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Thunder

von

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Stur, sturer, April!

Seiji saß Fireball gegenüber und versuchte ihm genau zu erklären, wie er den Tatort vorgefunden hatte. Der ehemalige Rennfahrer saß nachdenklich vor den Fotos und versuchte sich ein Bild zu machen. Es war nicht immer leicht für ihn, Seiji zu folgen, denn dieser sprintete von einem Gedankengang zum nächsten, ohne dass es ihm auffiel.

Als es wieder soweit war, blickte Fireball von den Fotos auf und unterbrach Seiji: „Moment mal! Zuerst sagst du mir, dass die Leiche in der Küche gefunden wurde und auf der Anrichte ein blutiges Messer gefunden worden ist. Einen Augenblick später erzählst du mir dann, dass das Messer im Vorraum gelegen ist. ...Also, wo hast du das Ding jetzt gefunden? In der Küche auf der Anrichte oder doch im Vorraum?“

Erstaunt hielt Seiji einen Augenblick inne. Ihm war gar nicht aufgefallen, welchen Stuss er gerade von sich gegeben hatte. Eigentlich wollte er Fireball erklären, dass im Vorraum auch Blutspuren gefunden worden sind, und nicht das Messer. Etwas beschämt senkte Seiji den Kopf und entschuldigte sich: „Tschuldige... Also, das Messer ist tatsächlich auf der Anrichte gelegen. Allerdings sind auch im Vorraum Blutspuren gefunden worden....“

Bevor Seiji weiter erzählen konnte, meldete sich das Telefon zu Wort. Seiji hob ab und überreichte Fireball dann mit einem leichten Lächeln den Hörer: „Es ist Kommandant Tomoei für dich.“

Fireball nahm den Hörer entgegen und meldete sich: „Hikari? ...Worum geht es? ... Zu Ihnen ins Büro? ...Gut, ich bin schon fast bei Ihnen, wiederhören.“

Er legte auf und machte sich ohne Erklärungen zu Kommandant Tomoei auf den Weg. Seiji sah ihm mit fragenden Blicken hinterher.
 

Vor dem Büro von Tomoei angekommen, fragte er zuerst die Sekretärin: „Hallo, Sarah. Der Chef hat mich zu ihm bestellt. Ist er frei?“

Sie nickte ihm zu und Fireball betrat mit einem unbehaglichen Gefühl das Büro. Es war nicht alltäglich, dass Tomoei jemanden zu sich ins Büro zitierte und irgendwie beschlich Fireball das ungute Gefühl, dass es in wenigen Augenblicken vielleicht so zugehen könnte, wie damals bei Commander Eagle im Büro.

Der Kommandant empfing ihn und lotste ihn gleich vor den Bildschirm seines Computers. Ohne Umschweife begann dieser dann: „Gehört es im Kavallary Oberkommando zum guten Ton, wenn man mit einer schönen Abfindung gekündigt wird?“

Fireball verstand kein Wort. Abfertigung? Er? Das einzige, was er zur Kündigung erhalten hatte, war eine hübsche Drohung, die Commander Eagle wahr machen würde, wenn er nicht spurte. Er starrte auf den Monitor und ihm blieb der Mund offen stehen.

Tomoei erklärte ihm: „Diese E-Mail hab ich vor einer viertel Stunde erhalten und na ja. Shinji, ich glaube kaum, dass sich einer meiner Mitarbeiter so etwas zu Schulden kommen lässt, wie in diesem Haftbefehl steht. Dieser internationale Haftbefehl wurde von den Kollegen in Yuma City ausgeschrieben. ...Junge, eigentlich müsste ich dich in den Keller bringen lassen und erst mal hinter Gitter setzen. Bitte sei ehrlich. Hast du dir im KOK was zu Schulden kommen lassen?“

Fireball versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn es ihm schwer fiel. Vorerst ohne Antwort blieb er sitzen und blickte auf den Bildschirm. Er nahm die Maus und fuhr zum Kopf der E-Mail. Mit Bauchschmerzen las er sich die E-Mail komplett durch, seine Gesichtsfarbe spielte im Laufe der E-Mail alle Farben, von knallrot bis käseweiß. Als er fertig war, wandte er sich mit zittrigen Händen an Kommandant Tomoei. Er wisperte: „Eagle...“

Tomoei rutschte ein Stück näher und sah seine alte Neuwerbung fragend an. Ebenso leise, wie Fireball die Worte ausgesprochen hatte, fragte er nach: „Was hat er damit zu tun?“

Der junge Japaner schüttelte noch einmal ungläubig den Kopf, bevor er seufzte und seinem neuen Vorgesetzten erklärte: „Das Mädchen, April Eagle, das laut diesem Haftbefehl vergewaltigt worden ist, ist seine Tochter. ...Als er mich damals rausgeworfen hat, hat er mir mit einer solchen Anzeige gedroht, falls ich auch nur irgendetwas ausplaudern sollte, was vorgefallen ist,“ Fireball machte eine kurze Pause und vergrub sein Gesicht in seinen Händen: „Ich hab ihr nichts getan... Ich könnte ihr nie etwas antun...“

Kommandant Tomoei glaubte sich daran zu erinnern, dass der blonde Offizier, der ihn damals besucht hatte, etwas Derartiges erwähnt hatte und was er von Fireballs Verhalten schließen konnte, dürfte er dem Mädchen wirklich nichts getan haben. Nachdenklich meinte er: „Wenn du es nicht getan hast, werden wir das auch beweisen, Shinji. ...Hast du noch Kontakt zu deinen Freunden aus dem KOK?“

Fireball verstand, was der Kommandant damit sagen wollte. Er nickte: „Ja. Ich werde sie anrufen und bitten, sofort zu kommen.“

Auch der Kommandant nickte. Immer noch nachdenklich schob er die Brille wieder nach oben. Er sprach Fireball Mut zu: „Keine Sorge, Junge. Ich werde die Aussagen deiner Freunde aufnehmen. Niemand sonst wird in diesem Gebäude davon erfahren. ...Allerdings muss ich dich für die Dauer dieser Angelegenheit vom Dienst suspendieren. Solange deine Unschuld nicht bewiesen ist wenigstens.“
 

Als Fireball wieder zu Seiji ins Büro kam, war eine gute Stunde vergangen und sein Kollege saß gerade über den Tatortfotos von vorhin. Seiji sah auf und konnte den Gesichtsausdruck von Fireball nicht deuten. Er fragte ihn: „Was war denn, dass es gar so lange bei Tomoei gedauert hat?“

Fireball ignorierte den hochgewachsenen Japaner im Augenblick völlig. Wie ferngesteuert griff er nach dem Telefon und wählte eine Nummer. Nervös wartete er darauf, dass sich am anderen Ende jemand meldete.
 

Nachts um kurz nach drei Uhr ertönte das schrille Piepsen eines Kommunikators. Völlig verwirrt und verschlafen hob der Mann, der dadurch aus seinen Träumen gerissen wurde, ab: „Rider?“

„Saber. Ich bin’s, Fireball. Ich brauch unbedingt eure Hilfe. Mein Kopf steckt in der Schlinge und die zieht sich gerade zu. Bitte, komm so schnell es geht und bring auch die anderen mit. Bitte.“

Saber hatte bestimmt die Hälfte nicht verstanden, worum Fireball gerade hektisch gebeten hatte. Gähnend sagte er zu: „Kein Problem. Wir kommen mit dem nächsten ...Flug. Was ist eigentlich los?“

Inzwischen war auch Synthia wach geworden, die neben Saber gelegen hatte. Sie hatte sich aufgesetzt und war schon aufnahmefähiger als ihr Liebster neben ihr. Sie verfolgte aufmerksam das Gespräch zwischen Saber und dem jungen Mann am Telefon.

Fireball stotterte: „Das kann ich am Telefon nicht erklären, Saber. Bitte, ihr müsst einfach alle kommen und mir helfen.“

Saber versicherte Fireball noch einmal, dass sie den nächsten Flug am Morgen nach Japan nehmen würden. Er wünschte seinem ehemaligen Kollegen noch eine gute Nacht und legte auf. Knurrend drehte er sich zur Seite und wollte wieder weiterschlafen. Doch Synthia stieß ihren Liebsten an: „Das war doch gerade Fireball, nicht wahr?“

Widerwillig setzte sich Saber wieder auf. Langsam wurde auch Saber richtig wach: „Ja, das war Fire.“

Synthia fragte nach, ihr angetrauter Ehemann ließ sich alles aus der Nase ziehen: „Steckt er in Schwierigkeiten, weil er so spät noch anruft?“

Sie hatte ein gutes Gespür für solche Angelegenheiten entwickelt. Sie ahnte schon Schlimmes, doch Saber brabbelte verharmlosend: „Er hat angerufen und gemeint, wir sollten nach Japan kommen, so schnell es geht. Der Kleine hat nicht genau gesagt worum es geht. ...Wird schon nicht so schlimm sein.“

Synthia schüttelte skeptisch den Kopf: „Mir behagt die Sache nicht, Schatz. Fireball versucht normalerweise schon um eine Uhrzeit anzurufen, wo wir beide schon wach sind. Nur um einen Besuch wird er wohl kaum gebeten haben.“

Saber schüttelte ebenfalls den Kopf und drückte Synthia wieder in ihr Kissen. Sie sollte sich ausruhen und schlafen. Er selbst legte sich auch wieder hin und nahm seine schwangere Frau in den Arm. Allerdings konnte er nicht mehr einschlafen, nun war er wach, hellwach sogar. Er rief sich das Gespräch mit Fireball von eben noch einmal in Erinnerung. Als er eben mit ihm telefoniert hatte, war er komplett neben sich gestanden, wusste eigentlich nicht richtig, was er mit ihm besprochen hatte. Aber allmählich kam er zu dem Schluss, dass Fireball dieses Mal ziemlich tief in der Tinte saß.

Eineinhalb Stunden früher als sonst stand Saber an diesem Morgen auf und saß bei seiner Tasse Kaffee. Er wartete eigentlich nur noch auf eine menschliche Uhrzeit, um Colt und April anzurufen. Als es dann endlich nicht mehr nächtlicher Ruhestörung gleichkam, wenn er anrief, wählte er Colts Nummer.

Dieser fluchte ihm entgegen: „Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist, Schwertschwinger.“

Saber wählte seinen befehlshabenden Ton Colt gegenüber, damit dieser ihn auch ernstnahm: „Kuhhirte. Matchbox hat mich heute in der Nacht angerufen. Er steckt in Schwierigkeiten und braucht unsere Hilfe. Pack deine Frau und dein Kind zusammen und kommt zu mir und Synthia.“

Colt imponierte dieser Tonfall gar nicht und deswegen maulte er gleich zurück: „Du bist nicht mehr mein Boss, schon vergessen? Häng gefälligst ein Bitte hinten an, wenn du was von mir willst.“

Grinsend gab Saber zurück: „Bitte, tu mir den Gefallen, Cowboy. Du weißt doch, ohne dich läuft gar nichts.“

Plötzlich musste auch Colt lächeln. Er war zwar gerade erst aufgestanden, aber wenn sogar Saber mal blödeln konnte, dann konnte es Colt erst recht. Er flötete: „Ich kann dir den Wunsch doch nicht abschlagen. ...In einer halben Stunde komm ich und bring Familie und Frühstück mit.“

Da beendete Colt das Gespräch auch schon. Saber saß noch einen Moment vor seinem Kommunikator und schüttelte lächelnd den Kopf. Colt war ab und zu einfach zu leicht zu durchschauen. Er wählte Aprils Nummer an, doch diese hob nicht ab. Also entschloss er sich kurzerhand, zu ihr zu spazieren.
 

Als es an der Tür klingelte, huschte April in den Flur um zu öffnen. Sie steckte lächelnd den Kopf heraus: „Ja?“

Saber lächelte ihr entgegen. Sie musterte ihren alten Vorgesetzten und in ihr stieg ein schlechtes Gefühl auf. Wenn Saber schon zu so einer Uhrzeit vor ihrer Türe stand, hatte er normalerweise seine Frau und mindestens ein paar Brötchen mit. Doch nicht an diesem Morgen. Er hatte weder seine Frau noch irgendwelches Gebäck bei sich und das bescherte April fast Magenschmerzen. Es konnte nur etwas passiert sein.

Sie öffnete die Tür komplett und bat Saber herein: „Komm erst mal rein, Säbelschwinger.“

Saber nahm das Angebot gerne an. Als er im Flur stand, glaubte er, jemanden in der Küche verschwinden zu sehen. Unbeirrt dessen setzte Saber seinen Weg mit April ins Wohnzimmer fort: „April. Kannst du dir ein paar Tage frei nehmen? Es wäre wichtig.“

Das blonde Mädchen bat Saber weiter in die Küche: „Worum geht es überhaupt, Saber? Was ist passiert?“

In der Küche angekommen, verschlug es Saber erst einmal kräftig die Sprache. Auf einem Stuhl vor ihm saß Chris bei einer Tasse Kaffee. Also hatte er sich nicht getäuscht, als er geglaubt hatte, jemand sei in die Küche gegangen. Ungläubig rieb sich Saber die doch noch etwas kleinen Augen und blickte dann fragend zu April. Doch diese gab ihm keine Antwort. Sie stand lediglich mit den Armen vor der Brust verschränkt vor ihm und blickte starr zu Boden.

Saber entschied sich, die Situation einfach zu ignorieren und kam gleich zur Sache. Er setzte sich neben Chris an den Tisch und begann: „Fire bräuchte ganz dringend unsere Hilfe, April. Bist du dabei?“

Chris antwortete an Aprils Stelle: „Was ist denn nun schon wieder los? In welchem Schlammassel steckt er diesmal?“

Saber runzelte die Stirn. Er wusste zwar selbst nicht, warum Fireball sie brauchte, aber er wusste, dass er sie brauchte. Er sah April eindringlich an, denn diese saß unbeteiligt daneben: „Er konnte am Telefon nicht darüber sprechen, aber ich befürchte, dass er dieses Mal nicht alleine damit fertig wird. Wir sollen alle nach Japan fliegen.“

April stand auf und ging zur Anrichte. Sie nahm sich die Kaffeekanne und schüttete Kaffee in eine Tasse. Die ganze Zeit über schwieg sie. Saber war aufgefallen, dass sie wieder unglücklicher wirkte, seit die Sprache auf Fireball gefallen war. Bedächtig drehte sie sich um und gab Saber eine ernüchternde Antwort: „Ich werde nicht mitkommen, Saber.“

Den beiden Männern fiel alles runter. Bevor Saber noch an Aprils Vernunft appellieren konnte, war Chris bereits aufgestanden und hatte sich vor April gestellt. Er gab April zu verstehen: „Das kannst du nicht machen, April! Du verweigerst einem Freund von dir die Hilfe.“

Trotzig antwortete April: „Er ist nicht mehr mein Freund, Christian. Es geht mich nichts an, was mit ihm ist.“

April war immer noch zu tiefst verletzt. Der Mann, für den sie Gefühle hatte, hatte diese mit Füßen getreten, und keinerlei Vertrauen zu ihr gehabt. Und dem Mann sollte sie nun helfen? In April sträubte sich alles dagegen, nach Japan zu fahren. Sie wollte Fireball nie wieder sehen. Er hatte ihr in kürzester Zeit mehr als nur einmal das Herz gebrochen, und sie hatte lange gebraucht um zu verstehen, dass Fireball nichts für sie empfand, auch wenn er vielleicht das Gegenteil behauptet hatte. Nein, sie würde sich diesem Gefühlschaos nie wieder aussetzen.

Mit Schwung stieß sie sich von der Anrichte ab und ging in ihr Zimmer. Sie ließ die beiden Männer alleine zurück.

Saber verstand Aprils Reaktion in keiner Weise, er wusste auch nicht, was er nun machen sollte. Er konnte April doch schlecht zwingen, eine Reise anzutreten. Aber Chris schien April durchschaut zu haben. Er schrie ihr einfach hinterher: „Du bist ein feiges Huhn, ich hoffe, das weißt du, April! Nur weil du zu feige bist, ihm noch einmal in die Augen zu sehen, muss er vielleicht auf Hilfe verzichten, die er braucht!“

Der Schotte begriff langsam, dass er im Moment fehl am Platz war und es getrost Chris überlassen konnte, April umzustimmen. Er stand auf und gab Chris noch einmal die Hand: „Kommt ihr beide dann zu mir, Chris? Ich meine, wenn du April soweit hast, dass sie doch mitkommt?“

Chris lächelte Saber zuversichtlich zu: „Klar. Ich werde einen Freund ganz bestimmt nicht mehr im Stich lassen. Und April wird sich schon einkriegen, sie hat nur Angst.“

Der Rennfahrer begleitete Saber noch zur Tür und ging dann zu April ins Zimmer. Er klopfte an und wartete auf eine Antwort. Als er allerdings keine erhielt, öffnete er die Tür einen Spalt und steckte den Kopf ins Zimmer. Er fragte im ruhigen Ton nach April. Doch sie antwortete nicht. Also betrat er das Zimmer und sah sich um. Der Kleiderschrank stand offen und von April war keine Spur zu sehen. Sie musste im Badezimmer sein, dass sich im Anschluss an das Schlafzimmer befand. Chris setzte sich in Bewegung und fand die Blondine auch wie erwartet. Sie wusch sich das Gesicht, offensichtlich befand sie sich gerade bei der Morgentoilette.

Mit verschränkten Armen lehnte sich Chris an den Türstock und fragte April im ruhigen Ton: „Warum willst du nicht mitkommen? ...Gibt es einen besonderen Grund dafür?“

April griff nach einem Handtuch und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Sie blickte Chris mit blitzenden Augen an: „Ja, den gibt es. Und nein, es geht dich nichts an.“

April hatte absolut keine Lust ihre Entscheidung mit Chris auszudiskutieren. Schließlich war es einzig und allein ihre Angelegenheit, ob sie zu Fireball fuhr oder nicht. Sie hatte gute Gründe, ihn nicht mehr sehen zu wollen, das redete sie sich jedenfalls ein. Denn, wenn sie ihn nicht mehr sah, musste sie nicht mehr an ihn denken und er könnte ihr nicht mehr wehtun. Fireball könnte ihr nicht mehr das Herz brechen und sie alleine zurücklassen, wie er es bereits zweimal getan hatte. Nein, sie würde diesen kleingeratenen Japaner ein für alle Mal aus ihrem Leben streichen. Und das hieß in jeder Hinsicht, dass sie konsequent sein musste.

Chris stieß sich vom Türrahmen ab und kam auf April zu. Mit einem traurigen Gesichtsausdruck begann er von Neuem: „Dein Verhalten tut mir unheimlich weh, April. Es tut mir deshalb weh, weil du dich offensichtlich nicht mehr für Fireball verantwortlich fühlst. Das ist schade, denn ich weiß, dass Fireball die Hand für dich ins Feuer halten würde, wenn du ihn brauchen würdest. Er würde für dich sterben.“

Das verkraftete April nur schlecht. Chris’ Worte rüttelten sie unsanft wach. Erbost schmiss sie ihm das Handtuch vor die Brust und fuhr ihn an: „Hör auf! Ich will es nicht hören! ...Er war nie da, wenn ich ihn gebraucht habe, nie!!“

Reaktionsschnell fing Chris das weiße Handtuch mit einer Hand ab. Aprils Reaktion eben war nicht gerade die gewesen, die sich Chris erwartet hatte. Wie sollte er nun weiter vorgehen? Wenn er an Aprils Gefühle appellierte, stand er auf verlorenem Posten und musste sogar Angst haben, dass April ausrastete. Denn sie stand vor ihm, vor Wut schnaubend und mit einem verdammt bösen Gesichtausdruck. Der ehemalige Kollege von Fireball entschied sich nun für die harte Variante. Er drehte sich um und ging ins Schlafzimmer zurück. Das Handtuch ließ er dabei beiläufig auf den Boden fallen. Sofort machte er sich daran, eine Tasche zu suchen. In diese packte er wahllos T-Shirts, Hosen, Unterwäsche, Röcke von April hinein. Er stopfte ziemlich alles hinein, wovon er dachte, dass sie es in Japan brauchen konnte. Schlussendlich ging er ins Badezimmer zurück, schnappte sich ihre Zahnbürste, ihren Kamm und ihre Tagescreme. Als April ihn zurückhalten wollte, packte er sie nur am Arm und gab ihr scharf zu verstehen: „Du fährst nach Japan, ob du nun willst oder nicht! Verdammt, so einen sturen Bock wie dich hab ich gesehen auch noch nicht.“

April wusste nicht, wie ihr geschah. Plötzlich stand sie halb angezogen im Flur und wurde von Chris alles andere als höflich aufgefordert, sich endlich Schuhe anzuziehen. Die Jacke hatte er ihr bereits übergelegt. Mit ein wenig Angst stellte April fest, wie ernst es Chris war. Offenbar versuchte er krampfhaft etwas wieder gut zu machen, doch April konnte sich nicht vorstellen, was das sein sollte. Widerwillig schlüpfte sie in das bequemste Paar Schuhe, das sie besaß und trottete dann Chris hinterher.

Die beiden fanden sich schließlich bei Saber in der Wohnung wieder, wo bereits alle auf die beiden gewartet hatten. Der Schotte zog Chris kurz zur Seite, bevor sie den Weg zum Flughafen antraten. Er ging mit ihm in die Küche und fragte nach, wie Chris es geschafft hatte, sie umzustimmen. Der Rennfahrer grinste: „Ich hab nur das getan, was ich am besten kann. Impulsiv sein!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  CharmedWitch
2006-09-07T10:49:27+00:00 07.09.2006 12:49
Ich kann es auch kaum noch erwarten, wie es weiter geht. Bitte, bitte schreibe ganz schnell weiter!
Hoffe auch, dass es diesmal ein Happy End gibt!^^
Von:  Sannyerd
2006-08-31T20:45:12+00:00 31.08.2006 22:45
Danke das es weiter geht *freu*freu* kann es jetzt schon wieder kaum erwarten, bis es weitergeht....
Von: abgemeldet
2006-08-26T14:09:17+00:00 26.08.2006 16:09
Dein Schreibstiel ist echt der Wahnsinn!! Ich verschlinge diese FF regelecht. Kann´s kaum erwarten wie es weiter geht.lg carry


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