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Erik und Amy

Fortsetzung von Diego und Charlie
von

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Die Verführung der Rache

Als sie dem Hafen näher kam, sah sie Personen, die an einem Schiff standen. Sie grölten und krakelten wie faul, schmutzig und verbrecherisch doch die Indianer seien.

Im vollen Galopp kam sie auf sie zu. Den Degen bereits gezogen. Die Männer nahmen reis aus als sie, sie kommen sahen. Felidae konzentrierte sich nur auf einen. Den der die Kette von Bernados Mutter trug.

Er lief vor Hurrikan her:

„Was wollen sie!?“, brüllte er weiterlaufend. Sie antwortete ihm nicht und jagte ihn auf ein Feld, wo er fiel. Sie sprang vom Pferd und hielt ihm die Waffe an den Hals:

„Ich bin hier, um von dir Rechenschaft zu fordern.“

„Rechenschaft? Weshalb?“, fragte er zitternd.

„Ein Indianerdorf im Yosemitital. Was weißt du darüber?“, grollte sie. Dem Mann wurde schlagartig klar, was die Maskierte meinte.

„Woher wissen sie davon?“, war er erstaunt.

„Sie haben wehrlose Familien abgeschlachtet. Wie können sie sich nur im Spiegel ertragen?“, meinte sie angewidert.

„Das waren dreckige Indianer.“, stand er nun auf: „Die Kette hier, war das Wertvollste im ganzen Dorf. Sie gehörte einer Hure, die ich gleich...“, in dem Moment verstummte er. Charlie hatte ihm die Klinge ins Herz gestoßen. Im ersten Moment tat es unheimlich gut, zu sehen, wie er zusammen sackte. Sie nahm ihm die Kette ab und ritt zurück nach hause.
 

Charlie stand vor Bernados Zimmer und blickte auf die Kette in ihrer Hand. Ihr Gefühl war jetzt ganz und gar nicht mehr angenehm. Sie betrat den Raum und Lupo sah zu ihr hoch. Sein Schwanz wedelte zweimal, dann sah er sie nur an. Señora de la Vega ging an Bernados Bett und legte die Kette auf sein Kopfkissen. Tränen flossen über ihr Gesicht. Sie streichelte über Bernados Haare und verließ das Zimmer.

Plötzlich stand Erik vor ihr:

„Was ist passiert?“, fragte er ohne Umschweife. Sie wich ihm ohne ein Wort zu sagen aus. Ihr Sohn blickte ihr nach, fragend.

Bernado erwachte in jenem Augenblick und ertastete im Dunklen die Kette. Er begann auf das heftigste zu schluchzen. Lupo kam sofort an ihn heran und auch De la Vega jr. kam rein. Der Kleine umklammerte im Sitzen verzweifelt die Kette. Der Wolf hatte seinen Kopf aufs Bett gelegt und fiepte:

„Was ist hier los?“, hatte er immer noch keine Ahnung, was eigentlich passiert war. Er setzte sich zu Bernado und nahm ihn in den Arm.

Fast vier Stunden, bis zum nächsten Morgen war Erik bei ihm. Er schaffte es den Jungen ein wenig zu beruhigen, dass er, die Kette noch immer festhaltend, einschlief.

Charlie hatte die Nacht im Salon verbracht. Sie hatte nicht geschlafen, es machte sich ein tiefes Gefühl der Schuld breit. Sie hatte ein Leben genommen, nicht weil ihres in Gefahr war, sondern aus purem Hass. Die Rache war nur kurz süß, jetzt war sie ein schmerzender Zahn. Das Gefühl machte sie fertig. Nie war ihr von sich selbst so schlecht. Sie betrachtete ihre Hände:

- Ich habe immer geglaubt, ich könnte so etwas nicht tun. -, sie ekelte sich vor ihnen.

Erik kam herein, als die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster fielen:

„Madre, was ist das für eine Kette, die Bernado hat? Er hat darüber gesessen und bitterlich geweint.“

„Sie... sie gehörte seiner Mutter.“

„Was! Wer hatte sie. Der kennt sicher die, die das Dorf überfallen haben. Man könnte sie endlich vor Gericht stellen!“, war ihr Sohn überzeugt. Sie sah ihn nicht an und sagte sehr leise und langsam:

„Nein, kann man nicht. Der Mörder von Bernados Mutter ist tot.“

„Hat er dich angegriffen?“

„Er stand vor mir, unbewaffnet...“, sagte Charlie verzweifelt. Erik beobachtete entsetzt seine Madre.

„Du hast ihn ermordet? Einen Unbewaffneten? Wieso hast du das getan?“

„Ich weiß es nicht?“

„WIESO HAST DU DAS GETAN!!!?“, brüllte Erik nun. Er hatte immer zu seiner Mutter aufgesehen, die mit Herz und Verstand ihre Entscheidungen traf und entschieden gegen Rache war. Er verließ ohne ein weiteres Wort den Salon und ging wieder nach oben.

Señora de la Vega machte ihr Pferd fertig, begab sich in die Stadt und begann die Fassade sauber zu machen.

Sie machte es unwirsch und rieb sich dabei die Haut an den Händen auf:

„Hey, hey, hey, nun ist aber gut.“, sagte Josi plötzlich hinter ihr. Charlies Bewegungen froren sofort ein. Sie drehte sich nicht zu ihrer Freundin um, schloss die Augen und begann zu weinen. Von Voß legte einen Arm um sie und bugsierte sie in die Kantina.

„Was macht dich so fertig? Bertuccio sagte, du seist heute Nacht als Felidae unterwegs gewesen.“ Jo schloss die Tür ab und brachte sie zum verarzten ins Hinterzimmer. Josephine begann damit die Schürfwunden an den Händen ihrer Freundin zu säubern. Sie zuckte mehrmals, weil es schmerzte:

„Willst du mir erzählen was du getan hast?“

Charlie blickte auf die nun verbundenen Hände:

„Gestern war ein Mann hier in der Kantina. Er zog hinter Indianern her. Bernado entdeckte ihn und bekam fürchterliche Angst. Ich habe ihn ins Hinterzimmer gebracht und er sagte mir, dass dieser Mann dabei war, als sein Dorf überfallen wurde und die Kette seiner Mutter trägt. Als er sich etwas beruhigt hatte, ritten wir nach hause und wurden von ihm und ein paar Gringos überfallen. Nur mit Glück konnten wir entkommen.

Abends zog ich mich um und habe diesem Mann am Hafen auflauern können. Ich befragte ihn nach dem Dorf... Er wollte mir beschreiben, wie er über Bernados Mutter hergefallen ist, doch ich tötete ihn. Er war unbewaffnet. Es war nicht nötig... Es war der größte Fehler...“, weinte sie nun: „Erik ist sauer auf mich und ich verstehe ihn nur zu gut. Ein Leben lang habe ich ihm gesagt, dass Rache falsch sei. Aber ich habe es im ersten Moment genossen ihn sterben zu sehen.“

„Ach Charlie, du weißt, dass auch ich diesen Fehler begangen habe. Damals in Japan in diesem Badehaus. Glaube mir, das schwerste an so einer Sache ist sich selber zu verzeihen. Das braucht Zeit und Erik kriegt sich schon wieder ein. Übrigens Viktoria geht’s ein wenig besser. Wenn sie und du wollen, könnt ihr zur Hazienda zurück.“, lenkte Señora Voß vom Thema ab.

„Weißt du was das Schlimmste ist?“, fragte Charlie. Ihre Freundin schüttelte den Kopf: „Das man wirklich alles irgendwie rechtfertigen kann.“

„Willst du es denn rechtfertigen?“

„Nein, ich habe einen kaltblütigen Mord begangen.“ Jo sah sie an:

„Du magst viel sein, aber niemals kaltblütig. Dieses Schwein hat viele Indianer getötet. Du hast gesehen wie der kleine Bernado auf ihn reagiert hat und er hätte weitergemacht...“

„Willst du mir etwa sagen, es war gut ihn ermordet zu haben?“, fragte Señora Vega etwas aufgebracht.

„Das habe ich nicht gesagt.“, sie verfielen ins Schweigen.
 

Amy und Stephan waren am Abend am Strand spazieren. Arm in Arm gingen sie schweigend durch den Schein des Vollmondes:

„Hast du neulich viel Ärger bekommen, wegen der Sache im Hotel?“, fragte Amy.

„War halb so wild. Meine Mutter hat meinen Vater ein wenig beruhigt, aber wenn wir nicht bald was Ernstes draus machen, kollabiert er noch.“ Mit einem kleinen Satz stellte er sich vor sie. Señorita Vega sah das Licht des Mondes in seinen Augen und war sehr verliebt:

„Amy, würdest... würdest du...“ Sie küsste ihn plötzlich:

„Sag einfach was du möchtest.“, meinte sie an ihn geschmiegt:

„Würdest du mich...“, er war viel zu nervös um weiterreden zu können. Er zog einen Ring aus seiner Tasche. Er war aus Kupfer.

„Ich weiß, er ist nicht schön.“, er steckte ihn ihr an den linken Ringfinger. Amy sah ungläubig auf Stephans Geschenk. Als sie begriff was der Ring zu bedeuten hatte, war es für sie der Schönste auf der Welt:

„Meinst... Meinst du das wirklich ernst?“, stotterte sie jetzt. Er lächelte sie an und nickte. Sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn innig:

„Liebend gern.“, nahm sie seinen Antrag an. Beide waren in dem Augenblick glücklich. Sie waren aufgeregt und in ihren Bäuchen kribbelte es.
 

Bernado war fast den ganzen Tag nicht aus dem Bett gekommen. Er war noch zu schockiert vom gestrigen Tag. Die Kette seiner Mutter trug er um den Hals.

Charlie kam ins Zimmer und hatte etwas zu essen für ihn:

„Wie geht es dir, Bernado?“, fragte sie ihn, als er Augenkontakt aufnahm. Er antwortete nicht, sondern sah sie nur traurig an:

„Wenn du etwas brauchst, komm zu mir...“, sie sah auf das Schmuckstück, dann auf den Boden, ebenso verzweifelt wie Bernado.

Sie blieb bei ihm bis Viktoria rein kam:

„Buenos noches.“, sagte Señorita Alcalde: „Erik hat mir erzählt was passiert ist. Ich wollte sehen, wie es Bernado geht.“ Sie sah wie Charlie auf dem Bett saß. Der Junge war nicht zu sehen:

„Er ist völlig verwirrt.“, sagte sie: „Wie geht es dir?“

„Mir tun die Knochen weh.“, sagte Vicki nur und setzte sich auf die andere Seite des Bettes und nahm Bernados Hand.

Stunden saßen die Frauen bei dem Jungen, ohne miteinander zu reden. Dann:

„Hat Erik dir auch erzählt was ich getan habe?“, fragte Charlie.

„Nein, aber er schien ziemlich wütend. Ich dachte er wäre auf die Typen sauer, wegen Bernado.“, meinte Señorita Alcalde.

„Nein, er ist auf mich sauer. Ich habe etwas Schreckliches getan.“

„Was?“, fragte Vicki.

„Ich habe den Mörder von Bernados Mutter getötet. Einfach so und im ersten Moment, tat es gut...“, sie verfiel ins schweigen.

„Gehen sie zur Beichte, es wird ihrem Gewissen helfen.“, schlug Eriks Freundin vor. Charlie antwortete darauf nicht und sah nur auf den Jungen.
 

In der Kirche, Stunden später:

„Padre Felipe?“, rief Charlie. Der Mönch kam von hinter der Orgel:

„Señora de la Vega, welche Freude sie hier zu sehen. Was kann ich für sie tun?“, fragte er freundlich.

„Ich...“, sie stoppte und sah ihn nicht an: „Ich möchte... beichten.“

„Sie?“, fragte er nun doch verwundert. Sie gingen zum Beichtstuhl:

„Beginnen sie.“, forderte der Padre auf, nachdem sie sich beide gesetzt hatten:

„Ich... habe etwas... furchtbares getan...“, weinte sie.

„Beruhigen sie sich. Man macht als Mensch Fehler.“

„Auch Fehler gegenüber seinen Überzeugungen. Ich habe aus Hass einen unbewaffneten getötet.“

Das schockte den Padre nun doch, aber er blieb ruhig:

„Wie kam es dazu?“

Charlie erzählte was geschehen war.



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