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Das Geheimnis

Kapitel 3 Das Geheimnis
 

Als Serena an diesem Morgen die Augen öffnete, blickte sie in ein blaues, neugieriges Augenpaar.

„Mokuba.“, entfuhr es ihr.

„Gut, meinen Namen weißt du, aber wie heißt du?“, wollte der Kleine etwas skeptisch guckend wissen.

„Serena.“, meinte sie lächelnd.

(Also diesen misstrauischen Blick hat er mindestens genauso gut drauf, wie sein älterer Bruder.), dachte sie amüsiert.

Der schwarzblauhaarige Junge saß auf der Bettkante und ließ die Beine von dieser baumeln.

Das brünette Mädchen setzte sich auf.

„Woher kennst du meinen Bruder?“, fragte er weiter.

„Aus dem Fernsehen.“, meinte sie. (Scheiße. Wieso bin ich morgens nicht wach genug, um nachzudenken bevor ich was sage?), dachte sie verzweifelt, aber der Kleine schüttelte nur den Kopf.

„Nein, wie seid ihr euch begegnet?“
 

(Der stellt aber 'ne Menge Fragen!)

„Dein Bruder und ich ….“, begann sie.

„Es war ein Unfall.“ „Was für ein Unfall?“, fragte der Kleine unbeirrt weiter.

(Muss der so neugierig sein? Ich kann doch schlecht sagen, och ich bin auf deinen Bruder gefallen, so wie gestern Abend auch. Völlig unmöglich. Das würde er sicher falsch verstehen. Aber belügen möchte ich ihn auch nicht gerade.), dachte sie, als sie wieder in die ehrlichen Augen des Kleineren sah.
 

Die Entscheidung wurde ihr glücklicherweise abgenommen, denn die Tür öffnete sich und der ältere Kaiba kam herein. Er quittierte Mokuba erst mit einer hochfahrenden Augenbraue und sah ihn dann böse an. Zumindest versuchte er böse zu gucken, konnte diesen Blick aber nicht lange halten, da Mokuba ihn mit seiner Unschuldsmiene ansah.

Nach dem Motto, hab ich etwa was Falsches gemacht?

„Solltest du nicht längst unten sein und frühstücken?“, fragte der Brünette seinen Bruder.

„Nur, wenn wir heute zusammen frühstücken, Oni-sama. Hast du etwa wieder in deinen Klamotten vor dem PC geschlafen?! Das ist nicht gesund für dich!“, tadelte der Kleine und Serena musste kichern.

„Abmarsch nach unten.“, kam von dem älteren Kaiba der Befehl und der Kleinere gehorchte schließlich, wenn auch mit einem leichten Grummeln.
 

Dann drehte sich der Brünette wieder zu Serena. „Was gibt es da zu kichern?“, fragte er eisig. (Ups.) „Im Grunde genommen gar nichts. Nur … das ihr so süß miteinander umgeht.“ erklärte sie.

Süß war eines der Wortej die absolut nicht in Setos Wortschatz passen wollten,

was sein Blick auch deutlich bewies. Das Mädchen schluckte.

(Ok, dass ist nun wirklich nicht der Mann, mit dem man scherzen sollte.)
 

„Wie kommt es, dass du nicht jemanden geschickt hast, um nach mir zu sehen? Versteh mich nicht falsch, ich freu mich, dass du hier bist, aber ich will dich schließlich nicht von der Arbeit abhalten.“

Kaiba war einwenig überrascht. (Entweder sie ist wirklich gut in dieser Ich-will-dir-nicht-zur-Last-fallen-Nummer oder aber sie meint es vielleicht wirklich so.), dachte er und sah sie durchdringend an.

„Ich habe nicht gern Personal im Haus.“, antwortete er.

(Moment widerspricht das nicht der Aussage, sein Personal hätte mich entkleidet?), dachte das brünette Mädchen und errötete leicht.

(Was denk ich da? Das steht doch jetzt gar nicht zur Debatte!)

„Ach so. Aber mir geht’s gut.“, behauptete das Mädchen.

Kaibas Blick zeigte ihr deutlich, dass er ihr nicht glaubte.

„Ich fühle jedenfalls im Moment keine Schmerzen.“, korrigierte sich das Mädchen.

Eine Weile schwiegen sich beide nur an.

Dann meinte Serena: „Du solltest runter gehen, dein Bruder wartet auf dich.“ Wortlos stand der Brünette auf und sah sie abwartend an.

„Heißt das … darf ich mitfrühstücken?“, fragte Serena, als er nicht ging.

(Was für ein Traum, Frühstück mit den Kaibabrüdern. Ich bin im Himmel.)

„Ja, oder dachtest du, ich bringe es dir ans Bett?!“, antwortete Kaiba genervt.

(Oder ich bin doch in der Hölle und sie tarnt sich nur als Himmel. Schlaue Hölle. Blödsinn!)
 

Serena schwang die Beine aus dem Bett und versuchte aufzustehen, aber ihr Fuß knickte sofort weg und sie landete in Kaibas Armen.

„Soviel zum Thema: Es geht dir gut!“, sagte der Brünette.

(Mist!) Das Mädchen versuchte sich wieder von ihm zu lösen, erreichte dadurch aber nur, dass sie zurück aufs Bett fiel.

Seto hob eine Augenbraue. Das Mädchen lächelte verlegen: „Ich fürchte …. ich muss dich nochmal um deine Hilfe bitten.“
 

Kaiba hob sie auch sogleich auf die Arme und trug sie aus dem Zimmer.

„K … kannst du …. mich vorher im Badezimmer absetzen?“, fragte sie verlegen.

Ihr Gesicht war leicht gerötet. Der Brünette nickte nur knapp und brachte sie ins Badezimmer, dann verließ er es und schloss die Tür hinter sich.

Nach einer halben Stunde war sie fertig im Bad und kam wieder raus, wo Seto schon mit vor der Brust verschränkten Armen, an die Wandgelehnt wartete.

„Brauchst du immer so lange?“, fragte er.

„Ja.“, war die knappe Antwort.

Kaiba verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr, sondern hob sie wieder hoch und trug sie nach unten in die Küche, wo Mokuba schon den Tisch gedeckt hatte.
 

Seto setzte sie auf einem Stuhl ab und setzte sich schließlich selbst an den Kopf des Tisches. Mokuba nahm neben Serena Platz und reichte ihr die Brötchen.

„Dankeschön.“, meinte sie lächelnd und nahm sich eins.

Sie warf einen Blick rüber zu Seto, der nun eine Zeitung vor dem Gesicht hatte und von Zeit zu Zeit einen Schluck Kaffee aus einem Becher nahm.

(Genauso hab ich es mir vorgestellt.), dachte sie lächelnd.

Mokuba folgte ihrem Blick und meinte: „Du hast meinen Bruder wohl sehr gern.“

Das Gesicht des Mädchens wurde rot.

(Müssen Kinder immer so verdammt ehrlich aussprechen, was sie denken?!)
 

Ein Rascheln der Zeitung ließ verlauten, dass der Brünette durchaus noch anwesend war.

„Also hab ich Recht. Du wirst ja ganz rot.“, freute sich der Kleine.

„Aber ich hoffe, dass du nicht nur auf sein Geld und sein gutes Aussehen aus bist.“, sagte Mokuba streng und sah das Mädchen durchdringend an.

„Nein. Das ist es nicht.“ Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Er ist so stolz und zielstrebig. Nach außen hin ist er immer stark, aber immer wenn du in Gefahr bist, wird er zum Beschützer und zeigt auch mal seine verletzliche Seite. Das liebe ich so an ihm.“, gestand Serena.

(Du doofe Nuss. Schon vergessen? Seto ist anwesend!)
 

Es kam jedoch nur ein Räuspern aus Richtung Zeitung und ein: „Mokuba trödele nicht rum. Du musst zur Schule.“

Der Kleine frühstückte schnell zu Ende und sprang auf, lief zu seinem Bruder hin, drückte die Zeitung nach unten und küsste ihn auf die Wange.

Dann lief er auch schon aus dem Zimmer und kurze Zeit später ging die Haustür zu.
 

Das Mädchen beobachtete das ganze Geschehen mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Kaiba sah sie kalt an. Doch sie ließ sich dieses Mal davon nicht einschüchtern.

„Egal wie sehr du es auch versuchst. Vor deinem Bruder kannst du einfach nicht kalt sein.“

„Das geht dich nichts an!“, meinte der Brünette frostig und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

„Schon klar. Du möchtest nicht über dieses Thema reden.“, meinte Serena und sah aus dem Fenster.

Für einen Moment breitete sich wieder Schweigen aus.
 

„Du möchtest doch immer noch Yugi beziehungseise Yami im Duelle schlagen, oder?“, fragte Serena.

„Natürlich will ich das und ich werde es auch schaffen!“, meinte der Brünette überzeugt.

„Weißt du, was ich glaube?“, fragte sie. „Erzähl mir jetzt bitte nichts vom Herz der Karten oder Schicksal. Das habe ich nämlich über!“, entgegnete er.

„Das war es auch nicht, was ich dir sagen wollte.“

Sie stand auf und hinkte zum Fenster, sein Blick folgte ihr und betrachtete, wie das Sonnenlicht auf ihrem Haar tanzte, was daran lag, dass draußen ein großer Baum stand, durch den das Licht hindurchfiel.

„Ich glaub, du musst dich erstmal selbst besiegen können, bevor du ihn schlagen kannst.“, meinte sie.

„Das habe ich bereits!“ „Ja, dein cybersimuliertes Ich vielleicht, aber davon rede ich nicht.“
 

Kaiba wurde nun doch hellhörig, worauf wollte dieses Mädchen denn hinaus?

„Es stimmt schon, dein Vertrauen in deine eigene Stärke ist groß, aber du beachtest deine Schwäche nicht! Du darfst sie nicht unter Selbstsicherheit ersticken, sondern musst dich ihrer bewusst sein. Nur so kannst du sie irgendwann wirklich überwinden. Niemand ist perfekt und es ist ok, auch mal eine Schwäche einzugestehen, solange man nur den Willen hat, voran zu kommen. Dafür braucht man Menschen, die einem zuhören und ab und an vielleicht mit einem kleinen, aber unverbindlichem Rat zur Seite stehen.“, erklärte das dunkelhaarige Mädchen.
 

„So ein Schwachsinn!“, entfuhr es dem Brünetten.

„Was für eine Zeitverschwendung. Ich brauche keine Freunde, die mich mit ihren Problemen belästigen!“

„Nein, da hast du Recht!“, antwortete sie und Seto sah sie misstrauisch an.

„Du brauchst jemanden, der dir einfach mal zuhört.“, erklärte Serena.

Der Brünette antwortete darauf nicht mehr, sondern nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

Sie ging vom Fenster weg und stellte sich hinter Kaiba.

„Ich würde dir gern zuhören. Sehr gern sogar.“, flüsterte sie.
 

Für einen Moment war sie noch unentschlossen, doch dann legte sie vorsichtig ihre Hände auf seine Schultern und begann diese zu massieren.

„Du bist total verspannt!“, meinte das brünette Mädchen.

Er ergriff ihre Hand.

„Lass das!“, befahl er.

„Entschuldige. Ich wollte mich nicht aufdrängen.“, meinte sie.

„Hast du aber!“, entgegnete Kaiba kalt.
 

Serena ließ die Schultern hängen. (Hatte ich mir wirklich mal eingebildet, dass ich so einfach an ihn ran komme und ihm helfen konnte? Früher dachte ich, ich könnte ihn einfach umarmen. Nun weiß ich, dass er das niemals zulassen würde.), dachte sie deprimiert.

Ein kaltes Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus.
 

Plötzlich stand der Brünette auf.

Serena sah auf.

„Ich fahre jetzt in die Firma. Du bleibst hier und fasst nichts an.“, befahl Seto.

„Kann ich nicht mitkommen?“, fragte sie.

„Nein.“, war die knappe und kalte Antwort.

Seto ging zur Garderobe und nahm seinen Mantel, wenig später sah Serena, durchs Fenster wie Kaiba den Weg entlang ging.

Sie winkte ihm zu. Nach einer Weile kam sie sich aber selbst dämlich dabei vor, da er natürlich nicht zurückwinkte.
 

(Was nun? Jetzt bin ich allein in diesem großen Haus.), dachte sie und beschloss erstmal den Tisch abzuräumen.

Dann humpelte sie in den nächsten Raum, welcher wohl ein Wohnzimmer darstellte.

Er beinhaltete eine gigantische, sehr bequem wirkende Couch, einen Großbildfernseher und ein langes Bücherregal.

„Wow.“, kam es ihr über die Lippen.
 

Sie humpelte zum Bücherregal und betrachtete die Titel. Einer erweckte besonders ihre Aufmerksamkeit, aber da würde sie so nicht rankommen.

Auch wenn sie mit 1,77 Metern nicht gerade klein war, das Buch stand zu hoch.

Also holte sie sich einen Stuhl aus der Küche und stellte ihn davor.

Sie stieg drauf, wobei sie kurz zusammen zuckte, als sie dadurch das Gewicht kurz auf ihren lädierten Fuß verlagern musste.

Sie griff sich das Buch. „Die sieben Siegel!“, las sie laut.

Serena sank herab auf den Stuhl und setzte sich drauf.
 

Sie schlug das Buch auf und merkte erst jetzt, dass der Schutzumschlag nur ein Fake war.

Es befand sich ein handgeschriebenes Buch darin.

(Das ist doch Kaibas Handschrift!)

Sie riss vor Erstaunen die Augen auf, als sie auf der ersten Seite las:„Tagebuch einer einsamen Seele.“

(Nein. Das darf ich nicht lesen! Das ist privat.), dachte sie kopfschüttelnd und klappte das Buch wieder zu.
 

Sie wollte aufstehen und es zurück stellen. (Aber das ist vielleicht die einzige Möglichkeit jemals zu erfahren, warum er so ist, wie er ist!), rief eine Stimme in ihrem Innern.

„Nein. Sonst wird er mir nie vertrauen!“, sagte sie entschlossen.

Serena stellte sich auf den Stuhl und stellte das Buch dorthin, wo sie es gefunden hatte.

Dann brachte sie den Stuhl zurück in die Küche und ließ sich schließlich im Wohnzimmer auf das Sofa nieder.

(Wirklich bequem.), stellte Serena fest.
 

Sie griff sich die Fernbedienung und zappte erst mal durch die Kanäle.

Es lief jedoch nichts Gescheites, also machte sie den Fernseher wieder aus.

Ihr Blick ging wieder zum Bücherregal. (Nein! Denk nicht mal dran!), schimpfte sie sich selbst aus.

(Er wird es doch gar nicht mitbekommen, der ist doch jetzt in der KC!), rief die innere Stimmer wieder verführerisch. (Nein. Ich werde ihn auf keinen Fall hintergehen und dabei bleibt es!), dachte sie entschlossen und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Etwas anderes erregte Serenas Aufmerksamkeit.

Das Herz des Mädchens machte einen kurzen Aussetzer.

„Scheiße!“, entfuhr es ihr. Dort hing eine Überwachungskamera. Es hatte sie gleich stutzig gemacht, das Seto sie hier so allein in seinem Haus rumlaufen ließ.

(Klar, hat der überall seine Spione! Wie konnte ich nur so blöd sein?), schimpfte sich das Mädchen.

(Ob das eine ist, die ihm die Bilder jetzt gerade ins Büro übertrug, oder ist das eine die nur aufzeichnet? Letzteres wohl weniger. Viel zu unsichere Technik! Oh Gott, dass heißt, er hat das alles gesehen und das gerade eben!)

Nun hämmerte ihr Herz heftig. (Was mach ich denn jetzt? Er hatte mir doch verboten, irgendetwas anzufassen!), dachte sie panisch.
 

Die Haustür ging. Serena wurde auf dem Sofa ganz klein und sah angstvoll zur Tür.

Ihr blieb erneut das Herz stehen. Es war tatsächlich Seto.

„Ich wollte das nicht …. Ich hab es nicht gelesen! Wirklich!“, stammelte sie.

Der Brünette sah sie erst verwirrt und dann wütend an.

„Was hast du angefasst!“, fragte er grollend, sein Blick war bedrohlich.

Serena zuckte zusammen.

(Hatte er es noch nicht gesehen?! Egal, ich darf ihn nicht belügen! Auch, wenn ich jetzt eine scheiß Angst hab.), dachte das brünette Mädchen.
 

„Ich habe dein Tagebuch gefunden, es aber nicht gelesen, dass schwöre ich dir bei meinem Leben!“, sagte Serena bestimmt.

Sie zitterte leicht und hoffte, dass Kaiba sie nicht schlug. Ok, er hatte noch nie ein Mädchen geschlagen, aber einmal war bekanntlich immer das erste Mal.
 

„Was? Welches Tagebuch?“, fragte der Brünette und klang immer noch leicht sauer.

Nun war Serena etwas verwirrt. Sie stand auf und deutete auf das Buch. „Sieben Siegel.“, meinte sie ängstlich.

Seto kam zum Bücherregal. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust.

Selbst Seto musste sich auf die Zehenspitzen stellen um anzukommen.

Er öffnete das Buch. Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte und er hob eine Augenbraue.

Kaiba löste den Schutzumschlag, um auf den wahren Buchrücken sehen zu können.

„Gozaburo Kaiba.“, lasen beide gleichzeitig.
 

Kaiba fing an zu lachen und Serena sah ihn erstaunt an. (Seto Kaiba lacht! Er lacht wirklich! Sein Lachen ist das schönste der Welt!), dachte sie und sah ihn mit leuchtenden Augen an.

Es war ein ansteckendes Lachen, sodass sie auch lachte. Sie war sichtlich erleichtert darüber, dass es nicht ihm gehörte.

Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
 

Nach einer Weile wurde er wieder ernst. „Hat der alte Sack doch tatsächlich ein Tagebuch geschrieben.“, stellte er höhnisch grinsend fest und öffnete es.

„Ja, aber du solltest es trotzdem nicht lesen.“, meinte Serena ernst und klappte das Buch wieder zu.

„Das sind private Gedanken, auch wenn er ein schlechter Mensch ist, ähm war.

Das tut man einfach nicht!“, predigte das brünette Mädchen.
 

Kaiba sah sie mit einer Mischung aus Kälte und Trotz an. Es war offensichtlich, dass ihm das so ziemlich am Hintern vorbei ging.

„Das wird nicht gelesen!“, sagte Serena stur, nahm ihm das Buch aus der Hand und legte es demonstrativ auf den Couchtisch.

„Warum sollte ich wohl Befehle von dir annehmen?“, fragte er frostig.

(Hm. Stimmt. Warum sollte er ausgerechnet auf mich hören? Gute Frage. Wo krieg ich jetzt die Antwort her?), dachte sie.
 

Er griff nach dem Buch und sie hielt seine Hand fest.

„Weil es falsch wäre und das weißt du auch. Würde es dir denn gefallen, wenn jemand deine privaten Gedanken liest? Sicher nicht, also lies es nicht.“, antwortete sie schließlich im ruhigen, aber bestimmten Ton.

Seto wusste, dass sie Recht hatte und das gefiel ihm gar nicht.
 

„Steht vermutlich ohnehin nichts drin, was ich nicht schon weiß!“, behauptete er kühl, da er nicht gern jemandem Recht gab.

Serena seufzte: „So einfach sind Menschen nun auch nicht zu ergründen. Wilhelm Busch hat es mal ganz treffend ausgedrückt:
 

„Mein Kind, es sind allhier die Dinge,

gleichviel, ob große, ob geringe,

im Wesentlichen so verpackt,

dass man sie nicht wie Nüsse knackt.

Wie wolltest du dich unterwinden,

kurzweg die Menschen zu ergründen?

Du kennst sie nur von außenwerts.

Du siehst die Weste, nicht das Herz.“
 

Trifft irgendwie auch auf dich zu.“, meinte das brünette Mädchen.

„Sehr schön auswendig gelernt.“, gab Seto höhnisch von sich und Serena verdrehte die Augen.

„Könntest du einmal zuhören und nicht alles von dir abschotten, was man dir versucht zu erklären?“, wollte sie wissen und sah ihm fest in die Augen.

Sein Blick war kalt und schien einfach durch sie hindurch zu gehen.

Aber sie sah dass es hinter seiner Stirn arbeitete.

(Vielleicht hat er mir ja doch zugehört.), dachte sie.
 

Serenas Daumen streichelte über die Hand, welche sie immer noch festhielt.

Der Brünette zog diese daraufhin natürlich zurück und ging aus dem Zimmer.

Sie sah ihm traurig nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  josie
2006-12-31T15:55:40+00:00 31.12.2006 16:55
die sollte echt mal mit dem gedanken spielen psychologin zu werden. wäre sie nämlich ein genie darin, den menschlichen geist und die seele zu ergründen.
ein sehr gutes kap. auch hätte ich nicht erwartet das es gozaburo gehört.
mal sehen wie seto weiterhin probiert ihr möglichst nicht zu nahe zu kommen....

lg

josie


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