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Drei Mädchen, zwei Jungs und eine WG

Ein Käfig voller Chaoten
von

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Ikkus Abitur

Kapitel vier - Ikkus Abitur

Es ist fünf Uhr morgens in der Frühe, für Ikku die normale Zeit, um aufzustehen. Gemütlich schlenderte sie ins Bad, putze Zähne und wollte sich gerade umziehen, als sie bemerken musste, dass ihr BH fehlte. Sie sah gerade noch rechtzeitig, wie Yoshis braungebrannter Arm durch den Türspalt verschwand und so konnte sie ihm schreiend hinterher eilen.....

Das war ein Pech für Kenji, der langen Schlaf bevorzugte (gerade jetzt, da Wochenende war) und nun mit tiefen Augenringen aus seinem Zimmer kam. “Kennt ihr das Wort ‘Schlaf’?!”, murmelte er, doch als Antwort schleuderte ihm Ikku nur das Kissen entgegen, das auf dem Badezimmerstuhl gelegen hatte. Anschließend trampelte sie noch über ihn und brüllte weiterhin Yoshimitsu hinterher, der halb heulend in seinem Zimmer mit einem Hilferuf verschwand. Doch Ikku trat ihm rücksichtslos die Türe ein und entriss ihm das Kleidungsstück. “Ich wollte doch nur ein wenig Spaß...in meiner alten WG, hatten die nie was dagegen, wenn ich ....”, verteidigte sich Yoshimitsu, doch Ikku schnitt ihm das Wort ab. “Und genau deshalb haben sie dich auch rausgeschmissen.” Dann huschte sie wieder zurück ins Bad, noch ein weiteres Mal über Kenji, der noch verstört am Boden lag. Nach einer Weile richtete er sich morgenmuffelig auf und ging in die Küche, um sich einen Kaffe zu machen.

Nach dem Essen am Samstagnachmittag ließ Kenji sich entspannt auf seinen Stuhl zurück fallen, als Sonoko anklopfte. Ihre Mine war besorgt und sie kam mit der Bitte an Kenji, Ikku zu helfen. “Sie ist nicht immer einfach, das weiß ich selbst. Aber könntest du ihr ... ein wenig Nachhilfe in Mathe geben?” “Ich - Nachhilfe - Ikku - Mathe?”, wunderte sich Kenji gewitzt. ,,also ich weiß nicht...” “Bitte! Du weißt doch, dass wir bald unser Abitur schreiben und ich bin nicht sehr gut in Mathe, um es mild auszudrücken....Megumi habe ich schon gefragt, aber sie ist genauso eine Null wie ich. Und Yoshi...den kannste vergessen...” “Dir ist bewusst, dass Ikku mich nicht ausstehen kann?” “Ja. Aber sie weiß auch, dass sie ohne Hilfe wegen Mathe durch’s Abitur rasselt.” ,,Ich kann es versuchen.” “Vielen Dank! Da fällt mir ein Stein vom Herzen! Danke!” “Wenn Ikku wüsste, welche Mühen du dir gibst würde sie sich bestimmt freuen.” “Ach. Das tut sie. Bestimmt.” “Also gut, dann gehe ich mal ans Werk.”, reif er, stand auf und lief in Richtung Ikkus Zimmer. ‘Auch auf die Gefahr hin, dass Ikku mich alle 5 Minuten kurz und klein prügeln wird...’ Dort angekommen öffnete er die Tür einen Spalt - und ihm flutete die pralle Sommerhitze ins Gesicht.... “Meine Güte ist das heiß hier, Ikku....” “Verschwinde.”, brummte diese nur mürrisch. Ihr Gesicht lag im Schatten und um ihren Tisch stapelten sich gigantische Berge von Büchern. Das Zimmer selbst war sehr stickig, die Fenster geschlossen und die zugezogenen Vorhänge verdeckten den Blick nach draußen. An der rot gestrichenen Wand hingen vereinzelte Bilder.

Kenji balancierte durch die Bücherstapel und konnte schließlich Ikku über die Schultern blicken. Ihre Hand mit der sie schrieb, zitterte. “Hau ab.”, wiederholte sie sich. “Sonoko hat mich gebeten, dir in Mathe zu helfen und ich habe ihr versprochen, dass ich dir helfen werde.” “Was kümmert’s mich, was ihr beschließt?! Hau endlich ab, ich muss mich konzentrieren!” Dann schrieb sie etwas auf, doch ihre Schrift verlor sich in Gekrakel und schließlich sank sie auf ihren Armen zusammen. “Ikku?” “Hab ich nicht gesagt, dass du abhauen sollst?!?! Auf deine Hilfe kann ich verzichten, ich brauche sie nicht, ich bin nicht doof, klar?!” Kenji schwieg. Er blickte auf Ikkus Rechnungen und sah, dass diese Großteils aus Seitenzahlen und angefangenen aufgaben bestanden. Er fuhr sich kurz mit dem Arm über die Stirn und blickte sich kurz um. Dann packte er Ikku an der Hüfte, klemmte sich einer ihrer Übungshefte (‘Abitur leicht gemacht’) und ihren Block zwischen die Finger und zog sie aus dem Zimmer. “LASS MICH LOS DU IDIOT!!! ICH WILL IN MEINEM ZIMMER LERNEN!!!”, brüllte sie durch den Gang und schlug auf Kenjis Arm ein. Doch dieser verzog keine Mine sondern schloss ruhig die Tür von Ikkus Zimmer und nahm sie mit auf sein Zimmer. Sonoko hob in ihrem Zimmer den Kopf. ‘Hoffentlich kommt Kenji auch heil wieder da raus...’

“Warte hier.”, sagte Kenji und lies sie auf seinem Stuhl nieder. Dann ging er in die Küche, schenkte ihr ein Glas Saft ein. Ikku sah mürrisch drein, blieb aber sitzen. Kenji kam wieder in sein Zimmer und hob ihr das Glas hin. Sie nahm das Glas, trank aber nicht. “Trink.” “Nein. Lass mich in mein Zimmer.” “Ikku,” begann Kenji. “Du musst eine Pause machen.” “ICH WERDE GANZ BESTIMMT KEINE PAUSE MACHEN!!! ICH SCHREIBE IN ZWEI MONATEN MEIN ABITUR!!!” “Niemand kann stundenlang durchlernen. Und wenn du dich nicht konzentrieren kannst, bringt es dir nichts.” “Ich kann mich aber konzentrieren.” “So? Das nennst du also konzentrieren?” Er hob ihr das Blatt hin, das er gelesen hatte. Ikku schwieg. “Trink.” Und sie trank widerwillig aus. “So und jetzt gehst du ins Bad und wäscht dir dein Gesicht. Dann helfe ich dir.” “Ich will deine Hilfe nicht. Ich...muss es alleine schaffen. Ich bin nicht dumm! DU hast doch auch alles alleine geschafft, glaubst du, ich bin so blöd und brauche Hilfe?!” “So viel ich mitbekommen habe, ja. Aber jeder braucht irgendwann im Leben Hilfe. Niemand schafft alles alleine. Auch ich habe einmal Hilfe von jemandem gebraucht. Das ist doch nichts verwerfliches! Und schon gar nicht blöd!”

Eine Weile blickte Ikku ihn ernst an. Dann erhob sie sich und ging ins Bad. Kenji seufzte auf. Er griff nach dem ‘Abitur leicht gemacht’ und blätterte ein wenig darin. Ikku schimpfte nicht mehr. Sie schrie nicht herum und schlug auch nicht mehr um sich. Sie hörte einfach nur zu. Und Kenji erklärte. Tag für Tag saßen sie an seinem Schreibtisch. Aber leider musste Kenji feststellen, dass Ikkus Bildungsstand, was Mathematik anging wohl in der fünften Klasse stehen geblieben war. Und zwei Monate waren ein sehr knapper Zeitraum, um alles nach zu holen, zumal Mathematik nicht als Einziges im Abitur abgefragt wurde. Kenji beschloss, die Uni zwei Monate lang sausen zu lassen (Auch wenn er bedrohliche Briefe erhielt, wo er denn sei) und begründete dies mit einer Krankheit. Allerdings arbeitete er dann nachts Zuhause, sodass er die Lehrer wieder beruhigen konnte.

Nur einmal rastete Ikku wieder aus. ‘Warum kann der Kerl nur alles?’ Grundlos fuhr sie ihn an: “Du hilfst mir doch nur, um dein Ego zu stärken, oder? Nicht, um mir wirklich zu helfen! Deine Eltern sind ja bestimmt genauso toll und pseudo intelligent wie du! Ja, und sie schieben dir hier noch Geld zu und da...man...ich kann solche Reichlinge nicht ausstehen. Das wollte ich dir nur mal sagen.” “Ikku. Ich bin seit meinem fünften Lebensjahr Waise.” Daraufhin sagte Ikku nichts mehr. Überhaupt nichts mehr.

Der Countdown lief und sie lernten weiter. Stunde um Stunde, bis nur noch eine Woche übrig blieb. Glücklicherweise war Mathematik Ikkus einzige Schwäche, sodass ihr eine Woche zum Nachholen des Stoffes reichte. Aber für diese Woche, in der Ikku nur abgefragt werden musste, bat Kenji Megumi um Ablösung, die er auch bekam. Der Berg von Arbeit, der sich auf seinem tisch angesammelt hatte, war ins Unermessliche gestiegen.

Die Freude bei der Zeugnisausgabe war groß - Ikku hatte das Fach Mathematik mit einer (umgerechnet) Zwei bestanden, nur Kenji war jetzt wirklich krank geworden....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Elendil_
2006-08-30T07:56:56+00:00 30.08.2006 09:56
WAS O.O????? Schon zuende????? Ich will aber mehr von Kenji und Ikku lesen XD...... jetzt hast du neben P-Chan noch jemanden, der dich zum Schreiben drängt *hehehe* ^_~


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