuwehren. Das stellte sich zwar als nicht so einfach heraus, aber KangTa ließ sich auch nicht so leicht abspeisen. Vielleicht würde das hier zu keinem guten Ende führen, aber er würde nicht sofort aufgeben.

So trickreich wie nur möglich wich er aus, drehte sich unter den Schlägen hinweg und versuchte eine Schwachstelle zu erkennen.

Und dort war sie!!

Das Phantom schien sich ihm einen Moment lang auf seinem Silbertablett zu präsentieren. Schnell holte er wieder aus und...schlug zu!

Das Phantom drehte sich schnell weg, doch er konnte treffen, wenn auch nur knapp. Und schon im nächsten Moment, als KangTa das Schwert wieder zu sich zog, sah er ein wenig Blut daran...er hatte ihn verletzt...den einzigen Menschen, der ihn...kannte...?

Er wollte es doch gar nicht so! Das war so falsch, was er hier tat.

Erschrocken hielt er inne, sah nicht mehr um sich. Starrte nur dieses Blut an.
 

Das Phantom sah nur noch, wie etwas Silbernes an ihm vorbeischnellte. Haarscharf. Die Klinge von KangTas Schwert blitzte auf, aber halt... Blut...

Das Phantom sah auf KangTa und dann auf dessen Schwert. Ja, da war Blut und dann spürte es den Luftzug am Arm. Es sah hin und... der Stoff war aufgeschnitten und Blut quillte hervor. Es schien keine tiefe Wunde, KangTa hatte ihn gestreift...

Doch statt entsetzt zu sein, sah es KangTa anerkennend an und nutzte im nächsten Augenblick schon dessen Entsetzen, welches KangTa unachtsam werden ließ.

In einem spitzen Winkel schlug es mit dem Schwert auf KangTas, wodurch dieser seines entmächtigt wurde. Das Schwert rutschte über den Boden, bis es still liegen blieb.

Und das Schwert des Phantoms... es richtete, mit ausgestrecktem Arm, die Spitze der Klinge auf KangTas Hals.

"Game over."

War das Einzige, was es sagte.
 

KangTa nahm um sich herum kaum noch etwas wahr. Bis ihm das Schwert aus der Hand geschlagen wurde. Erschrocken fuhr er herum und...starrte das Phantom an.

Er wusste nicht, was er tun sollte. Das Schwert an seinem Hals und dann dieses 'Game over'...in einem Spiel, das nicht für ihn geschaffen war.

Zitternd stolperte er nach hinten und fiel. Er stützte sich nur noch mit den Armen ab...lag völlig hilflos zu den Füßen seines Gegners. Mit ängstlichen Augen sah er zu der schwarzen Gestalt des Phantoms auf.
 

Als KangTa zurück wich, regte sich das Phantom kein Stück. Es blieb stehen, wo es war, doch nahm es das Schwert langsam herunter, als KangTa zu Boden stürzte.

Es blickte ihn an. Wieder so eindringlich und genau.

KangTa wirkte... ängstlich. Hatte er wirklich Angst vor ihm? Wäre es nicht das erste Mal?

Das Phantom warf sein Schwert zu Boden. Es wollte KangTa nicht beängstigen. Doch sein Blick blieb an ihm haften. So entging ihm auch nicht, in welch schnellen Zügen der Atem dessen Mund verließ. Das Duell hatte ihn wohl doch recht beansprucht...

Dem Phantom tat es jetzt Leid, es wusste selbst nicht genau, was es sich dabei dachte. Aber KangTa war anders... Alles war bei ihm so anders...

Langsam trat es nun wieder näher an ihn heran, bis es sich zu Boden kniete und es KangTa gefangen nahm.

Sachte fanden sich seine Hände an KangTas Schultern wieder und er drückte ihn, ebenso sachte, gänzlich zu Boden, worauf sich das Phantom über ihn beugte.

Damit waren sie sich näher als je zuvor.

Deutlich spürte das Phantom den hektischen Atem, der sich nun nur noch zu beschleunigen schien.

Leicht spaltete es die Lippen und minimal senkten sich die Augenlider, während es die Distanz zu KangTas... Lippen verkürzte. Es sog den Atem KangTas auf, mit jedem seiner eigenen Atemzüge immer mehr, bis es die Luft immer tiefer aufsog und KangTa den Atem... stahl.

Und vielleicht konnte er ihm so einen Teil der... Last rauben, die KangTa sichtlich zu erdrücken schien...

Ein Ausdruck des Wohlgefallens war in den Augen des Phantoms zu sehen, welcher die weichen Gesichtszüge unterstrich.

Und langsam entfernte es sich wieder von KangTas Lippen, doch tauchten die seinen nun an dessen Ohr auf und legten den warmen Atem hinein, gefolgt von Worten, die es KangTa leise zuwisperte.

"Nun habe ich dir auch noch deinen Atem gestohlen. Ich werde ihn gut bewahren~"

Nach diesen Worten verschwanden nicht nur die Lippen des Phantoms gänzlich, sondern auch das Phantom selbst, denn erhob es sich langsam wieder vom Boden.

Dabei fiel sein Blick wieder auf das Schwert, mit dem KangTa gekämpft hatte.

Blut war noch daran. Es konnte das Schwert also unmöglich hier zurücklassen. So trat das Phantom zu dem Schwert und las es vom Boden auf, worauf es dann zur Tür lief. Doch blieb es vor dieser noch einmal stehen.

Leicht wandte es sich noch einmal herum, sah auf KangTa, der noch am Boden lag und... das Phantom spürte dessen... Atem förmlich in sich. Von diesem erfüllt wandte es sich wieder ab und verschwand hinter der Tür, um sich ganz aus dem Staub zu machen.
 

Die Augen des Phantoms tasteten über seinen Körper...sein Gesicht. KangTa konnte es spüren.

Er spürte die Wellen der Luft, als das Schwert zu Boden fiel, er spürte die Schritte des Phantoms, die den Boden vibrieren ließen...Er spürte, wie sie näher kamen.

KangTa konnte nur erahnen, wie nah ihm sein Gegner schon war. Sein Schicksal. Denn das schien dieser dunkle Mensch mit den leuchtenden Augen zu sein.

Von Angst und Unwissenheit erfüllt trieb er die Luft in seine Lungen hinein und hinaus...es fiel ihm immer schwerer. Was würde nun geschehen?

Das Phantom war schon so nah. Und erst als er von dem Körper seines Gegenübers umzingelt war, wusste er, wie nah.

Ein Zittern legte sich über seinen gesamten Leib und er konnte...nicht...mehr...denken. Nichts mehr erfassen, was nun geschah. Hilflos ließ er sich zu Boden drücken, tat nichts, überhaupt nichts.

Seine Lippen bewegten sich zu stummen Worten, die er nicht aussprechen konnte. Er fühlte sich schwach, so schwach. Von diesen Händen gehalten war er schwach. Und auch wenn er es in diesem Moment nicht realisierte, wusste er genau, wer es war, der hier vor ihm kniete, ihn hielt.

Eine Sekunde später blieb die Zeit stehen.

Nur noch ihr Atmen...nur dieses und sonst nichts. Das war alles, was er hörte. Diese Nähe. KangTa war, als würde sein Atem aus seinem Mund gesogen und eine unglaubliche Leere in ihn hinein gleiten. Eine Leere, die nichts zu ließ, auch keine Sorgen.

Und dieser Moment endete erst, nachdem er eine Ewigkeit dauerte, mit den Worten des Phantoms, die sich als warmer Hauch in sein Ohr betteten und die er jetzt noch nicht verstehen konnte.

Er vernahm kaum, wie der Dieb wieder verschwand, den er eben noch gejagt hatte. KangTa lag da, die Augen weit geöffnet und nicht im Stande, zu denken oder aufzustehen. Starrte an die Decke und begann zu flüstern.

"Meinen...Atem...gestohlen...meinen Atem...warum?"
 

Das Phantom schaffte es unbemerkt aus dem Museum zu entkommen und kam als Shin wieder in seiner Wohnung an.

Doch recht aufgewühlt fuhr er sich durch die Haare, wobei er erst wieder die kleine Wunde bemerkte, die KangTa ihm... zugefügt hatte.

KangTa...

Shin konnte nur noch an ihn denken... ihn noch immer fühlen... so deutlich.

Mit einer seltsamen Aufregung stieß er den Atem aus und brachte die beiden Schwerter ins Schlafzimmer.

Dort zog sich Shin auch das Hemd aus und lief ins Bad, wo er sich an den Wannenrand setzte.

Es war kalt, aber... KangTas warmer Atem schlummerte nun in ihm und gab ihm... nicht nur Wärme...

Mit einem Lächeln desinfizierte er, zur Sicherheit, die kleine Wunde und legte einen Verband an, damit kein Schmutz hinein kommen konnte.

Doch war sie kaum der Rede wert und tat nicht weh, außer man kam dagegen.

Anderer Seits war sie für Shin, für das Phantom, sehr viel wert. Wenn er dabei an KangTa dachte...

Wieder im Schlafzimmer nahm er sich die Zeit, sein gestohlenes Schwert zu bewundern, doch musste er unvermeidlich auch dem anderen seine Aufmerksamkeit schenken.

Shin nahm es sich zur Hand und setzte sich damit in die Küche, wo er es reinigte. Immer wieder.

Am Ende polierte er es noch mit einem speziellen Wachs. Diese Pflege hatte das Schwert nötig und Shin war empört, dass die meisten Kunstwerke unter ihrem Wert behandelt wurden und nicht ordentlich, bis gar nicht gepflegt wurden.

Aber wurde sein Blick von dem bisschen Blut gefesselt, das an dem weißen Tuch klebte, mit dem er das Schwert zuerst reinigte.

Sein Blut...
 

Es dauerte nur wenige Minuten, bis die anderen Polizisten kamen und ihn fanden. Das Phantom war verschwunden.

Am nächsten Morgen konnte KangTa sich nicht mehr daran erinnern, was er getan hatte, als sie kamen. Irgendwie hatte er es in der kurzen Zeit geschafft, sich so weit wieder zu fangen, dass er seinen Kollegen von einem Kampf erzählte und davon, dass das Phantom ihn, wieder einmal, geschlagen hatte. Er tat so, als wüsste er nichts Weiteres mehr. Wie beim letzten Mal. Und er pflaumte seine Kollegen auch gleich noch an, dass er sie ständig gerufen und sie angefunkt hätte, aber niemand sei gekommen. Und er hätte den Dieb ja kaum entkommen lassen können.

Das stimmte zwar nicht, aber zumindest wollte er so tun, als hätte er mit der Truppe wirklich zusammen gearbeitet.

Den Rest des Tages hatte er dann auch frei, sodass er sich in seine Wohnung verzog.

Und auch erst dort und erst nach dem ganzen Trubel, in aller Ruhe, wurde ihm der Moment mit dem Phantom noch einmal bewusst.

Er lag auf seinem Bett und sah zur Decke. Fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lippen. Immer und immer wieder.

//So nah waren seine Lippen an meinen. Ich hatte Angst, vollkommene Angst. Warum?

Und warum hat er das gemacht?

Meinen Atem gestohlen...was war das für ein Gefühl, die Aufregung, die Angst, diese sorgenlose Leere...

Es war so fremd...aber angenehm.

Was hat er...mit mir gemacht?//

Er rollte sich auf dem Bett zusammen. Ja, die Leere und Erleichterung war einen Moment da gewesen. Den Moment lang, in dem das Phantom über ihm war. KangTas Hände zitterten noch jetzt. Er konnte nicht leugnen, dass er sich diesen Moment zurückwünschte.

Genauso wie er sich alle Momente mit Shin im Krankenhaus zurückwünschte.

Ganz genau so...und seine Ahnung fand an diesem Tag noch mehr Bestätigung. Soviel, dass es keine Ahnung mehr war.
 

Den Rest des Tages ging er nirgendwo hin und blieb in seiner Wohnung. Für einen Tag war erst einmal genug geschehen.

Noch am selben Abend war ein Artikel in der Zeitung, über den geglückten Raubzug des Phantoms.

Shin las ihn sich nicht durch. Es war... viel mehr geschehen, als auch nur irgendwer ahnen konnte. So unglaublich viel mehr...

Er packte das eine, gewollt geraubte Schwert in ein kleines Versteck und das andere... Shin steckte es in einen länglichen Karton, der mit viel Papier versehen war, damit dem Schwert auch nichts geschehen konnte.

Das Schwert wollte er nicht behalten und würde es... zurückgeben. Daher trug Shin selbstverständlich Handschuhe beim Reinigen und Verpacken.

Am nächsten Morgen musste er wieder zur Arbeit.

Noch auf dem Weg dort hin, sehr, sehr früh stellte er den Karton mit dem Schwert darin, vor... KangTas Tür.

Und auch wenn Shin gern geblieben wäre, musste er schnell verschwinden. Er durfte nicht auffallen. Vor niemandem.

Es musste alles weitergehen, wie es immer war.

So machte er sich zur Arbeit auf, wo Shin seine Aufträge abholte, um dann wieder aufzubrechen und alle Informationen einzuholen.

Ja, es musste alles wie immer weitergehen...

Doch wusste Shin, tief in sich, dass das unmöglich war.

So, wie er KangTas Atem... gestohlen... gefangen hatte, hatte KangTa auch... ihn gefangen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  marioeoeoeh
2007-02-04T21:45:13+00:00 04.02.2007 22:45
Ah, besonders der letzte Satz ist so romantisch \(^o^)/
Ich hoffe dass es irgendwie doch noch gutgehen kann O_o;;
Ich will die beiden zusammen haben~ Wenigstens als Shin und KangTa <333
Ich hoffe bald sind wieder Kapitel da *grins* bye ^^


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