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Hinter den Nebeln

Der Schein trügt meistens...
von

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Hinterm Nebel

Meine Schwester hatte mal wieder vergessen das Wasser aufzufüllen, und so musste ich welches aus dem Brunnen am Waldrand holen.

Draußen war es kalt, feucht und nebelig. Ich hasste diese Jahreszeit. In meinen Wollumhang gewickelt zog ich die klemmende Haustür auf um festzustellen, dass es nicht nur feucht, sondern auch sehr, sehr nebelig war; ich konnte noch nicht einmal die Laternen sehen. So einen Nebel hatte ich noch nie gesehen, - geschweige denn gespürt, er trieb einem augenblicklich die Kälte bis ins Mark. Zitternd ging ich in die Richtung wovon ich überzeugt war, dass der Brunnen dort sein müsste. Der Raureif knirschte bei jedem Schritt unter meinen Füßen und mein Atem kam in Wolken hervor und verschmolz mit dem Nebel. Außer dem Knirschen und meinen eigenem Atem, der zitternd hervorkam, hörte ich, gedämpft durch den Nebel, noch die leisen Geräusche derer die durch den Laub kriechen, sich durch die Lüfte schwingen oder von Ast zu Ast hüpften... Unweigerlich stieg die alte, raue Stimme unseres Dorf-Barden in mir auf, wie er Geschichten über die Waldbewohner erzählte, das sich mir die Nackenhaare aufstellten.

Die Lampe in meiner Hand half gar nichts und ließ den Nebel nur dichter erscheinen. Bei Nebel war ich noch nie im Wald gewesen... Ich konnte mein Herz pochen hören und merkte dass ich begann schneller zu gehen... Müsste ich nicht schon längst den Waldrand erreicht haben? Ich konnte mich nirgendwo orientieren, alles war weiß... Der Barde hatte mal erzählt, dass die See-Nymphen den Nebel verstärkten um sich einen Vorteil im Krieg zu verschaffen... Das hatte aber sicher nichts mit diesem Nebel zu tun, schließlich herrschte doch kein Krieg, oder? Er war aber wirklich unnatürlich dicht...

Beinahe wäre ich gegen einen Baum gelaufen, den ich wirklich erst dann sah, als ich schon fast davor stand. Ich versuchte den Baum wieder zu erkennen um den Weg zum Brunnen zu finden... Für diesen einen Abend wären sie doch auch ohne Wasser ausgekommen, oder? Ich entschloss mich schräg rechts zu laufen. Ich kam nur sehr langsam voran, ich stolperte oft über Wurzeln, rannte fast gegen Bäume und tritt in Vertiefungen die ich nicht sah. Ich fand, dass ich dabei einen ungeheuren Lärm machte. Hoffentlich machte ich damit keine Fleischfresser auf mich aufmerksam?

Langsam verlor ich das Gefühl in meinen Händen und Füßen, es blieb nur ein leichter stechender Schmerz der an eingeschlafene Gliedmaßen erinnerte...

Ich müsste schon längst am Brunnen sein... Auf einmal hörte ich ein leises surren und sah wie ein schmaler Pfeil neben mir im Baum stecken blieb und leicht von der Wucht des Aufpralls wibbrierte. Das Herz blieb mir fast stehen und setzte dann zu einem Marathonpumpen an. Automatisch flog mein Blick in die Richtung woher der Pfeil gekommen sein müsste; natürlich starrte mir nur waberndes Weiß entgegen. Bevor ich reagieren konnte, erschien eine Gestallt, packte mich und zog mich in einem unglaublichen Tempo durch den Wald. Ich sah nur wie die Bäume an mir vorbeiflogen. Diese Gestalt konnte nicht menschlich sein... Nachdem sich mein Gehirn wieder einschaltete, sagte selbst das mir anfangs nur „Angst!“, aber es sagte mir auch, dass ich herausfinden sollte, wer da eigentlich meine Angst heraufbeschwor, schließlich war es nicht mehr der Nebel, der war jetzt nebensächlich. Wer, oder besser gesagt was zerrte mich da eigentlich in diesem irrwitzigen Tempo hakenschlagend durch den Wald? Meine Bemühungen ihn zu Gesicht zu bekommen scheiterten wegen der Geschwindigkeit und der ungünstigen Stellung wie er mich festhielt. Es musste aber irgendetwas sein, dass annähernd menschlich gebaut war; das ließ sich daraus schließen wie es mich festhielt. Das einzige was ich von ihm sehen konnte war ein Arm der mit einem schönen Lederschutz umhüllt war und seine länglich wirkende, schmale Hand die irgendwie bleich wirkte, was vielleicht an dem milchigen Nebel lag.

Die Reise kam mir wie eine Ewigkeit vor. Überrascht bemerkte ich dass mir nicht mehr kalt war. Aber es musste doch immer noch genauso kalt sein wie zu vor, schließlich knirschte der Reif auch unter seinen Füßen... Ganz plötzlich bekam ich ein Gefühl, das ich als so etwas ähnliches wie Gänsehaut bezeichnen würde. Direkt danach änderte sich das Bild das ich sehen konnte; plötzlich war ein weiter, heller Raum um mich herum und ich sah ein schönes, hohes Tor durch das wir gegangen sein mussten. Es war wunderschön. Schmale, silberne Verzierungen zogen sich über das schmale, geöffnete Tor, das bis zur hohen Decke reichte.

Mein Entführer ging inzwischen Schritttempo und blieb schließlich stehen. Wieder spürte ich dieses Gänsehautgefühl. Er ließ mich los, aber ich konnte mich nicht rühren... Er musste irgendeinen Zauber angewandt haben der mich unbeweglich macht, schoss es mir durch den Kopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Azahra
2007-07-06T11:13:53+00:00 06.07.2007 13:13
Is subba geschrieben. Ich les gleich den zweiten Teil ^.^
Von:  -blA-
2006-11-28T16:30:09+00:00 28.11.2006 17:30
Haiii!
^_______°
Hier der Kommi:
Ich find den Anfang so ganz schön,ich schreib da in nem bissel anderen Stil weil ich zwischendurch wechsel ^__°
aber der Stil passt gut zu dir und deiner Geschichte.
Auch wenn ich mir eine Art "Vorgeschichte" gerade zu so einer Geschichte ,gewünscht hätte um die Umstände klar zu machen,aber so, im "Unvermittelner-Anfang-Stil" ist es auch gut! xD
Ich finde die Art,in der du schreibst cool *zwinka*

Ich hoffe doch da kommt schnell die Fortsetzung?
*grins*


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