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Sternennacht

von

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~ Sternennacht ~
 


 

...

Heute ist Sternennacht. Das ist das Nachtfest, an dem wir den Sternen und ihrem Gott huldigen. Alle Waldelfen kommen am Dorfplatz unseres Mutterdorfes zusammen.

Das Mutterdorf ist Âvelyn, im Norden des Waldes. Von hier stammen die Waldelfen, von hier breiteten sie sich im ganzen Wald von Ûl’Zûbraê aus.

Mit meinen Eltern und meiner Schwester bin ich nun schon 4 Tage und 3 Nächte unterwegs.

Heute würden wir ankommen. Ich freue mich.

Aber diese Freude beruhte nicht ausschließlich auf dem Fest. Sicher, es ist etwas besonderes, es findet am Namenstag unseres Sternengottes statt, die Stadt würde prächtig geschmückt sein, und der Umzug zu Ehren von Kunji, unserem Gott, würde dazu beitragen, dass das Fest prächtiger werden würde als viele andere. Jedoch würde ich noch etwas anderes zu sehen bekommen.

Der Sohn des Stadtoberhauptes, Mârv , würde auch dort sein.

Er war in meinem Alter und wunderschön. Seine langen, silbernen Haare reichten ihm fast bis an die Hüften, und seine roten Auge umspielten seine blasse Haut perfekt. Er trug immer schwarze, eng anliegende Kleidung, die seine Schlanke Figur noch mehr betonte. Wie verliebt ich doch in ihn war. Doch diese Liebe war hoffnungslos, zum scheitern verurteilt.

Er war nicht so wie ich, er war nicht vom anderen Ufer, er war immer noch am richtigen Ufer.

Und selbst wenn mein Gefühle Erwiderung finden würden, so würde es unmöglich sein, mit ihm zusammen zu sein. Er war ein direkter Nachfahre der ersten Nachtelfen, und würde eines Tages das neue Stadtoberhaupt von Âvelyn werden.

Ich war nur ein Junge aus Yellvê , dem Dorf am Fluss, der Sohn eines Bauers.

Ich hatte nur schulterlanges , hellviolettes Haar, und violette Augen. Mein bestes Festgewand war weiß und nur mit Silberperlen bestickt.

Der Planwagen mit dem wir fuhren durchquerte den Stadteingang, was mich aus meinen Gedanken riss. Die Sonne neigte sich nun schon leicht nach Westen, bald würde es Zeit sein, den Umzug zu beginnen und das Opfer dar zubringen. Wir kehrten im Gasthaus ein und zogen uns auf dem Zimmer um, dass wir während des Festes bewohnen würden.

Die Sternennacht würde in der heutigen Nacht stattfinden, doch die Feierlichkeiten würden noch eine Woche andauern.

Meine Familie und ich kamen am Haus des Dorfoberhauptes an, als die Sonne hinter den Mondbergen verschwand.

Von hier aus würde der Umzug starten. Einmal durch die Stadt, und dann auf den Dorfplatz zu.

Die Träger der Opfergaben waren bereits in Position , und die letzten Elfen trafen auch ein.

Ich betrachtete sie. Wie alle Handwerker Familien waren unsere Gewänder weiß. Die der Offiziere waren Blau, die der Adeligen rot. Die Kleider des Oberhauptes und seiner Familie würden schwarz sein. Schwarz....die Farbe, die Mârv so gut stand. Ich kannte ihn nicht außerhalb von Festen, jedoch hatte ich gehört, dass er auch sonst immer diese Farbe trug.

Die Tür des Hauses öffnet sich, und das Oberhaupt und seine Familie treten heraus.

Mein Herz beginnt zu rasen, mein Atem bleibt stehen. Dort steht er, zwischen Vater und Mutter, schön, göttlich...

Unsere Blicke treffen sich für einen Moment, oder bilde ich mir das nur ein?

Während des Umzuges gehen er und seine Familie ganz vorne, wir sind weiter hinten.

Der Umzug dauert lange, und ich verliere mich wieder in meinen Gedanken.

Sie gleiten zu ihm, und ich frage mich, ob er wohl schon einmal eine Frau geliebt hat....

Ich überlege mir, was für ein Typ von Liebhaber er wohl ist.

Ich stelle ihn mir so zärtlich vor, so liebend eben. Verführerisch, zart, sanft....

Träume gleiten in meinen Geist.... verbotene, falsche Träume.

Aus Träumen wird Hoffnung geboren, und die Hoffnung stirbt zu letzt, und deshalb denke ich auch so oft an Mârv...
 

Ein Seufzer entrinnt meiner Kehle, und ich realisiere erst jetzt, das wir schon vor dem Opfer Tisch stehen. Das Lamm, dass geopfert werden soll, scheint alles zu ahnen. Wehrt sich, versucht wegzulaufen. Der Priester beginnt in der vergessenen Sprache zu reden. Worte, die nur diese Auserwählten Propheten verstehen, so wie diese Priester es sind.

Heilige Worte, welche die Götter uns am Anbeginn der Zeit schenkten....

Der Dolch hebt sich, die Magie breitet sich aus. Wie von alleine fliegt er, durch die Macht der alten Worte getragen, zu dem Lamm.

Das Licht der Sterne ist das einzige Licht hier, und sie lassen den Dolch verheißungsvoll schimmern. Mit einem letzten Angstlaut weicht das Leben aus dem Tier...

Die Sterne scheinen noch heller zu schimmern, Kunji scheint das Opfer zu akzeptieren.
 

Die Musik beginnt. Flöten, Trommeln, und alle Instrumente die sich aus dem Holz des Waldes und den gaben der Natur gewinnen lassen, spielen, fröhliches tanzen und essen.

Nach weniger Zeit verabschiede ich mich von meinen Eltern, denn ich möchte allein sein.

Kann das lachende Gesicht von Mârv nicht länger ertragen.

Er war umringt von Elfen, er hatte mich nicht mehr angesehen.

Ich ertrage das nicht länger, meine Schritte tragen mich zur Brücke über den Bäumen.

Ich stehe dort und schaue nach unten, denn Berg hinab. Links unter mir ist das Fest, und ich sehe, wie sie die Fackeln entzünden. Ich suche in der neuen Helligkeit nach Mârv, aber ich finde ihn nicht. Er ist nicht mehr an seinem Platz. Auch nirgendwo anders erblicke ich ihn.

Ist er vielleicht schon gegangen?

Von hinten trifft mich ein kalter Windstoß, und ich schaudere.

„Hier oben ist es viel zu kalt. Du wirst dich erkälten.“, tadelt eine Stimme von hinten.

Ich zucke, denn ich kenne die Stimme. Doch ich kann mich nicht umwenden, aus Angst, es mir nur eingebildet zu haben.

„M-Mârv?“

Meine Stimme zittert, droht zu zerbrechen.

„Ja.“

Von hinten legen sich zwei warme Arme um mich. Ich fühle wie er mich zu sich zieht.

„Was t-tust du hier?“ Und warum tat er es? War meine Hoffnung all die Jahre doch nicht umsonst gewesen? Mein herz rast, es fühlt sich an, als versuche es, aus meinem Körper heraus zu brechen.

„Ich habe dich gehen gesehen. Du sahst so... traurig aus. Ich wollte nach dir sehen. Und jetzt bin ich hier.“

Nicht mehr als ein zartes Flüstern.

„Mârv.... lass mich los.“

„Nein. Ich habe all die Jahre auf diesen Moment gewartet... Jetzt lasse ich dich nie mehr gehen.“

Ich glaube, ich sterbe! Heißt dass, meine Gefühle finden Erwiderung?

„Ich kennen deinen Namen nicht, obwohl du meinen kennst.“

Jetzt spüre ich seinen Atem an meinem Ohr, ganz nah.

„Yu.“ Ebenfalls nur ein Flüstern.

„Gut Yu. Ich möchte dir etwas sagen...“, er umschloss mein Kinn mit Daumen und Zeigefinger, und zwang mich so ihm in die Augen zu sehen.

Mein Herz machte sich inzwischen selbstständig, es raste unkontrolliert, mein Puls war mindestens auf 180 .

Mârvs Stimme fuhr sanft fort, ohne auf meine Schweißausbrüche zu achten.

„Ich liebe dich Yu. Von unserer ersten Begegnung an habe ich dich geliebt. Nie zuvor habe ich jemanden geliebt. Und nie wieder werde ich jemand anderen lieben.“

Im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meinen.

Ich frage mich, wieso ich nicht ohnmächtig werde, warum ich das noch aushalte. Mein Größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Während wir so dastanden und uns küssten, fuhren Mârvs Hände sanft unter mein Oberteil...

Das würde die schönste Nacht meines Lebens werden....
 

~ Ende ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  frogkiss
2009-12-02T20:51:16+00:00 02.12.2009 21:51
toll jetz will ich wissen wie es mit den beiden weiter geht *schmoll*

deine story ist troz der kurze sehr gut
Von:  Haran
2008-08-17T14:32:30+00:00 17.08.2008 16:32
cool! ich les mich mal rein, wenn ich mehr zeit hab xD
der anfang hört sich auf jednefall seeehr vielversprechend an ^^
Von: abgemeldet
2006-11-19T12:06:16+00:00 19.11.2006 13:06
WoooooooooooooooooooooooooooooooooooW
Wow! Das is ne super Story!!! Du schreibst voll gut und die Geschcihte ist trotz ihrer Kürze voll ausführlich! Also ich hatte shcon immer Probleme, mich in Geshccihten kurz zu fassen und die richtige mischung zu finden mit den Charakteren und deren Vorstellungen und so... Die Story is dir echt voll gut gelungen!^^

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Hdl, das Yu-chan^^
Von:  Akikofuma
2006-07-16T13:07:40+00:00 16.07.2006 15:07
Prima Prima Prima!!! Lob lob lob! Also tolle geschichte. Wunderschön geschrieben und läst sich super gut lesen!!!! Wobei ich trotzdem das gefühl habe das die Geschichte am anfang im styl von vergangenheit (also an der Wortwahl und dem Ausdruck) geschrieben wurde und zum schluss hin irgendwie naja das mondernere schreiben durch kommt! Trotz allem ist sie toll und verleitet zum träumen!


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